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Veröffentlicht am 02.02.2019

psychologisch packender Roman

Wer ist Michael Swann?
2

In dem Roman „Wer ist Michael Swann?“ geht es um ein Bombenattentat auf die Penn-Station in New York. Der Protagonist Michael Swann ist wartet während des Attentats am Bahnhof auf seinen Zug. Kurz vorher ...

In dem Roman „Wer ist Michael Swann?“ geht es um ein Bombenattentat auf die Penn-Station in New York. Der Protagonist Michael Swann ist wartet während des Attentats am Bahnhof auf seinen Zug. Kurz vorher nimmt er noch Kontakt zu seiner Frau Julia und den Kindern auf. Diese erfährt durch die Nachrichten von der Explosion und versucht erfolglos mit Michael Kontakt aufzunehmen. Um ihren Mann zu finden, macht sie sich auf den Weg zum Ort des Geschehens.

Erfolglos kehrt sie zurück und wird in einem veröffentlichten Video einer Überwachungskamera damit konfrontiert, das ihr Mann der Attentäter sein soll. Sie glaubt jedoch an die Unschuld ihres Mannes und versucht nun ihren Mann noch vor der Polizei zu finden. Es gibt Hinweise, das er überlebt hat und nun beginnt eine Jagd nach Michael. Wer kann ihn zuerst finden?

Mir gefällt das Buch ganz gut. Man merkt schnell, das Bryan Reardon Psychologie studiert hat. Er versteht es perfekt Personen, Orte und das Geschehen ins rechte Licht zu rücken. Das Attentat hat mich an die Ereignisse von 9/11 erinnert und ich hatte schnell wieder die schrecklichen Bilder von damals vor Augen. Auch die in der Öffentlichkeit aufkommenden Verdächtigungen, die gegenseitige Unterstützung in der Bevölkerung und die Macht der Medien werden thematisiert.

Nach Bekanntwerden des Attentats stehen Freunde und Familie hinter Julia und unterstützten sei in ihrem Vorhaben Michael wiederzufinden. Dies wechselt aber ganz schnell, als Michael als Verdächtiger durch die Behörden zur Fahndung ausgeschrieben wird. Es ist ein Wechselbad der Gefühle.

In Rückblenden erfährt der Leser die Geschichte von Julia und Michael. Vieles setzt sich bis zum packenden bzw. erschreckenden Finale wie ein Puzzle zusammen. Immer wieder stellten sich mir als Leser neue Fragen zum Geschehen.

Zusammenfassend kann ich das Buch empfehlen. Es spielt viel mit psychologischen Komponenten und ist daher auch kein Thriller in Sinne von Action und wilden Verfolgungsjagden. Natürlich muss man dies auch mögen. Ich habe das Buch nicht aus der Hand legen wollen. Auch wenn es inhaltlich den ein oder anderen Logikfehler gibt, ist es dennoch ein gelungener Roman.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.02.2020

Der Sinn des Reisens, ist definitiv mehr als „All Inclusive“!

LONELY PLANET Bildband Der Sinn des Reisens
1

Deine „Bucket List“ für gutes Reisen steht auf dem Frontcovers des vor mir liegenden Buches. Mit einer „Bucket List“ ist eine Aufstellung aller Dinge gemeint, die man vor seinem Tod noch erledigen sollte ...

Deine „Bucket List“ für gutes Reisen steht auf dem Frontcovers des vor mir liegenden Buches. Mit einer „Bucket List“ ist eine Aufstellung aller Dinge gemeint, die man vor seinem Tod noch erledigen sollte bzw. möchte. Und so befinden sich auf den 304 Seiten 120 Ideen, die man auf seine persönliche Liste für gutes Reisen setzen kann. Ein Blick auf den Klappentext gibt schon mal einen vielversprechenden Hinweis auf diese Dinge.

Das Buch selber hat einen festen Einband und ein ansprechendes Coverbild. Die einzelnen Seiten haben weitere nett gestaltete Grafiken und viele schöne Fotos. Der Aufbau ist übersichtlich und die einzelnen Texte sind kurz und informativ gehalten. Leider gibt es kein Leseband. Dies hätte ich mir hier gewünscht, da man sich die einzelnen Seiten und die darin enthaltenen Ideen nicht in einem Rutsch lesen wird.

