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Fannie

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2024

Unverzichtbarer Reisebegleiter

DuMont Reise-Taschenbuch Reiseführer Rügen, Hiddensee & Stralsund
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Das Dumont-Reise-Taschenbuch „Rügen, Hiddensee & Stralsund“ hat sich in unserem Ostsee-Urlaub absolut bewährt. Allerhand interessante Beiträge unter der Rubrik „Magazin“ über Geschichte und Gesellschaft, ...

Das Dumont-Reise-Taschenbuch „Rügen, Hiddensee & Stralsund“ hat sich in unserem Ostsee-Urlaub absolut bewährt. Allerhand interessante Beiträge unter der Rubrik „Magazin“ über Geschichte und Gesellschaft, umfangreiches Kartenmaterial zum Herausnehmen, ein kleines Wörterbuch Plattdeutsch – Deutsch und traumhafte Fotos sind es, die das Reise-Taschenbuch zu dem machen, was es ist: Eine perfekte Mischung aus Reiseführer und Urlaubs-Lesebuch, in dem man nicht nur dann gerne blättert, wenn man mit der Planung des nächsten Urlaubstags beschäftigt ist.

Zum Glück gibt es aktuell noch 34 weitere Titel, denn zukünftig werden die DuMont-Reise-Taschenbücher für mich wohl zu unverzichtbaren Urlaubsbegleitern werden.

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Veröffentlicht am 28.08.2024

Humorvoll, wehmütig und Very British: Ein ganz besonderer Roman zum Miträtseln

Das größte Rätsel aller Zeiten
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Clayton Stumper ist der älteste 25-Jährige der Welt. Aber das ist wohl auch kein Wunder, denn schließlich ist er in der Gemeinschaft der Rätselmacher aufgewachsen. Das ist eine illustre Gesellschaft, die ...

Clayton Stumper ist der älteste 25-Jährige der Welt. Aber das ist wohl auch kein Wunder, denn schließlich ist er in der Gemeinschaft der Rätselmacher aufgewachsen. Das ist eine illustre Gesellschaft, die 1979 gegründet wurde und inzwischen aus lauter Rätsel-Enthusiasten weit jenseits der Achtzig besteht – und eben aus Clayton selbst. Er wurde als Baby vor dem Eingang von Creighton Hall gefunden, einem alten Herrenhaus, in dem die Gemeinschaft der Rätselmacher einer Kommune gleich lebt. Als Pippa Allsbrook, die Gründerin der Gemeinschaft und Claytons Ziehmutter, stirbt, hinterlässt sie Clayton allerhand mysteriöse Aufgaben in Form von Rätseln, die er lösen muss, um zu erfahren, woher er kommt und wer seine leiblichen Eltern sind. Eine ebenso knifflige wie aufregende Schnitzeljagd beginnt, die das Landei in die Metropolen London und Amsterdam führt. Das titelgebende größte Rätsel aller Zeiten löst man eben nicht mal so nebenbei.

Samuel Burrs Debütroman „Das größte Rätsel aller Zeiten“, gerade frisch erschienen im DuMont Buchverlag am 13. August 2024, ist ein ganz besonderes Buch. Es unterhält nicht nur wunderbar mit einer perfekten Mischung aus Humor und Wehmut, der Leser kann sogar eifrig selbst miträtseln, indem er beispielsweise gemeinsam mit Hauptperson Clayton Kreuzworträtsel löst.

Der Roman, in Großbritannien unter dem Originaltitel „The Fellowship Of Puzzlemakers“ erschienen, wurde von Übersetzer Karl-Heinz Ebnet so fantastisch ins Deutsche übertragen, dass nichts vom britischen Charme dieser Geschichte verloren geht. Natürlich wird jede Menge Tee getrunken und auch die ewig währende Debatte, ob zuerst die Marmelade oder die Clotted Cream auf die traditionellen Scones gestrichen wird, darf nicht fehlen. Hinreißend und Very British!

