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Veröffentlicht am 03.04.2023

Interessante Adaption, die nicht richtig fesselt

STONE BLIND – Der Blick der Medusa
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Ich liebe das Cover des Buches, weil es so unglaublich ausdrucksstark ist. Man erkennt sofort, dass es sich bei der Abbildung um Medusa handeln muss, auch weil die Darstellung an die auf antiken Vasen ...

Ich liebe das Cover des Buches, weil es so unglaublich ausdrucksstark ist. Man erkennt sofort, dass es sich bei der Abbildung um Medusa handeln muss, auch weil die Darstellung an die auf antiken Vasen oder Abbildungen ähnelt. Dadurch bekommt man direkt einen Einblick, worum es in der Geschichte in etwa gehen wird.

Ich liebe antike Mythologie und habe mich auch während meines Studiums damit beschäftigt, von daher war ich sehr auf die Geschichte gespannt: Als Stheno und Euryale ihre Höhle auf der Insel fernab der Menschen verlassen, staunen sie nicht schlecht, denn dort liegt ein Baby, das offensichtlich ihre Schwester ist, aber anders als sehr sterblich zu sein scheint. Während die beiden Gorgonen noch überlegen, ob sie das Kind einfach liegenlassen sollen, beginnt es zu weinen und sie entscheiden, sich erst einmal um die Kleine zu kümmern. Aus der kurzen Zeit werden Jahre und nach und nach verstehen die Gorgonen die menschlichen Bedürfnisse ihrer kleinen Schwester immer besser und schließen sie trotz ihrer Sterblichkeit ins Herz. Ihre unglaubliche Schönheit bleibt auch dem Meeresgott Poseidon nicht verborgen und er bedrängt sie im Tempel der Athene. Diese verflucht Medusa daraufhin aus Wut und verdammt sie zu einem Leben als Monster mit Schlangenhaaren. Sie zieht sich in Folge dessen von allen anderen zurück, um niemanden zu verletzten, bis sich Perseus aufmacht, um das Monster zu töten.

Ich kenne die Geschichte der Medusa aus verschiedenen antiken Quellen und auch ein paar moderne Rezeptionen dazu, deswegen war ich sehr gespannt auch diese Umsetzung und die Darstellung dieser. Ich fand es unglaublich gelungen, dass der Schreibstil etwas an die Übersetzung der antiken Erzählungen angelehnt ist. Dadurch wird die Darstellung an einigen Stellen sehr poetisch und wenig explizit, das finde ich aber keinesfalls störend, sondern es hat im Gegenteil vielmehr dazu geführt, dass auch eher das Gefühl hatte, eine mythologische Erzählung zu lesen, was hervorragend zu der Art der Geschichte passt. Allerdings braucht man dadurch auch ein bisschen, um so richtig in die Geschichte zu finden.

Das liegt auch daran, dass die Kapitel regelmäßig aus anderen Perspektiven erzählt werden, was ich zu Beginn extrem gelungen fand, mich mit der Zeit aber durchaus genervt hat. Zu Beginn mochte ich noch, wie die verschiedensten Charaktere ihrer Seite der Geschichte erzählen und bei einigen ergibt das auch durchaus Sinn, einige hätte man sich aber auch schenken können, weil sie nur Dinge erzählen, die auch aus einer anderen Sicht erzählt hätten werden können, ohne dass man wesentliche Inhalte verpasst hätte. Ich habe manche Kapitel fast schon quergelesen, weil ich den Inhalt nicht so entscheidend für die Handlung fand und ich wissen wollte, wie es mit Medusa und Perseus weitergeht. Ich wusste natürlich, wie es ausgehen musste, aber für sie hätte ich mir dennoch ein anderes Ende gewünscht. Man hat sie kennengelernt, wusste, warum sie zu dem geworden ist, das sie ist und dass sie ihr Ende nicht verdient hatte. Diese Ungerechtigkeit hat mich echt wütend gemacht und es mir schwieriger gemacht, das Buch danach noch weiterzulesen, weil ich so meine Probleme mit den anderen Charakteren hatte. Mir ist durchaus bewusst, dass die Personen nicht sympathisch sein müssen, vielleicht extra nicht sein sollen, aber genau das ist es, was es mir oft schwer macht, ein Buch dann wirklich zu lieben, vor allem wenn man den groben Ablauf der Geschichte bereits kennt. Hier war leider genau das mein Problem, ich wollte natürlich wissen, ob sich die Autorin genau an die antiken Mythen hält oder einen neuen Weg geht, so richtig zufrieden war ich irgendwie aber nicht. Das mag auch daran liegen, dass ich schon verschiedenste Adaptionen gelesen habe und vielleicht ein bisschen mehr erwartet habe.