„Der Sinn des Reisens“ ist kein Reiseführer im ursprünglichen Sinn. Die Autoren des Lonely Planet wurden gebeten, ihre Erfahrungen zu schildern und zu berichten, was sie auf ihren Reisen geprägt hat und was sie jedem Reisenden empfehlen würden.

Nach einer kurzen Einleitung folgt eine Doppelseite mit dem Inhalt. Diese ist, meiner Meinung nach, ein wenig unübersichtlich und überladen. „Auf die Schnelle“ findet man hier leider nichts. Aber diese beiden Seiten geben ja auch nur einen kurzen Überblick auf den Inhalt der folgenden Seiten und diese machen das Buch aus.

Und gerade diese Seiten haben es in sich. Meist gehen die einzelnen Ideen über zwei bis vier Seiten und sind gleich aufgebaut. Zu Beginn gibt es einen einführenden Text, der in das Thema einführt. Dann werden im Schnitt vier Orte benannt, an denen man diesem Erlebnis nachkommen kann. Wer mehr Informationen dazu brauchen sollte, kann dem beigefügten Link folgen und sich weiter damit zu befassen.

Nach einer kurzen Einleitung folgt eine Doppelseite mit dem Inhalt. Diese ist, meiner Meinung nach, ein wenig unübersichtlich und überladen. „Auf die Schnelle“ findet man hier leider nichts. Aber diese beiden Seiten geben ja auch nur einen kurzen Überblick auf den Inhalt der folgenden Seiten und diese machen das Buch aus.
Und gerade diese Seiten haben es in sich. Meist gehen die einzelnen Ideen über zwei bis vier Seiten und sind gleich aufgebaut. Zu Beginn gibt es einen einführenden Text, der in das Thema einführt. Dann werden im Schnitt vier Orte benannt, an denen man diesem Erlebnis nachkommen kann. Wer mehr Informationen dazu brauchen sollte, kann dem beigefügten Link folgen und sich weiter damit zu befassen.

Hier findet sicherlich jeder etwas, was in begeistern wird und woran man vielleicht auch noch nicht gedacht hat; egal ob als Single, als Paar, als Familie, jung oder alt. Man muss für viele Sachen auch nicht um die ganze Welt reisen. Sei Du selbst und tue das was Dir Spaß macht. Warum auch mal nicht "Meeresschützer werden" oder "Hilfe anbieten" und das für Mensch oder Tier. Gerade der ökologische Aspekt und auch soziale Themen werden vermehrt angesprochen. Vielleicht kann sich der ein oder andere Leser noch an den Film "Patch Adams" mit Robin Williams als den lachenden Arzt erinnern. Was ich nicht wusste ist, das es eine Organisation gibt, in der man Freiwilligenarbeit leisten kann. Und so ging es mir bei vielen angesprochenen Themen.

Wer einmal angefangen hat, das Buch zu lesen wird erstaunt sein, was es nicht alles gibt. Man kann Seite für Seite lesen, oder den Querverweisen folgen. Sucht man etwas bestimmtes, hilft auch ein Blick in das Register am Ende des Buches.

In meinen Rezensionen achte ich auch immer auf Angebote für Familien mit Kindern. Auch auf dieses Thema wird eingegangen. So kann man z.B. von Seite 68 bis 71 erfahren, wie man mit seinen Kindern Abenteuer erleben kann. Aber auch viele anderen Ideen aus diesem Buch, lassen sich mit Kindern umsetzen. Ein Blick hinein lohnt sich also.