Am Anfang hatte ich die Sorge, ob ich all die Rätselmacher, die in der Kommune in Bedfordshire leben, auseinanderhalten kann, aber die war unbegründet. Samuel Burr hat so viele schillernde und einzigartige Charaktere geschaffen, dass es einem nicht schwerfällt, da durchzublicken. Außerdem kann man jederzeit zum Mitgliederverzeichnis der Gemeinschaft auf Seite 7 zurückblättern. Die Dialoge der handelnden Personen sind filmreif! Wie aus der Pistole geschossen unterhalten sich die Protagonisten.

Der Autor erzählt die Geschichte in zwei parallelen Strängen – einerseits beleuchtet er die Gründungszeit der Gemeinschaft von 1979 an bis zum Jahr 1991, als Säugling Clayton in der ominösen Hutschachtel entdeckt wird, während der andere Erzählstrang sich der Gegenwart widmet. Wie bei einem Puzzle setzen sich nach und nach die Teile zusammen – bis hin zur wirklich überraschenden Auflösung.

„Das größte Rätsel aller Zeiten“ ist ein wunderbarer Roman, der die Themen Freundschaft, Liebe und Selbstfindung auf mitreißende Art und Weise in den Fokus stellt. Es ist ein Buch zum Wegträumen aus dem Alltag, denn die Geschichte ist so lebendig und bildhaft erzählt, dass man sich selbst unter den ausladenden Ästen der großen Trauerweide im Labyrinth von Creighton Hall wähnt.

Mein Fazit: Dieses Buch macht unglaublichen Spaß und niemals wird die Story öde – das perfekte Geschenk für liebe Menschen, die gern lesen, und auch für sich selbst.

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Veröffentlicht am 28.08.2024

Cosy Crime mit Gruselfaktor und der fast perfekten Mordmethode

Mord bei Kerzenschein
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England im Sommer des Jahres 1924: Arbuthnot „Arbie“ Swift ist ein sympathischer Hallodri, der für seinen Bestseller „Die Geisterjagd – ein Leitfaden für den Gentleman“ verehrt wird. Seine Expertise wird ...

England im Sommer des Jahres 1924: Arbuthnot „Arbie“ Swift ist ein sympathischer Hallodri, der für seinen Bestseller „Die Geisterjagd – ein Leitfaden für den Gentleman“ verehrt wird. Seine Expertise wird nun von der rüstigen Seniorin Amy Phelps benötigt, die in ihrem Herrenhaus Old Forge von ihrem längst verstorbenen Urgroßvater Wilbur, einem ehemaligen Schmied, heimgesucht wird.

Also stimmt Arbie zu, eine Nacht zu Beobachtungszwecken im Anwesen zu verbringen. Seine Jugendfreundin Val, Pfarrerstochter und Hobby-Ermittlerin, begleitet den Geisterjäger dabei.

Ziemlich real wird der Schrecken allerdings erst, als die beiden Geisterjäger die Hausherrin Amy Phelps tot in ihrem Schlafzimmer auffinden. Hat hier der Geist des alten Schmieds seine Finger im Spiel oder war der Mörder womöglich ein ziemlich lebendiger Zeitgenosse? Arbie und Val ermitteln undercover …

„Murder By Candlelight“ lautet der Titel der 2024 erschienen Originalausgabe des Krimis aus der Feder von Autorin Faith Martin. Die deutsche Ausgabe „Mord bei Kerzenschein“ wurde am 21. Mai 2024 bei HarperCollins Germany veröffentlicht. Karin Dufner hat das Buch gekonnt vom Englischen ins Deutsche übersetzt. Den Zeitgeist von vor einhundert Jahren transportieren sowohl die Autorin als auch die Übersetzerin authentisch. Das gilt auch für die gesellschaftlichen Fallstricke jener Zeit, die Faith Martin in ihre Geschichte einfließen lässt: unverheiratete Frauen und uneheliche Kinder waren damals ein absolutes No-Go.

„Mord bei Kerzenschein“ ist ein typischer Whodunit-Krimi. Faith Martin führt ihre Leser gern auf falsche Fährten, bevor sie zum Schluss für die überraschende Auflösung sorgt. Ganz besonders kreativ war die Autorin bei der Wahl der Mordmethode. Das hätte fast der perfekte Mord werden können. Bis der Täter enttarnt wird, kann man in diesem Cosy Crime-Roman miträtseln, wer die Grande Dame Amy Phelps auf dem Gewissen haben könnte – Motive und Tatverdächtige gibt es jedenfalls einige.

