Profilbild von Eliza

Eliza

Lesejury Star
offline

Eliza ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Eliza über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.07.2022

Die Geister des Krieges kehren zurück

Herr über Leben und Tod bist du
0

Mit einer großen Portion Historie kommt dieser lokale Krimi daher. Gepaart mit Spannung und Humor bin ich sehr gut unterhalten worden. Das Cover ist bunt gestaltet. Erkennbar ist ein Gedenkstein auf einem ...

Mit einer großen Portion Historie kommt dieser lokale Krimi daher. Gepaart mit Spannung und Humor bin ich sehr gut unterhalten worden. Das Cover ist bunt gestaltet. Erkennbar ist ein Gedenkstein auf einem freien Feld. Es könnte sich dabei um einen Gedenkstein in der Nähe des Burgberg handeln. Der Klappentext ist sehr offen gestaltet und weiß dadurch viel Spannung zu erzeugen. In der wesentlichen Handlung geht es um einen Mord, welcher Spuren aus der tiefen Vergangenheit rund um die schrecklichen Ereignisse des zweiten Weltkrieges aufweist.

Kommissar Michael Fett und seine Kollegen Schmelzer bzw. Conti stehen vor einem Rätsel. Kurze Zeit später geschieht ein zweiter Mord in Düren. Handelt es sich um einen Serientäter oder stehen die Morde in keinerlei Verbindung. Viele Fragen für Kommissar Fett, welcher diesmal vor einigen auch persönlichen Herausforderungen steht. Der Hauptprotagonist ist ein in den 50er Jahren gestandener Kommissar mit einer leicht melancholischen Persönlichkeit. Er ist ein absoluter Profi in seinem Beruf, welcher für ihn oft das wesentliche Element seines Lebens darstellt. Sein Privatleben kommt dabei oft zu kurz. Aufgrund seiner speziellen manchmal etwas eigenwillige Art wirkt er aber sehr sympathisch. Als wesentliche Nebendarsteller der Geschichte können der junge Kommissar Schmelzer, sowie die junge Kommissarin Daniela Conti genannt werden. Gerade Daniela Conti schafft es mit ihrer erfrischenden Art den manchmal etwas mürrisch aufgelegten Kommissar Fett zu einem Lächeln zu bewegen. In entscheidenden Situationen ist sie außerdem eine große Stütze für seine Arbeit. Sie hat mir sehr gut gefallen und ich bin gespannt, wie sie sich weiterentwickeln wird.

Die Spannung der Geschichte wird immer wieder gut unterbrochen, um sich dann stetig weiterzuentwickeln. Erst gegen Ende der Handlung wird klar, wer für die Grausamkeiten verantwortlich ist. Der Aufbau der Story ist stringent und für die Leser sehr gut nachvollziehbar. Die Handlung spielt um die Weihnachtszeit des Jahres 2019 in der Region Aachen / Düren und ist damit zeitlich und örtlich sehr gut einordbar. Der Schreibstil des Autors ist flüssig, gut erzählend, dialogorientiert und humorvoll. Gerade die authentischen Dialoge zwischen den einzelnen Protagonisten haben mir sehr gut gefallen. Manchmal wirken die Figuren in Kriminalromanen etwas zu konstruiert. Die Personen in diesem Roman wirken sehr lebensnah und auch ihre Reaktionen im Zwischenmenschlichen, was ich dem Autor sehr hoch anrechnen muss. Als Zielgruppe des Romans kommen sowohl Frauen als auch Männer aller Altersgruppen in Betracht. Das Fazit ist sehr positiv. Ein lokaler Krimi mit historischem Hintergrund, welcher einen als Leser sehr gut unterhält. Ich bedanke mich bei dem Autor für die schönen Stunden und bin gespannt auf den nächsten Fall von Kommissar Fett.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.07.2022

Umweltschutz ein Thema was uns seit Jahrzehnten begleitet

Unser kostbares Leben
0

Katharina Fuchs hat wieder einmal ein beeindruckendes Buch geschrieben. Diesmal steht die Freundschaft von drei jungen Frauen im Mittelpunkt und die gesellschaftlichen Umbrüche in den 70er und 80er Jahren.

Auf ...

Katharina Fuchs hat wieder einmal ein beeindruckendes Buch geschrieben. Diesmal steht die Freundschaft von drei jungen Frauen im Mittelpunkt und die gesellschaftlichen Umbrüche in den 70er und 80er Jahren.

