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Veröffentlicht am 04.08.2022

solider Thriller der auf die Gefahren des Internets aufmerksam macht.

Das Profil
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Hubertus Borck – Das Profil

Kriminalkommissarin Franka Erdmann ist eher eine Einzelgängerin, doch ihr wird der recht neue Kollege Alpay Eloglu zur Seite gestellt. Sein erster Mordfall ist spektakulär, ...

Hubertus Borck – Das Profil

Kriminalkommissarin Franka Erdmann ist eher eine Einzelgängerin, doch ihr wird der recht neue Kollege Alpay Eloglu zur Seite gestellt. Sein erster Mordfall ist spektakulär, denn ein Toter liegt auf einem Kinderspielplatz begraben. Zufallsopfer oder geplante Tötung? Doch die beiden Ermittler haben viel zu tun, denn die nächste Leiche wartet schon: Eine Influencerin, die sich aus der Wohnung ausgesperrt hatte. Und die Mordserie reißt nicht ab, denn wenig später wird eine weitere Influencerin angegriffen. Wo liegt das Motiv? Erdmann und Eloglu arbeiten auf Hochtouren, auch wenn es zwischen den beiden Ermittlern einige Spannungen gibt.

Ich habe noch kein Buch des Autoren gelesen, "Das Profil" habe ich als Hörbuch, eingelesen von Daniela Ziegler gehört.

Der Thriller wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Der Erzählstil ist angenehm und die Handlung leicht verfolgbar. Die Spannung wird gut aufgebaut und fast durchgängig gehalten. Das Tempo ist wechselhaft, mal überschlagen sich die Ereignisse, dann kommt es fast zum Stillstand. Der Thriller ist aber dennoch kurzweilig und hat mich gut unterhalten.
Die verschiedenen Charaktere sind insgesamt realistisch und lebendig ausgearbeitet. Ein wenig stereotypisch sind die Figuren schon, wir haben da die distanzierte Ermittlerin, Franka Erdmann, die ein Genie in ihrem Gebiet ist, sich aber nur schwer mit ihren Kollegen versteht, dann den aufstrebenden Ermittler, Alpay, der stärker eingebunden werden möchte und sich nicht ernst genommen fühlt. Dennoch arbeiten die beiden gut miteinander und ergänzen sich in der Geschichte. Es gibt einige Nebenfiguren, wo es sich lohnt noch mal einen Blick drauf zu werfen, ich bin gespannt, ob eine Fortsetzung der Reihe geplant ist, denn die Figur Franka Erdmann hätte noch Potenzial um sie etwas mehr auszubauen.
Insgesamt konnte ich mir die verschiedenen Figuren gut vorstellen, das Motiv des Täters war nachvollziehbar, das Finale gut.
Die Geschichte spielt in Hamburg, der Autor hat sein Setting anschaulich und bildhaft dargestellt.

Der Thriller war solide und kurzweilig. Aus der breiten Masse sticht er zwar nicht heraus, dennoch habe ich mich gut unterhalten gefühlt und hatte ein paar spannende Lesestunden. Falls es eine Fortsetzung gibt, würde ich mir wünschen, dass Franka weiter ausgearbeitet wird und die Spannung durchgängiger ist. Die Atmosphäre ist recht düster, das Thrill-Feeling gut umgesetzt. Die Thematik könnte nicht aktueller sein, da gerade bei den Influencern eine hohe Followerzahl von Bedeutung ist. Doch genau da liegt die Gefahr, wenn man jede Begebenheit aus seinem Leben postet.

Die Hördauer des ungekürzten Hörbuchs beträgt ca 11 Stunden und 20 Minuten. Daniela Ziegler hat das Buch synchronisiert. Die Sprecherin hat eine angenehme Stimme und belebt die Handlung und die Charaktere. Sie liest die Geschichte der Situation angepasst, insgesamt aber etwas langsam. Mit leichter Variation liest sie die Charaktere, sodass mir schnell möglich war, die verschiedenen Figuren auseinander zu halten.