Die Figuren, die Faith Martin für ihren Krimi entworfen hat, kann man nur als originell im besten Sinne bezeichnen – allen voran Arbies exzentrischen Onkel, der der Einfachheit halber von allen Einwohnern des Dorfes Maybury-in-the-Marsh nur „Onkel“ genannt wird.

Mit ihrem Buch „Mord bei Kerzenschein“ hat Faith Martin das Rad zwar nicht neu erfunden, aber für vergnügliche Lesestunden mit Wohlfühl- und Gruselfaktor eignet sich ihr Kriminalroman allemal.

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Veröffentlicht am 28.08.2024

Mord meets Urlaubsfeeling

Weißglut
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In der Abgeschiedenheit Finnlands zur Ruhe kommen, in einem malerischen Ferienhaus am See einmal für niemanden erreichbar sein, abschalten: Das ist Sarahs Plan. Nachdem die Promi-Lady einer Illustrierten ...

In der Abgeschiedenheit Finnlands zur Ruhe kommen, in einem malerischen Ferienhaus am See einmal für niemanden erreichbar sein, abschalten: Das ist Sarahs Plan. Nachdem die Promi-Lady einer Illustrierten entnehmen muss, dass ihr Mann sie betrügt, tritt die Münchnerin den Rückzug an – in ein mökki in Finnland, dort, wo niemand sie kennt.

=typisches finnisches Ferienhaus, zumeist aus Holz

Doch schon kurz nach ihrer Ankunft gerät sie nach einer Verkettung unglücklicher Umstände mitten hinein in einen Mordfall. Sie findet die Leiche eines Mannes im See und steht augenscheinlich selbst auf der Liste der Verdächtigen. Sarah beschließt, auf eigene Faust den Täter zu ermitteln, um zu beweisen, dass sie nichts mit dem Tod des Mannes im See zu tun hat.

Am 21. Mai 2024 ist Tobias Quasts Kriminalroman „Weißglut“ bei HarperCollins Germany erschienen. Für seine Geschichte hat er viele originelle Charaktere erschaffen. Mit Hauptperson Sarah bin ich allerdings bis zum Schluss nicht richtig warmgeworden.

Der Autor ist mit einer Finnin verheiratet und bezeichnet Finnland als seine zweite Heimat. Die finnische Art zu leben, landestypische Bräuche und Gepflogenheiten sowie die Landschaft beschreibt er in seinem Buch eindrucksvoll. Beim Lesen kommt echtes Urlaubsfeeling auf – trotz der bedrückenden Begleitumstände.

Die Geschichte erzählt Tobias Quast abwechselnd aus der Sicht Sarahs, aus der eines mysteriösen jungen Mannes namens Onni und der des bis zum Schluss unbekannten Mörders. Nach und nach vereinen sich die einzelnen Stränge zu einem großen Ganzen.

In Sachen Mördersuche hat man als Leser oftmals eine Ahnung, um wen es sich dabei handeln könnte – und liegt schließlich doch falsch. Gleich mehrere Verdächtige präsentiert der Autor seiner Leserschaft, denn das Mordopfer Matti Saarinen, genannt „Das Walross“, erfreute sich in seiner Umgebung keiner großen Beliebtheit.

Hilfe bei ihren Ermittlungen bekommt Sarah durch die junge Finnin Ilvi. Das ungleiche Duo knöpft sich – vielleicht eine Spur zu selbstbewusst – abseits der polizeilichen Ermittlungen Verdächtige vor und prüft emsig deren Alibis. Der ermittelnde Kommissar Toivo Aalto, der nur mäßig motiviert erscheint, taucht allenfalls hin und wieder mal am Rande auf.

