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Veröffentlicht am 12.03.2022

Youngs Versuch der Einsamkeit zu entkommen

Love in the Big City
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Ich habe mich auf dieses Buch richtig gefreut um einen kleinen Einblick in das Leben von Young in Seoul zu bekommen. In dieser Hinsicht hätte es ruhig etwas mehr sein dürfen. Der Leser bekommt einen ersten ...

Ich habe mich auf dieses Buch richtig gefreut um einen kleinen Einblick in das Leben von Young in Seoul zu bekommen. In dieser Hinsicht hätte es ruhig etwas mehr sein dürfen. Der Leser bekommt einen ersten Eindruck von Arbeit und Leben. Leben in einer Ein-Zimmer-Wohnung, weil das Geld hinten und vorne nicht reicht. Oftmals mit Mitbewohner. Arbeit ist ohne Ausbildung natürlich auch schwer zu finden. So weit so gut. Das Nachtleben von Young ist eine Flucht aus dem Alltag. Sein Sexualleben ein Versuch der Einsamkeit zu entfliehen.
Der Schreibstil von Sang Young Park wäre mir gut gelegen. Er vermittelt das Gefühl als würde man in seinem Tagebuch lesen. Allerdings hat mir etwas Schwierigkeiten bereitet, dass anscheinen immer wieder in der Zeit gesprungen wurde. Ob Young sich nun an einen früheren Freund, Geliebten, Lebenspartner erinnert, oder vom Leben als Kind bzw. Jugendlicher mit seiner Mutter erzählt, es kommt für mich meistens überraschend. Ein Rückblick ist nicht wirklich gekennzeichnet und erschließt sich nur aus dem Sinn. Das fand ich etwas mühsam.
Jaehee spielt eigentlich nur im ersten Teil des Buches eine Rolle. Sie lässt Young zurück und man erfährt von ihr nichts mehr.
Young versucht aus seinen Möglichkeiten das Beste zu machen, zumindest Abschnittsweise. Dann wirkt er wieder verloren und eigentlich ständig einsam. „Love in the Big City“ zu finden ist für ihn nicht einfach. Was er findet ist oftmals nur Sex für eine Nacht, der die Einsamkeit weiter erhöht.
Als dieses hochgelobte Buch, wie es hin und wieder gepriesen wird, kann ich es nicht bezeichnen, aber grundsätzlich als eine gut zu lesende Geschichte mit ein paar interessanten Details, sodass ich vier Sterne vergeben kann.

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Veröffentlicht am 28.02.2022

Reizvolle Umgebung, emotionale Lebensgeschichten, rundes Ende

Die Halligprinzessin
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Eine Hallig ist keine Insel. Das durfte ich hier lernen und erfahren wie hart das Leben auf einer Warft sein kann, aber mit Sicherheit zu Beginn des zweiten Weltkriegs war.
Karen Elste schuf einen Liebesroman ...

Eine Hallig ist keine Insel. Das durfte ich hier lernen und erfahren wie hart das Leben auf einer Warft sein kann, aber mit Sicherheit zu Beginn des zweiten Weltkriegs war.
Karen Elste schuf einen Liebesroman in ungewohnter Umgebung und beiden Zeitebenen. Die eine betrifft Ella in der Gegenwart und die andere ihre Urgroßmutter Charlotte. Aber es geht ganz gewiss nicht nur um die Liebe der beiden Frauen, sondern auch wie sie mit ihrem Leben auf der Hallig umgehen. Können sie sich damit anfreunden? Schaffen sie die Einsamkeit zu ertragen? Die Entbehrungen auszuhalten? Oder gibt eine der beiden Frauen irgendwann auf?
„Die Halligprinzessin“ ist ein fesselnder Roman mit vielen Einblicken in frühere Zeiten, die dann doch nicht so lange her sind. Im Zeitstrang von Charlotte hat mich gerade diese Kargheit und die mentale Kraft der damals jungen Frau fasziniert. Bei Ella war es ihr Mut und die Entschlossenheit. Die Parallelen der beiden Frauen sind unübersehbar. Auch wenn ich Ella hin und wieder etwas unreflektiert fand. Das Ende war dann aber schön rund und bis auf eine Frage alles geklärt. Und diese eine Frage wird vielleicht im nächsten Buch aufgelöst.
Der leichte Schreibstil und die farbenfrohen Beschreibungen machten mir das Lesen und die locker entstandenen Bilder im Kopf zum reinen Vergnügen, sodass ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung abgebe.

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Veröffentlicht am 26.02.2022

Kleine, harmlose bis heiße, erotische Geschichten

Im tabulosen Schoß der Lust | Erotischer Roman
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Eine Sammlung kurzer Erotikgeschichten finden wir „Im tabulosen Schoß der Lust“ vor. Insgesamt konnte ich 36 Kurzgeschichten auf 184 Seiten zählen. Sie sind alle unterschiedlich lange, von kleinen Snacks ...