Auf dem Cover sind drei junge Frauen abgebildet, die auf der Motorhaube eines Autos sitzen und ins Tal blicken. Am Horizont kann man eine Industrieanlage erkennen.

Der monumentale Roman von Katharina Fuchs spricht viele Themen an. Wesentlich dabei die Umweltsünden, die Luft- und Wasserverschmutzung, aber auch um Störfälle in großen Industrieanlagen, illegalen Tierversuchen, die Atomkraft und Medikamentenversuche an Heimkindern. Es geht um die tiefen Verflechtungen von Wirtschaft und Politik, die Macht von Skatbrüdern in Hinterzimmern und das immer weiter „Wachsen“ wollen, um so den Wohlstand zu garantieren.

Im Mittelpunkt des Romans stehen drei junge Frauen. Minka Schönvetter, die Tochter des Bürgermeisters, ihre Freundin Caro, die Tochter des Direktors der ansässigen Schokoladenfabrik, und Claire ein Waisenmädchen aus Vietnam.

Die jungen Frauen nehmen das Handeln ihrer Väter nicht mehr einfach so hin, sie hinterfragen und schauen nicht weg. Sie setzen andere Prioritäten, ihnen ist der Schutz der Umwelt, der Tiere und der Landschaft wichtig. Eine neue Generation reift heran, die nicht nur den Vietnamkrieg hinterfragt, sondern auch zu Demonstrationen geht und die Politik aufmischt.

Von Willy Brandt bis hin zu der Gründung der „Öko-Partei“ Bündnis 90 / Die Grünen, die Bedeutung von Werbung in der Wirtschaft und der Ölkrise zeigt der Roman ein facettenreiches Bild der Gesellschaft in den Jahren des Umbruchs in Deutschland.

Der Roman ist in verschieden große Teile untergliedert, Haupthandlungsort ist der fiktive Ort Mainheim der in der Main- Taunus-Region angesiedelt ist.

Meine Lieblingsfigur ist Claire, das Waisenmädchen aus Vietnam, ihre Geschichte hat mich sehr berührt und ihre Entwicklung ist einfach grandios. Sie hat einen unglaublichen Wissensdurst, sie hat mich vollkommen eingenommen. Ihre Entwicklung gerade im letzten Drittel des Buches mochte ich sehr.

Der Schreibstil von Katharina Fuchs ist sehr detailgetreu und bildhaft. Die Beschreibungen sind ausführlich und sehr opulent formuliert. Der Schreibstil ist gehoben, die Dialoge spiegeln die Sprechweise der damaligen Zeit gut wieder.

Die Geschichte wird aus vielen unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Auch die Eltern von Minka, andere Waisenkinder, einige Wissenschaftler und die Skatbrüder teilen mit uns ihre Sicht der Dinge.

Erschreckend ist teilweise der aktuelle Bezug zu den heutigen Themen, dies macht auch der letzte Abschnitt in dem Buch deutlich in dem die Autorin kurz auf die Corona-Pandemie eingeht.

Dieses Buch ist ein sehr persönliches Buch und mir hat es sehr gut gefallen, in die Welt von Minka, Caro und Claire einzutauchen.

Ein Buch für alle Leserinnen und Leser die gerne zeitgeschichtliche Romane lesen und nicht vor Büchern mit über 500 Seiten zurückschrecken. Ich habe jede Seite genossen und mir kam der Roman zu keiner Zeit langatmig oder ausschweifend vor.

Ein Roman, der einem deutlich vor Augen führt, wofür es sich zu kämpfen lohnt. „Die Natur kann ohne den Menschen leben, der Mensch aber nicht ohne die Natur.“ (Zitat Seite 328).

Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung für den neuen Roman von Katharina Fuchs

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.05.2022

Dolce Vita

Flüssiges Gold
0

Dolce Vita in der Toskana gepaart mit einem sympathischen Kommissar“ ist eine treffliche Bezeichnung für diesen Kriminalroman. Das Cover ist bunt gestaltet. Erkennbar ist eine typische toskanische Umgebung ...