Das Cover ist eher dezent. Mit dem Fingerprint vor dem Gesicht hätte ich eher gedacht, dass sich das Profil auf den eines Täters bezieht, doch schon schnell wird klar, dass die Namensgebung des Thrillers mit Influencern und Instagram Profilen zu tun hat.

Fazit: solider Thriller der auf die Gefahren des Internets aufmerksam macht. 3,75 Sterne.

Veröffentlicht am 29.07.2022

spannend, fesselnd, gruselig.

Headhunt - Feldzug der Rache
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Douglas Preston/Lincoln Child – 17, Headhunt, Feldzug der Rache

Vincent D´Agosta ermittelt in einem neuen Fall: Eine kopflose Frauenleiche wird in einer Werkstatt gefunden. Nach den Ereignissen rund um ...

Douglas Preston/Lincoln Child – 17, Headhunt, Feldzug der Rache

Vincent D´Agosta ermittelt in einem neuen Fall: Eine kopflose Frauenleiche wird in einer Werkstatt gefunden. Nach den Ereignissen rund um seinen Bruder wird Special Agent Pendergast der auf dem ersten Blick recht unspektakuläre Mordfall aufs Auge gedrückt um ihn zu "bestrafen". Nur widerwillig nimmt Pendergast die Ermittlungen auf und kurz darauf wird die nächste Leiche gefunden. Pendergast fallen ein paar Eigenheiten auf und plötzlich gerät er selbst in die Fänge des Rächers. Ein perfides Katz-und-Maus-Spiel beginnt. Wenn Pendergast versagt muss nicht nur er mit seinem Leben bezahlen, sondern auch die, die ihm wichtig sind.

Mit dem siebzehnten Band rund um Special Agent Pendergast kann das Autorenduo Douglas Preston und Lincoln Child wieder überzeugen. Eine gute Spannung wird recht zügig aufgebaut und durchgängig gehalten. Das Tempo ist zu großen Teilen eher genügsam, dennoch lässt sich das Buch flott durchlesen.
Ein wenig versinkt Pendergast in der Sehnsucht nach Constance, die sich im Kloster bei ihrem Sohn aufhält und die Aloysius im letzten Band ihre Liebe zu ihm gestanden hat. Auch wenn ich gerne mal die eine oder andere Liebesgeschichte habe, kann ich mir Pendergast und Constance noch immer nicht als Paar vorstellen. Bisher bleibt der Status Quo erhalten.
D´Agosta und Hayward haben zwar ihre Probleme, wirken aber dennoch eingespielt, auch wenn Vincent eher der gemütliche Part der Beziehung ist.
Wir lernen wieder ein paar neue Seiten von den bisher bekannten Charakteren kennen, aber auch die neuen Charaktere werden lebendig und glaubhaft ausgearbeitet.
Ein gewisser Reporter hat ein wenig an meinen Nerven gekratzt, aber auch dieser Handlungsstrang war gut erzählt und hat die Story ergänzt.
Das Finale fand ich gut, denn Pendergast hat diesmal schwer zu kämpfen. Zwar fehlte mir hier die mystische Komponente, die das Autorenduo gerne in ihre Thriller einbaut, dennoch fand ich die Geschichte spannend, kurzweilig und interessant zu lesen.

Wie immer gibt es einen Pluspunkt für die Ausarbeitung der Schauplätze und Tatorte. Die Autoren haben es drauf, dass ich das Gefühl habe, ich würde Pendergast hautnah begleiten und alles mit seinen Augen sehen. Auch das Thrill-Feeling ist gut eingefangen.

Wer bereits Bücher des Autorenduos kennt, wird auch mit "Headhunt" viel Freude haben. Ich mag ja, das Pendergast immer noch irgendwas aus dem Hut bzw aus dem Mantel zieht, was wir noch nicht von ihm kennen. Das er dabei immer noch undurchschaubar und teilweise distanziert wirkt, nach so vielen Büchern, finde ich gelungen. Ich habe auf jeden Fall noch lange nicht genug und freue mich schon auf das nächste Buch.

