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Veröffentlicht am 18.06.2021

Ein sehr besonderes Buch, das mich sehr begeistern konnte

Beyond the Sea
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Meine Meinung
Können wir bitte zunächst über das wunderschöne Cover sprechen? Ich liebe die Farben, das unterschwellige Bild des Meeres und den Zusammenhang mit dem Buch – ich finde es einfach perfekt! ...

Meine Meinung
Können wir bitte zunächst über das wunderschöne Cover sprechen? Ich liebe die Farben, das unterschwellige Bild des Meeres und den Zusammenhang mit dem Buch – ich finde es einfach perfekt! Von der Autorin kannte ich zuvor nur „Dreams of Yesterday“, welches ich zwar nicht schlecht fand, aber wirklich überzeugen konnte es mich auch nicht. Trotzdem war ich auf „Beyond the Sea“ jetzt absolut gespannt.

Estella lebt seit dem Tod ihres Vaters mit ihrer Stiefmutter Vee zusammen, die ihr das Leben aber nicht gerade einfach macht. Weil sie das Erbe ihres Vaters allerdings erst nach ihrem Schulabschluss ausgezahlt bekommen wird, quält sie sich nun durch ihr letztes Schuljahr. Sie kann es kaum abwarten, der gemeinen Vee den Rücken zukehren zu können und zählt schon die Tage, bis sie dem gruseligen Familienhaus endlich entkommen kann. Doch dann taucht Vees kleiner Bruder auf, der Estellas Leben noch mehr auf den Kopf stellt. Und obwohl er eine düstere und gefährliche Aura hat, scheint er sie als einziger zu verstehen. Nur dass er ein gefährliches Geheimnis hütet…

Estellas Mutter ist schon früh gestorben und nun hat sie auch ihren Vater verloren, womit sie bis auf ihre Stiefmutter niemanden mehr hat. Doch Vee duldet sie eher nur in ihrem Leben, als dass sie sich um sie kümmert, eher im Gegenteil. Durch ihren Vater hat Ella eine sehr gläubige Erziehung genossen und deswegen klammert sie sich auch jetzt immer wieder an den christlichen Glauben. Denn auch in der Schule ist sie nicht gerade beliebt, bis auf ihre beste Freundin hat sie auch dort niemanden und das beliebteste Mädchen der Schule hat sich ausgerechnet sie als Feindin ausgesucht. Und das, obwohl Ella niemals jemandem etwas Böses tun könnte. Sie ist eigentlich ein ganz typisches Good Girl, das nicht viele Lebenserfahrungen gesammelt hat und lieber auf Nummer Sicher geht, als etwas zu wagen. Aber ich mochte sie wirklich sehr. Denn so typisch, wie ich sie gerade beschrieben habe, ist sie nämlich nicht. Sie ist eine wahre Kämpferin, die sich nicht unterkriegen lässt und ihre Ziele niemals aus dem Blick verliert. Wirklich viel mehr kann ich über sie gar nicht wirklich sagen, aber ich habe sie wie gesagt wirklich gern gehabt.

Ansonsten spielen natürlich noch Noah und Vee eine sehr große Rolle in dieser Geschichte. Vee ist wie gesagt Ellas Stiefmutter, die ihren Vater sehr geliebt hat, Ella selbst aber nicht wirklich zu mögen scheint. Sie verkörpert das märchenhafte Bild einer bösen Stiefmutter und behandelt Ella teilweise wirklich schrecklich. Sie ist einfach ein Charakter, den man von Anfang an hasst und genau das habe ich auch getan. Wir erfahren mit der Zeit immer mehr über sie und besonders ihre Entwicklung hat mich absolut begeistern können, aber den Großteil des Buches habe ich sie einfach nur verachtet.

