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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.03.2022

berührend und emotional

Für immer und noch ein bisschen länger
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Barbara Leciejewski – Für immer und noch ein bisschen länger

Die Pianistin Anna trauert noch immer um ihre große Liebe Jeremias, der bei einem Unfall verstorben ist. Alles was sie noch von ihm hat, ist ...

Barbara Leciejewski – Für immer und noch ein bisschen länger

Die Pianistin Anna trauert noch immer um ihre große Liebe Jeremias, der bei einem Unfall verstorben ist. Alles was sie noch von ihm hat, ist die Altbauwohnung in der beide vor einigen Jahren gezogen sind. Jeden Tag redet sie in Gedanken mit ihm. Doch dann wird ihr die Wohnung gekündigt und Anna muss sich neu orientieren und landet in einer WG.
Dort findet sie nach und nach zu sich selbst und kann sich ihren Mitbewohnern öffnen. Außerdem schadet es auch nicht, dass direkt nebenan Anders wohnt, der immer ein offenes Ohr für sie hat.

Ich habe noch kein Buch der Autorin gelesen.
Die Leseprobe hatte mir gut gefallen, und nun habe ich das Hörbuch, eingelesen von Ulrike Kapfer gehört.
Der Roman ist unter "Liebesroman" gelistet, allerdings ist es kein lockerleichter Roman, da viele Abschnitte sehr beklemmend und erdrückend sind. Hier wird einiges an Trauerarbeit geleistet, nur langsam findet Anna zurück ins Leben und sowohl Rose, Gunilla als auch Kurt haben eine schwere Last, die sie seit Jahrzehnten mit sich herumschleppen.
Wer eine intensive, emotionale Geschichte lesen möchte, der ist mit diesem Buch gut beraten.
Mich hat die Geschichte auf jeden Fall tief berührt.

Die Charaktere konnte ich mir gut vorstellen, sie sind lebendig und facettenreich ausgearbeitet. Jede der Figuren hat ein schweres Traumata durchgemacht und nach und nach dürfen wir miterleben, wie jede von ihnen sich öffnet und über ihre Vergangenheit spricht. Das war herzergreifend und die Autorin konnte mich mit den geballten Emotionen erreichen.
Anna und ihre Entwicklung hat mir sehr gut gefallen. Die Trauer und Hoffnungslosigkeit die sie nach dem Tod von Jeremias überwältigt hat, dann der Auszug, die Pandemie, die zum Glück nur eine untergeordnete Rolle spielt, aber für die Musikerin doch existenzbedrohend ist. Die zarte Freundschaft zu Gunhilla, ihrem Sohn Michel, Rose und Kurt, und dann auch zu Anders, dem sie sich öffnet und in den sie sich nach und nach verliebt. Auch die Annäherung an ihre Familie, die sie von sich gestossen hatte, all das sind kleine Schritte, aber glaubhaft und nachvollziehbar.
Zu den anderen Charakteren möchte ich an dieser Stelle nichts sagen, obwohl jede der Figuren wirklich großartig gewesen ist. Gerade diese sehr unterschiedlichen Menschen machen das Buch unglaublich schön und man sollte ihre Geschichten unvoreingenommen auf sich wirken lassen.

Die Autorin hat ein gutes Auge für Details, beschreibt die Handlung, die Schauplätze und die Personen so, dass man sich alles gut vorstellen, es aber nicht zu überladen wirkt.

Ich lese lieber Geschichten, die etwas leichter und fröhlicher sind, aber mit "Für immer und noch ein bisschen länger" hat die Autorin eine zauberhafte Geschichte geschrieben, die mich tief berührt hat. Man muss sich auf die düstere Stimmung einlassen, man muss sich auf die Figuren einlassen, aber dann erwacht eine tiefe Verbindung die auf jeder Seite spürbar ist.
Ich möchte die Geschichte sehr gern weiterempfehlen.

