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Veröffentlicht am 01.11.2023

Eine interessante Entwicklung des Lebens

Elternabend
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Sehr humorvoll und in manchen Passagen etwas traurig hat dieser Roman durchaus Fortune. Ich bin gut unterhalten worden. In der Handlung geht es um den Mittdreißiger Sascha Nebel. Er hat einen SUV aufgebrochen ...

Sehr humorvoll und in manchen Passagen etwas traurig hat dieser Roman durchaus Fortune. Ich bin gut unterhalten worden. In der Handlung geht es um den Mittdreißiger Sascha Nebel. Er hat einen SUV aufgebrochen und plötzlich wird er von einer Frau mit einem Baseballschläger attackiert. Aufgrund einer Demonstration erscheint die Polizei mit einem Großaufgebot und Sascha und die Frau müssen fliehen. Auf Umwegen gelangen sie zu einem Bus, der kurz vor der Abfahrt steht und steigen ein, ohne zu wissen, wohin die Reise hingeht. Eine Schicksalhafte Reise für die beiden beginnt. Sascha wirkt auf den ersten Blick sehr sarkastisch und lässt einen als Leser noch nicht durchblicken was ihn wirklich umtreibt. Erst im Laufe der Zeit ergibt sich ein Bild von ihm, was ich nicht vorhersehen konnte. Die Spannung der Geschichte ist gut und Langweile kommt bei diesem Roman zu keiner Zeit auf. Gut und süffisant erzählend ist der Schreibstil des Autors. Ich musste sehr oft lachen und bin gerade von den interessante und humorvollen Erzählpassagen sehr angetan. Die vielen verschiedenen Nebenfiguren entsprechen teilweise Klischees, wirken aber auf der anderen Seite durchaus authentisch, was der Autor in seinem Nachwort noch einmal auf interessante Weise durchblicken lässt. Die Wendung der Geschichte ist interessant, auch wenn ich ein anderes Ende erwartet hätte. Das Fazit ist insgesamt positiv. Sehr humorvoll mit einer Botschaft versehen ist dieser kurzweilige Roman eine gute Möglichkeit ein wenig über unsere Gesellschaft zu schmunzeln.

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Veröffentlicht am 01.11.2023

Düstere Alice-Saga neu interpretiert

Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland
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Sehr düster und mit gruseligen sowie schaurigen Elementen bestückt ist diese Erzählung eine Neuinterpretation von Alice im Wunderland. Mystisch und spannend wird die Geschichte von Alice erzählt. Die Handlung ...

Sehr düster und mit gruseligen sowie schaurigen Elementen bestückt ist diese Erzählung eine Neuinterpretation von Alice im Wunderland. Mystisch und spannend wird die Geschichte von Alice erzählt. Die Handlung beginnt in einem düsteren Hospital wo Alice aufgrund ihrer angeblichen Verrücktheit seit 10 Jahren gefangen gehalten wird. Sie hat einen Freund im Nachbarraum namens Hatcher, mit dem sie über ein Mauseloch kommuniziert. Eines Tages bricht ein Feuer aus und Alice gelingt zusammen mit Hatcher die Flucht. Ein dunkles Wesen soll sein Unwesen treiben. Doch Alice hat eine Vergangenheit, welche ihr nachts den Schlaf raubt. Werden ihre Albträume war?

Alice wirkt relativ abgehärtet gegenüber den schlimmen Dingen des Lebens. Ihr Charakter ist gekennzeichnet durch schlimme Erlebnisse in ihrer Vergangenheit. Doch zeigt sich im Laufe der Erzählung das mehr hinter ihren Handlungen als Verdamnis und Gewalt stecken. Hatcher ist ein dubioser Mensch, der alles versucht um Böses von Alice fernzuhalten. Der Schreibstil der Autorin ist sehr fesselnd und gut verständlich in das deutsche Übersetzt worden. Spannend und drastisch schildert die Autorin diese Geschichte und man ist gewillt das Buch nicht aus der Hand zu legen. Einzig und allein manche Handlungen wirkten für mich etwas gleichmäßig erzählt. Ich hätte mir mehr Abwechslung bei den Begegnungen mit „Feinden“ bzw. sonderbaren Geschöpfen gewünscht. An der ein oder anderen Stelle wirkte die Erzählung dabei für mich wiederholend und monoton bzw. eine Reproduktion von bereits Geschehenem. Dies ist aber meine einzige kleine Kritik an diesem Roman. Schaurig und gruselig passend zu Halloween kann ich diesen „Dark Fantasy“ Roman allen Leserinnen und Leser empfehlen, welche sich ein wenig schauern möchten.