Zum Schluss bleibt die Erkenntnis, dass Urlaub nicht nur einfach aus dem "Abhängen" am Strand besteht oder dem "All Inclusive"-Erlebnis an der Hotelbar. Es lohnt sich einen Blick "hinter die Kulissen" zu werfen, das Unbekannte auszutesten, seinen Horizont zu erweitern und sich mit Leib und Seele einem neuen Erlebnis zu verschreiben. Und dann erkennt man seinen persönlichen Sinn des Reisens.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.03.2019

gut recherchierter Zukunftsroman mit Bezug zur gesellschaftspolitischen Realität

Das Feuer der Erde
1

Artikel zur Umweltpolitik und Klimaveränderung lassen sich immer wieder in den Medien finden. Nicht zuletzt auch durch das Engagement der sechzehnjährigen Klimaaktivistin Greta Thunberg aus Schweden. Die ...

Artikel zur Umweltpolitik und Klimaveränderung lassen sich immer wieder in den Medien finden. Nicht zuletzt auch durch das Engagement der sechzehnjährigen Klimaaktivistin Greta Thunberg aus Schweden. Die durch ihr ins Leben gerufene Aktion „Fridays for Future“, hat das Thema „Klimawandel “ wieder in Erinnerung gebracht. In Deutschland nimmt die Politik die Aktionen zwar wahr, aber eher aus dem Gesichtspunkt der „Schulschwänzerei“. Die Schüler sollten doch lieber nach der Schule protestieren. Frei nach dem Motto „Um das Klima kümmern wir uns, wenn es ernst wird.“ Ob jetzt der Vorschlag Greta Thunberg zum Nobelpreis zu nominieren, eine Alibi-Nominierung ist, um für Ruhe zu sorgen und das Thema ad acta zu legen bleibt abzuwarten.

Das neue Buch von Leo Aldan passt in die aktuellen politischen Diskussionen, greift das Thema „Klimaveränderung“ sowie dessen Folgen auf und zeichnet eine düstere Zukunftsperspektive.

Klappentext:

Auf einer Expedition in die Antarktis macht die Vulkanforscherin Dr. Georgina Finley eine erschreckende Entdeckung: Erwachen unter dem jahrtausende alten Eis hunderte Vulkane?
Rund um die antarktische Platte registrieren Seismographen merkwürdige Schwingungen. Erdbeben erschüttern Neuseeland und Chile. Eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßes kündigt sich an. Doch niemand, weder Wirtschaftsbosse noch Politiker, will Georginas Warnungen glauben. Mit einem Mal sieht sich die junge Wissenschaftlerin inmitten eines weltweiten Komplotts aus Machtgier und Manipulation. Jayden Turkov, ein skrupelloser Industrieboss, der den Energiesektor ganzer Kontinente beherrscht, setzt alle Hebel in Bewegung, um sie auszuschalten. Viel Zeit bleibt Georgina nicht, um die Umweltkatastrophe und damit den Tod von Millionen Menschen zu verhindern. Sie trifft eine folgenschwere Entscheidung …
  
Das Szenario erinnert an Filme wie „2012“, „San Andreas“ oder „The Day After Tomorrow“. Oder auch an das Buch von Frank Schätzing „Der Schwarm“, wo sich die Natur gegen die Eingriffe des Menschen währt. Und wie auch bei den bekannten Storys entdeckt eine Wissenschaftlerin ein „Ungleichgewicht“ im ökologischen System, das mit folgenschweren Ereignissen für die Erde und die Menschheit einhergeht.

Die Geschichte spielt im Jahr 2029 in einer fiktiven Zukunft. Vieles hat sich schon verändert. Es gibt autonom fahrende Elektro-Fahrzeuge, weniger Flugzeuge in der Luft, Wetterschwankungen, leichte Beben (Plattenverschiebungen), …. Aber auch in der Zukunft hat man es immer noch nicht geschafft, den Klimawandel zu stoppen.

Dr. Magdalene Georgina Finley ist die Wissenschaftlerin (Geologie und Vulkanforschung), die die sich anbahnende Katastrophe schon seit längere Zeit beobachtet. Zusammen mit ihren Arbeitskollegen Camille und Nicky versucht sie darauf aufmerksam zu machen.

Die Industrie sponsert die Wissenschaftler, dreht ihnen aber auch den Geldhahn zu, wenn ihre Interessen nicht vertreten oder bedroht werden. Hier geht es nur noch um Lobbyismus in seiner reinsten Form. Die Medien nehmen die sich anbahnende Katastrophe nicht ernst und nur eine Gruppe von Untergrund-Aktivisten unterstützt Georgina.