Und dann tauch Noah auf, Vees deutlich jüngerer Bruder, der die Stadt vor 10 Jahren verlassen hat und nun mit großen Geheimnissen im Gepäck wieder auftaucht. Generell werden Noah und Vee von zahlreichen Geheimnissen umwoben, sodass ich gar nicht viel vorweg nehmen möchte. Die Familiengeschichte der beiden ist wirklich nicht ohne und wir erfahren erst nach und nach, welche Geheimnisse die Familie seit Jahrzehnten versteckt. Aber da gehe ich gleich noch drauf ein. Zunächst möchte ich noch über Noah reden, der eine ganz besondere Persönlichkeit hat, ihn nur als „Bad Boy“ zu bezeichnen würde nämlich niemals ausreichen. Er ist geheimnisvoll und ihn umgibt ganz klar eine sehr düstere und leicht chaotische Aura, aber gleichzeitig ist er auch einfühlsam, gefühlvoll und herzlich. Wir wissen ja schon aus dem Klappentext, dass er ein Geheimnis hütet, welches sich mit kleinen Schritten immer mehr lüftet und währenddessen konnte ich nie ganz einschätzen, was ich von ihm halten soll. Er hat mich fasziniert und irgendwie auch fesseln können, aber ich wusste bis zur Auflösung nicht, ob er der Gute oder der Böse der Geschichte ist, was ich aber total geliebt habe.

Der Roman ist in der Ich-Form ausschließlich aus Ellas Perspektive geschrieben worden, was ich sehr geliebt habe. Ich finde, es war hier genau richtig, sich auf ihre Sicht der Geschehnisse zu konzentrieren, da das große Mysterium der ganzen Familie von Vee und Noah so Stück für Stück gelüftet wird. Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen und gleichzeitig konnte er mich von den ersten Seiten an absolut fesseln.

Die Handlung ist ganz anders, als ich erwartet habe, auch wenn ich zugegebenermaßen nicht ganz wusste, was ich erwarten solle. Ich hatte mit einer typische New Adult Geschichte gerechnet, in der der Bad Boy auftaucht und dem Good Girl den Kopf verdreht, aber es kam ganz anders.

Fange ich mal vorne an: wir lernen Estella und Vee kennen und erfahren, wie sich ihr gemeinsames Leben gestaltet. Wir werden langsam an die Charaktere heran geführt, was mir schon mal sehr gut gefallen hat. Es gibt schon einige schreckliche Szenen zwischen Ella und Vee und nachdem auch Noah auftaucht, passieren einige Dinge, die mich hinterfragen ließen, wer denn wirklich der Böse und der Gute hier ist. Trotzdem wusste ich zu nächst länger nicht ganz, wohin die Geschichte führen soll. Nach etwa 200 Seiten war ich zwar irgendwie ganz gebannt, aber gleichzeitig fehlte mir etwas Größeres.

Das Gefühl hat sich dann aber recht plötzlich verflüchtigt und die Handlung nimmt ganz schön an Fahrt auf, was ich sehr geliebt habe. Wie schon gesagt hütet die Familie ein großes Geheimnis, das Stück für Stück immer mehr ans Licht kommt, bis die große Bombe schließlich platzt. Ich nehme hier natürlich nichts vorweg, aber dieses Geheimnis hat mich absolut überrascht und schockiert, ich war beim Lesen wirklich sprachlos. Es ist ganz grausam, weswegen man die Trigger-Warnung zu Beginn des Buchs definitiv wahrnehmen sollte! Ich persönlich habe das alles niemals vorweg ahnen können und war genauso schockiert, wie Ella es schließlich gewesen ist. Und genau deswegen habe ich das Buch letztendlich absolut geliebt.

Was ich aber insgesamt auch sehr geliebt habe, war die ganze Atmosphäre, die absolut außergewöhnlich ist. Obwohl das Buch zur heutigen Zeit spielt, gibt es mir ganz andere Vibes, die ich gar nicht genau definieren kann. Es erinnert irgendwie an Klassiker, obwohl es damit eigentlich nicht viel zutun hat. Gleichzeitig wird die Geschichte die ganze Zeit über von einer sehr mysteriösen und düsteren Atmosphäre begleitet, was ich absolut geliebt habe!

Fazit
Ein sehr besonderes Buch, das meine Erwartungen absolut übertreffen und mich absolut schockieren konnte. Die Handlung ist ganz anders und wird wunderbar von einer außergewöhnlichen und mysteriösen Atmosphäre unterstützt. Die Charaktere sind ebenfalls ganz wunderbar, vor allem weil sie allesamt so viel durchmachen mussten und dadurch sehr interessante Charaktere geworden sind. Der Start ist mir ein wenig schwer gefallen, weswegen es nicht ganz zum Highlight gereicht hat, aber insgesamt kann ich es wirklich sehr empfehlen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.05.2021

Ich wurde absolut verzaubert!