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Veröffentlicht am 01.11.2023

Eine monumentale Reise in die Zeit der Industrialisierung

Die Waffen des Lichts
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Sehr monumental und mit vielen historischen Fakten verknüpft ist der 5. Band der Kingsbridge-Reihe ein großes Leseerlebnis. Die Handlung spielt im Zeitraum von 1792 bis zum Jahr 1824 und die industrielle ...

Sehr monumental und mit vielen historischen Fakten verknüpft ist der 5. Band der Kingsbridge-Reihe ein großes Leseerlebnis. Die Handlung spielt im Zeitraum von 1792 bis zum Jahr 1824 und die industrielle Revolution in Europa ist im vollen Gang, aber auch die Feldzüge Napoleons werfen ihre Schatten voraus. In der Stadt Kingsbridge macht die technische Revolution nicht vor den Menschen halt. Auf der einen Seite stehen die großen Unternehmer mit neuartigen Maschinen, die in ihren Augen die lästigen Arbeitnehmer teilweise ersetzen können. Auf der anderen Seite stehen die zahlreichen Handarbeiter wie z.B. die Weber, die aufgrund ihrer erbarmungslosen Arbeitsbedingungen um ihre nackte Existenz kämpfen. Auf beiden Seiten wird erbittert gerungen und die Leser erleben eine Zeitreise in eine Vergangenheit, die gerade für Menschen ohne Adelstitel oder nicht unternehmerischer Herkunft oft mehr Grausamkeiten als schöne Momente breithalten. Als dann noch Napoleon seine Feldzüge beginnt, wird für einige das Leben zu einem Albtraum. Sehr positiv hat mir die Darstellung und Aufzeichnung verschiedenster Charaktere gefallen. Sowohl die Unternehmer wie Hornbeam, Amos, aber auch Arbeiter*innen wie Sal oder ihr Sohn Kit sind sehr gut ausgearbeitet worden. Ich hatte mit Kit meinen absoluten Lieblingscharakter im Laufe der Erzählung gefunden. Obwohl er sehr viel Leid erfährt, entwickelt er sich stetig weiter und weiß trotz seiner Herkunft durch Intelligenz und einen großartigen Charakter zu überzeugen. Bei dem Charakter Hornbeam war ich sehr zornig gewesen, erlebte aber im Laufe der Erzählung noch eine interessante Überraschung.

Die Story wird in verschiedenen aufeinanderfolgenden Zeitsprüngen chronologisch erzählt und ist demnach gut nachvollziehbar. Die Spannung der Handlung fußt auf dem Konflikt zwischen den Arbeitgebern und Arbeitnehmern, welche gut mit den militärischen Spannungen der napoleonischen Feldzüge verwoben wurde. Ich hatte mir fast ein anderes Ende vorgestellt bin dann aber auch positiverweise eines Besseren belehrt worden. Der Schreibstil ist gehoben, monumental, detailliert und gut lesbar. Die Übersetzung ins Deutsche ist herausragend gelungen. Einzig und allein nicht so gut gefallen hat mir die etwas zu langatmige Entwicklung des Konfliktes zwischen den Arbeitern und der unternehmerischen Seite bzw. dem Landadel. Hier hätte ich mir etwas mehr Abwechslung gewünscht, aber das ist jammern auf hohem Niveau. Das Fazit ist sehr positiv. Eine monumentale Erzählung eingebettet in eine für Europa schicksalhafte politische Zeit sorgt für ein sehr kurzweiliges und spannendes Lesevergnügen.

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Veröffentlicht am 01.11.2023

Der beeindruckende Weg einer Frau am Ende des 19. Jahrhunderts

Der Milchhof – Das Rauschen der Brandung
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Mit “Der Milchhof – Das Rauschen der Brandung” legt Regine Kölpin den ersten Teil ihrer neuen Saga vor. Sie entführt uns wieder an die raue und stürmische Nordsee, diesmal von 1890 bis 1914. Im Mittelpunkt ...

Mit “Der Milchhof – Das Rauschen der Brandung” legt Regine Kölpin den ersten Teil ihrer neuen Saga vor. Sie entführt uns wieder an die raue und stürmische Nordsee, diesmal von 1890 bis 1914. Im Mittelpunkt der Erzählung steht Lina, eine junge Frau, die sich leider in dem Mann ihrer Träume täuscht und letztlich um den Hof ihres Vaters bangen muss.