Alles in allem fand ich den Anfang des Buches wirklich gelungen und vor allem Medusa hat mich sehr in ihren Bann gezogen, aber wir waren es zu viele Perspektiven und mir persönlich fehlte die Person, die ich richtig ins Herz schließen konnte.

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Veröffentlicht am 12.03.2023

Fantasievolle Pferdegeschichte

Die Seelenpferde von Ventusia, Band 1: Windprinzessin (Dein-SPIEGEL-Bestseller, abenteuerliche Pferdefantasy ab 10 Jahren)
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Das Cover gefällt mir wirklich gut. Ich mag die Darstellung von Fiona und ihrem Seelenpferd, weil sie den Inhalt der Geschichte dadurch gut widerspiegeln.

Die Geschichte klingt auf den ersten Blick erstmal ...

Das Cover gefällt mir wirklich gut. Ich mag die Darstellung von Fiona und ihrem Seelenpferd, weil sie den Inhalt der Geschichte dadurch gut widerspiegeln.

Die Geschichte klingt auf den ersten Blick erstmal vielversprechend: Fiona lebt in Irland und kann sich nichts Schöneres vorstellen, als den ganzen Tag mit Pferden zu verbringen. Sie zählt die Stunden bis sie endlich wieder auf dem Rücken eines Pferdes sitzen kann. Deswegen freut sie sich umso mehr, als sie das Pferd des Besitzers des Reiterhofes, auf dem sie jede freie Minute verbringt, auf einem Ausflug reiten darf. Dort trifft sie das erste Mal auf zwei außergewöhnliche Pferde, die ihr zu folgen scheinen, egal wohin sie geht. Dann taucht auch noch der mysteriöse Nikolan auf und erzählt Fiona von Ventusia, einem Land hinter dem Wind, in dem Menschen eine enge Verbindung mit ihren Seelenpferden eingehen und aus dem Fiona nach ihrer Geburt weggeschickt wurde, um sie vor einem gefährlichen Schicksal zu bewahren. Doch nun muss sie zurückkehren, um die Göttin zu besänftigen.

Ich mag die Jugendbücher von Jennifer Benkau wirklich gerne und habe mich deswegen durchaus auf dieses Buch gefreut, obwohl ich eigentlich nicht mehr so gerne Pferdebücher lese. Der Schreibstil auch hier auch wirklich gelungen, man fliegt nahezu durch das Buch. Das liegt allerdings auch daran, dass es nicht besonders viele Seiten hat und man durch eben einfach schnell fertig ist.

Die Geschichte mochte ich ebenfalls recht gerne, was aber vor allem an den sehr gelungenen Charakteren lag. Ich mochte Fiona ab der ersten Minute, weil sie selbst zu Menschen, die sie nicht mag, immer freundlich ist und immer versucht, sie zu verstehen. Das sorgt dafür, dass man selbst nicht so sympathische Charaktere oft deutlich besser verstehen zu können und so nicht einfach nur Gut oder Böse sind, sondern vor allem erstmal Menschen. Das ist etwas, was mir bei Kinder- und Jugendbücher oft fehlt, dort sind oft keine richtigen Grauzonen erkennbar, doch hier ist das zum Glück anders. Ich mochte zudem die gute Kommunikation in dem Buch. Sie weiß immer, dass ihre Eltern sie adoptiert haben, es macht aber keinen großen Unterschied, weil sie sich immer sicher ist, geliebt zu werden. Mir gefiel das Vertrauen, dass ihre Eltern immer in sie hatten und wie unbedingt sie sich unterstützt haben. Auch die anderen Charaktere des Buches fand ich durchaus gelungen. Riana mochte ich vor allem in Kombination mit Fiona, weil sie mir sonst fast ein wenig zu passiv war, was aber auch aufgrund der Tatsache, dass sie sich immer verstecken musste, sehr nachvollziehbar war. Auch Niko und Damian finde ich als Charaktere spannend und ich bin gespannt mehr über sie zu erfahren.