Eine Sammlung kurzer Erotikgeschichten finden wir „Im tabulosen Schoß der Lust“ vor. Insgesamt konnte ich 36 Kurzgeschichten auf 184 Seiten zählen. Sie sind alle unterschiedlich lange, von kleinen Snacks mit vielleicht zwei Printseiten bis zu schönen, umfangreichen Kurzgeschichten.
Tony Carezza schreibt seine Erlebnisse, ob real oder erfunden, in einem lesefreundlichen Schreibstil. Die Sprache ist der jeweiligen Geschichte angepasst. Bewegen wir uns in einem etwas deftigeren Szenario, so finden wir auch die Sprache leicht herb, aber nie obszön.
Die Figuren wechseln vom durchschnittlichen Gegenüber bis zum Modeltyp. Etwas haben sie aber alle gemeinsam, einerseits die Lust am Sex und andererseits kommen sie beim Lesen sympathisch rüber.
Selbstverständlich kann nicht jede Kurzgeschichte jedem Leser gefallen. Ich fand den überwiegend größten Teil anregend, erotisch, heiß, authentisch und spannend. Ungewohnt und witzig ist die Geschichte Schwarz und Weiß zu lesen, die auf einem Rätsel aufgebaut und die Lösung erst am Ende des Buches zu finden ist.
Das Cover gefällt mir sehr gut. Es ist hell und einladend gehalten.
Meine Empfehlung geht an Freunde der prickelnden Erotik im Alltag und vielleicht noch ab und zu mit ganz leichten BDSM-Ansätzen, die sich mit Kurzgeschichten gerne aus dem Alltag ausklinken oder sich auf ein paar Stunden der Zweisamkeit einstimmen wollen.

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Veröffentlicht am 25.02.2022

Optisch und inhaltlich sehr gelungen

Glücksfisch: Weißt du, was die Tiere machen? Kleine Biene
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Für Kinder ab zwei Jahre hat der Fischer Verlag die Reihe „Weißt du, was die Tiere machen?“ und in diesem Fall die „Kleine Biene“ herausgebracht.
Auf den einzelnen Seiten werden jeweils verschiedene Themen ...

Für Kinder ab zwei Jahre hat der Fischer Verlag die Reihe „Weißt du, was die Tiere machen?“ und in diesem Fall die „Kleine Biene“ herausgebracht.
Auf den einzelnen Seiten werden jeweils verschiedene Themen aus dem Leben der Biene in sehr kindgerechten Worten erklärt. Unter anderem wird dargestellt, was die Biene den ganzen Tag über macht und warum sie überhaupt summt.
Passend finde ich diese wunderbaren, einfachen Illustrationen von Fhiona Galloway. Sie sind farbenfroh und konzentrieren sich auf das Wesentliche. Mehr können Kinder in diesem Alter auch noch nicht erfassen.
Sehr gut wird ihr Spiel- und Forschertrieb mit Schieber und Klappen bedient, sodass es nicht als „Lehrbuch“ erscheint.
Die feste Pappe der Seiten hält auch so manchen ungestümen Umgang kleiner Hände aus. Das Format hat eine auf Kinder abgestimmte Größe. Einzig würde mir gefallen, wenn noch die eine oder andere Seite mehr wären.
Davon abgesehen gefällt mir das Buch sehr gut und ich werde es meinen Kleineren in der Kinderbetreuung sicherlich näherbringen.

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Veröffentlicht am 20.02.2022

Fesselnder Krimi auf geschichtlichen Spuren

Ein Giro in Triest
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Vor dem Hintergrund der Ermordung des österreichischen Thronfolgerpaares in Sarajevo muss sich Ispettor Gaetano Lamprecht beweisen. Aber nicht nur mit einem kleinen Selbstmord oder Mordfall. Er wird auf ...

Vor dem Hintergrund der Ermordung des österreichischen Thronfolgerpaares in Sarajevo muss sich Ispettor Gaetano Lamprecht beweisen. Aber nicht nur mit einem kleinen Selbstmord oder Mordfall. Er wird auf etwas angesetzt, das sich schon bald als viel größer erweist. Ob es für Gaetano zu groß werden wird? Wie im Klappentext erwähnt, muss er sich nicht nur einmal aus einer Lebensgefahr retten. Zu oft? Schafft er es jedesmal?
Im Jahre 1914 einen Krimi spielen zu lassen, erfordert nicht nur ein Gespür die Figuren der damaligen Zeit entsprechend auftreten zu lassen, sondern auch die Ermittlungen nach damaligen Erkenntnissen und Möglichkeiten anzulegen. Eine spannende Aufgabe, die Christian Klinger in meinen Augen hervorragend gelöst hat.
Einzig der Seitenstrang des Onkels kam mir am Ende des Buches nicht sehr zeitgerecht vor. Ja, man kann es natürlich nie wissen, wie eine Familie reagiert. Aber irgendwie passt für mich dieses Vorgehen nicht in die damalige Zeit.
„Ein Giro in Triest“ fesselt und bezieht die geschichtlichen Eckdaten gekonnt mit ein. Gerade die Figur des Gaetano erfährt in meinen Augen eine spürbare, positive Entwicklung. Aber mir gefällt auch seine Schwester, zu der er im Laufe der Seiten eine stärkere Bindung aufbauen kann.
Das Cover war mir auf den ersten Blick zu düster. Doch bedenkt man in welchem Jahr der Krimi spielt und welche Kreise er zieht, dann darf es durchaus etwas mysteriöser wirken.
Mir lag der Schreibstil sehr, auch wenn natürlich immer wieder italienische Begriffe und kurze Sätze eingestreut wurden. Obwohl ich der Sprache nicht mächtig bin, hatte ich nicht das Gefühl dadurch etwas nicht zu verstehen.
Mein Fazit ist eine volle Leseempfehlung für alle Krimifans, die gerne auch auf geschichtlichen Spuren unterwegs sind.

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