Soldatin, Beschwörerin, Heilige
Goldene FlammenEs ist nun schon fast fünf Jahre her, seit ich dieses Buch das erste Mal in Händen gehalten hatte. Damals noch in der alten Taschenbuchvariante vom Carlsen Verlag. Ich hatte es in einem kleinen Buchladen ...
Es ist nun schon fast fünf Jahre her, seit ich dieses Buch das erste Mal in Händen gehalten hatte. Damals noch in der alten Taschenbuchvariante vom Carlsen Verlag. Ich hatte es in einem kleinen Buchladen im Urlaub entdeckt und war sofort fasziniert von der Geschichte die der Klappentext versprach. Das Cover hatte mich damals zwar nicht sonderlich angesprochen, aber ich war zu gespannt auf Alina, Malyen und den Dunklen.
Ich hatte damals auch nicht lang gewartet mit dem Lesen und war verzaubert von Ravka, den Grisha und dem Leben am Hof des Zaren. Allerdings hat es danach ziemlich lang gedauert, bis der zweite Band als Taschenbuch rauskam. So lang, dass ich meine Begeisterung für Alinas Geschichte schon fast verloren hatte. Am Ende hat es dann fünf Jahre gedauert bis ich erneut zu den Büchern gegriffen habe.
Als der wunderschöne Schuber der Grischa Triologie vom Knauer Verlag herauskam konnte ich einfach nicht wiederstehen, außerdem prickelte in meinen Erinnerungen immer noch die Aufregung auf den Fortgang der Geschichte um die Sonenenkrigerin.
Da es aber schon eine ziemlich lange Zeit her war, als ich Goldene Flammen gelesen habe, wollte ich das Buch noch mal zur Hand nehmen und erneut in den Anfang der Geschichte eintauchen.
Im Gegensatz zu den alten Taschenbüchern vom Carlsen Verlag, finde ich das neue Cover in Blau und Gold mit dem Hirschkopf fiel passender und schöner. Bei der englischen Ausgabe ist das Cover im Grunde dasselbe, nur dass es in einer neuen Auflage ein angeschnittenes Cover gibt bei dem man die erste – auch wundervoll gestaltete – Seite des Buches sieht.
Ich habe sowohl die Deutsche als auch die englische Ausgabe gelesen und werden deswegen immer mal wieder auf beide eingehen. Sie ließen sich auf jeden Fall bei ziemlich gut und flüssig lesen. Der Schreibstil gefällt mir in beiden Sprach eigentlich wirklich gut und ich finde auch die deutsche Übersetzung im Vergleich zum Original gut gelungen.
Wie bereits angedeutet hatte ich mich schon damals in die Geschichte rund um Alina und die Grisha verliebt. Nach der langen Zeit hatte ich auch viele Aspekte und Wendungen schon gar nicht mehr so genau vor Augen, sodass ich noch einmal neu eintauchen konnte, aber zu gleich ungefähr wusste worauf ich mich einließ und nun noch neue Aspekte und Andeutungen entdecken konnte.
„I’ve been waiting for you a long time, Alina,“ he said. „You and I are going to change the world.“
(„Shadow and Bone“, Leigh Bardugo, S. 172)
Ich muss sagen am besten haben mir in diesem Band eigentlich eher die Nebencharaktere gefallen. Natürlich ist Alina ein durchaus interessanter Charakter. Sie zeigt oft in Gedanken ihre Unsicherheit und gibt schwächen zu was sie super menschlich und sympathisch macht.
Und dann ist sie wieder vorlaut, rebellisch und sagt was sie denkt. Ich mag sie, aber in manchen Szenen geht sie mir dann doch ein bisschen auf die Nerven. Vor allem wenn es um Malyen geht. Sorry Leute, aber ich mochte diesen Kerl einfach nicht. Ich kann nicht mal sagen warum er mir so unsympathisch ist. Lustig war allerdings das er ja aber im ganzen Buch nur „Mal“ genannt wird und das im deutschen ja auch einfach ein normales Wort ist. Ich war beim Deutschen Buch am Ende so verwirrt, dass ich nicht mehr wusste ob der Name gemeint war oder das Wort „Mal“…
Ich mochte von den Nebencharakteren Genya und den Dunkeln am meisten. Ich werde jetzt mal nicht genauer auf die beiden eingehen, da ich sonst Spoilern würde, aber sie haben beide einen unglaublich faszinierenden Charakter der mich von der ersten Begegnung an in ihren Bann gezogen hat.
Und dann gibt es da noch so einige andere Charaktere die wohl noch eine große Rolle spielen werden und die Geschichte umso rätselhafter und spannender gemacht haben, denn ich glaube dass da auf jeden Fall noch mehr kommt in den folgenden Bänden. Da wurde nämlich auch so einiges angedeutet zwischen den Zeilen.
„I wonder sometimes how much we realy understand our own gifts,“ he mused.
(„Shadow and Bone“, Leigh Bardugo, S.144)
Im Großen und Ganzen ist die Story immer einem roten Faden gefolgt. Anfangs wurde man sofort in die Geschichte hineingeworfen und die Ereignisse überschlugen sich recht schnell. Zwischendurch beruhigte sich das ganze wieder ein bisschen und hat sich dabei viel mit Erklärungen und der Einführung in die Welt der Grisha beschäftigt, was ich persönlich sehr hilfreich und interessant fand. Und zum Ende hin wurde es dann wieder richtig spannend und ich bin nur noch so durch die Seiten geflogen, auch wenn es eine lange Zeit nur um Alina und Mal ging, was mich dann ein Kleines bisschen genervt hat, da ich ihn nicht so mochte, aber das ist ja immer Geschmackssache.
Ich bin mir nicht sicher ob man sagen kann, dass das Ganze in einem Cliffhanger geendet hat. Eigentlich war der Abschluss – zumindest das letzte Kapitel – ziemlich ruhig für das was alles davor passiert ist. Das fand ich irgendwie ein bisschen schade, vielleicht sogar langweilig. Ich persönlich mag Cliffhanger sehr gern, weil man dann noch gespannter ist auf den nächsten band. Vielleicht habe ich auch deshalb so lang gebraucht um das Buch wieder zur Hand zu nehmen…
Mir hat es auch unglaublich gut gefallen wie unterschiedliche die Atmosphäre in diesem Buch war. Es gab wirklich viele verschiedene Eindrücke und oft auch düstere Szenen die die Geschichte noch einmal richtige interessant gemacht hat und auf mehr hoffen lässt. Es bleibt also spannend.
„There is something more powerful than any army. Somthing stronge enough to toople kings, and even Darklings. Do you know wath that think is?“
I shook my head, inching away from him.
„Faith,“ he breathed, his black eyes wild. „Faith.“
(„Shadow and Bone“, Leigh Bardugo, S. 161)
Fazit:
Insgesamt gesehen ist dieses Buch ein wirklich guter und spanender Auftakt zu einer magischen und fantastischen Triologie die ich jeden Fantasy Fan empfehlen kann auch wen sie kleine Kritikpunkte für mich hatte. Aber diese Welt um Ravka ist einfach zu einmalig und genial um nicht wenigstens einmal dort gewesen zu sein. Also lest es unbedingt!