Flaming Clouds – Der Himmel in deinen Farben
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MEINE MEINUNG
Obwohl "Writers in New York" schon lange auf meiner Wunschliste stand und alle so darüber geschwärmt haben, habe ich es nie gelesen. Auf "Flaming Clouds" habe ich dennoch absolut hingefiebert ...

MEINE MEINUNG
Obwohl "Writers in New York" schon lange auf meiner Wunschliste stand und alle so darüber geschwärmt haben, habe ich es nie gelesen. Auf "Flaming Clouds" habe ich dennoch absolut hingefiebert und als dann kurz nach Erscheinen die positiven Rezensionen durch die Decke schossen, war ich gleich super gespannt.

Olivias größter Traum ist es, in Oxford zu studieren und ihrer großen Liebe zu Zahlen nachzugehen. Um sich den Traum finanziell leisten zu können, arbeitet sie als Flugbegleiterin als sie auf den Piloten Nick trifft. Zunächst scheint er wie jeder seiner Kollegen ein arroganter Frauenheld zu sein, doch unter seiner Fassade steckt ein verzweifelter Künstler, der seinen Traum bereits aufgegeben hat. Und obwohl Olivia eigentlich einen Bogen um Piloten macht, fängt Nick an, sie zu faszinieren und schon bald weiß sie nicht mehr, was ihr Herz eigentlich möchte.

Wie gesagt hat Olivia einen großen Traum, für den sie schon seit ihrer Jugend kämpft. An ihrer High School war sie eher die Außenseiterin, mit guten Noten und einem streberhaften Verhalten, für das sie immer wieder gehänselt wurde. Doch sie ist stolz auf ihre guten Noten und geht in der Liebe zu Zahlen regelrecht auf, während sie anderen Menschen gegenüber eher zurückhaltend ist. Denn auch wenn sie als Flugbegleiterin tagtäglich mit den verschiedensten Menschen zutun hat und stets ein Lächeln auf den Lippen trägt, ist sie eine sehr ruhige und eher zurückgezogene Persönlichkeit. Ich habe sie und ihre Art total geliebt. Sie hat mich in vielen Situationen an mich selbst erinnert, auch wenn ich ihre Begeisterung zur Mathematik keineswegs teilen könnte. Aber abgesehen davon habe ich sie so sehr in mein Herz geschlossen.

Nick hat erst kürzlich seine Ausbildung zum Piloten abgeschlossen und hat damit die Erwartungen seiner Familie erfüllt, die im Grund nur aus Piloten besteht. Dass er in Wahrheit lieber Künstler wäre, aber der Kunst nun endgültig den Rücken zugekehrt hat, weiß kaum jemand. Auch wenn er als typischer Pilot, dem die Frauen nur zu Füßen liegen, auftritt, ist er ein sehr nachdenklicher und auch eher ruhiger Charakter. Ich habe mich so schnell in seine Art verliebt, besonders wie er mit Olivia umgeht, konnte mir immer wieder das Herz erwärmen.

Und auch die Nebencharaktere habe ich so schnell in mein Herz schließen können, allen voran sind da Olivias beste Freundinnen, auf die mich in den nächsten Teilen schon sehr freue!

Der Roman ist in der Ich-Form abwechselnd aus Olivias und Nicks Perspektive geschrieben worden, was ich sehr mochte. Der Schreibstil der Autorin ist ganz einzigartig und besonders und ich muss zugeben, dass man ihn schon mögen muss. Ich für meinen Teil habe mich schon auf den ersten Seiten in ihre Art verliebt, mit Worten umzugehen und wurde schnell davon gefesselt. Sie beschreibt sehr viel und bildet so ganz spezifische Bilder, aber auf angenehme und schöne Weise. Sie geht auf kleinste Details ein, ohne sich darin zu verlieren und das große Ganze zu vergessen. Es ist einfach eine ganz besondere Art, die ich wie gesagt sehr genossen und geliebt habe.

Die Handlung habe ich ebenfalls sehr genossen. Es ist eine eher ruhige Handlung, die sich viel auf die Gedanken und Gefühle der Charaktere konzentriert, wodurch es eine sehr gefühlvolle Geschichte wird. Wir starten sehr leicht in die Handlung ein, lernen die Charaktere und die Situation kennen und begleiten dann Olivia und Nick beim langsamen Kennenlernen. Alles auf eine so angenehme Art und Weise, dass mich in der Handlung sehr wohl gefühlt habe.