Das Cover ist wieder hübsch anzusehen, aber auch hier hat der Skorpion nicht wirklich was mit der Geschichte zu tun. Vielleicht im übertragenden Sinne.

Fazit: spannend, fesselnd, gruselig. 4 Sterne.

Veröffentlicht am 29.07.2022

Spannend und fesselnd, aber auch etwas vorhersehbar

Obsidian - Kammer des Bösen
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Douglas Preston/Lincoln Child – 16, Obsidian, Kammer des Bösen

Während sich Constance Greene nach dem Abenteuer im Sumpf wieder auf das Pendergast´sche Anwesen in New York mit Leibwächter und Chaffeur ...

Douglas Preston/Lincoln Child – 16, Obsidian, Kammer des Bösen

Während sich Constance Greene nach dem Abenteuer im Sumpf wieder auf das Pendergast´sche Anwesen in New York mit Leibwächter und Chaffeur Proctor zurückzieht, denkt alle Welt das Aloysius Pendergast in den Sümpfen gestorben ist.
Constance, die sich in ihre Räume zurückziehen will, wird plötzlich von einem weiteren Totgeglaubten entführt und verschleppt. Proctor macht sich auf die Suche nach Constance und überquert dazu mehrere Kontinente, nur um zu erkennen, dass der Entführer ihm immer einen Schritt voraus ist.
Wird er Constance retten können?
Oder kann Constance sich selbst aus der Situation retten, denn alles scheint ganz anders zu sein als gedacht und der Entführer will doch eigentlich nur, das Constance ihm ihr Herz öffnet... oder steckt da ein finsterer Plan dahinter?

Im Grunde genommen schließt dieses Buch direkt an die Ereignisse aus dem Vorgänger an. Pendergast ist verschollen. Constance wurde entführt. Proctor macht sich auf die Suche nach Constance.
Die Rezension beinhaltet ein paar Spoiler!

Soweit so vorhersehbar. Deswegen überrascht es auch nicht, dass Pendergast natürlich nicht tot ist und als er dann endlich in seinem New Yorker Anwesen ankommt, erkennt, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt und sich, unabhängig von Proctor, ebenfalls auf die Suche nach Constance macht.
Das Hauptaugenmerk liegt auf Constance und ihrem Entführer, der sie "manipulieren" will, sich ihm anzuschließen, denn schließlich liebt er sie. Das wir hier auf einen Wiedersacher treffen, der bereits totgeglaubt war, ist ein netter Zug, allerdings war auch das vorhersehbar. Nämlich schon, als ich das letzte Buch beendet habe. Nicht schlimm, denn hier gibt es allerhand kurzweilige Story, die wieder mal sehr komplex ist.
Constance steht im Fokus. Ich muss gestehen, sie ist mir schon seit einiger Zeit nicht mehr sympathisch. In ihr tobt ein gewaltiger Zorn, der sie unberechenbar macht, und sie ist grausam, grausamer, als man von so einer zarten Frau erwarten würde. Ich bin gespannt, in welche Richtung ihre Entwicklung noch gehen wird, ob sie irgendwann wieder etwas gesetzter wird, aber im Moment bringt sie gute Twists in die Geschichte.
Aloysius spielt in diesem Buch eher eine etwas untergeordnete Rolle, zum einen liegt es daran, dass man über viele viele Seiten noch die Vermutung haben könnte, dass er tot ist, was ich aber ohnehin für unrealistisch halte, denn schließlich geht die Reihe weiter, und der große Bemühungen auf sich nimmt, um wieder nach hause zu kommen.
Die Charaktere sind wieder allesamt gut ausgearbeitet, handeln größtenteils realitätsnah und glaubhaft. Hier zeigt sich, wie gut der Täter manipulieren kann, denn zum Schluss wissen wir trotz diverser Grausamkeiten nicht, ob er nun auf der Seite der "Guten" oder der "Bösen" steht. Hier wird die Sichtweise der Leser noch mal kräftig durcheinander geschüttelt.