Dolce Vita in der Toskana gepaart mit einem sympathischen Kommissar“ ist eine treffliche Bezeichnung für diesen Kriminalroman. Das Cover ist bunt gestaltet. Erkennbar ist eine typische toskanische Umgebung mit Pinien und einem schönen Landhaus. Der Klappentext ist kurz und prägnant und fasst das wesentliche Handlungsgeschehen sehr gut zusammen. In der Geschichte geht es um Commissario Luca, welcher zusammen mit seiner Tochter Emma und ein paar Eseln auf einem abseits gelegenen Hof in der Nähe des kleinen Städtchens Montegiardino lebt. Aufgrund der ländlichen Idylle rechnet er nicht mit Gewalttaten, wie er es aus dem Großstadtleben aus Venedig kennt. Plötzlich wird inmitten der Piazza von Montegiardino eine Olivenbäuerin angeschossen. Kurze Zeit später ereignet sich ein erneuter Überfall mit Schusswaffengebrauch. Es scheint als hätte die Mafia den kleinen Ort für sich entdeckt. Oder stecken doch lokale Persönlichkeiten hinter den Taten?

Commissario Luca ist ein liebevoller, alleinerziehender Vater. Für ihn sind seine Tochter und seine Esel auf seinem Hof alles im Leben. Nebenher führt er ein beschauliches berufliches Leben im Idyll der Toskana. Er ist sehr mit dem Kleinstadtbürgertum in Montegiardino verwoben und kennt dort sehr viele Einwohner persönlich. Als es jedoch aufgrund der Anschlagsserie ernst wird, zeigt er seine mutige Seite und beweist auch der Polizei von Florenz, dass viel mehr als ein Dorfpolizist in ihm steckt.

Als bedeutsame Nebendarsteller sind Lucas Tochter Emma, die Florentiner Kommissarin Aurora, sowie die Ärztin Dottoressa zu nennen. Dabei hat mir Aurora am besten gefallen, zeigt sie im Laufe der Erzählung eine deutliche Charakterwandlung, welche man ihr am Anfang gar nicht zugetraut hätte.

Der Aufbau der Geschichte ist stringent und es sind keine Zeitsprünge zu erkennen. Die Handlung spielt im heutigen Zeitalter und ist somit sehr gut nachvollziehbar. Die Spannung der Geschichte ist gut und wird durch geschickte Verschnaufpausen bis zum Ende hochgehalten. Der Schreibstil ist sehr dialogorientiert, flüssig und sehr gut lesbar. Das Fazit ist positiv. Locker leicht mit Anspielungen auf die Landschaft und die Kulinarik Italiens kommt dieser Krimi daher. Ich kann diesen leichten Krimi jedem nur wärmstens empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.05.2022

Manchmal ist ein anderer verdächtig

Eine verdächtig wahre Geschichte
0

Mit einer Mischung aus Melodram, Erzählung, Humor und Krimi habe ich dieses Werk wahrgenommen. Das Cover ist dunkel gestaltet worden. Erkennbar ist ein aufgeschlagenes gelbes Buch durch dessen kleine Türe ...

Mit einer Mischung aus Melodram, Erzählung, Humor und Krimi habe ich dieses Werk wahrgenommen. Das Cover ist dunkel gestaltet worden. Erkennbar ist ein aufgeschlagenes gelbes Buch durch dessen kleine Türe eine Figur hindurchgeht. Der Klappentext fasst das wesentliche Handlungsgeschehen gut zusammen.

In der Geschichte geht es um Violaine Lepage, die Leiterin einer Manuskriptabteilung eines großen Pariser Verlages. Nach dem Überleben eines Flugzeugabsturzes liegt diese im Koma und kann sich an manche Teile ihres Lebens nur bruchteilig erinnern. Da ist dieser besondere Roman, Die Zuckerblumen, welcher ziemlich genau drei ereignende Mordfälle beschreibt. Leider lässt sich der Autor oder die Autorin nicht auffinden. Dieser Roman wird für den renommiertesten Literaturpreis Frankreichs vorgeschlagen. Wird es Violaine gelingen Licht in ihre dunklen Gedanken zu bringen?

Die Hauptdarstellerin ist eine typische Karrierefrau, welche sich nicht sehr viel Sorgen um ihre Mitmenschen macht. Sie ist nur an ihrem Beruf interessiert und man hat als Leser sehr große Mühe sich mit ihr zu identifizieren. Im Laufe der Erzählung erfahren die Leser so einiges über sie, was es aber für mich nicht sonderlich leichter gemacht hat, Sympathien für diese zu erlangen.