Und obwohl es damit beginnt, dass Olivia Nick nicht wirklich ausstehen kann, weil er sie immer wieder an ihre nicht sonderlich schöne Vergangenheit erinnert, gefällt mir schon von Anfang an die Verbindung zwischen ihnen. Mir gefällt das etwas wackelige Gerüst, auf denen ihre Beziehung sich aufbaut und die Entwicklung zwischen ihnen, die ich als unheimlich authentisch wahrgenommen habe. Es gibt immer wieder kleine Rückschläge, kleine Schritte nach vorne, bis sie sich letztlich ihrer Gefühle endlich eingestehen können. Aber alles, ohne dass es langweilig und nervig wird, sondern in einem sehr angenehmen Tempo.

Es werden auch einige wichtige Themen angesprochen, die natürlich nicht fehlen dürfen. Ich werde sie an dieser Stelle nicht nennen, um nichts zu spoilern, aber sie wurden sehr flüssig in die Handlung eingebaut und wunderbar umgesetzt. Es sind aktuelle Themen, die auch sehr wichtig sind und auch immer wichtiger werden und der Autorin ist es wirklich sehr gut gelungen, sie mit ihren Charakteren hier aufzugreifen.

Was ich auch allgemein noch einmal ansprechen möchte, ist die Atmosphäre in diesem Buch. Es war allesamt so so stimmig, ich die Stimmung der Szenen so sehr geliebt. Ich könnte mich zwar nie auf eine Lieblingsszene festlegen, aber die WG schmeißt irgendwann eine kleine Party und ich habe die vibes auf dieser absolut geliebt (liegt vielleicht auch an dem Entzug von WG-Partys seit mittlerweile einem Jahr...). Aber das war wie gesagt nicht die einzige Szene, auch die Reisen der Flug-Crew und allgemein die Momente zwischen Olivia und Nick - ich bin einfach nur verliebt.

FAZIT
Gabriella Santos de Lima geht auf eine ganz einzigartige Art und Weise mit ihren Worten um und erschafft mit ihnen eine emotionale und authentische Geschichte. Ich wurde absolut von ihr verzaubert und wollte die Charaktere zum Schluss am liebsten gar nicht gehen lassen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.02.2021

L.J. Shen schafft es immer wieder, mein Herz qualvoll zu brechen und es liebevoll wieder zusammen zu setzen!

All Saints High - Der Verlorene
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MEINE MEINUNG
Nachdem mir die ersten beiden Teile schon unglaublich gut gefallen haben, konnte ich den 3. und leider letzten Teil kaum abwarten. Das Cover ist schön, auch wenn ich der Meinung bin, dass ...

MEINE MEINUNG
Nachdem mir die ersten beiden Teile schon unglaublich gut gefallen haben, konnte ich den 3. und leider letzten Teil kaum abwarten. Das Cover ist schön, auch wenn ich der Meinung bin, dass zu der Reihe definitiv etwas dunkleres, ja schon düsteres deutlich besser gepasst hätte.

Als Lenora zu ihrem Vater nach Todos Santos zieht und beginnt, die gleiche High School wie Vaughn zu besuchen, ist er außer sich und fängt an, ihr das Leben zur Hölle zu machen. Als er ihr schließlich auch noch den sehnlichst gewünschten Praktikumsplatz an der renommiertesten Kunstschule in England wegschnappt, wird Lenora wütend und will sich an ihm rächen. Es beginnt ein tiefes Spiel aus Wut, Rache und aber auch Lust, bei dem die beiden sich immer näher kommen und schließlich hinter die Fassaden des jeweils anderen gucken können...

