Trägt den Titel Klassiker zurecht
Die Forsyte Saga
Kurzmeinung:
Wortgewandheit seitens des Autors, Durchhaltevermögen und Einfühlvermögen seitens des Lesers.
Schreibstil:
Initial habe ich mich für diese wunderschöne Neuauflage beworben, da bereits in ...
Kurzmeinung:
Wortgewandheit seitens des Autors, Durchhaltevermögen und Einfühlvermögen seitens des Lesers.
Schreibstil:
Initial habe ich mich für diese wunderschöne Neuauflage beworben, da bereits in der Leseprobe ersichtlich wurde, dass der Autor ein Händchen für den Umgang mit Wörtern besitzt. Einige Passagen musste ich mir einfach markieren, weil die Worte so gut getroffen wurden.
Der Autor hatte jedoch gleichzeitig ziemlich Schwierigkeiten auf den Punkt zu kommen. Man sollte also darauf gefasst sein, dass man zunächst Seite um Seite um Seite liest, bis tatsächlich etwas passiert (oder auch nicht).
Dennoch hat mich der Schreibstil wirklich überzeugen können und ich kann die Lobpreisungen wirklich verstehen.
Handlung:
Bei dieser Trilogie erwartet hoffentlich niemand, dass man sich kaum von den Seiten losreißen kann, weil man unbedingt dieses oder jenes herausfinden will, da es spannungtechnisch so gut gemacht ist!
Dies trifft zwar nicht wirklich zu, aber da man über die Seiten immer tiefer die Familienmitglieder, ihre Ängste, Sorgen und Freuden kennenlernt, verspürt man (mal mehr, mal weniger) eine Verbundenheit zu ihnen, derer man über die vielen Seiten einfach nicht entgehen kann. Meine Meinungen zu den jeweiligen Charakteren war zwar stark schwankend, aber dennoch wollte ich wissen, ob gewisse Dinge wirklich so eintreffen, sodass ich dennoch gut unterhalten war.
Wichtig ist jedoch, dass man sich auf die Zeit und dessen Denkweisen einlässt. Dies war wohl mein größtes Problem, weil ich natürlich gerade zu Beginn zu unvertraut mit der Zeit war und deswegen einiges nicht nachvollziehen konnte. Mit den Seiten hat aber auch das relativ geklappt und ist weniger dem Autor geschuldet.
Charaktere:
Hierzu habe ich bereits einiges gesagt, aber möchte nochmal etwas betonen: Es handelt sich um eine große Familie. Eine wirklich wirklich große Familie! Hierbei kommt man gerne mal mit den Namen durcheinander, sodass der beiliegende Stammbaum, durchaus eine gute Gedächtnisstütze sein kann. Dies ist aber wirklich mit Vorsicht zu genießen, weil der Stammbaum leider einiges (teils wirklich wichtiges) spoilern und ggf die Lesefreude mindern kann. Natürlich ist das irgendwie kaum vermeidbar, aber trotzdem wohl gut zu wissen.
Fazit:
Das wichtigste für ein gutes Leseerlebnis bei dieser Trilogie ist zu wissen, worauf man sich einlässt. Hat man alle obrigen Punkte im Kopf und hat weiterhin Lust auf diese Reihe, kann ich sie wohl guten Gewissens empfehlen. Mein Fall war dies leider nicht ganz.