Als bedeutsame Nebenfiguren können ihre Assistentin Marie, Pierre Stein ein Psychologe, sowie Edouard Violaines Ehemann genannt werden. Gerade Pierre Stein mit seinem manchmal etwas arroganten Auftreten hat der Geschichte einen gewissen Reiz verliehen.

Der Aufbau der Geschichte ist nicht stringent und wird mit vielen Zeitsprüngen versehen. Ich hätte mir eine andere Struktur der Erzählweise gewünscht. Der Schreibstil ist dialogorientiert, manchmal etwas derb, aber auch hier und da etwas diffizil gehalten.

Die Übersetzung aus dem französischen ist aber nach meiner Auffassung des Lesestils gut gelungen. Durch einige Wendungen innerhalb der Erzählung kommt am Ende nochmals Spannung auf, wobei ich das Ende während des Lesens bereits erahnen konnte. Als Zielgruppe kommen Personen mit dem Wunsch nach einer etwas anderen Geschichte in Frage. Das Fazit ist gemischt. Mit guten Ideen und etwas Humor hat dieser Roman durchaus Potential. Leider fand ich die Geschichte an manchen Stellen aber etwas zu fahrig und unstrukturiert, weswegen ich von einer guten bzw. sehr guten Bewertung leider Abstand nehmen muss.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.05.2022

Magie in Buchform

Die magischen Buchhändler von London
0

Mit einem sehr schnellen Tempo und ständigen Spannungswechseln kommt dieser Fantasy-Roman daher. Ich bin gut unterhalten worden. Das Cover ist bunt gedruckt. Auf einem beigen Hintergrund ist in lila ein ...

Mit einem sehr schnellen Tempo und ständigen Spannungswechseln kommt dieser Fantasy-Roman daher. Ich bin gut unterhalten worden. Das Cover ist bunt gedruckt. Auf einem beigen Hintergrund ist in lila ein aufgeschlagenes Buch erkennbar. Unterhalb dieses Buches ist der Titel ebenfalls in lila aufgezeichnet. Der Klappentext ist sehr mysteriös gehalten und weiß so Spannung beim Leser zu erzeugen. In der Story geht es um die junge Susan Arkshaw, welche sich auf die Suche nach ihrem leiblichen Vater begibt. Dabei besucht sie ihren sonderbaren Onkel. Plötzlich wird sie angegriffen und von einem jungen Buchhändler namens Merlin gerettet. Sie wird mit einer Welt konfrontiert, welche sie bisher nur aus Büchern oder Fantasyfilmen kannte. Es existiert eine Parallelwelt (Alte Welt genannt) in der heutigen Zeit. Sie wird Zeugin von der Existenz von Dämonen und anderen mysteriösen Wesen. Wird es Susan gelingen ihren Vater zu finden?

Die Protagonistin ist eine sehr eigenwillige Persönlichkeit, welche aufgrund der frühen Trennung ihrer Eltern früh auf sich allein gestellt ist. Sie hat ein gutes Verhältnis zu ihrer Mutter, welche ein typisches Hippie-Leben führt. Aufgrund ihrer mystischen Ader fällt es ihr aber leicht sich schnell in dieser „neuen Welt“ zurechtzufinden. Auch Merlin überzeugt als Hauptdarsteller wobei mir dieser etwas zu überzeichnet wirkte. Als wesentlicher Nebendarsteller kann Merlins Schwester Vivien genannt werden, welche öfters versucht ihrem Bruder eine freundschaftliche Stütze zu sein.

Der Aufbau der Geschichte ist stringent und ist keinen Zeitsprüngen unterworfen. Der Schreibstil des Autors ist sehr detailreich und dialogorientiert. Die Übersetzung ins deutsche ist sehr gut gelungen und in einen sehr gut lesbaren Schreibstil umgesetzt worden.

Als Zielgruppe des Romans kommen Anhänger von Fantasy-Literatur in Frage. Das Fazit dieses Fantasy-Romans ist positiv. Mit einer ungeheuren Spannung, den jungen Protagonisten, sowie ohne viel Vorgeplänkel ist dieser Roman gerade etwas für jüngere Leser. Aber auch ältere Leserinnen und Leser können getrost zu diesem Buch greifen.

Ich werde diese Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen und freue mich auf eine weitere Geschichte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere