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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.03.2019

Mutter und Sohn

Der Wald
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Nell Leyshon hat einen wunderbaren intensiven Schreibstil.
Ich habe schon ihren Roman Die Farbe von Milch verschlungen. Der neue Roman „Der Wald“ ist wieder eine Wucht.
Der Roman behandelt das Leben einer ...

Nell Leyshon hat einen wunderbaren intensiven Schreibstil.
Ich habe schon ihren Roman Die Farbe von Milch verschlungen. Der neue Roman „Der Wald“ ist wieder eine Wucht.
Der Roman behandelt das Leben einer Mutter und ihres Sohnes.
Es beginnt mit der pflegebedürftigen Sofia in England.
Dann geht es zurück in den zweiten Weltkrieg nach Polen. Der kleine Pawel erlebt in Warschau die Besetzung.
Die Großmutter ist Ärztin, weil sie einen Engländer behandelt hat wird sie abgeholt. Der Vater versteckt Pawel und dessen Mutter Zofia im Wald.
Für Zofia ist es am schwersten, sie ist es nicht gewohnt zu kochen und die vielen Fragen ihres Sohnes zu beantworten. Vor dem Krieg hatte sie ein Kindermädchen und eine Köchin.
Dann ist Zofia plötzluch 58 Jahre alt. Dann gibt es noch einen Zeitsprung.

Der Roman besticht durch die Gedanken Sofia und Pawels. Viele Entscheidungen haben ihren Anfang in ihrem Vergangenheit.

Nell Leyshon hat diese Geschichte mit Bravour komponiert. Die Fragen und Antworten, die Entscheidungen und das Nachgeben der Protagonisten sind perfekt eingebunden.

Diesen Roman kann ich nur empfehlen.

Veröffentlicht am 13.03.2019

Kindheit mit Bienen

Der Honigbus
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Die Journalistin und Autorin Meredith May schreibt in ihrem Roman „Der Honigbus“ ihre eigene Kindheit.
Nach der Scheidung zieht die Mutter mit Meredith und Matthias zu ihrer Mutter. Die Mutter ist nicht ...

Die Journalistin und Autorin Meredith May schreibt in ihrem Roman „Der Honigbus“ ihre eigene Kindheit.
Nach der Scheidung zieht die Mutter mit Meredith und Matthias zu ihrer Mutter. Die Mutter ist nicht schlecht, aber unfähig.
Der Großvater ist der einzige Halt für die beiden Kinder. Durch die Lebenslektionen seiner Bienen bringt er ihnen die Rettung. Er zeigt ihnen wie die Natur sich hilft und wie auch sie sich helfen können.
Meredith hilft ihrem Großvater mit den Bienenkörben und dem Herstellen des Honigs. In seinem alten lHonigbus fährt er von Korb zu Korb sammelt den Honig und schleudert ihn und gibt in Gläser. Zusammen mit den Kindern werden sie ein Team.

Die Autorin erfährt erst als sie mit dem Studium anfängt warum ihre Mutter so ist wie sie ist und auch deren Mutter leidet an einem Trauma. Man kann nur froh sein, das der Großvater so ein liebenswerter Mann war.
Dieses Buch ist ein eindrucksvolles Werk. Ich war darin gefangen und habe Merediths Leben miterlebt.
Ein starker Roman.

Veröffentlicht am 10.03.2019

Eine spannende Tour

Sag dem Abenteuer, ich komme
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Lea Rieck schreibt mit angenehmen Schwung.
Sag de, Abenteuer, ich komme, ist ein verlockender Reisebericht mit dem Motorrad. Sie wollte einfach nur frei sein. In ihrem Job fühlt sie sich nicht ausgefüllt, ...