Natürlich fehlt auch hier wieder nicht die kleine mystische Note, die dem Thriller noch mal eine Portion Extraspannung gibt. Ich habe den Thriller gern gelesen, auch wenn ich durchaus andere Bücher der Reihe deutlich spannender und unvorhersehbarer fand. Die Unterhaltung war wieder kurzweilig und fesselnd, die Handlungs streckenweise aber dennoch sehr grausam und brutal.
Wer die Bücher rund um Special Agent Pendergast kennt und mag, wird auch an diesem Buch wieder seine Freude haben.

Wiedereinmal bin ich von der Ausarbeitung der Schauplätze beeindruckt, die Autoren lassen sich immer wieder was Neues einfallen.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

Das Cover mit dem Octopus passt nicht wirklich zum Inhalt der Geschichte, vielleicht, wenn man den Octopus als Metapher nimmt, das der Täter, überall seine Arme drin hat. Mich hat es trotzdem angesprochen.

Fazit: Spannend und fesselnd, aber auch etwas vorhersehbar. 4 Sterne.

Veröffentlicht am 25.07.2022

spannende, fesselnde Vampir-Romance

Erben der Vampire - Dunkler Fluch
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Kendra Leigh Castle – Erben der Vampire, Dunkler Fluch

Der Vampirorden der Ptolemy wird von einem unsichtbaren Monster heimgesucht und dezimiert. Die Vampirkönigin Arsenöe sieht nur einen Ausweg und ihr ...

Kendra Leigh Castle – Erben der Vampire, Dunkler Fluch

Der Vampirorden der Ptolemy wird von einem unsichtbaren Monster heimgesucht und dezimiert. Die Vampirkönigin Arsenöe sieht nur einen Ausweg und ihr Diener der Katzengestaltwandler-Vampir und Jäger Tynan MacGillivray soll eine Seherin herbeischaffen.
Nach fast einem Jahr findet er die Seherin Lily Quinn, doch vom ersten Augenblick an fühlt er sich zu ihr hingezogen. Lily ist außerdem nicht das, was Ty denkt, denn die Menschenfrau ziert ein vampirisches Mal. Ein Mal, das selbst die Mächtigsten der Vampirorden fürchten werden.
Lily, die eigentlich ein recht beschauliches, fast schon langweiliges Leben führt, fühlt sich sofort zu Ty hingezogen. Doch so ganz kann sie nicht an das Märchen von Vampiren und Gestaltwandlern glauben, bis jemand versucht sie zu töten und sie nur die Wahl hat, sich von Ty retten zu lassen oder zu sterben...

Ich habe bisher noch kein Buch der Autorin gelesen.
Ich war gleichermaßend neugierig und vom Klappentext fasziniert.
Der Erzählstil ist leicht und locker, das Tempo der Geschichte angenehm, streckenweise überschlagen sich die Ereignisse etwas. Die Liebesgeschichte ist gut integriert, wirkt nicht zu sehr in den Fokus gerückt.

In der Hauptgeschichte geht es vordergründig um den Vampirclan Ptolemy, ein sehr alter Clan, der von Cleopatras Schwester Arsenöe geleitet wird. In der Rangordnung ist es der oberste Clan und Feinde werden gnadenlos ausgelöscht.
Die Cait-Sith sind ebenfalls Vampire, allerdings der Unterschicht, da Gestaltwandler verpönt sind. Ty ist ein Cait-Sith und kann die Gestalt einer schwarzen Katze annehmen. Er dient seiner Königin aufopferungsvoll um sich und den Cait-Sith ein ganz klein besseres Leben zu ermöglichen. Als er nun den Auftrag bekommt, die Seherin alias Lily zu finden, ist er bis zum Schluss überzeugt, dass die Königin ihn und seinem Volk Gnade erweisen wird.