Ihr größter Widersacher Jayden Turkov, steht beispielhaft für korrupte und machthungrige Politiker, einflussreiche Medien-Mogule und geldgierige Industrievertreter. Er geht zur Wahrung seiner Interessen wortwörtlich über Leichen.

Bei meinem Fazit tue ich mich ein wenig schwer! Das Buch könnte auch verfilmt werden und würde sich als Katastrophen-Blogbuster in die oben genannte Filmreihe einfädeln. Es werden alle Klischees des Genres bedient und das Ende habe ich schon recht früh erahnt.

Trotzdem ist da aber der tolle Schreibstil von Leo Aldan. Er zieht sich durch das gesamte Buch. Er erzählt die Geschichte aus vielen Perspektiven, was der Handlung aber keinen Abbruch tut. So erfährt das Leser bis zum Ende des Buches, was mit den Charakteren und Schauplätzen geschieht. Der Spannungsaufbau steigert sich bis zum finalen Ende. Man fiebert nahezu mit Georgina und ihren Weggefährten mit. Die Protagonisten sind toll herausgearbeitet und in Szene gesetzt.

Ein Zitat eines Taxifahrers aus dem Buch hat mich ganz stark an eine Aussage des aktuell amtierenden amerikanischen Präsidenten erinnert:

»Und bei so einer Kälte reden die Eierköpfe von Klimaerwärmung?«, brummte der Fahrer. »Alles Lügen und Panikmache!«
(Zitat aus dem Buch „Das Feuer der Erde“ (Leo Aldan)

Die original Zitate finden sich bei Twitter und lauteten:
„Es ist Ende Juli und echt kalt draußen in New York. Wo zum Teufel ist die Erderwärmung? Wir brauchen dringend was davon. Jetzt heißt das Klimawandel.“
auf Twitter, 28. Juli 2014

„Die Polkappen sind so hoch wie nie, die Eisbären-Population war nie stärker. Wo zum Teufel ist die Erderwärmung?“ „Die Polkappen sind so hoch wie nie, die Eisbären-Population war nie stärker. Wo zum Teufel ist die Erderwärmung?“
 auf Twitter, 29. Oktober 2014

Das mein Gedanke gar nicht so abwegig war merkt man auch an dem im Buch amtierende amerikanische Präsident mit dem Namen David Tull. Das die Initialen nicht unbeabsichtigt so gewählt wurden, hat mit Leo Aldan in einer Nachfrage bestätigt.

Man merkt es dem Roman an, das sich Leo Aldan im Vorfeld mit der Materie auseinandergesetzt hat. In einer Leserunde schreibt er dazu:

„Tatsächlich hat man erst vor wenigen Jahren Vulkane unter dem Eis der Antarktis gefunden – und warnt. Links zu den Artikeln finden sich auf meiner Webseite: http://storyecke.de/DasFeuerder_Erde.html
Die Supervulkane sind schon lange bekannt, obwohl viele nicht wissen, dass einer hier in Deutschland unter der Eifel schlummert. In den letzten Jahren scheint sich der Druck in dessen Magmakammer aufzubauen. Supervulkane brechen Wissenschaftlern zufolge alle vierzigtausend Jahre aus – einige sind inzwischen überfällig.

Lange Worte, kurzer Sinn: ich habe eine Menge recherchiert, über das Wetter, den CO2-Fußabdruck von Elektroautos, über die Menge Eis auf der Antarktis, Massenschmelze, Änderungen im Magnetfeld der Erde, Polsprung, Plattentektonik, Entstehung und Ausbreitung von Schockwellen im Ozean (Tsunamis) … Gibt es im Flugplatzrestaurant von Gaithersburg (USA) die besten Hamburger? Wie es heute ist weiß ich nicht, aber vor ein paar Jahren waren sie fantastisch.“

Aber nicht nur die Links auf seiner Homepage sprechen für seine Recherchen. Ich stand während des Lesens des Buches im Kontakt mit ihm und konnte ihm Fragen stellen. So habe ich unter anderem erfahren, das er im Vorfeld über Facebook in einer Klima-Gruppe aktiv war und sich  dort austauschen konnte. Nicht nur der amtierende amerikanische Präsident hat mit Twitter-Artikeln für Unruhe in der Klimafrage gesorgt. Auch in er deutschen Politik hat er Parteien ausfindig machen können, die die Beteiligung von Menschen am Klimawandel negieren.

