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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2022

Glaubwürdig, stimmig, spannend und bildgewaltig

Ein kleines Stück von Afrika - Aufbruch
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Schwarz und Weiß um das Jahr 1910 in Kenia. Jeder hat seine Rolle. Jeder weiß wo er zu stehen hat. Vor diesem Hintergrund muss sich Ivy behaupten. Sie ist eine junge, weiße Frau. Ihr Mann kämpft im Weltkrieg ...

Schwarz und Weiß um das Jahr 1910 in Kenia. Jeder hat seine Rolle. Jeder weiß wo er zu stehen hat. Vor diesem Hintergrund muss sich Ivy behaupten. Sie ist eine junge, weiße Frau. Ihr Mann kämpft im Weltkrieg und sie um ihr Überleben und das ihrer schwarzen Angestellten. Hier sind Freunde mehr als hilfreich. Doch was, wenn aus einer dieser Freundschaften beginnt mehr zu werden?
Ivy wird von Christina Rey als eigenständig denkende, junge Frau dargestellt. Allerdings manchmal auch ziemlich blauäugig. Dies könnte man jedoch ihrem Alter und dem Mangel an Lebenserfahrung zuschreiben. Doch grundsätzlich verhält sie sich wie es ihrer Rolle entspricht.
Die Figuren habe ich als dreidimensional wahrgenommen. Sie wurden durch die perfekte Wortwahl der Autorin vor meinem inneren Auge beinahe lebendig. Nur noch übertroffen von den Tier- und Landschaftsbeschreibungen.
Spannung wird durch immer wieder neue Wendungen und Ereignisse erzeugt und gehalten. „Ein kleines Stück von Afrika“ könnte auch als inneres Kino bezeichnet werden.
Historische Ereignisse sind glaubwürdig eingebaut und stimmig verwendet worden zu sein, ohne dass der Leser das Gefühl bekommt in einer Geschichtsstunde zu sitzen.

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 29.10.2022

Erschütternde Leben gut aufgebaut

Café Leben
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Nur vom Titel her wäre ich nicht auf die Idee gekommen, dass das Hauptthema im Buch „Café Leben“ der Umgang mit der Trauer ist. Jo Leevers zeigt die möglichen Folgen des Schweigens auf. Natürlich kommen ...

Nur vom Titel her wäre ich nicht auf die Idee gekommen, dass das Hauptthema im Buch „Café Leben“ der Umgang mit der Trauer ist. Jo Leevers zeigt die möglichen Folgen des Schweigens auf. Natürlich kommen noch weitere erschwerende Umstände ans Tageslicht. Dennoch verfällt der Roman nicht in traurige, dunkle Stimmung.
Die Autorin erzählt die Lebensgeschichten von Annie, aber auch von Henrietta. Abwechselnd erfährt der Leser stückweise die Einzelheiten bis sich am Ende jeweils ein rundes Bild zeichnet. Wenn auch vielleicht kein rosiges, so doch ein nachvollziehbares.
Annie ist für mich trotz ihrer schweren Krankheit lebendiger geworden als Henrietta. Diese konnte ich nicht wirklich greifen. Anfangs als wäre sie ein Roboter, der seine Arbeit abspult, hat sie sich zum Ende des Buches davon etwas befreien können. Dass Henrietta ihre Gefühle jahrelang verborgen hat und dadurch den Umgang mit ihnen scheint verlernt zu haben, mag ein Grund sein, warum sie so angelegt wurde. Aber beim Lesen hat es mich immer etwas befremdet sie so mechanisch zu erleben.
Ansonsten fand ich den Aufbau und die Entwicklung der Geschichte gelungen. Der Schreibstil der Autorin ist lesefreundlich und das Cover weicht vom Standard ab, sodass es für mich der Grund war, das Buch näher zu betrachten und zu lesen.

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Veröffentlicht am 19.10.2022

Ein Porno für das innere Auge

Ich bin unanständig! Erotische Geschichten
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Pamela Ritchey schreibt hier zehn kurze Geschichten in einer relativ derben Sprache. Die Handlungen in „Ich bin unanständig“ sind extrem unterschiedlich, ebenso die Figuren. Von jungen Menschen bis älteren ...

Pamela Ritchey schreibt hier zehn kurze Geschichten in einer relativ derben Sprache. Die Handlungen in „Ich bin unanständig“ sind extrem unterschiedlich, ebenso die Figuren. Von jungen Menschen bis älteren Männern und Frauen ist fast jede Altersgruppe vertreten. Manchmal vergnügen sich Gleichaltrige, dann wieder junge mit älteren Personen. Wir finden auch Geschichten in denen sich zwei Frauen oder drei Personen gegenseitig verwöhnen. Interessanterweise fehlt aber die Konstellation von zwei Männern miteinander.
Der Schreibstil ist flüssig und die Geschichten schnell gelesen, wenn auch die Wortwahl – wie gesagt – etwas derb, versaut und schmutzig gewählt ist. In eigentümlichen Gegensatz dazu stehen immer wieder die Koseworte Schatz und Darling. Ich gehe davon aus, dass die Autorin damit die Verbundenheit der Figuren verdeutlichen will, trotz der heftigen Sprache. Aber beim Lesen fühlt es sich eigen an. Nichtsdestotrotz gelingt es Pamela Ritchey die Begegnungen für das innere Auge sichtbar werden zu lassen und sie lässt den Leser mit den Protagonisten mitleben.
Das Cover mit dem jungen, weiblichen Körper passt zu einigen Geschichten und sieht edel aus.
Ich kann diese Geschichten an all jene Leser empfehlen, die sich nicht an der Sprache stören und die etwas härtere Szenen ebenso erotisch finden wie zärtliches Liebesspiel.

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Veröffentlicht am 15.10.2022

Spannender, zweiter Band, ohne Vorkenntnisse zu lesen

Die Gärten von Heligan - Ruf der Fremde
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Hier handelt es sich um den zweiten Band aus der Serie, aber dennoch ist das Buch ohne Vorkenntnisse problemlos zu lesen. Zumindest ich kannte den ersten Band nicht und hatte keine Schwierigkeiten dem ...

Hier handelt es sich um den zweiten Band aus der Serie, aber dennoch ist das Buch ohne Vorkenntnisse problemlos zu lesen. Zumindest ich kannte den ersten Band nicht und hatte keine Schwierigkeiten dem Inhalt, sowohl in der Vergangenheit, als auch in der Gegenwart zu folgen.
„Die Gärten von Heligan“ ist ein Roman der gleichzeitig mit zwei Strängen durch die Geschichte führt. Einmal erzählt Inez Corbi die Geschichte von Avery aus den Jahren um 1815 und einmal die von Lexi in der Gegenwart. Ich bin mir nicht sicher, welcher der Stränge mich mehr fesselte.
Avery besticht natürlich durch das Unbekannte, das Vergangene, wie es damals hätte sein können. Bei Lexi liegt die Spannung in der Thematik der ständig präsenten Angst und ihrer neuen Liebe.
Beide Teile fügen sich relativ gut ineinander, wobei ich mir ab und zu gewünscht hätte, dass Lexi mehr Quellen findet, aus denen die Geschichte der Vergangenheit für sie hervorgeht. Gegenwart und Vergangenheit wechseln sich alle paar Kapitel ab. Damit der Leser auch wirklich vor jedem Kapitel weiß in welchem Strang er sich befindet, gibt es als Überschrift den Namen der Hauptfigur, Ort und Datum wo wir uns befinden.
Mir lag der Stil der Autorin, sodass ich rasch durch die Seiten gelesen habe. Auch wenn ich keine Kenntnisse im Pflanzensammeln der damaligen Zeit habe, so wurde mir das Wichtigste in kurzen Sätzen mitgeteilt, die Autorin hat sich dadurch aber nicht von den Geschichten der Figuren ablenken lassen. Das fand ich sehr erfreulich.
Mir hat der Roman ein paar spannende und interessante Stunden beschert.

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Veröffentlicht am 03.10.2022

Weisheiten in leichte Geschichten verpackt

Der kleine Buddha auf der Reise nach Hause
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Das relativ dünne Buch, es hat gerade einmal 144 Seiten, enthält doch eine Menge großer Weisheiten. Die Geschichten sind einfach aufgebaut, sodass ich immer wieder überlegte, ob sie nicht doch für Kinder ...

Das relativ dünne Buch, es hat gerade einmal 144 Seiten, enthält doch eine Menge großer Weisheiten. Die Geschichten sind einfach aufgebaut, sodass ich immer wieder überlegte, ob sie nicht doch für Kinder gedacht sind.
„Der kleine Buddha auf der Reise nach Hause“ trifft unterwegs auf sehr viele unterschiedliche Menschen und Situationen. Jeder lässt ihn an seiner Ansicht von Zuhause teilhaben, sodass der kleine Buddha am Ende auf eine beachtliche Sammlung blicken kann. Natürlich stellt sich der Leser unweigerlich im Laufe der Geschichten selbst die Frage, was für ihn Zuhause bedeutet.
Claus Mikosch packt tiefe Weisheiten in humorvolle Geschichten. Die Kapitel sind übersichtlich und der Schreibstil leicht zu lesen.
Auch wenn dies schon die fünfte Reise des kleinen Buddhas ist, so kann man problemlos hier einsteigen. Das Buch ist in sich abgeschlossen und die wenigen Hinweise auf Menschen, die er auf vorherigen Reisen traf, beeinträchtigen das Leseverständnis nicht.
Das Cover gefällt mir persönlich ganz gut, irgendwie wirkt es kindlich, beruhigend.

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