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Veröffentlicht am 05.05.2020

Großartige, fesselnde Fortsetzung der Reihe

Gut Greifenau - Goldsturm
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Mit „Goldsturm“ legt Hanna Caspian den 4. Band ihrer Reihe um das fiktive Gut Greifenau in Pommern vor.
Das Buch deckt den Zeitraum von Oktober 1919 bis September 1923 ab und erzählt damit die Zeit nach ...

Mit „Goldsturm“ legt Hanna Caspian den 4. Band ihrer Reihe um das fiktive Gut Greifenau in Pommern vor.
Das Buch deckt den Zeitraum von Oktober 1919 bis September 1923 ab und erzählt damit die Zeit nach dem Kaisersturz in der ersten deutschen Republik mit allen Höhen und Tiefen der Nachkriegszeit.

Es war schön nach Pommern, Berlin und auf Gut Greifenau zurückzukehren und all die bekannten Figuren aus den ersten drei Bänden wieder zu erleben.
Konstantin von Auwitz-Aarhayn hat von seinem verstorbenen Vater den Grafentitel geerbt und ist Gutsherr, auch wenn der Adelstitel keine Bedeutung mehr hat. Seine Rebecca, die ehemalige Dorflehrerin, hat er geheiratet und sie ist damit die Gutsherrin und wächst noch mit ihrer neuen Aufgabe.
Was dem Glück noch fehlt ist ein Erbe.

Katharina hat ihren Julius geheiratet und lebt mit der Industriellenfamilie Urban im Luxus. Doch ihren Traum, Medizin zu studieren und Kinderärztin zu werden, konnte sie sich trotzdem noch nicht erfüllen. Stattdessen haben ihre Schwiegereltern gewisse Erwartungen an sie.

Auch von den Bediensteten sind noch einige auf Gut Greifenau. Albert, der ehemalige Kutscher, ist jetzt Gutsleiter und mit seiner Ida verheiratet. Eugen und Wiebke sind noch in der Flirtphase und auch die Mamsell Ottilie, die Kochin Bertha und einige andere halten Greifenau die Treue.

Mit den Herrschaften und auch den Bediensteten erleben wir zwar das Glück des überstandenen Krieges aber auch die Hungersnot, Inflation und die vielen Lasten, die auf der jungen Republik liegen.
Viele wünschen sich die Kaiserzeit zurück.
Die Abschaffung der Standesprivilegien und des Adels wollen auch viele nicht akzeptieren, besonders die ehemalige Gutsherrin Gräfin Feodora.
Die Gutsherren kämpfen mit den Kriegsfolgen, die meistens auch Misswirtschaft bedeuteten und mit den neuen Steuergesetzen, die Abgaben verlangen.

Ich habe mich schnell wieder heimisch gefühlt auf Gut Greifenau und in der Familie, denn die Schicksale der Figuren aus den ersten Bänden werden nahtlos weitergeführt. Gespannt habe ich verfolgt, wie Konstantin und Rebecca unermüdlich um das Gut kämpfen und irgendwann auch Hilfe annehmen müssen. Katharinas Mann Julius verfügt über viel Geld und hilft mit „Anleihen“, die ihm aber auch Anteile an Gut Greifenau verschaffen.
Die Hyperinflation macht allen schwer zu schaffen, denn alles wird immer teurer, Lebensmittel, Kleidung, einfach alles was lebenswichtig ist. Dabei haben die Bewohner des Gutes es noch recht gut, da sie selbst anbauen, was zum Essen benötigt wird.
Aber es sind für alle sehr schwere Zeiten, die ihre Spuren hinterlassen und alle Sorgen und Nöte der Menschen sind deutlich geworden. Aber ich habe auch die Glücksmomente genossen, z. B. als Kinder geboren werden.

Wie auch schon bei den vorherigen Bänden hat mich die tolle Recherche der Autorin begeistert. Sehr anschaulich und mit viel Detailreichtum erzählt sie in diesem Roman ein Stück deutsche Geschichte und veranschaulicht das Leben in dieser Zeit sowie die politische Entwicklung im Land sehr authentisch. So ist die Geschichte nicht nur unterhaltsam sondern auch lehrreich und frischt die Erinnerung an unsere Vorfahren auf.
Dabei ist der Schreibstil sehr mitreißend und bildhaft, so dass ich mich immer mitten im Geschehen fühlte und die Ereignisse gebannt verfolgt habe.
Sehr gut gefallen hat mir auch, dass sich die Figuren glaubhaft und der Zeit angemessen weiter entwickeln wobei sie nichts von ihrer Lebendigkeit und Authentizität verloren haben.