Lenora ist die geborene Künstlerin, als Tochter des Schuldirektors einer Kunstakademie ist sie schließlich in ein künstlerisches Leben hinein geboren. Sie liebt die Kunst, baut am liebsten Skulpturen aus recyceltem Material und fotografiert gerne zum Spaß. Als Vaughn nachts ihr Zimmer in der Akademie aufsucht und ihr einen gehörigen Schrecken einjagt, weiß sie, dass sie ihm das nächste Mal selbstsicherer und mutiger gegenüberstehen möchte. Sie verändert sich, färbt ihre Haare schwarz, lässt sich Piercings stechen und trägt schließlich sogar in der stechenden Hitze in Todos Santos nur schwarze Kleidung. Sie will Vaughn nie wieder verletzlich gegenüber stehen und das zeigt sie ihm auch. Während ihre Mitschüler*innen ihr das Leben zur Hölle machen, bleibt sie stark, standhaft und schlagfertig und hält den Kopf immer oben. Obwohl sie in einigen Bereichen ihres Lebens zwar noch immer etwas unsicher ist, ist sie eine bewundernswert selbstsichere Figur, die ich über alles geliebt habe. Ich mochte ihre bissige Art Vaughn gegenüber, ihre Liebe zur Kunst und ihr komplettes Verhalten. Während ich bei vielen Charakteren häufig über ihre Handlungen den Kopf schütteln musste, habe ich Lenny einfach absolut verstanden und so schnell in mein Herz geschlossen. Sie ist einfach besonders, gibt nichts auf die Meinungen anderer und zieht ihr Ding durch, was ich einfach klasse fand!

Vaughn gehört wie auch schon sein Vater zu seiner Jugend, zu den heißesten und begehrtesten Jungs der Schule. Er ist bekannt für seine öffentliche Sex-Geschichten, lässt jedes Mädchen mal ran und spielt jederzeit mit seinen Grenzen, was ihn häufig in Schwierigkeiten bringt. Er hält nicht viel vom Lächeln, er sagt, es tut ihm im Gesicht weh, weswegen er stets mit schlecht gelaunter Miene herumläuft. Er ist unnahbar, kühl und distanziert und gleichzeitig wird er ständig mit einem heißen Gott verglichen. Aber er liebt die Kunst, genauso wie Lenny. Am liebsten arbeitet er an Skulpturen, ganz klassisch aus Stein und in seinen Arbeiten kann er sich einfach fallen lassen. Nur dort traut er sich zu, die Gefühle zu zeigen, die er sonst so sorgsam versteckt. Und er versteckt wirklich einiges, unter anderem ein schreckliche großes Geheimnis, das ihm zu dem macht, was er mittlerweile ist.
Während ich Lenny einfach absolut geliebt habe, hat Vaughn es mir wirklich schwer gemacht, ihn zu mögen. Er verhält sich (Lenny gegenüber) wie ein absolutes Arschloch, gibt nichts auf die Meinungen anderer und ist einfach nur wirklich gemein. Er hat eine wirkliche böse Ader, unter der momentan wie gesagt besonders Lenny leidet, aber gleichzeitig merkt man auch schnell, wie zerbrechlich und verletzlich er ist. Mit der Zeit habe ich ihn immer mehr in mein Herz schließen können und besonders sein Geheimnis hat mir schließlich das Herz gebrochen.

Der Roman ist in der Ich-Form aus den wechselnden Perspektiven von Lenny und Vaughn geschrieben worden. Es beginnt mit den beiden im Alter von 12 beziehungsweise 13 Jahren, woraufhin nach wenigen Seiten ein Zeitsprung von 5 Jahren folgt. Danach verläuft das Buch chronologisch ohne weitere größere Zeitsprünge. Der Schreibstil der Autorin ist wirklich klasse. Obwohl es sich wirklich leicht und schnell lesen lässt, versprühen ihre Sätze gleichzeitig eine gewisse Schwere und Tiefe. Sie schreibt einerseits sehr emotional, andererseits auch sehr explizit, sie nimmt da wirklich kein Blatt vor den Mund.

Die Handlung erhält zu Beginn eine Trigger-Warnung, die wirklich sehr notwendig ist. Vom hübschen, pastellfarbenen Cover darf man sich ehrlich nicht täuschen lassen!

Wir beginnen wie gesagt in der frühen Jugend der beiden Protagonisten, die sich beide in der Kunstakademie in England aufhalten. Nach dem Zeitsprung wechseln wir nach Todos Santos, an die All Saints High, wo nun auch etwa die erste Hälfte des Romans spielt. Das Setting ist uns ja schon aus den vorherigen Teilen bekannt und wir tauchen wieder ein in die Welt der reichen, schönen und verwöhnten Jugendlichen. Und schnell befinden wir uns mitten in der Schussbahn von Vaughn und Lenny, die sich in einem regelrechten Krieg gegeneinander befinden. Sie machen sich beide das Leben schwer, aber vor allem Vaughn spielt mit seiner Dominanz Lenny gegenüber und lässt sie das immer wieder wissen. Während einige Szenen hier schon wirklich heiß werden, dominiert ganz klar das Gefühl von Wut und Hass, wodurch eine wahnsinnig hohe Spannung entstand, dass ich das Buch einfach nicht zur Seite legen konnte.

