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Veröffentlicht am 24.02.2019

eine Story mit vielen Überraschungen

Ainias Geheimnis
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Dani Aquitaine – Ainias Geheimnis, Ein Themiskyra-Roman

Die junge Amazone Ainia will eigentlich nur eins: ein normales Leben. In ihrer Heimat Themiskyra gibt es nichts was „normal“ ist, sie muss zur Schule, ...

Dani Aquitaine – Ainias Geheimnis, Ein Themiskyra-Roman

Die junge Amazone Ainia will eigentlich nur eins: ein normales Leben. In ihrer Heimat Themiskyra gibt es nichts was „normal“ ist, sie muss zur Schule, arbeiten, reiten, Wachdienst schieben, lernen eine gute und kriegerische Amzone zu sein.
Ainia liebt aber die schönen Dinge und so reitet sie oft in die Nachbarstadt, und da sie kein Geld hat, klaut sie funkelnde Dinge und schöne Sachen. Auf einen ihrer Ausflüge trifft sie auf Kassian, der, wie sich später herausstellt, nicht nur gutaussehend sondern auch reich ist.
Sie darf sich nicht auf ihn einlassen, ihr droht die Verbannung aus ihrem Zuhause und doch... Kassian übt einen großen Reiz auf sie aus. Wird sie stark bleiben können?
Doch als plötzlich Männer hinter ihr her sind, gerät nicht nur ihr Leben in Gefahr...

Ich bedanke mich herzlich bei der Autorin, dass ich ihr Buch lesen durfte. Natürlich beeinflusst das meine ehrliche Meinung nicht.

Der jugendliche Fantasyroman ist in der ich-Perspektive aus der Sicht von Ainia geschrieben. Der Erzählstil ist locker und hat einen jugendlichen, flapsigen, etwas rotzigen Touch, was zu der Protagonistin passt.
Insgesamt wirken die Charaktere gut ausgearbeitet. Die Autorin kann damit punkten, dass sie ihren Figuren Lebendigkeit verleiht.
Leider kam ich mit Ainia überhaupt nicht zurecht. Wie im wahren Leben auch, kann es manchmal passieren, dass man sich einfach nicht sympathisch ist und das war hier der Fall. Obwohl ich mir die allergrößte Mühe gab, konnte ich viele Gedankengänge oder Taten (Foto von ihr und Kassian, der Handtaschenkauf, die Erpressung mit den Tausenden Liedern) von Ainia nicht nachvollziehen. Lassen wir mal ihre Diebstähle, ihre Beschimpfungen und ihre Rotzigkeit beiseite, bleibt da ein Mädchen, dass sich nicht anpassen kann oder will, lügt, betrügt und herablassend ihren Mitmenschen gegenüber ist. Man könnte sagen, dass es daran liegt, dass sie das Gefühl hat, nicht genug von ihrer Mutter geliebt zu werden oder das sie einfach nicht in der Amazonengemeinschaft leben möchte, oder das sie das Gefühl hat, etwas von der realen Welt zu verpassen, all das kann ich nachvollziehen. Dennoch, ich mochte sie überhaupt nicht und auch wenn es nicht falsch ist, sich auf den Hintern zu setzen und für seine Träume zu kämpfen, darf das nicht auf Kosten anderer geschehen.
Der gutaussehende, reichlich naive Kassian konnte mich leider ebenfalls nicht überzeugen. Produktentwickler, charmant aber irgendwie auch total oberflächlich, gesteht Ainia in kürzester Zeit seine Liebe, was vollkommen in Ordnung ist. Allerdings nistet sich dann eine alte Bekannte samt merkwürdiger Freundin bei ihm ein (die natürlich in Kassian verliebt ist) und versucht Ainia zu vertreiben. Hier hätte ich mir etwas mehr Pfeffer gewünscht. Mir fehlte hier ein wenig die Dynamik, das Feuer, allerdings bei fast allen Beteiligten.
Von Polly möchte ich gar nicht erst anfangen, die hat mich in diesem Buch wohl am allermeisten genervt mit ihrer erpresserischen Ader und den Unverschämtheiten.

Schriftstellerisch kann ich überhaupt nicht groß meckern, denn das Buch hat alles was es braucht: gute Beschreibungen von Land und Leute, eine Story mit Geheimnissen, Überraschungen und kleinen Irrwegen, eine interessante Thematik (ich bin ein großer Amazonen-Fan), etwas worüber man nachdenken kann und einen Cliffhanger, damit der Leser neugierig bleiben kann und sich auf das nächste Buch freut.
Natürlich wird hier das eine oder andere Klischee bedient, das ist aber vollkommen in Ordnung. Ich hätte gern noch ein wenig mehr über die Amazonen gelesen, das wurde leider immer nur wieder kurz angeschnitten.

Es tut mir wahnsinnig leid, dass ich hier keine positivere Rezension schreiben kann, aber manchmal stimmt einfach die Chemie zwischen dem Buch und dem Leser nicht. Das ist nicht tragisch, denn jeder hat einen anderen Geschmack und die vielen positiven Bewertungen zeigen ja, dass die Geschichte um Ainia überzeugen kann... nur leider nicht mich.

Fazit: eine Story mit vielen Überraschungen. Knappe 3 Sterne.

Veröffentlicht am 24.02.2019

solider, kurzweiliger Auftakt der Saligia-Reihe

Saligia
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Swantje Oppermann – Saligia, Spiel der Todsünden

Keira ist eine Ausseiterin und sie kann ihren Zorn nicht kontrollieren, schlimmer noch, sie kann auch andere damit anstecken und aus einem harmlosen Fussballspiel ...

Swantje Oppermann – Saligia, Spiel der Todsünden

Keira ist eine Ausseiterin und sie kann ihren Zorn nicht kontrollieren, schlimmer noch, sie kann auch andere damit anstecken und aus einem harmlosen Fussballspiel wird eine Schlägerei.
Als der Sucher Elliot auftaucht und ihr erklärt, dass sie eine „Saligia“ ist, glaubt sie ihm erst mal nicht. Doch schon bald kann Elliot sie dazu überreden, das Eliteinternat in Canterburry anzuschauen: Eine Schule in der alle sieben Hauptlaster in den Schülern vertreten sind: Hochmut, Habgier, Lust, Zorn, Völlerei, Neid und Trägheit. Was Keira als Fluch sieht, sind für die anderen Gaben und hier soll sie lernen mit ihren Kräften umzugehen.
Doch schon am ersten Abend findet sie eine Mädchenleiche. Ihre tote Mitschülerin gibt viele Rätsel auf und jeder, egal ob Schüler, Lehrer oder Sucher, hat ein dunkles Geheimnis.
Wie passt Keira da hinein?

Der Plot hat mir sehr gut gefallen, die Ausarbeitung leider weniger. Obwohl die Story durchweg spannend war und ich das Buch in einem Rutsch gelesen habe, war mir einiges einfach zu viel, anderes dafür deutlich zu wenig.
Der Erzählstil ist locker und es gibt viele Wortwiederholungen und zumindest am Anfang zu wenig Erklärungen. Hier wird direkt mit lateinischen Begriffen um sich geworfen, jedem Hauptlaster eine Farbe zugeordnet und mir persönlich wurden Farbe-Hauptlaster-Lateinischer Begriff einfach nicht so präsentiert, dass ich mir alle sieben bis zum Ende hätte merken können. Hier wäre am Anfang oder am Ende des Buches eine kleine Übersicht gut gewesen.
Die Figuren wurden okay ausgearbeitet, allen voran Keira, an die ich aber trotzdem nicht allzu groß herangekommen bin. Sicherlich ist das gewollt gewesen, denn jemand der den Zorn in sich trägt, kann einfach nicht sympathisch sein. Sie ist neugierig, aber auch distanziert, sie zeigt, dass ihr an anderen Menschen etwas liegt und dann stößt sie diese wieder weg. Es war ein ewiges hin und her, und generell wird in diesem Buch sehr viel gebrüllt. Ja, die Figuren sind alle noch sehr jung, aber auf der einen Seite wollen sie erwachsen sein und die Probleme anderer lösen, auf der anderen Seite schaffen sie es nicht mal, zivisiliert mittag zu essen.
Insgesamt hätte ich mir aber mehr Facetten der Schüler gewünscht. Immer wieder wird betont, dass sie mehr als ihre Laster seien, auch die Luxeria (Lust) Scarlett besteht immer wieder darauf, doch wird sie ständig knutschend mit irgendeinem anderen Typen erwischt. Der männliche Luxeria Taran dagegen, scheint, obwohl auch er sämtliche Mädchen der Schule bestiegen hat, tatsächlich etwas facettenreicher zu sein.
Natürlich gibt es hier sowas wie eine Liebesgeschichte, aber die steht zum Glück nicht im Vordergrund.