„Goldsturm“ ist die fesselnde Fortsetzung der Geschichte um Gut Greifenau und seiner Bewohner vor dem realen historischen Hintergrund dieser Zeit, von Hanna Caspian großartig erzählt.
Vor mir gibt es gerne eine Leseempfehlung für die gesamte Reihe und ich freue mich schon auf die Fortsetzung „Silberstreif“, die dann nahtlos im Herbst 1923 anschließen wird.


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 30.04.2020

Berührende Geschichte einer großartigen Erzählerin - Lesehighlight!

Nur einen Herzschlag entfernt
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Emiline ist Dozentin an einer Uni, versucht sich selbst immer wieder mal im Schreiben und lebt mit ihrer besten Freundin Cara zusammen, die ebenfalls Dozentin ist. Sie hat eine langjährige Beziehung mit ...

Emiline ist Dozentin an einer Uni, versucht sich selbst immer wieder mal im Schreiben und lebt mit ihrer besten Freundin Cara zusammen, die ebenfalls Dozentin ist. Sie hat eine langjährige Beziehung mit Trevor und ist eigentlich glücklich und zufrieden.
Da erscheint der Debutroman des Autors J. Colby, der überraschend ein Sensationserfolg wird. Cara verschlingt das Buch, schwärmt in den höchsten Tönen davon und gibt es Emiline zu lesen.
Diese stellt schon nach kurzer Zeit fest, dass das Buch ihre eigene Geschichte erzählt, die traurige Geschichte ihrer Kindheit, die sie bis heute nicht ganz verarbeitet hat.
Das kann nur bedeuten, dass J. Colby ihr Jugendfreund Jase sein muss, mit dem sie nicht nur Kindertage sondern auch die erste große Liebe verbindet, den sie aber mehr als 10 Jahre nicht mehr gesehen hat.
Warum hat er das getan? Emiline ist zutiefst verletzt und es gelingt ihr, Jase zu treffen, als er eine Lesung in ihrer Stadt veranstaltet. Sie muss sich ihrer Vergangenheit stellen …

Emiline erzählt uns diese Geschichte selbst in der Ich-Form. Wir lesen gemeinsam mit ihr das Buch, das den Titel „All die Straßen auf unserem Weg“ trägt, und ebenfalls aus der Sicht der Protagonistin, die im Buch den Namen Emerson hat, geschrieben ist.
Das Buch im Buch erzählt die tragische Geschichte von zwei Nachbarskindern, die ihr Leben im Grunde alleine meistern müssen. Die Eltern sind entweder suchtkrank oder wollen keine Verantwortung für ihre Kinder übernehmen und kümmern sich dementsprechend nicht. Emiline und Jase erkennen nach einer Weile, dass sie beide nur sich selbst haben und sonst außer der Schule keine Konstanten in ihrem Leben, auf die sie sich verlassen können. Sie sind füreinander da, helfen sich gegenseitig so gut es geht, übernehmen Verantwortung und müssen schneller erwachsen werden, als ihnen lieb sein kann. Und es kommt, wie es kommen muss, sie verlieben sich als Jugendliche ineinander. Dann werden sie durch ein tragisches Ereignis getrennt.

Die Kapitel, die das Buch zitieren und damit die Vergangenheit erzählen und die Gegenwart wechseln sich ab. In der Gegenwart erleben wir Emilines Reaktionen auf das Gelesene, das in ihr all die traurigen Erinnerungen wachruft. Sie muss auch alleine damit fertig werden, da sie weder ihrem Freund Trevor noch ihrer Freundin Cara bisher von ihrer Vergangenheit erzählt hat.
Beide Handlungsstränge haben mich sehr bewegt. Die Vergangenheit war wirklich traurig und so etwas sollte kein Kind erleben müssen. Aber auch die Gegenwart, in der Emiline sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzt, ist sehr berührend.
Man merkt, dass die Autorin auch Drehbuchautorin ist, denn ihr Schreibstil ist sehr bildhaft und inspiriert auch das Kopfkino. Außerdem gelingt es ihr hervorragend, die vielen unterschiedlichen Emotionen zum Leser zu transportieren. Ich habe mit den beiden Protagonisten gelitten, gefiebert und mich über ihre erste große Liebe gefreut. Und ich habe natürlich immer auf ein Happy End für die beiden gehofft.
Auch in der Gegenwart ist Emilines Gefühlsachterbahn gut bei mir angekommen und ich konnte ihren Zwiespalt spüren und wie sehr sie die Aufarbeitung der Vergangenheit doch aufwühlt und belastet.
Der Zufall, dass Jase als Autor gerade in Emilines Stadt weilt und sie sich so ganz leicht wiederfinden und sehen können, war vielleicht ein bisschen groß, passte aber hervorragend in die Geschichte.
Die Charakterisierung der beiden ist sehr gut gelungen und ihre Entwicklung ist für mich glaubhaft. Auch die Ereignisse nach ihrem Treffen sind für mich glaubhaft und schlüssig dargestellt.
Die Nebenfiguren bereichern die Geschichte und vor allem sind hier die beiden Tanten von Emiline zu nennen, die mir besonders gut gefallen haben.