Thees entpuppt sich als sehr berechnend und herrschsüchtig, er schreckt vor nichts zurück und möchte seine Frau am liebsten nur als schmückendes Beiwerk. Doch Lina versteht viel mehr von der Käseherstellung und allem, was zum Milchbetrieb gehört.

In dem Roman geht es vor allen Dingen um die Entstehung von privaten Molkereien, aber auch um die Milchgenossenschaften und ihre Arbeit. Die Rolle von Mägden und Angestellten ist ebenso Thema wie die Rolle der Frau in einer Gesellschaft, die sich im Umbruch befindet.

Mit Talke und Derk haben Lina und Thees zwei starke Gegenspieler. Beide Ehepaare konkurrieren auf unterschiedlichen Ebenen miteinander. Am Anfang konnte ich sowohl für Lina als auch für Derk Sympathie empfinden, leider hat Derk sich in meinen Augen nicht gut entwickelt.

Der Roman gliedert sich in zwei große Teile, die Autorin bedient sich sowohl Zeitraffungen als auch Zeitsprüngen, dies hat natürlich zur Folge, dass wir nicht allen Ereignissen beiwohnen können und einiges nacherzählt wird. Dies tut aber der Spannung keinen Abbruch. Die Perspektiven wechseln in dem Roman immer wieder, sodass das Tempo gut ist und man verschiedene Sichtweisen kennen lernt.

Ich habe viel über die Käseherstellung und die Molkerei im Allgemeinen gelernt. Der Schreibstil der Autorin ist locker und leicht zu lesen. Sehr gut hat mir die mundartliche Sprachfärbung in den Dialogen gefallen. Ich mag diesen Zungenschlag einfach und es macht den Roman zudem sehr authentisch. Ein Personenverzeichnis, Dankesworte und ein Literaturverzeichnis runden den Roman ab. Ein Roman für alle die gerne Familiensagas lesen, die Nordsee lieben und mehr über die Herstellung von Käse erfahren wollen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und ich bin sehr gespannt, wie sich die Geschichte nun innerhalb des ersten Weltkrieges weiterentwickeln wird

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Veröffentlicht am 01.11.2023

Kann die Liebe aufgrund einer Lüge bestehen?

Die Kathedrale des Königs
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Ein Roman über eine der geschichtsträchtigsten Kirchen Englands, dies interessierte mich sofort, hat man doch immer mal wieder über Westminster Abbey gelesen.

Claudius Crönert erzählt vom Bau der Kathedrale ...

Ein Roman über eine der geschichtsträchtigsten Kirchen Englands, dies interessierte mich sofort, hat man doch immer mal wieder über Westminster Abbey gelesen.

Claudius Crönert erzählt vom Bau der Kathedrale und verwebt damit das Schicksal mehrerer Menschen. Im Mittelpunkt der Erzählung steht Henri, eigentlich Maurer, wird aber durch eine Verwechslung als Baumeister gehalten. Ihm zur Seite steht der Mönch Archie, der ihm ein guter Freund wird, ebenso wie seiner Vermieterin Maud.

Auf der anderen Seite stehen die beiden Geschwister Carol und Oliver als Kinder eines einflussreichen Barons, gerade Oliver lehnt sich zusammen mit Simon de Montfort und einigen anderen Adeligen gegen den König auf. Oliver will seine Schwester “missbrauchen”, um noch engere Bande an den Montfort-Clan zu knüpfen, doch diese verliebt sich ausgerechnet in Henri.

Wird die Verwechslung Henri zum Verhängnis und hat seine Liebe zu Carol eine Chance?

Der Roman wird chronologisch aus verschiedenen Perspektiven erzählt, sodass wir zu den wichtigsten Figuren einen guten Bezug aufbauen können. Der Schreibstil des Autors ist gut lesbar und der Zeit in Teilen angemessen. Durch die Dialoge lässt sich der Roman zügig lesen und man hat so relativ viele aktive Charaktere in dem Roman.

Eine Karte von London, sowie ein Nachwort und ein Glossar runden den Roman ab. Als Zielgruppe kommen Fans von mittelalterlichen Romanen in Frage, aber sicherlich ist dieser Romane auch für London-Liebhaber spannend.

Das Ende des Romans ist leider vorhersehbar, hier hätte ich mir gerne einen Turn bzw. Eine Überraschung gewünscht, gerade was die “Verwechslung” und Liebesgeschichte zwischen Carol und Henri angeht.

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