Natürlich muss es in der Geschichte knallen: Sieben Hauptlaster/Todsünden, da ist ganz klar, dass hier jeder sein eigenes Süppchen kocht. Auch die hochgeschätze von Hochmut-Besessene Superbia und Schulleiterin Ms Killingworth trägt ihren Teil dazu bei, wobei ich mich manchmal gefragt habe: interessiert sie das tote Mädchen überhaupt nicht? Kann man ihr trauen? Und die Geschichte auf dem Gründerfest: wird das hier ein Abklatsch von „Night School“ von CJ Daugherty, aber das bleibt auch erst mal abzuwarten, denn bisher war die Idee ja nur angeschnitten.

Also nicht falsch verstehen, die Story ist wirklich gut, interessant, und in der Form habe ich sie auch noch nicht gelesen, es gibt jede Menge Überraschungen, die Story ist kurzweilig und liest sich schnell weg. Die verschiedenen Perspektivwechsel lassen den Leser neugierig bleiben und die Konflikte mit denen Keira sich auseinander setzen muss, sind auch manchmal was zum schmunzeln.
Sicherlich ist das Buch ein guter Auftakt für die Reihe, denn hier werden einige Handlungsstränge aufgebaut, die aber leider kein Ende finden und andere wiederum (der Tod der Schülerin) wird aufgeklärt, auch wenn es etwas banal wirkt und ich recht früh die Vermutung hatte, warum das Mädchen sterben musste.
Von der Fortsetzung, die ich sicherlich lesen werde, erhoffe ich mir aber mehr. Es ist eine gute, solide Story, die mich mitreißen konnte, auch wenn alles ein wenig wirr, chaotisch und „unfertig“ wirkt.

Fazit: solider, kurzweiliger Auftakt der Saligia-Reihe. 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 24.02.2019

wundervolles, magisches und spannendes Abenteuer

Sturmwächter 1. Das Geheimnis von Arranmore
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Catherine Doyle – Sturmwächter, Geheimnis von Arranmore

Fionn staunt nicht schlecht, als er und seine Schwester Tara zu seinem Opa, dem wunderlichen Kerzenmacher Malachy Boyle auf die wunderschöne aber ...

Catherine Doyle – Sturmwächter, Geheimnis von Arranmore

Fionn staunt nicht schlecht, als er und seine Schwester Tara zu seinem Opa, dem wunderlichen Kerzenmacher Malachy Boyle auf die wunderschöne aber irgendwie auch merkwürdige Insel Arranmore geschickt wird, damit seine Mutter sich „erholen“ kann.
Je länger er auf der Insel bleibt, desto wunderlicher ist das Ganze, denn seine Schwester scheint mehr zu wissen, als sie ihm anvertraut und schlimmer noch... jeder auf der Insel scheint ihn zu kennen oder auf ihn gewartet zu haben.
Bald schon kommt er den Geheimnissen auf die Spur: die Insel ist magisch, seine Schwester Tara und ihr Schwarm Bartley Beasley und seine kleinere Schwester Shelby suchen eine Meereshöhle, weil es dort angeblich einen Wunsch gibt, die Kerzen seines Opas sind ebenfalls magisch und haben besondere Eigenschaften und eigentlich ist Malachy nicht nur Kerzenmacher sondern auch Sturmwächter und soll die Insel vor einer Bedrohung schützen.
Wird Fionn sich zurecht finden und noch mehr Geheimnisse entdecken?

Die Story ist für Kinder ab 10 Jahren empfohlen. Auch wenn ich viermal so alt bin, kann ich dieses Abenteuer auf jeden Fall weiter empfehlen, denn es hat mich wunderbar unterhalten, war spannend, abenteuerlich und fesselnd.
In relativ kurzen, einfachen Sätzen wird die Geschichte um Fionn in einem flüssigen, lockeren Erzählstil aufs Papier gebracht.
Die Protagonisten, aber auch die Nebenfiguren wurden gut dargestellt, sodass sie lebendig und auch authentisch wirken. Die Streitereien zwischen Tara und Fionn waren heftig, aber durchaus realtitätsnah, so ist das bei Geschwistern, wenn es hart auf hart kommt, sind sie trotzdem füreinander da.
Fionn war sympathisch und aufgeweckt, neugierig und herzlich, ein wenig tat er mir zwischendurch leid, da er eher der Einzelgänger ist und auch auf der Insel ausgegrenzt wird. Es ist zauberhaft zu lesen wie er sich seinem Opa annähert und die Geheimnisse der Insel aufdeckt.
Besonders gut hat mir gefallen, wie die Autorin die Insel beschrieben hat, man spürt sie richtig atmen, die Magie und die Atmosphäre ist gut eingefangen.
Bei all dem darf man nicht vergessen, dass es ein Kinderbuch ist und von daher bleibt alles ein wenig oberflächlicher, aber dennoch, ich würde das Buch immer wieder lesen und ich bin schon auf die Fortsetzung gespannt.
Es gab alles, was ein spannendes Buch braucht: magische Story, Abenteuer, Überraschungen, falsche Fährten, tolle Charaktere, Geheimnisse und natürlich einen (oder zwei oder drei...) Bösewichte.