„Nur einen Herzschlag entfernt“ ist eine berührende Geschichte über eine traurige, schwere Kindheit und eine große, tiefe Liebe, tiefgründig, romantisch, bewegend aber auch optimistisch!
Für mich war es ein Lesehighlight, denn Renée Carlino ist eine großartige Erzählerin!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 23.04.2020

Sehr fesselnder Psychothriller mit Überraschung

Solange du schweigst
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Finn und Layla waren frisch verliebt als Layla bei einer Rast auf einem Autobahnrastplatz auf dem Rückweg vom Urlaub spurlos verschwindet. Finn schaltet die Polizei ein, aber die Geschichte, die er erzählt ...

Finn und Layla waren frisch verliebt als Layla bei einer Rast auf einem Autobahnrastplatz auf dem Rückweg vom Urlaub spurlos verschwindet. Finn schaltet die Polizei ein, aber die Geschichte, die er erzählt ist offenbar nicht die ganze Wahrheit. Trotzdem wird er natürlich zunächst auch selbst verdächtigt, etwas mit Laylas Verschwinden zu tun zu haben, aber es gibt gegen ihn weder Beweise noch Indizien.
12 Jahre später ist Finn gut situiert und lebt mit Ellen zusammen, der er kürzlich einen Heiratsantrag gemacht hat. Das brisante ist, dass Ellen Laylas Schwester ist.
Eines Tages behauptet jemand, Layla im Nachbarort gesehen zu haben und wenig später glaubt auch Ellen, dass sie Layla gesehen hat.
Es folgen weitere Hinweise darauf, dass Layla noch leben und in der Nähe sein könnte.
Aber wo war Layla in den letzten 12 Jahren und warum hat sie sich nicht früher bei Finn gemeldet?

Das Buch gliedert sich in drei Teile. Im ersten Teil erleben wir Finns aktuelles Leben mit Ellen und in kursiver Schrift Rückblicke auf das was damals geschah, beides aus der Sicht von Finn. Die Kapitel sind entsprechend überschrieben, so dass man nicht durcheinander kommen kann.
Der zweite Teil wird wechselnd aus der Sicht von Finn und Layla erzählt und der dritte Teil nur noch aus Finns Sicht.
Es ist ein einziges Verwirrspiel. Zwischendurch denkt man, es ist klar, dass Layla noch lebt. Aber da sie sich nicht zeigt, habe ich nach einer Weile vermutet, dass nur jemand so tut, als sei er Layla und mit Finn ein grausames Spiel spielt.
Es gibt einige Möglichkeiten, wer das sein könnte, aber warum?
Immer wieder gibt es Spuren und Indizien und ich habe mich irgendwann gefragt, wem man noch trauen kann.
Die Autorin spielt sehr geschickt mit der Phantasie der Leser, legt viele Spuren und verteilt Rätsel, die mich ständig haben überlegen lassen, was nun die Wahrheit ist. Erst kurz vor Schluss hatte ich eine Ahnung, was die Lösung sein könnte. Aber der Weg bis zum Ende wurde dann noch richtig dramatisch und die Auflösung ist völlig anders als ich erwartet hatte.

Das Buch hat einen ziemlichen Sog auf mich ausgeübt, so dass ich durch die Seiten geflogen bin. Es gibt auch immer wieder kleine Cliffhanger zwischen den Kapiteln, die den Sog noch verstärkt haben. Außerdem ist das Tempo ziemlich hoch, denn es geschieht eigentlich dauernd etwas.
Gut gelungen ist der Autorin auch die Charakterisierung der Figuren. Besonders Finn und Ellen sind hier hervorzuheben. Finn hat mich am Ende im Epilog noch mal richtig überrascht.