Ich empfand ihn als sympathisch, manchmal aber auch verbohrt. Ihm werden schreckliche Taten vorgezeigt und er ist lange der Meinung, dass er seiner Königin vertrauen kann. Die hat aber mittlerweile einen Geliebten, Nero, der für seine Grausamkeit bekannt ist.
Nach und nach wärmt Lily ihm das Herz und schon bald hinterfragt er zumindest die eine oder andere Sache. Er ist ein Kämpfer, ein Jäger und trotz seines Standes sehen viele Vampire zu ihm auf oder fürchten seinen Ruf.
Lily, graue Maus, ein wenig typisch für solche Romane, etwas ängstlich, entwickelt sich zur Superkraft mit mächtigen Talenten. Nicht neu, nicht wirklich originell, aber trotzdem genau das, was ich lesen möchte. Ich mochte, dass sie das Herz am rechten Fleck hat, dass sie sich schön weiter entwickelt, ihre große, freche Klappe mit den markigen Sprüchen.
Sämtliche Charaktere sind gut herausgearbeitet, wirken vielseitig und lebendig.
Es gab einige Nebenfiguren wie Damien oder auch Jaden, von denen ich gerne mehr lesen würde.

Die verschiedenen Schauplätze sind detailliert und bildhaft beschrieben, sodass ich einen guten Eindruck von der Handlung und den Orten aber auch von den Charakteren bekommen habe.

Ich hatte ein paar schöne Lesestunden. Gute, kurzweilige Unterhaltung mit prickelnder Leidenschaft ohne besonders ausgerpägte erotische Szenen, einigen Action-Szenen, ein bisschen Grusel- und Thrillfeeling, dazu viel Spannung, ein gutes Tempo und interessante Charaktere. Sollte es eine Fortsetzung geben, werde ich sie bestimmt lesen. Wer Fantasy mit Vampiren und einer Lovestory mag, der wird mit diesem Buch seine Freude haben. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

Das Cover ist genretypisch, aber mir gefällt es.

Fazit: spannende, fesselnde Vampir-Romance. 4 Sterne.

Veröffentlicht am 23.07.2022

Spannender, interessanter Fall für Pielkötter und Barnowski

Einmal morden ist nicht genug
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Irene Scharenberg – Einmal morden ist nicht genug

Kommissar Willibald Pielkötter ist wieder zurück und darf seinen Dienst antreten, allerdings nur wenige Stunden am Tag. Deswegen hat sein jüngerer Kollege ...

Irene Scharenberg – Einmal morden ist nicht genug

Kommissar Willibald Pielkötter ist wieder zurück und darf seinen Dienst antreten, allerdings nur wenige Stunden am Tag. Deswegen hat sein jüngerer Kollege Bernhard Barnowski auch eine Polizeianwärterin zur Seite gestellt bekommen. Nadine Schönling ist sehr engagiert, manchmal vielleicht sogar ein bisschen zu sehr, da sie sich beweisen möchte.
Dann wird im Duisburger Rheinpark ein Toter gefunden. Schon bald stellt sich heraus, dass Max im Gefängnis wegen kleinerer Delikte war.
Sein bester Kumpel Hanno hatte ihm einen Job im Teppichhandel besorgt, sodass die beiden zusammen arbeiten konnten.
Doch wen genau, hat Max gegen sich aufgebracht und wo liegt das Motiv.
Die Kollegen ermitteln, setzen mühsam die Mosaiksteinchen zusammen, nur um in eine Falle zu laufen.
Kann Nadine Schönling gerettet werden?

Ich kenne von der Autorin bereits die Bücher "Tödliches Bad", "Stirb zweimal", und "Doch der Tod wartet nicht", die ich aber nicht in der richtigen Reihenfolge gelesen habe. Da jeder Krimi in sich abgeschlossen ist, hatte ich keine Probleme in die Bücher einzusteigen. Auch der Grundgeschichte um Pielkötter, Marianne und seinem Sohn Jan-Henrik konnte ich genausogut folgen wie die Entwicklung der Beziehung zwischen Barnowski und seiner Freundin.