Das Cover passt zur Story und gefällt mir gut.

Fazit: wundervolles, magisches und spannendes Abenteuer. 4 Sterne.

Veröffentlicht am 21.02.2019

gelungene Fortsetzung.

Der Kelch von Anavrin - Das magische Siegel
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Tina St. John (Lara Adrian) – Der Kelch von Anavrin, 2, Das magische Siegel

Lady Arianas Bruder, Kenrick, hat sich nach seiner Gefangenschaft wieder erholt und intensiviert nun die Suche nach dem magischen ...

Tina St. John (Lara Adrian) – Der Kelch von Anavrin, 2, Das magische Siegel

Lady Arianas Bruder, Kenrick, hat sich nach seiner Gefangenschaft wieder erholt und intensiviert nun die Suche nach dem magischen Kelch von Anavrin. Doch zuvor muss er eine weitere Schreckensnachricht über sich ergehen lassen: Sein Templerfreund Randwulf of Greycliff wurde mit seiner gesamten Familie bei einem Angriff der Gestaltwandler getötet. Kenrick gibt sich selbst die Schuld, da er einen Hinweis ausgerechnet bei seinem alten Freund deponiert hat. In den Ruinen findet er die schwerverletzte Haven, die sich an die Vorfälle nicht erinnern kann.
Kenrick of Clairmont nimmt sie mit sich auf seine Burg, obwohl er in erster Linie nur Antworten haben will, kann er sich doch nicht ihrer Schönheit entziehen.
Die Suche nach dem zweiten Kelch geht weiter und dabei werden Geheimnisse aufgedeckt, die Kenrick für immer zerstören könnten...

„Das magische Siegel“ ist der zweite Band aus der „Kelch von Anavrin“-Reihe und auch dieses Buch hat mich angenehm überrascht, obwohl ich historischen Büchern nur wenig abgewinnen kann.

Auch hier führt uns die Autorin mit ihrem lockerleichten, flüssigen Erzählstil in die Welt der Templer und Kreuzzüge, auf die Suche nach einem magischen Kelch und erzählt die Geschichte aus der Sicht von Kenrick und Haven aus wechselnder Sicht.
Die Handlung ist abwechslungsreich, spannend und voller schöner bildhaften Beschreibungen von Land und Leute, was es mir einfach machte in der Geschichte abzutauchen.
Die Charaktere sind detailliert und facettenreich ausgearbeitet, wirken lebendig und authentisch.
Kenrick der vor nicht allzulanger Zeit in den Fängen vom Bösewicht Silas de Mortaine steckte, wirkt am Anfang des Buches sehr zornig und ein wenig emotionslos. Seine dominante Art machte ihn nicht gerade zum Sympathieträger, aber das verlief sich mit jeder weiteren Seite des Buches.
Haven war mir von Anfang an sympathisch, auch wenn sie eine Mitschuld an den tragischen Ereignissen trägt, hat mir ihre lebendige Art, ihre Stärke und Kraft sehr gut gefallen.
Schön das es ein Wiedersehen mit Ariana und ihrem Gemahl Braedon gibt, diese zwar nur im Hintergrund agieren, aber trotzdem präsent sind.

Ich habe mich auch diesmal wieder sehr gut unterhalten gefühlt, die Emotionen und Spannung wird aufgebaut, die erotischen Szenen wirken sinnlich und nicht übertrieben dargestellt und ich bin schon auf den dritten Band gespannt.

Das Cover passt sehr gut zum ersten Band, auch finde ich es nicht schlimm, dass sich die Motive ziemlich ähneln.

Fazit: gelungene Fortsetzung. 4 Sterne.

Veröffentlicht am 21.02.2019

Für mich war es der schwächste Band der Reihe.

Der Kelch von Anavrin - Geheimnisvolle Gabe
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Tina St. John (Lara Adrian) – Der Kelch von Anavrin, 3, Geheimnisvolle Gabe

Randwulf von Greycliff ist auf der Suche nach den restlichen zwei Diamanten des Drachenkelchs von Anavrin um Rache wegen seiner ...