Insgesamt ist „Solange du schweigst“ ein Psychothriller oder auch psychologischer Spannungsroman, der mich sehr gefesselt hat und die Bedeutung des Titels wird dann auch erst ganz am Ende klar!
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 22.04.2020

Unterhaltsame Geschichte über einen Neuanfang

Die kleine Traumküche in Cornwall
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Clemmie, die ihre Heimat in Cornwall schon länger verlassen hat und im Ausland lebt, kehrt nach St. Aidan zurück. Sie hat eine Wohnung von ihrer Großmutter geerbt und diese möchte sie nun schnell verkaufen, ...

Clemmie, die ihre Heimat in Cornwall schon länger verlassen hat und im Ausland lebt, kehrt nach St. Aidan zurück. Sie hat eine Wohnung von ihrer Großmutter geerbt und diese möchte sie nun schnell verkaufen, um dann wieder in die Welt zu ziehen. Doch nachdem sie die Wohnung einmal betreten hat und dort für einige Tage wohnen will, kehren die Erinnerungen an glückliche Zeiten mit ihrer Großmutter dort zurück.
Schnell lernt sie auch ihren Nachbarn, den Bauunternehmer Charlie Hobson kennen und findet heraus, dass ihm alle anderen Wohnungen im Gebäude gehören, nur ihre fehlt ihm noch. Doch er soll sie auf keinen Fall bekommen, denn sie traut ihm nicht.
Aber sie erfährt, dass sie in relativ kurzer Zeit eine gewisse Summe Geld aufbringen muss, damit nötige Renovierungen am Haus durchgeführt werden können, die unter den Eigentümern aufgeteilt werden.
Die Wohnung liegt im Seaspray Cottage, ist zwar klein aber sehr gemütlich und hat einen Balkon und tollen Meerblick. Clemmie beginnt sich wohlzufühlen aber wie soll sie das Geld aufbringen?
Ihre Freundinnen haben da eine Idee..

Es war schön in den kleinen Ort St. Aidan zurück zu kehren, den Leserinnen der Brautladen-Reihe der Autorin bereits kennen. So einige bekannte Orte habe ich schnell wiedererkannt.
Clemmie hat es mir allerdings schwer gemacht, mit ihr warm zu werden. Sie erschien mir ein bisschen oberflächlich und wirkte irgendwie ständig auf der Flucht. Außerdem konnte ich nicht so richtig erkennen, was genau ihr Charlie so unsympathisch macht.
Toll waren ihre Freundinnen, die ihr helfen möchten, das Geld für die Renovierungen aufzutreiben. Sie organisieren Abende für Singles, bei denen süße Leckereien wir Sorbet, Cupcakes und Kuchen gereicht werden sollen. Das Eintrittsgeld soll Clemmies finanzielle Probleme lösen. Das Problem ist nur, dass Clemmie weder kochen noch backen kann. In der Wohnung findet sich aber eine Rezeptsammlung ihrer Großmutter, die Clemmie helfen kann. Sie versucht sich in allerlei Dingen und verbreitet dabei erst mal viel Chaos. Charlie kommt immer wieder über den Balkon unaufgefordert in ihre Wohnung und hilft ihr bei der Umsetzung der Rezepte, denn er ist in der Küche offenbar recht talentiert.
Da gab es viele humorvolle Momente und Clemmies Versuche haben mich zum Schmunzeln gebracht.
Zur guten Unterhaltung trägt auch Charlies Hund Diesel bei, der Clemmie ins Herz geschlossen hat und ständig bei ihr auftaucht.
Ebenso sorgen die kleinen Nebengeschichten von Clemmies Freundinnen für Abwechslung und reichern die Geschichte an.

Aber in den ersten zwei Dritteln der Geschichte haben mir einfach die Emotionen gefehlt. Die Handlung ist unterhaltsam, stellenweise sogar turbulent, aber es dreht sich anfangs alles nur darum, wie Clemmie das Geld verdienen kann und um die Single-Abende.
Ich habe zwar erwartet, dass sich zwischen Clemmie und Charlie etwas entwickeln könnte, aber das berühmte Knistern oder die sprühenden Funken sind bei mir nicht angekommen.
Auch die Familiengeschichte, die Clemmie so umtreibt, kommt erst ziemlich spät zur Geltung und dann löst sich alles ziemlich schnell.
Erst als Clemmie erkennt, was ihre Heimat ihr eigentlich bedeutet und sie beginnt, ihr Zugvogel-Leben zu überdenken, wird die Geschichte emotional. Das letzte Drittel hat mich dann auch berühren können und war herzerwärmend.
Gut gefallen hat mir auch der Zusammenhalt zwischen den Freundinnen, da ist wirklich jede für die anderen da.
Das Setting an der Küste Cornwalls ist schön beschrieben und trägt zur Wohlfühlatmosphäre bei.
Im Anhang gibt es noch ein paar Rezepte, die zum schnellen Nachmachen einladen.