Ulrike Kapfer hat die Story synchronisiert. Sie hat die verschiedenen Stimmungen gut einfangen und auf den Hörer transportieren können. Sie liest die Story in einem angenehmen Tempo, die Stimme passt sehr gut zu Annas Geschichte. Sie lässt die Figuren lebendig wirken. Auch das Hörbuch kann ich weiterempfehlen.
Die Hörbuchdauer beträgt ca 11 Stunden und 26 Minuten.

Das Cover ist genretypisch. Es ist hübsch, hebt sich aber insgesamt nicht aus der Masse heraus.

Fazit: berührend und emotional. Knappe 5 Sterne.

Veröffentlicht am 22.03.2022

Überraschend, emotional und intensiv.

Das Fundbüro der verlorenen Träume
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Helen Francis Paris – Das Fundbüro der verlorenen Träume

Dot arbeitet seit Jahrzehnten im städtischen Fundbüro und sie liebt ihren Job. Als eines Tages Mr Appelby ins Fundbüro kommt und dort nach der ...

Helen Francis Paris – Das Fundbüro der verlorenen Träume

Dot arbeitet seit Jahrzehnten im städtischen Fundbüro und sie liebt ihren Job. Als eines Tages Mr Appelby ins Fundbüro kommt und dort nach der Tasche seiner verstorbenen Frau sucht, gibt Dot alles, um sie wiederzufinden. Tag ein Tag aus berührt sie das Schicksals des älteren Herrn, der sich verzweifelt an die Hoffnung klammert, die Tasche bzw. die Erinnerung an seine verstorbene Frau zu halten.
Als sich die Tasche dann tatsächlich wiederfindet, ändert sich für Dot plötzlich alles.

Ich habe bisher noch kein Buch der Autorin gelesen.
Der Erzählstil ist sehr poetisch, die Story hat mich an vielen Stellen berühren können, ist sehr detailreich und ein wenig abgedreht, so wie das tägliche Leben.
Im Fokus steht Dot, eine Frau mittleren Alters, die sich mit Schuldgefühlen herumplagt und seit einigen Jahren auf der Stelle tritt. Sie wohnt im Elternhaus. Ihre Schwester hat längst ein eigenes Leben samt Familie aufgebaut, ihr Vater ist verstorben und ihre Mutter leidet an Demenz und ist nach einem Sturz ins Seniorenheim eingezogen.
Dot lebt für ihren Job, den sie sehr akribisch, fast schon zwanghaft ausführt. Als sie einen neuen Chef bekommt, ändert sich alles. Ihr geht das Schicksal von Mr. Appelby sehr zu Herzen, und der Leser bzw. Hörer erlebt ihre Gefühlswelt hautnah mit.
Die Charaktere sind insgesamt sehr lebendig und wie aus dem Leben dargestellt. Genau das macht Dot so sympathisch, auch wenn sie unter Absynth-Genuss von ihrem toten Vater halluziniert und das zugegeben ein wenig abstrus und abgedreht wirkt. Aber hey, manchmal ist das Leben so und von daher fand ich das absolut glaubhaft.

Die Autorin achtet akribisch auf Details, ich glaube ich habe noch nie in einem Buch so eine Fülle von Farben, beschriebenen Gerüchen oder Blumensorten gelesen, aber das hat die Geschichte noch aufgewertet, farbenfroher und intensiver gemacht. Leider führte das ab und an auch dazu, dass die eigentliche Story auf der Stelle trat und nicht voran kam, dass die Spannung nachgelassen hat, aber das holt die Autorin wenig später dann durch Intensität der Gefühle wieder heraus.
Das Buch hebt sich auf jeden Fall deutlich aus der Masse heraus. Ich bin froh es gelesen bzw gehört zu haben, aber ich denke, es ist unwahrscheinlich, dass ich ein weiteres Buch der Autorin lese, einfach weil es normalerweise nicht mein Genre ist.

