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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.07.2018

Lady Lieberty und andere starke Frauen

Lady Liberty
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"Paris, 1885: Ihre Schwestern mögen in ihren Ehen aufgehen - Camille St. Laurent hat einen anderen Traum. Sie will sich als Journalistin beweisen. Ihre Chance bekommt sie, als der Figaro sie ins ferne ...

"Paris, 1885: Ihre Schwestern mögen in ihren Ehen aufgehen - Camille St. Laurent hat einen anderen Traum. Sie will sich als Journalistin beweisen. Ihre Chance bekommt sie, als der Figaro sie ins ferne New York entsendet. Sie soll über den Aufbau der Freiheitsstatue berichten, dem Geschenk der Franzosen an die Amerikaner. Dass der amerikanische Zeitungsverleger Joseph Pulitzer ihr einen Kollegen zur Seite stellt, irritiert Camille zunächst. Aber allmählich erobert Patrick O'Sullivan mit seinem irischen Charme ihr Herz. Als zwei Morde die Stadt erschüttern und die Spur des Mörders zum Bau der Freiheitsstatue führt, berichten Camille und Patrick als Verbündete gemeinsam darüber. Doch dabei gerät die schöne Französin selbst in Lebensgefahr..."

Annabelle Tilly vereint in diesem Buch div. Genres. Ihr ist nicht nur ein historischer Roman, sondern auch ein Krimi und eine Liebesgeschichte gelungen. Das macht den Roman rund und dem Leser Freude. Die Fakten über die Freiheitsstatue sind sauber recherchiert und intelligent in den Roman eingebettet. Diese außergewöhnlichen Fakten finde ich besonders spannend und wissenswert. Wieder was gelernt!

Veröffentlicht am 17.07.2018

Eine Zeitreise mit Harald Schmidt

Harald Schmidt on air
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Die CD vereint in 77 Minuten 19 Archivaufnahmen aus den 80er und 90er Jahren - Harald Schmidt at his best! Er nimmt sämtliche Lebenslagen auf die Schippe und wie immer kein Blatt vor den Mund. Nicht umsonst ...

Die CD vereint in 77 Minuten 19 Archivaufnahmen aus den 80er und 90er Jahren - Harald Schmidt at his best! Er nimmt sämtliche Lebenslagen auf die Schippe und wie immer kein Blatt vor den Mund. Nicht umsonst hat er den Adolf-Grimme-Preis erhalten, glänzt mit Sarkasmus und Intelligenz.

Man muss ihn mögen, aber all diejenigen, die das tun, werden "Harald Schmidt on air" lieben.

Veröffentlicht am 13.07.2018

Die Kunst des Schönen Schreibens

Handlettering
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"Aufrichtig und persönlich sind Briefe unter Freunden, kreativ und wertvoll sind Botschaften, die von Hand in Schönschrift verfasst werden. Hier kommt beides zusammen: Inspirierende Briefe großer Persönlichkeiten, ...

"Aufrichtig und persönlich sind Briefe unter Freunden, kreativ und wertvoll sind Botschaften, die von Hand in Schönschrift verfasst werden. Hier kommt beides zusammen: Inspirierende Briefe großer Persönlichkeiten, gelesen von Thomas Loibl, Rosalie Thomass und Peter Veit, zeugen von innigen Freundschaften. Anleitungen und Vorlagen laden dazu ein, sich selbst der Kunst des Handletterings zu widmen und einzigartige Grußbotschaften für liebe Menschen zu gestalten."

Das Hörbuch ist sehr schön gestaltet und enthält zehn Handlettering-Vorlagen im Postkartenfomat, eine CD mit Auszügen von Briefen berühmter Schriftsteller wie z.B. Goethe an Schiller, Mörike an Storm oder van Gogh an Gauguin. Die Autoren werden in einer kleinen Broschüren kurz beschrieben.

Das Hören dieser Texte, insgesamt 76 Minuten lang, soll zum eigenen Schreiben inspirieren sowie zum Gestalten der Postkarten. Ist das nicht eine tolle Idee? Was gibt es Schöneres als einen handgeschriebenen Liebes-oder Dankesbrief, allein die Umsetzung anhand des vorhandenen Materials scheitert. Die Texte der CD sind aus dem Zusammenhand gerissen und sie animieren mich nicht, selbst zu schreiben. Die Postkarten kann man schön gestalten und beschriften, allerdings nicht indem man auf die Texte der CD achtet. Aufgrund dieser Diskrepanz geht das Konzept leider für mich nicht auf, zumal die Qualität der gesprochenen Texte z.T. zu wünschen übrig lassen.

Ich konnte die an sich sehr schöne Idee leider nicht umsetzen.

Veröffentlicht am 11.07.2018

Deutschland 1952

Bühlerhöhe
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"Rosa Silbermann reist mit einem geheimen Auftrag in das Nobelhotel Bühlerhöhe. Sie soll Bundeskanzler Konrad Adenauer schützen. Rosa ist in den 1930er Jahren aus Köln nach Palästina emigriert und arbeitet ...

"Rosa Silbermann reist mit einem geheimen Auftrag in das Nobelhotel Bühlerhöhe. Sie soll Bundeskanzler Konrad Adenauer schützen. Rosa ist in den 1930er Jahren aus Köln nach Palästina emigriert und arbeitet für den israelischen Geheimdienst. Ihre Gegenspielerin ist die misstrauische Hausdame Sophie Reisacher, die ihre Heimatstadt Straßburg verlassen musste und für den gesellschaftlichen Aufstieg alles geben würde. Rosa und Sophie wissen, was es heißt, wenn ein ganzes Land neu beginnen will."

