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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.09.2019

Ein Genuss für Thrillerfans

Zimmer 19
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Dass Marc Raabe packende Thriller schreiben kann, wusste ich bereits. Und die offenen Fragen am Ende von Band 1 der Babylon-Reihe („Schlüssel 17“) zwangen mich regelrecht dazu, „Zimmer 19“ unbedingt zu ...

Dass Marc Raabe packende Thriller schreiben kann, wusste ich bereits. Und die offenen Fragen am Ende von Band 1 der Babylon-Reihe („Schlüssel 17“) zwangen mich regelrecht dazu, „Zimmer 19“ unbedingt zu lesen. Aber das war gut so – denn ich bin jetzt nach Band 2 noch begeisterter von der Reihe.

Auch in diesem Buch fackelt der Autor nicht lange rum und es geht gleich zur Sache. In kurzen Kapiteln mit so manchem Cliffhanger begibt man sich als Leser zusammen mit den Ermittlern Tom und Sita auf eine rasante Jagd nach der Wahrheit. Die raschen Perspektivwechsel und die beiden unterschiedlichen Zeitebenen, in denen die Geschichte spielt, verlangen eine gewisse Konzentration vom Leser, sind jedoch logisch miteinander abgestimmt und steigern immer wieder die Spannung. Ein paar Zusammenhänge und Zufälle empfinde ich als ein wenig zu konstruiert und nicht immer ganz so glaubwürdig. Dennoch konnte ich nicht anders und bin über die Zeilen geflogen als zum Schluss hin der Spannungsbogen nochmals angezogen wurde. Der Fall löst sich dann in sich schlüssig auf und es bleiben nicht so viele Fragen offen, wie am Ende vom ersten Teil, was ich als sehr angenehm empfinde. Das was offen bleibt, macht jedenfalls neugierig auf den dritten Teil.

Meiner Meinung nach, hat Marc Raabe hier nochmals eine Schippe drauf gelegt und mich erneut von seinem Erzähltalent überzeugt. Ich hoffe, wir müssen nicht allzu lange auf Band 3 warten.

Veröffentlicht am 02.09.2019

Nicht einfach nur ein Thriller

Kalte Wasser
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Obwohl ich im Grunde eine zartbesaitete Seele bin, grusele ich mich hin und wieder doch sehr gerne. Daher hatte mich die Kurzbeschreibung von „Kalte Wasser“ sofort angesprochen. Umso überraschter war ich ...

Obwohl ich im Grunde eine zartbesaitete Seele bin, grusele ich mich hin und wieder doch sehr gerne. Daher hatte mich die Kurzbeschreibung von „Kalte Wasser“ sofort angesprochen. Umso überraschter war ich dann, als sich die Geschichte ganz anders als erwartet entwickelte.

Ich muss gestehen, dass mich die Erwähnung der Polizistin Harper in der Inhaltsangabe dazu verleitete anzunehmen, es handele sich hier um einen klassischen Psychothriller. Dass diese Geschichte doch viel mehr als das war, konnte ich erst mit der Zeit erkennen. Allerdings brauchte das seine Zeit, da gerade zu Beginn des Buches die Autorin weit ausholte und Laurens Entbindung und die darauffolgenden Komplikationen bis ins kleinste Detail schilderte. Für meinen Geschmack war das etwas zu viel des Guten und eine zeitlang musste ich mich zwingen weiter zu lesen.

Alleine die Neugierde, was es mit der geheimnisvollen Gestalt wirklich auf sich hatte und auch wie die Polizistin Harper in die Geschichte rein passen sollte, hielten mich zu dem Zeitpunkt bei der Stange. Auch der angenehme Schreibstil hat mich dann doch durchhalten lassen und am Ende wurde ich für das Durchhalten belohnt.

Die Bezeichnung Mysterythriller ist meiner Meinung nach hier unerlässlich, um enttäuschte Leser zu vermeiden. Schlussendlich hat für mich der Mysteryanteil jedenfalls überwogen, was meinem Lesegeschmack jedoch sehr entgegen kommt. Reine Krimi- und Thrillerleser könnten eventuell enttäuscht werden. Aber für mich ist dieses Buch weit mehr als ein Thriller und die Autorin hat mich mit dieser subtilen Geschichte – gerade auch durch ihr Schlusswort – doch auch tief innen berührt. Es war für mich keine leichte Lektüre und man kann sie auch nicht einfach in ein Schema packen. Die Stärke dieses Buches erlebe ich vor allem im Nachhall und schlussendlich bin ich froh, dass ich das Buch gelesen habe.