Ich habe das Hörbuch, eingelesen von Julia Meier, gehört. Die ungekürzte Hörbuchdauer beträgt knappe 12 Stunden.
Die Synchronsprecherin lässt die Geschichte und Charaktere lebendig werden, sie erzählt die Story in einem guten, angehmen Tempo. Julia Meier lässt uns an der Gefühlslage von Dot teilnehmen; die Schrecken, die Angst, die Angst, die Schuldgefühle kommen glaubhaft und authentisch rüber, genau wie die positiven Gefühle, die Leidenschaft zu ihrem Job, die Liebe zu ihrer Familie, die auftauchenden Halluzinationen. Es war schön, Dot auf ihrem Weg zu begleiten und Julia Meier hat einen guten Job gemacht.

Ich fand das Buch schön, es hat mich berührt und ich möchte es an dieser Stelle gerne weiterempfehlen. Wer Bücher mit einer gewissen Intensität und aus dem Leben entstandenen Geschichten mag, der wird Freude am Buch haben. Allerdings sollte man im Vorfeld die Leseprobe gelesen haben, denn wie gesagt, die Autorin verfolgt akribisch und sehr detailliert den Weg von Dot. Ich kann also durchaus verstehen, wenn es dem einen oder anderen Leser zu detailliert ist.

Das Cover passt sehr schön in die Geschichte, die fliederfarbene Tasche bzw. Geldbörse mit der Tulpe, ist gut gewählt.

Fazit: Obwohl ich das Genre selten lese, hat mich die Story überraschen und berühren können. Dot findet zurück ins Leben und zu sich selbst. Überraschend, emotional und intensiv. 4 Sterne.

Veröffentlicht am 14.03.2022

guter, fesselnder Auftakt der Legend-Academy

Legend Academy. Fluchbrecher
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Nina MacKay – Legend Academy, 1, Fluchbrecher

Als die Vertrauenslehrerin ihrer alten Schule Graylees Eltern empfiehlt, ihre Tochter ein Semester auf ein Internat zu schicken, ist Graylee nicht sonderlich ...

Nina MacKay – Legend Academy, 1, Fluchbrecher

Als die Vertrauenslehrerin ihrer alten Schule Graylees Eltern empfiehlt, ihre Tochter ein Semester auf ein Internat zu schicken, ist Graylee nicht sonderlich begeistert.
Und der erste Tag ist auch genauso grässlich, wie sie ihn sich vorgestellt hat: ein aufgeregter Schwan, ein Mann der sie beobachtet, Hudson, der sie nervös macht und die bezaubernde Vivienne, die Graylee gleich zu verstehen gibt, dass sie niemals Freundinnen werden. Und zu allem Überfluss entpuppt sich Mrs Zilba, die Vertrauenslehrerin ihrer alten Schule, als Direktorin des Internats.
Doch das ist nicht mal das merkwürdigste, womit sich Graylee auseinander setzen muss, denn alle Schüler und Lehrer des Internats sind Mythenwesen und Nachfahren von Sirenen, Gorgonen, Selkies, Minotauren, Walküren, Chimären oder Odins Söhnen. Alle menschlichen Nachfahren haben Magie im Blut.
Obwohl Graylee ebenfalls magische Kräfte besitzt, wird es schwierig herauszufinden, zu welcher magischen Familie sie gehört.
Und dann greift ein Fluch um sich und plötzlich steht aller Leben auf dem Spiel...

Ich habe von der Autorin schon mal ein Romantasy Buch gelesen, das mir gut gefallen hat.