In der zweiten Hälfte wechselnd wir nach England, besser gesagt an die Kunstakademie, die sich in einer alten Burg befindet. Der Szenenwechsel hat mir unglaublich gut gefallen, es sind richtige Dark Academia-Vibes entstanden, die ich momentan total liebe. Und auch die Stimmung ändert sich. Obwohl Lenny und Vaughn natürlich nicht plötzlich beste Freunde werden, wird die Verbindung zwischen den beiden deutlich emotionaler und auch leidenschaftlicher. Besonders Vaughn wirkt wie ausgewechselt, er öffnet sich immer mehr und zeigt endlich die Fassade hinter seiner perfekten Maske. Die Entwicklungen zwischen den beiden, das Feuer, die Leidenschaft, aber auch die emotionale Verbindung haben mir unglaublich gut gefallen. Ich habe es geliebt, dabei zuzusehen, wie die Charaktere immer mehr zu sich selbst finden und somit auch zueinander finden konnten.

Was mir letztendlich das Herz brechen konnte, war Vaughns großes Geheimnis. Im Laufe des Buches gibt es immer wieder kleine Andeutungen und obwohl es rückblickend doch schon so offensichtlich war, hat es mich bei der Enthüllung wirklich kalt erwischt. Es ist absolut widerlich und mal wieder hat LJ Shen es geschafft, die schrecklichste Seite der Menschen hier abzubilden.

Insgesamt muss ich auch noch anmerken, dass das Buch wirklich kranke Szenen bereithält. Nach meinem Gefühl ist dieses Buch wirklich das heftigste, düsterste und krankeste der ganzen Reihe. Es gibt so viele Szenen, die mich total schockiert und mit offenem Mund zurück gelassen haben und das waren nicht mal die schlimmsten. Wie gesagt gräbt die Autorin hier wirklich in den düstersten und kaputtesten Seiten der Menschheit und zeichnet ein unglaublich schreckliches Bild. Das Buch ist wirklich nichts für schwache Nerven und jeder, der sich da ein wenig unsicher ist, sollte ganz klar die spoilernde Trigger-Warnung lesen.

FAZIT
Ein Buch über zwei verlorene Seelen, die in ihrem Hass und ihrer Wut so heftig zueinander finden, dass es auf jeden Fall Spuren auf meinem gebrochenen Leser-Herz hinterlassen hat. LJ Shen zeichnet wirklich wunderbare, aber vor allem gebrochene Charaktere, die ihre schrecklich traurigen Geschichten miteinander teilen und erst dadurch wieder heilen können.

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Veröffentlicht am 05.01.2021

Weder weihnachtliche noch romantische Stimmung ist aufgekommen...

Take A Chance On Me. Adventskalender zum Verlieben (Take a Chance 1)
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MEINE MEINUNG
Um auch dieses Jahr in eine schöne Weihnachtsstimmung zu kommen, habe ich einige Weihnachts-Romane gelesen und besonders die Idee eines Buch-Adventskalenders konnte mich schnell begeistern. ...

MEINE MEINUNG
Um auch dieses Jahr in eine schöne Weihnachtsstimmung zu kommen, habe ich einige Weihnachts-Romane gelesen und besonders die Idee eines Buch-Adventskalenders konnte mich schnell begeistern. Der Klappentext klang ganz witzig, weswegen ich mir ein recht unterhaltsames Buch erhofft habe.

Als Alex' beste Freundin ihn dazu drängt, ihre selbst entworfene Dating-App auszuprobieren und ihre damit bei einem Uni-Projekt zu helfen, ist er wenig begeistert. Er hat gerade erst eine Beziehung beendet und eigentlich hat eine keine Lust auf das Ganze. Nach stundenlanger Nerverei lässt er sich schließlich dazu breit schlagen und füllt den Fragebogen aus. Als er dann am 01.12. den Namen von seinem Date erfährt, ist er schockiert: der Algorithmus hat ihm einen Mann zugeordnet! Dabei steht Alex doch nur auf Frauen ... oder?