Die Autorin hat einen angenehmen, leichten, bildhaften und flüssigen Erzählstil. Nach wenigen Seiten war ich bereits so in der Story vertieft, dass ich diese an einem Nachmittag gelesen und beendet habe. Da ich sowohl in Moers als auch in Duisburg verwurzelt bin, ist es immer wieder beeindruckend und schön zu lesen, wie die verschiedenen Handlungsorte realistisch dargestellt wurden.
Die Autorin hat ohnehin ein besonderes Augenmerk für Orte und Personen, die sie stets lebendig und facettenreich mit vielen Details darstellt. So fiel es mir noch leichter, in die Geschichte einzutauchen.

Pielkötter wirkt nach seiner Reha ruhiger und gelassener, zumindest im Job. Da er sich an die Anweisungen seines Arbeitgebers nicht immer wortgetreu hält, gibt es viele Ermittlungseinheiten im privaten Leben, das gerade immer noch ein wenig durcheinandergewirbelt ist. Zu seinem Sohn Jan-Henrik hat sich das Verhältnis immer noch nicht wirklich gebessert, und als der neue Lebensgefährte in den Fokus der Ermittlungen rückt, bringt das auch nicht den ersehnten Familienfrieden. Und obwohl sich Marianne und er in der Reha näher gekommen sind, weigert sie sich, direkt wieder zu ihm zu ziehen. Die privaten Probleme überlagern den Kriminalfall aber nicht, und das finde ich sehr schön.
Barnowski hingegen macht mir diesmal keinen ganz so souveränen Eindruck, da er gerade von seiner Liebsten etwas unter Druck gesetzt wird, denn die möchte endlich heiraten. Obwohl Barnowski sonst sehr sympathisch und erfrischend rüber kommt, fand ich diese neue Facette an ihn nicht ganz so liebenswert, denn plötzlich flirtet er mit seiner neuen Kollegin. Aber, und das ist extrem wichtig, diese neue Seite, macht insgesamt die Figur noch mal interessanter, und das wiederum, gefällt mir extrem gut, weil er eben unvorhersehbar bleibt. Ich bin gespannt, was nun mit Barnowski werden wird.
Das Ermittler-Duo bzw Trio ergänzt sich gut, die Dynamik zwischen den beiden und der neuen Kollegin entwickelt sich ebenfalls interessant. Ich bin gespannt wie es mit ihnen weitergehen wird.
Es gibt einige interessante Nebenfiguren, zu denen ich aber nichts sagen kann, ohne zu spoilern.
Die Handlung hat mehrere Nebenstränge. Zum einen den dubiosen Teppichhändler mit sehr ergeizigen Mitarbeitern, dazu Kumpel Hanno, der plötzlich mit Geld um sich wirft und natürlich die neue Kollegin Nadine, die sich beweisen möchte.
Der Fall wird zufriedenstellend aufgeklärt, das Finale ist turbulent, ein paar kleinere Fragen in Pielkötters Privatleben bleiben aber offen, was mich neugierig auf den Folgeband macht.

Ich habe den Krimi gern gelesen. Ich hatte wieder ein paar sehr kurzweilige, spannende Lesestunden. Von mir gibt es eine Leseempfehlung, vor allem weil ich die Lokal-Krimis sehr mag, aber vor allem weil mir Pielkötter und Barnowski ans Herz gewachsen sind. Ich würde mir wünschen, dass diese Reihe mehr Aufmerksamkeit bekommt, da mir die Krimi-Reihe wirklich gut gefällt.

Das Cover ist wieder sehr stimmungsvoll, der Duisburger Wasserturm im Rheinpark ist gut getroffen und da ein Teil des Krimis im Rheinpark spielt, passt das Cover auch hervorragend zur Story.

Fazit: Spannender, interessanter Fall für Pielkötter und Barnowski. 4 Sterne.