Mich hat das Buch durch den Schreibstil und die Verknüpfung mit aktuell politischen Geschehnissen überzeugt. Ich möchte diese Rezension mit meinem Lieblingszitat aus dem Buch beenden:

„Ob sich noch einmal intelligente Wesen entwickeln würden? Intelligentere als Homo sapiens? Wie konnten sich die Menschen als intelligent bezeichnen, wenn sie es geschafft hatten, aus Profitgier und Ignoranz ihre Lebensgrundlage und damit sich selbst zu zerstören?“
(Zitat aus dem Buch „Das Feuer der Erde“ (Leo Aldan)

Veröffentlicht am 18.12.2023

ein einmaliger und großartiger Bildband der Tierfotografie

KUNTH Bildband Wild und frei
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In diesem Bildband veröffentlicht der belgisch-amerikanischen Tierfotograf Tom D. Jones im Kunth-Verlag eine Reihe von wirklich beindruckenden und atemberaubenden schwarz-weiß-Fotos von bedrohten Tierarten.

Damit ...

In diesem Bildband veröffentlicht der belgisch-amerikanischen Tierfotograf Tom D. Jones im Kunth-Verlag eine Reihe von wirklich beindruckenden und atemberaubenden schwarz-weiß-Fotos von bedrohten Tierarten.

Damit die Fotos entsprechend zur Geltung kommen hat der Verlag hier ein entsprechendes Format gewählt. Mit seinen Abmessungen von 24 x 3.2 x 31 cm und einem Gewicht von gut 2,0 Kilogramm hat der Betrachter hier ein kompaktes Werk in der Hand. Die 271 Seiten sind mit einem Hardcover geschützt. Schon beim Betrachten des Frontcover wird die herausragende Qualität der zu erwartenden Fotos klar. So wie die Fotos ist auch der Einband in schwarz-weiß gehalten und liefert auf der Rückseite einen kurzen knappen Inhaltstext und ein Zitat von Steve McCurry (US-amerikanischer Fotograf und Fotojournalist), der in einem Satz die Bedeutung des Inhalts auf den Punkt bringt:

"In seiner Laufbahn hat Tom Bilder eingefangen, die noch für viele Generationen Zeitdokumente sein werden".

Steve McCurry kommt auch noch mal im Vorwort des Bildbandes zu Wort und würdigt die Fotos des Autors und erhebt zu Recht den "mahnenden Finger" gegenüber der Menschheit, welche die Verantwortung für die nachfolgenden Generationen trägt. Auf der folgenden Seite kommt dann Tom D. Jones zu Wort und macht sofort klar, dass sich der Mensch die Erde untertan gemacht hat und geht im Weiteren darauf ein. Zum Ende hin erklärt er dann seine Arbeitsweise und damit, wie die Fotos in diesem Buch entstanden sind.

Was dann auf den weiteren Seiten folgt, braucht keine langen Texte mehr. Hin und wieder kommt ein kleiner Textblock, der aber bewusst in den "Hintergrund" geschoben ist und in denen Tom D. Jones Hinweise zur Entstehung der Fotos gibt. Die Fotos in diesem Buch sprechen für sich und nehmen den Betrachter mit in eine von Aussterben bedrohte Tierwelt.