Das Buch ist in 24 Kapitel aufgeteilt und eignet sich damit perfekt als Adventskalender, der einen bestimmt in eine weihnachtliche Stimmung versetzen könnte. Das hat bei mir leider nicht sonderlich gut funktioniert. Schon nach den ersten Seiten hatte ich kaum einen Anreiz weiterlesen zu wollen. Der Schreibstil hat mich leider nicht angesprochen, auch wenn ich nicht genau definieren kann, woran genau das gelegen hat. Der gesamte Roman ist in der Er-Form aus Alex' Perspektive geschrieben worden und wie gesagt hat mich daran irgendwas gestört. Es könnte an der Er-Form liegen, aber auch an der Art von Humor, den die Autorin hier einfließen lässt, der mich leider nicht abholen konnte - ich weiß es nicht.

Leider haben die Charaktere es mir da auch nicht leichter gemacht.
Alex selbst stellt sich mir gegenüber als überheblich und irgendwie arrogant dar, sodass ich ihn wirklich kaum sympathisch fand. Vielleicht liegt es an seiner Wortwahl oder daran, über was er den lieben langen Tag so nachdenkt, doch leider war er kein sonderlicher Sympathie-Träger.

Auch Cash, das Love Interest in diesem Buch, hat mich nicht mehr begeistern können. Auch er tritt als arrogant und zudem unnahbar und mürrisch auf. Auch er nimmt nicht freiwillig an dem Projekt teil, was seine schlechte Laune dem ganzen gegenüber ein wenig erklären konnte. Gleichzeitig erfahren wir im Laufe des Buches überhaupt nichts über ihn, was ihn zu einem etwas greifbareren Charaktere hätte machen können...

Und auch die eigentlich so witzig klingende Handlung hat hier nicht mehr viel retten können. Relativ schnell haben sich einige Fragenzeichen in meinem Kopf bilden können, die zum größten Teil auch nach der letzten Seite nicht verschwunden waren. Und obwohl das Buch nicht sonderlich dick war, gab es immer wieder ein paar Szenen, dessen Notwendigkeit sich mir einfach nicht erschließen wollte.
Zum Beispiel fährt Alex relativ zu Beginn nach Hause zu seinen Eltern, um den 21. Geburtstags seiner Schwester mitfeiern zu können. Das ganze dauert vielleicht etwa 3 oder 4 Seiten an, eine wirkliche Party erleben wir auch gar nicht mit, und Alex fährt wieder zurück zur Uni. Ein paar Kapitel später sinniert Alex eine ganze Seite lang über seine Kaffeemaschine? Einfach komische Szenen, die bei einem Roman mit nur 280 Seiten wichtigere Szenen den Platz genommen haben. So hätte ich in den Seiten lieber die Protagonisten näher kennen lernen wollen oder ein paar humorvolle, emotionale oder aufregende Szenen mit beiden erleben wollen.

Aber auch das ganze Dating-Projekt konnte mich einfach nicht abholen.
Als eine große Hauptaufgabe der großen Aktion sollten täglich mehrere Nachrichten zwischen den beiden Partnern ausgetauscht werden, woran Alex sich natürlich auch direkt hält. Anstatt allerdings interessante, gefühlvolle oder auch lustige Nachrichten zu verschicken, schreibt er dem armen Cash stets absolut kitschig, überzogene Texte, bei denen sich sämtliche meiner Nackenhaare aufgestellt haben. Das war wohl wieder der Punkt des Humors der Autorin, den ich leider nicht geteilt habe. Als Cash auf eine der "romantischen" Nachrichten allerdings mit einem schlichten "Stirb!" (S. 60) reagiert, war auch der Love Interest bei mir unten durch.

Insgesamt verlief die Entwicklung zwischen Cash und Alex ziemlich seltsam und relativ ohne Leidenschaft. Mir fehlte das Knistern zwischen den beiden, die Gefühle - einfach irgendwas.

Was mir allerdings am meisten fehlte, war die Weihnachtstimmung! Die Handlung spielt schließlich zur Adventszeit und im Untertitel heißt es schließlich auch "Adventskalender zum Verlieben". Aber leider hatte die Handlung abgesehen von der zeitlichen Einordnung nicht viel mit Weihnachten zutun.