Die Geschichte wird durchweg flüssig erzählt und trotz der 480 Seiten, die das Buch umfasst, dehnt sich die Geschichte an keiner Stelle. Obwohl „Weißglut“ einige humorvolle Szenen enthält, würde ich das Buch nicht in die Cosy-Crime-Schublade stecken. Auch ein typischer Feel-Good-Krimi ist „Weißglut“ nicht. Bei der Suche nach dem Mörder kann der Leser dieses unterhaltsamen Kriminalromans vor der beeindruckenden Kulisse Finnlands trotzdem wunderbar vom heimischen Sofa aus miträtseln.

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Veröffentlicht am 28.08.2024

Unheimlich, düster und absolut fesselnd: Mein Buch des Jahres!

Das Haus in dem Gudelia stirbt
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Das Setting: unheimlich. Die Charaktere: unverwechselbar. Der Schreibstil: mitreißend. Fazit: Mein Buch des Jahres!

Im Juni 2024 versinkt das kleine Örtchen Unterlingen in den Wassermassen einer Jahrhundertflut. ...

Das Setting: unheimlich. Die Charaktere: unverwechselbar. Der Schreibstil: mitreißend. Fazit: Mein Buch des Jahres!

Im Juni 2024 versinkt das kleine Örtchen Unterlingen in den Wassermassen einer Jahrhundertflut. Die Bewohner flüchten, werden evakuiert. Eine aber bleibt zurück, als Einzige: Gudelia Krol. Sie ist verwitet, bereits über achtzig Jahre alt und kämpft sich ohne fließendes Wasser und ohne Strom durch einsame Tage und Nächte. Für sie steht fest, dass sie ihr Haus nicht verlassen wird. Zumindest nicht lebend.

Die Wassermassen reißen alles mit sich, was sich ihnen in den Weg stellt. Häuser, Autos, Verkehrsschilder, die Schweine von Bauer Becker – und auch zwei Menschen. Mit gefesselten Händen treiben die beiden Leichen an Gudelias Haus vorbei. Sie ist nicht nur die einzige Übriggebliebene in ihrer Wohnsiedlung – sie ist auch die einzige Zeugin in einem offensichtlichen Tötungsdelikt. Doch wird man der alten Frau glauben?

Mit „Das Haus in dem Gudelia stirbt“ debütiert der Autor Thomas Knüwer heute, am 21. August 2024, im Bielefelder Pendragon Verlag. Und wie! Düstere Endzeitstimmung liegt über seinem Buch, in dem sich viele Szenen auf dem Unterlingener Friedhof abspielen. Der Tod ist ein ständiger Begleiter in diesem Roman.

Thomas Knüwer erzählt die unfassbare Geschichte einer starken Frau, die 1987 mit dem gewaltsamen Tod ihres Sohnes und während ihrer langjährigen Ehe mit einem Alkoholiker, der 1998 starb, vom Schicksal hart geprüft wurde.

Als „packend“ und „fesselnd“ werden spannende Bücher gern inflationär beschrieben, doch wenn ein Buch diese beiden Bezeichnungen wirklich und wahrhaftig verdient hat, dann „Das Haus in dem Gudelia stirbt“. Man kann das Buch schlicht nicht aus der Hand legen. Ja, auch das ist ebenfalls eine gerne genommene Metapher bei Buchrezensionen, aber in diesem Fall gibt es keine treffendere Formulierung.

Die angenehm kurzen Kapitel spielen abwechselnd in Gudelias Schicksalsjahren 1987, 1998 und 2024. Ermittler existieren in diesem fulminanten Krimi-Schicksals-Thriller nur als Komparsen am Rande – und das ist gut so. Gudelia ist eine so interessante Hauptfigur, dass ihr Leben und das ihrer kleinen Familie völlig genügt, um die Spannung von Anfang bis Ende aufrechtzuerhalten.

Thomas Knüwer schaut nicht nur mit entlarvendem Blick hinter die Spitzengardinen der gutbürgerlichen Wohnsiedlung, er geht auch über Grenzen, indem er Unfassbares in ebenso nüchterne wie gewaltige Worte kleidet.

„Das Haus in dem Gudelia stirbt“ sticht auf faszinierende Weise aus den gängigen Geschichten im Spannungsgenre heraus. Kurzum: Ein absolutes Juwel, das mich derart begeistert hat, dass es schon jetzt mein Buch des Jahres ist!

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