Die Fotos sind unterschiedlich aufgeteilt. Mal gehen sie über eine Doppelseite oder nehmen auch nur eine Seite in Anspruch. Zwischenzeitlich bleibt die gegenüberliegende Seite einfach frei. Der Betrachter kann sie die einzelnen Fotos auf sich wirken lassen und wird nicht durch weitere Fotos abgelenkt. Die Tiere wurden durch Tom D. Jones in ihrem ursprünglichen Lebensraum fotografiert. Er hat versucht den Tieren möglichst nahe zu kommen und dadurch großartige "Portraitfotos" abgelichtet. Durch das Spiel mit den unterschiedlichen Perspektiven werden unter anderem die majestätischen Elefanten in ihrer Größe hervorragend in Szene gesetzt. Die schwarz-weiß-Fotografien dominieren im Spiel von Licht und Schatten und rücken die "Hauptdarsteller" in den Mittelpunkt. Tom D. Jones versteht sein Handwerk bis ins kleinste Detail. Hut ab.

Am Ende des Buches gibt es ein praktisches Inhaltsverzeichnis. Hier sind die Fotos noch einmal in Miniaturansicht mit der entsprechenden Seitenzahl dargestellt. So findet man ohne großartiges Hin- und Herblättern schnell zu seinem Favoriten.

Das Buch eignet sich als großartiges Last-Minute-Geschenk für Personen, die zum einen die Tierfotografie lieben oder sich nur der majestätischen Tiere, welche vereinzelt vom Aussterben bedroht sind, bewusst sind. Viele Kinder kennen die im Buch dargestellten Tiere wohl nur aus dem Zoo oder Tierpark. Hier können sie diese in ihrem ursprünglichen Lebensraum sehen. Und ja, es ist ein "Zeitdokument" für die kommenden Generationen, aber auch ein Aufruf für den Schutz der uns anvertrauten Tierwelt.

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Veröffentlicht am 11.12.2023

Großartige Reiseziele „abseits der ausgetretenen Pfade“

LONELY PLANET Bildband 100 neue Reiseziele
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Das Jahr geht dem Ende entgegen und in vielen Haushalten stellt man sich die Frage, wohin der nächste Urlaub gehen soll. Lonely Planet Deutschland hat im Oktober einen neuen Einband mit dem Titel "100 ...

Das Jahr geht dem Ende entgegen und in vielen Haushalten stellt man sich die Frage, wohin der nächste Urlaub gehen soll. Lonely Planet Deutschland hat im Oktober einen neuen Einband mit dem Titel "100 neue Reiseziele: Die Welt abseits der ausgetretenen Pfade" veröffentlicht. Wie der Titel schon vermuten lässt, werden hier Ziele vorgestellt, die man normalerweise nicht auf dem Schirm hat. Der Klappentext liefert hier schon ein paar Informationen zum Inhalt.

Der Bildband umfasst gut 324 Seiten in einem festen Einband. Lonely Planet ist neben den informativen Texten auch für die großartigen Fotos bekannt. So findet sich auf dem Frontcover schon ein beeindruckendes Foto der Maletsunyane Wasserfälle in Somenkong, Lesotho. Auf der Rückseite findet sich ein Klappentext mit einer kurzen Information zum Inhalt. Der Reisende kann seine Ziele auf verschiedene Art und Weise Näherkommen. Dazu gehören neben dem Entdecken von Kulturen auch das Erleben von abgelegenen Regionen, das Erkunden von Bergen und Dschungel-Gebieten auch das Chillen auf Traumstränden oder sich durch verschiedene Regionen schlemmen. Leider findet sich kein Lese-Band, um schnell zu letzten Stelle im Buch zurückzufinden.