Die Autorin hat einen angenehmen, flüssigen Erzählstil und die Geschichte ist durchweg spannend. Da es sich um ein Jugendbuch handelt, sollte man im Auge behalten, dass das Vokabular meist umgangssprachlich ist und die Hormone wild durcheinanderwirbeln, was ab und an für ein wenig zu viel Drama sorgt.
Ich mag das aber gern und so konnte ich der Geschichte folgen und hab mich gut unterhalten gefühlt.
Die Idee hinter den Legends hat mir gut gefallen. Die Story wird größtenteils aus der Sicht von Kaylee erzählt, die gerne herausfinden möchte, was mit ihr los ist. Berührt sie eine Hauswand/Zimmerwand, hat sie Visionen. Das Vivienne, die zickige Mitschülerin und ihrerseits Sirene, nicht gerade gut auf sie zu sprechen ist, ist recht schnell abzusehen. Außerdem beansprucht Viv Hudson, der allerdings eher Interesse an Graylee hat. Das führt zu manch dramatischer Situation, konnte mir aber auch ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, wirken vielseitig und handeln nachvollziehbar im Rahmen eines Fantasyromans. Die Plottwists sind gut gesetzt, es gibt viel Spannung, ein angenehmes Tempo und die Story bleibt kurzweilig, sodass ich das Buch innerhalb eines Tages durchgelesen hatte.

Niedlich finde ich die Idee mit den sprechenden Kolibris, kleine Helferlein der Academy, mit denen sich Graylee schnell anfreundet. Gerade Iceman hat mir gut gefallen und ich bin schon gespannt mehr von ihm zu lesen.

Das Buch endet mit einem fiesen, kleinen Cliffhanger. Ich werde sicherlich die Fortsetzung lesen, denn mir hat das Buch Freude und ein paar schöne Lesestunden bereitet.
Wer gerne Jugendbücher liest, gerne auch mit Fantasy-Komponente, der wird mit dem Buch viel Freude haben.

Das Hörbuch wird eingelesen von Pia-Rhone Saxe. Ihre Stimme ist angenehm und sie lässt die Geschichte lebendig werden. Sie erweckt die Figuren zum Leben, hat ein angenehmes Erzähltempo und kann die Geschichte sowohl fesselnd als auch mitreißend erzählen.
Das ungekürzte Hörbuch hat eine Dauer von 15 Stunden und 30 Minuten.

Ich hatte zuerst das Buch, im Anschluss das Hörbuch gehört. Ich kann beide Varianten empfehlen, wobei mir das Buch mit den kleinen Kolibris am Anfang der Kapitel, und die im Buchdeckel verborgene Karte etwas besser gefiel.

Das Cover ist hübsch, die zarten lila- und blautöne ergeben einen schönen Blickfang.

Fazit: guter, fesselnder Auftakt der Legend-Academy. Viel Spannung, etwas Drama, Gefühl und Humor, dazu Magie und eine Prise Action. 4 Sterne.

Veröffentlicht am 14.03.2022

Mystery-Thriller, der mich nicht komplett überzeugen konnte

Ancora
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Colin Hadler – Ancora, Die Zeit ist gegen dich

Eigentlich sollte der Ausflug nach Ancora ein Urlaub der besonderen Art sein. Abgeschieden von der Zivilisation und ohne Handyempfang wil Romy ihre Beziehung ...

Colin Hadler – Ancora, Die Zeit ist gegen dich

Eigentlich sollte der Ausflug nach Ancora ein Urlaub der besonderen Art sein. Abgeschieden von der Zivilisation und ohne Handyempfang wil Romy ihre Beziehung zu Aurel wieder kitten. Ihr bester Freund Jannis dagegen freut sich auf den Abenteuerurlaub.
Doch noch bevor die drei Freunde richtig ankommen, geschieht seltsames: erst verschwindet der Autoschlüssel, später steht ein maskierter Mann vor Romys Fenster und als sie ihn verfolgt findet sie einen blutroten Hilferuf. Alles Zufall? Oder spielt Romys Verstand verrückt?
Und es kommt noch seltsamer, als Romy plötzlich die Feuerprüfung machen muss und dabei an ihre Grenzen geht...

Ich kenne noch kein Buch von Colin Hadler und ich war neugierig auf den Mystery Thriller.
Ich habe das Hörbuch, eingelesen von Julia Preuß gehört.