Veröffentlicht am 02.09.2019

Intensiv und beklemmend

Geblendet
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Gleich zu Beginn, muss ich gestehen, dass ich, als ich das Buch in die Hand nahm, noch nicht realisiert hatte, dass es sich um den Abschlussband einer Trilogie handelt.


Vom aussergewöhnlichen Cover angelockt, ...

Gleich zu Beginn, muss ich gestehen, dass ich, als ich das Buch in die Hand nahm, noch nicht realisiert hatte, dass es sich um den Abschlussband einer Trilogie handelt.


Vom aussergewöhnlichen Cover angelockt, hatte ich die entsprechende Leseprobe gelesen, die mich gleich gepackt hatte. Als ein Vater und seine zehnjährige Tochter in Notre-Dame über Victor Hugos' Werk "Der Glöckner von Notre-Dame" sprachen (Hugo ist einer meiner Lieblingsschriftsteller), hatte mich Andreas Pflüger bereits am Wickel. Gleichzeitig beeindruckte mich seine intensive Sprache, die eine beklemmende Atmosphäre schuf und ich wollte das Buch unbedingt lesen.


Nachdem ich mit der Lektüre begonnen hatte, habe ich dann festgestellt, dass es zwei Vorgängerbände gibt und jetzt im Nachhinein ärgere ich mich, dass ich diese nicht früher entdeckt hatte. Nun war ich aber schon mitten drin in der Geschichte und wollte nicht mehr unterbrechen.


Ehrlich gesagt, hat das Buch einiges von mir abverlangt. Die schnörkellose Sprache hat nichts beschönigt, was wiederum die Intensität der Geschichte unterstreicht. Auch musste ich Geduld aufbringen, da das Buch für meinen Geschmack die eine oder andere Länge zuviel hatte.


Dass ich nicht allem problemlos folgen konnte, will ich der Tatsache zugute halten, dass mir einiges an Vorwissen fehlte.


Dennoch konnte mich Andreas Pflüger mit seiner Sprache überzeugen und ich möchte mir seine anderen Bücher genauer anschauen. Jedenfalls war es eine intensive Lektüre, die ich nicht einfach so zwischen Tür und Angel geniessen konnte, sondern schon einiges an Raum und Zeit einforderte.


Meiner Meinung nach ist dies ein nicht alltäglicher Thriller und ich bin überzeugt, dass es sich lohnt, die Reihe komplett und in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Das muss ich jedenfalls unbedingt nachholen.

Veröffentlicht am 02.09.2019

Lesespass auf jeder Seite

Die besten Tantenretter der Welt
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Die beiden Waisenjungen Jonas und Fabian leben bei ihrer Tante Erdmute. Nicht nur der Vorname ist aussergewöhnlich – sie ist eine ganz besondere Tante, bei der es nie langweilig wird. Als sie dann aber ...

Die beiden Waisenjungen Jonas und Fabian leben bei ihrer Tante Erdmute. Nicht nur der Vorname ist aussergewöhnlich – sie ist eine ganz besondere Tante, bei der es nie langweilig wird. Als sie dann aber auch noch eine Bank überfällt, wird es den beiden Brüdern dann doch zu viel und sie setzen alles daran, ihre Tante aus dem Schlamassel wieder raus zu holen. Doch auch das abgelegene Waldhotel, in dem sich Erdmute und die Jungs verstecken, bringt nicht die nötige Ruhe, um einen Rettungsplan zu schmieden. Im Gegenteil! Ein Verbrechen verkompliziert die Situation der Tantenretter noch zusätzlich und schon steckt man als Leser mittendrin in einem turbulenten Abenteuer.

Schon auf den ersten Seiten spürt man die Freude, die die Autorin daran hat, Geschichten zu erzählen. Mit vielen amüsanten Details schmückt Andrea Schaumburg ihre Beschreibungen und die liebevoll gestalteten Protagonisten schliesst man trotz oder auch gerade wegen der einen oder anderen Marotte sofort ins Herz. Die Erzählweise ist nicht nur flüssig, sondern richtiggehend rasant auf ganz angenehme Weise. Man spürt als Leser förmlich den Strudel der Ereignisse, der die Tante und ihre beiden Neffen mit sich reisst und man mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Trotz der ernsten Ereignisse ist es ein fröhliches Leseabenteuer, bei dem ich immer wieder laut lachen konnte. Sabine Wilharms‘ Illustrationen passen meiner Meinung nach perfekt zur Geschichte und unterstreichen die Heiterkeit, die ich beim Lesen empfunden habe.

Genauso macht Lesen Spass und ich bin sicher, dass dieses Buch grossen und kleinen Lesern gleichermassen Freude bereitet.