In der Einleitung geht die Herausgeberin Lorna Parkes auf die Besonderheiten des Bildbandes ein. Hierbei fällt unter anderem der Begriff des "Overtourism". Der Begriff "Overtourism" (deutsch: Übertourismus) beschreibt laut Wikipedia Tourismus, der zu Konflikten zwischen Besuchern und Einheimischen führt. Aus Sicht der Einheimischen werden große „Touristenanstürme“ zu einem Störfaktor, der das tägliche Leben der Einheimischen zunehmend belastet. Auch die Besucher selbst können die hohe Zahl der sie umgebenden Touristen als störend empfinden. Um diesem zu entgehen, hat sich Lorna Parks vorgenommen Alternativen aufzuzeigen und diese in diesem Buch zu veröffentlichen. Ein weiterer Aspekt liegt auch darin, dass "man mit Reisen was Gutes tun kann". So kann man zum Beispiel mit einem "Besuch das Leben der Menschen wirklich verändern, indem er ihr Einkommen sichert und Möglichkeiten schafft, die ganze Gemeinschaft" zu stärken.
Im Inhaltsverzeichnis werden die Ziele mit entsprechender Seitenzahl vorgestellt. Wie schon Anfangs erwähnt, verteilen sich die Ziele über Afrika, dem Nahen Osten, Asien, Amerika, Europa und Ozeanien. Zum Schluss des Bildbandes finden sich dann noch "25 weitere Ziele, die man auf dem Radar haben sollte" und ein Register.

Um sich schnell im Buch zurecht zu finden, sind die einzelnen Ziele immer gleich aufgebaut. Jedem Ziel hat die Herausgeberin vier Seiten gewidmet. Auf einer Übersichtskarte ist das entsprechende Land dargestellt und auf welchem Kontinent es zu finden ist. Der Leser soll sich schnell informieren können, daher sind die Texte nicht überladen und kurzgehalten. Trotzdem schafft es die Herausgeberin hier wichtige Facts zusammenzufassen. In der Rubrik "für Fans von" finden sich ein paar Schlagwörter, wen das Ziel ansprechen könnte. Auf der nächsten Doppelseite finden sich dann Hinweise zu "Warum nach....?", zur "Anreise" und wann die beste Jahreszeit für eine Besuch ist. Natürlich dürfen Reisetipps nicht fehlen und dem Buch getreu die Rubrik "Abseits der Touristenpfade" mit Vorschlägen von besonderen Destinations oder auch, was man kulinarisch erwarten kann. Aufgelockert sind die Texte und Informationen durch ansprechende Grafiken und großartigen Fotos, die Lust auf mehr machen. Bei einigen der Ziele kommen auch ortskundige Personen zur Sprache die (nach deren Vorstellung) beschreiben, warum sie das Ziel lieben. Dabei gehen sie auch noch einmal auf "Erlebnisse vor Ort" und ihre "liebste Jahreszeit" ein. Es finden sich eine Reihe von Zielen, von denen der ein oder andere sicherlich noch nicht gehört hat. Oder kennen sie Rupununi im Südwesten von Guyana (Südamerika)? Wer nicht so weit Reisen möchte, findet auch in Europa Orte, die einem das Herz höherschlagen lassen.

Am Ende des Buches finden sich unter der Rubrik "Offbeat - Best of the Rest" noch einmal 25 weltweite Ziele. Diese sind nur mit einem kurzen Informationstext versehen, machen aber Lust auf mehr.

Was ich ein wenig vermisse, sind Links als Verweis auf die Ziele abseits der Touristenpfade. Dies wäre eine entsprechende Bereicherung gewesen. Ich kann mir dies nur dadurch erklären, dass man hier den Leser zu weiteren Recherchen animieren möchte, um seine individuelle Reise zu planen.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass es sich bei dem Bildband um ein rundum gelungenes und ansprechendes Buch handelt. Es ist gut strukturiert aufgebaut und bei Weitem nicht überladen mit zu viel Informationen. Lorna Parkes hat es geschafft, die Schönheit und Vielfalt der Ziele verteilt auf der ganzen Welt in einem Buch festzuhalten. Das sie weiß, wovon sie berichtet, kann man in ihren Social Media Auftritten erkennen. Die im Buch vorgestellten Ziele eignen sich für Alleinreisende, Paare und auch für Familien mit Kindern. Es bleibt jedem selbst überlassen, wie er seine Reise plant und den Aufenthalt gestaltet. Dieses Buch ist eine Inspirationsquelle für Reisen außerhalb der Massentourismus-Ziele. Wer das Besondere sucht, wird hier sicherlich fündig. Ein großartiges Geschenk für Leute, die Neues entdecken und besuchen wollen. Oder einfach nur in der kalten, trüben Jahreszeit die Seele an einem anderen Ort baumeln lassen.

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