Der auf 581 Minuten gekürzten Fassung verleiht Anne Moll ihre Stimme. Man kennt sie aus dem Tatort, dem Polizeiruf 110 oder aus dem Großstadtrevier. Sie hat eine wirklich gute Stimme, wenn sie das tut was ein Sprecher tut - lesen. Sobald sie jedoch versucht, den einzelnen Protagonisten individuelle Stimmen einzuhauchen, wird es grausam. Sie versucht sich am schwäbischen und schweizerdeutschem Dialekt, die sich einfach nur undefinierbar anhören. Leider misslingt ihr auch Adenauers Sprache, der für sein Kölsch bekannt war. M.E. geht alles, was sie in diese Richtung unternimmt, völlig schief und hat meinen Hörgenuss sehr getrübt, zumal die Versuche der Dialektsprache für das Hörbuch gar nicht wichtig sind.

Ich habe schon zwei bis drei Stunden gebraucht, bis sich mir Brigitte Glasers Roman erschloss. Dann fanden Handlungsstränge zusammen, Beziehungen zwischen den einzelnen Personen wurde klarer, die Zeitsprünge machten Sinn und es entstand ein spannendes Gesamtbild, das zum einen die Lage emigrierter Juden in Palästina beschreibt, zum anderen aber auch die politische Lage im Nachkriegsdeutschland. Der im Buch beschriebene Anschlag auf Adenauer ist zwar fiktiv, aber keineswegs frei erfunden. Adenauer lebte gefährlich, die Widergutmachungszahlungen wurden sowohl im Bundestag als auch in Israel kontrovers diskutiert und das Leben in Deutschland Anfang der 50er Jahre war alles andere als normal.

Für all diejenigen, die sich für die deutsche Geschichte und v.a. die der jungen Bundesrepublik interessieren, ist das Hörbuch sehr hörenswert.

Veröffentlicht am 09.07.2018

Alma Klimt-Mahler-Gropius-Werfel

Die Muse von Wien
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Caroline Bernards Buch ist Teil der Reihe "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe", die im Aufbau Verlag erschienen ist. Der autobiografische Roman hält sich chronologisch sehr genau an das reale Leben ...

Caroline Bernards Buch ist Teil der Reihe "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe", die im Aufbau Verlag erschienen ist. Der autobiografische Roman hält sich chronologisch sehr genau an das reale Leben der Alma Mahler-Werfel. Alma wurde 1879 als Tochter des Malers Emil Schindlers in Wien geboren. Sie verkehrt schon sehr früh in der Wiener Künstlerszene und lernt bekannte Maler, Musiker und Schriftsteller persönlich kennen. Sie gilt als schönstes Mädchen in der ganzen Stadt und ist sich ihrer Wirkung, v.a. auf Männer, durchaus bewusst. Als 17jährige macht ihr bereits Klimt den Hof, andere Künstler folgen - alle älter und die meisten behandeln sie nicht einmal besonders gut. Ihr Hang zu älteren Männern mag daran liegen, dass sie ihren Vater früh verlor und, so Freuds Theorie, eine Vaterfigur sucht. Das mag auch der Grund sein, wieso sie sich zu dem wesentlichen älteren Komponisten und Dirigenten Gustav Mahler hingezogen fühlt. Auch Alma spielt hervorragend Klavier und komponiert eigene Stücke. Vor der Heirat erklärt jedoch Mahler in einem 20seitigen Brief was er von Alma erwartet, sollte sie ihn heiraten wollen; u.a. der Verzicht auf ihre eigene musikalische Karriere. Alma heiratet ihn dennoch 1902 in der Wiener Karlskirche. Obwohl Gustav Mahler Alma abgöttisch liebt, dreht sich alles um seine Entfaltung, sei es bei seiner Arbeit an der Wiener Hofoper, beim Komponieren seiner Symphonien oder seinem Verständnis von Gesellschaftsleben. Alma und Gustav bekommen zwei Töchter, von denen eine im Kindesalter an Diphterie stirbt. Alma kann diesen Schicksalsschlag nie überwinden, zumal ihr die bedingungslose Unterstützung Gustav Mahlers immer schwerer fällt. Sie merkt, dass sie sich viel zu sehr zurücknimmt und ihre eigenen Bedürfnisse nicht leben kann. Sei es, dass sie sexuell in ihrer Ehe extrem unbefriedigt ist, sei es, dass sie ihre musikalische Leidenschaft nicht ausleben kann. So lernt sie während eines Kuraufenthalts den jungen Architekten Walter Gropius kennen, den sie nach Gustav Mahlers Tod heiratet, und beginnt mit ihm eine leidenschaftliche Affäre. Eine Trennung von Gustav Mahler kommt für sie jedoch nicht in Frage und als dieser von Walter Gropius erfährt, bemüht er sich mit allen Kräften, seine Ehe zu retten. Mit dem Tod Gustav Mahlers endet das Buch, was ich sehr schade finde. Zu diesem Zeitpunkt ist Alma Mahler erst Anfang 30. Sie hat noch zwei Ehen, div. Affären, die Geburt eines Sohnes uvm. vor sich. Davon erfährt der Leser leider nichts.

Das Buch hatte für mich einige Längen, weil der Blick zu stark auf die Ehe mit Gustav Mahler und Almas Liebschaften gerichtet ist. Ich hätte noch gerne mehr über ihre Persönlichkeit erfahren. Davon abgesehen, konnte ich mich gut in Almas Zerrissenheit hineinversetzen und mir das Wien nach der Jahrhundertwende vorstellen. Das Buch hat mein Interesse an anderen Büchern dieser Reihe, wie z.B. "Mademoiselle Coco" oder "Die Tochter des Malers", geweckt.