Der Erzählstil ist angenehm, die Geschichte baut immer mal wieder Spannung auf, diese fällt aber auch wieder ab. Das Tempo ist eher gemächlich.
So spannend die Leseprobe auch war, leider verlor mich die Geschichte immer mal wieder durch das Drama zwischen Romy und Aurel, Jannis und Romy, Romy und Kira aber auch zwischen Aurel und Jannis. Die spannenden Zwischensequenzen konnte ich gar nicht richtig genießen, weil immer irgendwer um Romy herum ist, der/die ihr für mich offensichtlich ihr romantische oder negative Gefühle entgegenbringt. In groben Zügen war die Geschichte vorhersehbar, so war es für mich keine Überraschung wer hinter den "Taten" steckt.
Der Mysterie-Faktor ist hoch, der Thrill-Faktor passend.

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, etwas mehr emotionale Reife hätte ich mir allerdings doch gewünscht. Romy wurde mir einfach nicht sympathisch, was ich sehr bedauere. Zumal es für mich im Hörbuch schwierig war, in welcher Zeit sie sich gerade befand. Gegenwart oder Vergangenheit? Beide Handlungsstränge waren okay, werden gut miteinander verknüpft.
Aurel kommt meist bockig und unsicher herüber, mit dem Drang alles aufklären zu wollen. Er hängt an der Beziehung zu Romy, die sich in meinen Augen aber von Anfang an entschieden hat, wie es in der Beziehung weiter gehen soll. Ich empfand es als sehr schwierig zu ihm eine Beziebung aufzubauen.
Auch Jannis wirkte sehr distanziert, sein "Geheimnis" in Bezug auf Romy, war für mich nach wenigen Seiten eigentlich keins, weswegen ich über die Neuigkeiten zum Ende hin nicht wirklich überrascht bin. Ich kann aber leider auch nicht sagen, dass er mir näher als die übrigen Figuren stand, im Gegenteil, er wirkte abweisend und distanziert.
Zu den Dorfbewohnern möchte ich eigentlich nichts sagen, außer das die Charaktere vielfältig sind.

Auf die Handlungsorte lohnt es sich einen zweiten Blick zu werfen. Sie sind gut ausgearbeitet, wirken nachvollziehbar und ich konnte mir die Schauplätze gut vorstellen.

Insgesamt hatte ich ein durchwachsenes Hörerlebnis. Die Synchronsprecherin Julia Preuß hat ihr bestes gegeben um Spannung und Tempo der Geschichte anzupassen. Ihre Stimme ist angenehm und ich konnte der Geschichte gut folgen. Leider hat auch sie es nicht geschafft, mich restlos von dem Mystery-Thriller zu überzeugen.
Die Gesamtdauer des ungekürzten Hörbuches beträgt ca 9 Stunden und 17 Minuten.

Leider hat hier die Chemie zwischen mir und dem Buch nicht gestimmt. In vielen Dingen war es zu unübersichtlich, es gab viele Wiederholungen und leider waren die Charaktere für mich nicht fassbar und ziemlich unsympathisch. Die Grundidee finde ich jedoch gelungen. Ich hätte mir nur gewünscht, dass hier ein klarerer Strich zwischen Vergangenheit und Gegenwart gemacht worden wäre, verstehe aber auch, dass hier gezielt der Eindruck von Verwirrung entstehen sollte.
Der/die Täter waren für mich flott ersichtlich, das Motiv bzw die Motive waren mehr oder weniger nachvollziehbar.
Leider hat mich das Buch nicht überzeugt, allerdings gab es auch gute, spannende und gruselige Momente, sodass sich eine solide Geschichte mit Mystery-Elementen ergab.

Das Cover hat mich gar nicht angesprochen und will auch irgendwie nicht so recht zur Geschichte passen. Vom Cover her hätte ich eher auf ein Kinderbuch getippt, was es eindeutig nicht ist.

Fazit: Mystery-Thriller, der mich nicht komplett überzeugen konnte. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 06.03.2022

Leichter Inselkrimi mit besonderen Ermittlern.

Tödliches Bad
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Irene Scharenberg – Tödliches Bad

Kommissar Willibald Pielkötter aus Duisburg ist nur mässig begeistert über die Aussicht nun einige Wochen in der Rehaklinik auf Norderney an langweiligen und schmerzhaften ...