Insgesamt ist dieser Roman eine nette Geschichte über einen Neuanfang und die Suche nach den eigenen Wurzeln, deren Anfang für mich ein bisschen zäh war, die mich aber dann gut unterhalten hat!



Fazit: 3 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 17.04.2020

Wunderschöner, gefühlvoller Roman mit Tiefgang und Pariser Flair

Sommerzauber in Paris
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Grace und David sind seit 25 Jahren verheiratet und haben eine fast erwachsene Tochter, Sophie. Grace ist Lehrerin und David ist Redakteur bei der regionalen Zeitung. Zur Feier ihrer Silberhochzeit hat ...

Grace und David sind seit 25 Jahren verheiratet und haben eine fast erwachsene Tochter, Sophie. Grace ist Lehrerin und David ist Redakteur bei der regionalen Zeitung. Zur Feier ihrer Silberhochzeit hat Grace einen romantischen Sommerurlaub in Paris geplant, der Stadt in der ihre Großmutter Mimi viele glückliche Jahre verbrachte.
Doch dann steht sie plötzlich vor den Scherben ihrer Ehe, denn David eröffnet ihr, dass er eine Affäre mit einer jüngeren Frau hat und mit dieser zusammenleben möchte. Grace beschließt, die Reise alleine anzutreten.

Die junge Audrey hat es nicht leicht in ihrem Leben. Ihre Mutter ist Alkoholikerin und sie selbst Legasthenikerin. Sie kämpft um ihren Schulabschluss, jobbt in einem Friseursalon und spart das Geld, um sich ihren Traum von einem Sommer in Paris zu erfüllen.
Da ihre Mutter ihre Ersparnisse findet und entwendet sucht sie über Internet nach einem Job in Paris und da kommt ihr das Angebot einer Buchhandlung gerade recht, denn der Job beinhaltet ein Appartement. Da sie kein Französisch spricht, lässt sie von einer Bekannten die Bewerbung schreiben und bekommt den Job.

Durch einen Zufall treffen Audrey und Grace in Paris aufeinander und eine ungewöhnliche Freundschaft beginnt.
Grace gibt ihr gebuchtes Hotelzimmer auf und zieht in eine kleine Wohnung, die ebenfalls über der Buchhandlung liegt.
Und so können beide voneinander lernen und profitieren. Grace unterrichtet Audrey in Französisch und Audrey zeigt Grace, dass man nicht immer alles genau vorherplanen muss sondern auch mal spontan handeln sollte und vor allem Spaß haben und dem Herzen folgen.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Grace und Audrey erzählt und gegen Ende kommt in ein paar Kapiteln auch noch Oma Mimi zu Wort.
Ich war Grace und Audrey sehr nahe und konnte mit beiden mitfühlen. Besonders Audreys Geschichte bzw. ihr Schicksal mit einer alkoholabhängigen Mutter hat mich bewegt.
Aber auch Grace tat mir leid, dass sie von ihrem Mann so verletzt wurde.
Daher war die Entwicklung der beiden ungleichen Freundinnen während ihrer gemeinsamen Zeit in Paris so schön zu verfolgen. Die beiden haben wirklich mein Herz berührt.
Besonders schön fand ich, dass bis zum Schluss nicht erkennbar war, wohin der Weg für die beiden führen würde.

Gut gelungen ist der Autorin auch, die besondere Magie der Stadt Paris darzustellen. Sie beschreibt nicht nur besonders schöne Orte ganz wundervoll sondern schafft es auch, das Lebensgefühl der Einheimischen und das besondere Flair dieser schönen Stadt zu vermitteln.
Das trägt auch dazu bei, dass der Roman eine ganz besondere Atmosphäre hat.

Der lebendige Schreibstil der Autorin macht die Geschichte kurzweilig aber gleichzeitig auch fesselnd. Es gibt gefühlvolle, traurige, humorvolle und viele sehr charmante Momente, die die Geschichte abwechslungsreich machen. Ich habe die Geschichte der beiden Freundinnen gebannt verfolgt und mochte das Buch kaum weglegen. Und als sich gegen Ende auch noch Oma Mimis Geschichte offenbart, hatte das Buch mein Herz endgültig erobert.

Dieser wunderschöne, gefühlvolle Roman hat sogar etwas Tiefgang und hat mir einen zauberhaften Sommer in Paris beschert!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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