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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.10.2025

Die detaillierte Mordmethode fand ich nachts in meinen Träumen wieder

Narbenkünstler #Thriller
4

Es war mein zweites Buch von Chris Dominik und wird für mich auch das letzte sein. Warum das so ist, mag für andere genau der Grund sein, weitere Bücher des Autors zu lesen.
Der „Narbenkünstler“ beginnt ...

Es war mein zweites Buch von Chris Dominik und wird für mich auch das letzte sein. Warum das so ist, mag für andere genau der Grund sein, weitere Bücher des Autors zu lesen.
Der „Narbenkünstler“ beginnt schon mit einem brutalen Einstieg, die detaillierte Beschreibung der Mordmethode und wie sie auf den Körper einwirkt, steigert dieses Empfinden im Laufe des Buches noch. Zumindest war es bei mir so. Für mich war es zu heftig, zu viel, zu brutal.
Was ich allerdings an positiven nicht unerwähnt lassen darf, ist die Raffinesse der Morde, die bildhafte Beschreibung des Leidens und Todes. Aber auch die Lösung birgt einiges an Überraschung. Kein einfaches Aufdecken, sondern Verschachtelungen und Verknüpfungen, die ich nicht erwartet hatte.
Gefallen hat mir auch Zoe. Wie sie immer wieder mit ihrer Vergangenheit konfrontiert wird, fand ich gut ausgearbeitet und ihre Reaktionen stimmig. Marc kämpft nach wie vor mit seinen Dämonen. Ich hoffe, er gewinnt den Kampf.
Wenn ich meine eigene Abneigung rausnehme, und nach dem ersten Buch hätte ich mir denken können, dass es ungefähr in dieser Art und Weise weitergeht, dann bleibt viel Positives, sodass ich mich für diese Bewertung entschieden habe. Mit diesem Buch werden harte Thrillerfans sicher glücklich sein.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 04.10.2025

Alleine und doch in Gesellschaft, was ist real, was ist Einbildung

Prinzessin Alice
0

Das Leben von „Prinzessin Alice“, der Mutter von Prinz Philip, war mir vor diesem Buch in groben Zügen bekannt. Hier hat Irene Dische einen Roman daraus gemacht. Sie lässt Prinzessin Alice selbst erzählen. ...

Das Leben von „Prinzessin Alice“, der Mutter von Prinz Philip, war mir vor diesem Buch in groben Zügen bekannt. Hier hat Irene Dische einen Roman daraus gemacht. Sie lässt Prinzessin Alice selbst erzählen. An so manchen Stellen weiß man nicht genau, ob die Prinzessin jetzt wirklich verrückt ist, oder die Umgebung sie nur so sehen will, weil es bequemer ist, sie wegzusperren. Speziell war sie auf jeden Fall.
Dass es kein leichtes Los gewesen sein musste, als gehörlose Prinzessin ihren Platz zu behaupten, geht ebenso anschaulich aus ihrer Lebensgeschichte hervor, wie ihre Leidenschaft zu Gott, aber auch ihre Liebe zu den Kindern Cecile und Philip. Inwiefern diese inneren Gefühle der Realität entsprechen, kann ich natürlich nicht beurteilen. Es liest sich allerdings sehr stimmig und leicht. An manchen Stellen hatte ich richtig Mitleid mit ihr, an anderen habe ich sie für ihren Mut bewundert. Oder war es einfach nur das Handeln einer verwirrten Person, die die Folgen nicht bedachte und daher einfach tat, was sie für richtig empfand?
Die Eckdaten ihres Lebens, die Stationen ihrer Aufenthalte, die Ereignisse der Weltgeschichte hat die Autorin durch die Stimme der Prinzessin Alice gut miteinander verbunden und in einen leicht lesbaren Roman verwandelt.
Ich habe ihr Leben gerne nachgelesen und kann das Buch, ohne zu Zögern, weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 20.09.2025

Ungewöhnlicher Weg um Zweisamkeit neu zu lernen

Die SexSchule - stille mein Verlangen | Erotischer Roman
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Der Roman spielt in der Zukunft. Einer Zeit, in der die Menschen den sozialen Kontakt zueinander fast verlernt haben. Noch viel mehr Zweisamkeit und Sexualität. Hier dürfen, oder vielmehr müssen junge ...