Irene Scharenberg – Tödliches Bad

Kommissar Willibald Pielkötter aus Duisburg ist nur mässig begeistert über die Aussicht nun einige Wochen in der Rehaklinik auf Norderney an langweiligen und schmerzhaften Therapiestunden zur Genesung teilzunehmen. Einziger Lichtblick ist der angekündigte Besuch seiner Ehefrau.
Als der Kommissar schon fast vor Langeweile umkommt erzählt ihm sein Tischnachbar, dass er etwas bahnbrechendes herausgefungen habe, aber bevor er tatsächlich Einzelheiten erzählen kann, ist Schröder verschwunden. Die Spürnase des Kommissars wittert einen Fall, dumm nur, dass er eigentlich als Privatperson unterwegs ist und keine Befugnis hat zu ermitteln.

Ich habe noch kein Buch der Autorin gelesen, mir aber für dieses Jahr endlich vorgenommen die Bücher der Autorin zu lesen, da sie zum einen "fast um die Ecke" wohnt und die Geschichten zum Großteil in Duisburg und Umgebung spielen, wo ich wohne.
Der Erzählstil der Autorin ist angenehm, die Story lässt sich leicht lesen und so war das knapp 240 Seiten dicke Buch innerhalb eines Vormittags weggelesen.
Der Krimi ist mit einer soliden Grundspannung ausgestattet, ist eher leicht und cosy.
Die Story ist in zwei Handlungsstränge aufgeteilt, zum einen fokussiert sich ein Großteil auf Pielkötter, dem langweilig ist, sich von seinen Tischnachbarn und der intensiven Therapie genervt und einsam fühlt. Er macht sich außerdem Gedanken zum Fortgang seiner Karriere, die durch die Verletzung in Gefahr ist.
Der andere Handlungsstrang dreht sich um Pielkötters Kollegen Barnowski in Duisburg, der im Alleingang einen Mordfall aufklären muss. Ich muss sagen, dass dieser Handlungsstrang eher angedeutet bleibt, auch die Aufklärung, was ich ein wenig schade finde. Hier hätte man vielleicht noch ein paar mehr Seiten investieren können.
Der Fall in Norderney ist interessant.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet.
Pielkötter erschien mir brummig, distanziert aber auch clever und hartnäckig. Um ihn besser kennenzulernen werde ich weitere Bücher lesen, denn ich habe ihn zu einem Zeitpunkt erwischt, wo es ihm körperlich nicht gut geht, er sich Sorgen um seine Karriere macht und genervt von der Welt ist. Als sich die Chance auf einen Fall ergibt, ergreift er sie. Ich mag den Kommissar, da er aus der Krimimasse heraussticht, eine Figur mit Ecken und Kanten, was mir persönlich immer wichtig ist.
Barnowski konnte ich mir weniger gut vorstellen, einfach weil sein Handlungsstrang nicht so ausgeprägt war. Er hat etwas junges, leichtes an sich und er möchte Pielkötter mit seinem Können beweisen, dass er fähig ist, die Stellung zu halten.

Die Autorin hat ein gutes Auge für Details. Egal ob es um die Landschaft geht oder die Beschreibung der Zimmer in der Rehaklinik, ich konnte mir sämtliche Schauplätze gut vorstellen.

Der Krimi hat mir gut gefallen. Im Gegensatz zu anderen Krimis hält sich die Gewalt in Grenzen, die Geschichte ist leicht und durchgängig fesselnd, es gibt zwar kaum Action, dafür handfeste Ermittlungsarbeit.
Ich mag auch gern mal eine etwas ruhigere Gangart und das wurde mir hier geboten.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

Das Cover ist hübsch, passt zum Inhalt des Buches. Ein Szene am Strand in der Dämmerung.

Fazit: Bin neugierig auf weitere Bücher der Autorin geworden. Leichter Inselkrimi mit besonderen Ermittlern. 4 Sterne.