Tina St. John (Lara Adrian) – Der Kelch von Anavrin, 3, Geheimnisvolle Gabe

Randwulf von Greycliff ist auf der Suche nach den restlichen zwei Diamanten des Drachenkelchs von Anavrin um Rache wegen seiner toten Familie zu nehmen, als er auf einem Boot angegriffen wird und über Bord geht. Dem Tode näher als dem Leben wird er an den Strand gespült, wo ihn die junge Serena findet, die einsam und verlassen im Wald mit ihrer Mutter lebt. Als sie Randwulf zu Hilfe eilen will, verbietet es ihre Mutter und als sich der tapfere Ritter wieder aufrappeln kann, besetzt er das Haus der zwei Frauen und fordert Bett, Nahrung und Unterkunft.
Obwohl sie Angst haben müsste, ist Serena von dem gutaussehenden Mann fasziniert, denn ihre Mutter hat nie ein Hehl daraus gemacht, das alle Männer schlecht sind und Monster seien.
Je länger Randwulf in der Nähe der lieblichen Serena mit ihrer besonderen Gabe ist, desto mehr weigert er sich, seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen, denn schließlich hat er seine Aufgabe, die Rache an Silas de Mortaine, noch nicht vollendet...

„Geheimnisvolle Gabe“ ist der Finalband aus der „Kelch von Anavrin“-Reihe und für mich persönlich auch der Schwächste. Obwohl mir die zwei Vorgängerbände trotz meiner Abneigung für historische Bücher recht gut gefallen haben, konnte der dritte Band trotz seiner interessanten Grundidee leider nicht mithalten, was sicherlich auch an der Hauptfigur Randwulf lag, mit dem ich erst ziemlich spät warm geworden bin.
Auch hier hat die Autorin es wieder geschafft ihren Figuren Leben einzuhauchen, sie facettenreich und lebendig dar zustellen, sodass ich ein Gefühl für die Charaktere bekommen habe. Während im zweiten Band öfter mal ein Rückblick zu Ariana und Braedon geworfen wurde, gibt es diesmal nur einen minimalen Rückblick, was ich sehr schade finde.
Randwulf ist zornig, was natürlich verständlich ist im Hinblick darauf, dass seine Familie niedergemetzelt wurde. Allerdings finde ich auch, dass er es manchmal etwas übertreibt mit seiner dominanten, zornigen, furchterregenden Art, einerseits fühlt er sich zu Serena sofort hingezogen, andererseits gibt es da ja noch den Racheschwur für seine tote Familie. Im weiteren Verlauf zeigt er seine Ecken und Kanten, seine Schwächen, was ihn etwas sympathischer erscheinen lässt.
Serena ist lieblich, nett und unschuldig, sie hat eine besondere Gabe, die es ihr erlaubt, mehr über ihr Gegenüber herauszufinden. Obwohl sie anfänglich Angst vor Randwulf hat, fühlt sie sich sehr schnell zu ihm hingezogen, und fordert ihn auch mit ihren Gefühlen heraus. Das war mir nicht ganz stimmig, denn die holde Maid, die ihr Leben lang keinen Mann gesehen hat, weiß sich sofort im Liebesspiel zu beweisen. Das wirkte mir irgendwie ein bisschen zu inszeniert.

Generell finde ich, wirkt die Geschichte etwas langatmiger, zwar immer noch größtenteils spannend und fesselnd, aber doch nicht ganz so rund wie ich es mir erhofft hatte und von den beiden Bänden zuvor gewohnt war. Auch das Finale kam mir persönlich etwas zu überstürzt vor, hier hatte ich auf mehr gehofft, denn schon nach der Hälfte des Buches hatte ich meine Vermutung wie es enden könnte. Zwar gab es dann doch noch die eine oder andere Überraschung und auch die Fäden, die seit dem ersten Buch gesponnen wurden, führten am Ende zusammen, aber irgendwie war ich dann doch ein wenig enttäuscht.
Trotzdem ist es kein schlechtes Buch, die Handlungsplätze sind gut ausgearbeitet und bildhaft beschrieben, die Charaktere harmonieren recht gut miteinander, die Geschichte wird lebendig erzählt, beim lesen konnte ich mitfiebern und mitleiden, mittrauern und mich mitfreuen. Es waren ein paar angenehme Lesestunden, aber ich bin auch froh, dass es keinen weiteren Band mehr gibt.

Das Cover passt zur Reihe und besticht mit hübschen Details wie die Rosen oder einem Schwert im Wasser.

Fazit: Für mich war es der schwächste Band der Reihe. 3,5 Sterne.