Der Roman spielt in der Zukunft. Einer Zeit, in der die Menschen den sozialen Kontakt zueinander fast verlernt haben. Noch viel mehr Zweisamkeit und Sexualität. Hier dürfen, oder vielmehr müssen junge Erwachsene zwei, beziehungsweise drei, staatlich verordnete Pflichtjahre verbringen. „Die SexSchule“ will ihnen den Umgang miteinander in Theorie und Praxis näherbringen.
Der Roman wird von Julia Ward aus Sicht von Steena erzählt, die in der Akademie ihrer Jugendliebe Alvar wieder begegnet. Es macht Spaß die beiden bei ihren Entdeckungsreisen durch das Schuljahr zu begleiten. Steena ist immer wieder überwältigt vor so viel öffentlichem Sex, entdeckt gleichzeitig aber auch an ihr gewisse Züge von Voyeurismus.
Der Leser findet hier fast alle Spielarten öffentlich, aber auch einen kleinen Raum für private Liebesspiele. Die Akademie will den jungen Menschen sexuelle Praktiken zeigen, aber niemand wird gezwungen öffentlich mitzumachen. Was der Leser in diesem Roman nicht findet ist die gleichgeschlechtliche Liebe. Mich hat das nicht weiter gestört, da ich es mag, wenn ein erotisches Buch nicht zu viele Seiten hat und ansonsten der Rahmen wohl gesprengt worden wäre.
Ich habe den Roman an einem Tag ausgelesen, es hat Spaß gemacht. Eine Leseempfehlung gibt es von mir für all jenen Leser, die einen Blick in eine – hoffentlich nie eintretende – Zukunft machen wollen.

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Veröffentlicht am 16.09.2025

Tiefe Themen in schöner Landschaft verpackt

Das Flüstern der Marsch
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Die Geschichten der Frauen aus Monas Familie sind teilweise schon heftig. Erzählt werden sie in vier Strängen. Vier Frauen, verschiedene Jahre und bei Mona in der Ich-Form, die anderen werden in der dritten ...

Die Geschichten der Frauen aus Monas Familie sind teilweise schon heftig. Erzählt werden sie in vier Strängen. Vier Frauen, verschiedene Jahre und bei Mona in der Ich-Form, die anderen werden in der dritten Person erzählt. Ein Strang war für mich bis fast zum Ende nicht einzuordnen, was mich manchmal fast nervte. Nicht alles wurde am Ende rund zusammengefasst. Ich habe da noch ein paar offene Fragen. Jetzt keine relevanten, die Geschichte verändernde Fragen, aber doch für mich interessante Details.
Gut gefallen hat mir die Beschreibung der Marsch, die konnte ich mir richtig vorstellen. Es passt auch das Gefühl der Gegend zu den Menschen, wie mir scheint. „Das Flüstern der Marsch“ bringt mir eine melancholische Stimmung rüber, aber auch eine Weite, die den Menschen eine gewisse Härte abverlangt. Und so sind auch die Frauen.
Die von Katja Keweritsch behandelten Themen sind nicht leicht. Das Schicksal der Frauen war oft wirklich hart und zum verzweifeln. Das, finde ich, hat die Autorin gut aufgegriffen. Sie zeigt die Machtlosigkeit und in gewisser Hinsicht auch das Ausgeliefert sein, junger Frauen deutlich auf.
Das Cover hat mir schon zu Beginn gefallen und auch jetzt passt es für mich zur Geschichte.
Alles in allem ein Buch, dass sich gut lesen lässt, man muss nur auf die verschiedenen Frauen achten, gerade zu Beginn nicht ganz einfach. Ein Buch mit tiefen Themen und schöner Landschaft.

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Veröffentlicht am 09.09.2025

Leichter Krimi mit Spannung

Morden auf Friesisch
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Für mich war „Mord auf Friesisch“ das erste Buch der Waterkant Reihe von Thomas Herzberg. Ebenso war es auch mein erstes Buch dieses Autors.
Der Kriminalfall und seine Morde haben einen guten Aufbau mit ...

Für mich war „Mord auf Friesisch“ das erste Buch der Waterkant Reihe von Thomas Herzberg. Ebenso war es auch mein erstes Buch dieses Autors.
Der Kriminalfall und seine Morde haben einen guten Aufbau mit einigen Wendungen. Die Figuren der Ermittler fand ich sehr plastisch beschrieben. Gerade Kruse wirkt schrullig, aber mit hellem Köpfchen und dem Herz am rechten Fleck. Die gegenseitigen Frotzeleien lesen sich humorvoll und sind teilweise wirklich sarkastisch. Irritiert hat mich lediglich, dass Michi und Ulf ihren Chef manchmal duzen und dann wieder nicht. Wenn schon, denn schon…
Das Tempo der Geschichte ist nicht extrem schnell. Man liest einfach so vor sich hin und fällt von einem Mord in den nächsten. Dabei bleibt die Spannung gut erhalten und der Leser erfährt wie Nebenbei etwas über grünen Fischfang, oder eben nicht so grünen.
Ich mochte das Buch, weil es ein leichter Krimi ist, der durch gute Regionalbeschreibungen und durchdachte Handlungen besticht. Direkt als Cosy Crime würde ich ihn nicht bezeichnen, da so manche Morddetails nicht unbedingt cosy sind.

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