FAZIT
Leider eine große Enttäuschung für mich, die mich nicht abholen konnte. Die Charaktere waren mir zu flach, mit dem Humor der Autorin konnte ich nicht viel anfangen und die Handlung hat mehr Fragen aufgeworfen, als dass sie mich begeistern konnte.

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Veröffentlicht am 05.01.2021

Konnte mich leider nicht ganz überzeugen

Dein Leuchten
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MEINE MEINUNG
Schon seit Jahren lag dieses Buch auf meinem SuB, ich habe sogar schon einmal rein gelesen, doch irgendwie hat es mich nie sonderlich gereizt, es zu beenden. Dieses Jahr wollte ich es aber ...

MEINE MEINUNG
Schon seit Jahren lag dieses Buch auf meinem SuB, ich habe sogar schon einmal rein gelesen, doch irgendwie hat es mich nie sonderlich gereizt, es zu beenden. Dieses Jahr wollte ich es aber doch endlich mal erlösen und habe noch einmal von vorne begonnen.

Sierra hat zwei Leben: einmal ihr "normales" und einmal das, als Tochter eines Weihnachtsbaum-Farmers. Jedes Jahr packt ihre Familie alle Sachen und zieht für die Saison nach Kalifornien, wo sie die Bäume an Familien der Stadt verkaufen. Sie liebt diese Weihnachts-Welt und als sie dieses Jahr auf Caleb trifft, scheint es perfekt. Doch Caleb verbirgt ein großes Geheimnis und auch Sierras Eltern sind nicht begeistert...

Ich kann ehrlich gesagt nicht sonderlich viel über die Charaktere sagen, was vermutlich gleichzeitig das meiste aussagt. Sierra war mir zwar nicht unsympathisch, aber insgesamt war mir ihr Charakter einfach zu oberflächig. Sie war ganz süß und ich fand ihre Handlungen und Aktionen auch absolut nachvollziehbar und für ihr Alter recht reif (ist ja häufig eher das Gegenteil), aber mir fehlte noch etwas. Und so ging es mir auch mit Caleb. Er hütet ein offenes Geheimnis, von dem eigentlich die ganze Stadt irgendwelche Gerüchte kennt und ihn deswegen verstoßt. Er macht sich nicht viel daraus, was die Leute sagen und ist in Wahrheit ein ganz lieber Kerl, der Tannenbäume an Familien in Not spendet. Aber auch bei ihm fehlte mir einfach etwas ausschlaggebendes. Bis auf sein Geheimnis macht ihn leider nicht sonderlich viel weiteres aus.

Und auch die Handlung konnte mich einfach nicht soo packen, wie ich es mir erhofft hatte.
Besonders am Anfang zieht es sich zu sehr, wodurch ich nicht wirklich in die Story finden konnte. Es passiert nicht sonderlich viel und insgesamt hat mich eher weniger dazu reizen können, weiter zu lesen.

Mit der Zeit hebt sich das zum Glück etwas auf, etwa zu dem Zeitpunkt, zu dem Caleb und Sierra wirklich anfangen, Zeit miteinander zu verbringen. Dadurch kommt etwas mehr Handlung rein, auch wenn es mir insgesamt doch etwas zu oberflächig blieb.
Auch weiß ich nicht wirklich, was ich von Calebs Geheimnis halten soll. Einerseits bin ich der Meinung, dass alle etwas übertreiben, andererseits kann man seine Handlungen auch nicht einfach ignorieren. Und irgendwie weiß ich auch nicht so ganz, warum ihm ausgerechnet das Geheimnis gegeben wurde, fand ich irgendwie etwas seltsam.

Trotzdem habe ich die Geschichte ab dem Mittelteil ganz gerne gelesen, denn besonders die weihnachtliche Atmosphäre hat mir wirklich gefallen. Die Idee der Weihnachtsbaum-Farm fand ich auch total süß und auch die Einblicke in die Arbeit auf solch einer fand ich wirklich klasse. Es wurde ein so schönes, familiäres, warmes Gefühl vermittelt, das mir dann doch ein wenig Spaß beim Lesen bereitet hat.

FAZIT
Eine süße, weihnachtliche Geschichte, die leider auch nicht mehr ist. Die Charaktere waren mir zu blasse und die Handlung zu oberflächig. Ich habe nicht alle Entscheidungen des Autors verstanden und insgesamt hat es mich leider einfach nicht begeistern können.

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