Lea Rieck schreibt mit angenehmen Schwung.
Sag de, Abenteuer, ich komme, ist ein verlockender Reisebericht mit dem Motorrad. Sie wollte einfach nur frei sein. In ihrem Job fühlt sie sich nicht ausgefüllt, also fährt sie mit ihrem Motorrad Cleo um die Welt.
In der Türkei sieht sie den Militärputsch. Dann gerät sie in einen Heuschreckenschwarm.
Sie trifft Gleichgesinnte und sie fahren eine Zeit in einer Gruppe.
Lea Rieck lässt uns die Reise mitmachen. Ich fahre in Gedanken gerne mit. Man erfährt viel von den Ländern und Bewohnern. Die Fotos im Buch gefallen mir.
Erst am Schluss wird das Buch ein Sachbuch. Da erklärt die Autorin, was man alles für so eine Reise braucht. Bis dahin war es für mich ein spannender Roman.
Ich fahre kein Motorrad und werde ich auch nie, aber mit Lea Riecks erfrischender spritziger Art ist das Buch einfach toll.


Veröffentlicht am 08.03.2019

Ein Familiendrama

Niemals ohne sie
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Die frankokanadische Schriftstellerin Jocelyn Saucier hat einen wunderbaren Schreibstil. Ihr neuer Roman „Niemals ohne sie“ ist eine berührende Geschichte.
Der Roman wurde von Sonja Finck übersetzt.

Es ...

Die frankokanadische Schriftstellerin Jocelyn Saucier hat einen wunderbaren Schreibstil. Ihr neuer Roman „Niemals ohne sie“ ist eine berührende Geschichte.
Der Roman wurde von Sonja Finck übersetzt.

Es geht um das Porträt der Großfamilie Cardinal, sie haben 21 Kinder.
1995 gibt es nach 30 Jahren ein Familientreffen. Da kommt die ganze Familie mal wieder zusammen und wir erfahren die Erinnerungen einiger Kinder. Wie es üblich ist, gibt es verschiedene Ansichten des Erlebten.
Es beginnt mit dem jüngsten Kind, Matz, der vieles von den Älteren nicht weiß. Dann ist da die älteste Tochter, die sich, seit sie 6 Jahre alt ist, viel um die kleineren Geschwister kümmern musste. Tommie ist eine der Zwillinge, eine waschechte Cardinal, die sich wie die Brüder durchgekämpft hat.
Dann erfahren wir von weiteren Eindrücken, von Tragödien und Alpträumen.
Besonders eindrucksvoll war die Mutter. Die meiste Zeit war sie schwanger und musste die Mahlzeiten zubereiten. Nachts wandert sie durch die Schlafzimmer um ihre Kinder einzeln heimlich zu betrachten.
Die Autorin hat diese Familie aufregend und spannend dargestellt. Durch die Stimmen der verschiedenen Personen wird die Geschichte besonders interessant. Für mich ein Highlight.

Veröffentlicht am 01.03.2019

Familiengeschichte in Episoden

Was uns erinnern lässt
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Die Schriftstellerin Kati Naumann hat mit ihrem neuen Roman „Was uns erinnern lässt“ eine tolle Geschichte in mehreren Episoden geschrieben. Der Schauplatz ist im Sperrzone der DDR im Thüringer Wald.
Kate ...

Die Schriftstellerin Kati Naumann hat mit ihrem neuen Roman „Was uns erinnern lässt“ eine tolle Geschichte in mehreren Episoden geschrieben. Der Schauplatz ist im Sperrzone der DDR im Thüringer Wald.
Kate Naumann hat in ihrer Kindheit ihre Ferien in der Sperrgebiet verlebt, da sind die Erlebnisse mit den Grenzern aus erster Hand.

2017 findet Milla abseits des Wanderwegs den Keller des Hotels Waldeshöh. Dort findet sie ein Heft von einer früheren Bewohnerin, dem Mädchen Christine, die als Kind da gelebt hat. Milla sucht nach der Familie.
Dann geht es zurück nach 1977, Wir lernen episodenhaft die Bewohner kennen des Hotels kennen.
Erschreckend waren die Repressalien die die Familie Dressler aushalten musste. Jetzt will Milla der Familie helfen, ihren Anspruch für ihren früheren Besitz zu bekommen.

Kate Naumann hat die Geschichte der Familie sehr interessant und berührend gestaltet. Das war ein richtig schöner Lesegenuss.