Allerdings muss ich sagen, dass mir das Buch doch zu dünn ist. Ich bin natürlich nicht die Hauptzielgruppe, dafür bin ich ein paar Jahre zu alt, aber in diesem ersten Teil passiert nun mal nicht wirklich viel und man lernt gerade die Grundzüge von Ventusia kennen, nur um das Land dann schon wieder verlassen zu müssen. Das fand ich durchaus schade, auch wenn der Zeitpunkt an sich gut gewählt war und man dadurch auf jeden Fall gespannt ist, wie es im nächsten Teil weitergeht, ich hätte mir aber vielleicht gewünscht, die vier Teile in zwei aufzuteilen, einfach um mehr in der Geschichte bleiben zu können.

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Veröffentlicht am 12.03.2023

Unterhaltsame Herangehensweise an physikalische Themen

Wo ist die Mitte des Weltalls?
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Das Cover gefällt mir ziemlich gut, weil es durch den Titel ziemlich klar darauf hinweist, worum es in dem Buch gehen wird. Es wird gleichzeitig aber durch das kleine Bild darauf hingewiesen, dass es in ...

Das Cover gefällt mir ziemlich gut, weil es durch den Titel ziemlich klar darauf hinweist, worum es in dem Buch gehen wird. Es wird gleichzeitig aber durch das kleine Bild darauf hingewiesen, dass es in dem Buch nicht um ein hochkompliziertes Fachbuch handelt, sondern vielmehr eine einfachere Erklärung für komplexe Fragen gibt.

Ich habe wirklich wenig Ahnung von Physik, gewisse Themen interessieren mich aber dennoch, deswegen war ich gespannt, ob ich die Fragen, die in dem Buch beantwortet werden, überhaupt verstehe. Die Fragen waren zunächst einmal nicht so typisch nach Magnetismus oder Elektrizität, sondern es wird eher gefragt, ob eine Zeitmaschine möglich wäre oder warum das Teleportieren noch nicht möglich ist. Das sind Sachen, die regelmäßig in verschiedensten Serien oder Filmen thematisiert werden, aber oft nicht physikalisch korrekt widergegeben werden. Deswegen war ich gespannt, wie diese Fragen in dem Buch erklärt werden.

In der ersten Frage geht es dann auch tatsächlich um die bereits erwähnte Zeitmaschine und inwiefern ein Bau dieser vielleicht möglich wäre. Dabei ist der Ton der Antwort stets leicht gehalten und unterhält eher als mit schweren physikalischen Formeln aufzuwarten. Das gefällt mir ziemlich gut, weil ich so direkt abgeholt wurde, ich musste mehrfach grinsen aufgrund der teilweise absurden Szenarien oder der popkulturellen Anspielungen, die vermutlich nicht immer alle verstehen, die es für einen Großteil der Menschen sehr greifbar macht. Dabei helfen auch die kleinen Zeichnungen immer wieder. Sie sind größtenteils lustig und unterstützen den Inhalt, damit man die Erklärungen besser verstehen kann oder einen lustigen Zusatz erhält. Dabei ist der Ausgleich gut gelungen, es sind nicht so viele Zeichnungen, dass das Buch zu comichaft wirkt, aber genug als dass man sich immer wieder über eine freuen kann. Außerdem sind die Antworten immer sehr ausführlich, sie erklären nie nur, das Phänomen an sich, sondern auch dahinter stehende Motive und Möglichkeiten, was das ganze interessant und abwechslungsreich macht.

Alles in allem ist das Buch erstaunlich unterhaltsam für eines, das sich mit Physik beschäftigt. Ich mag den Humor, der egal welches der Themen lustig angeht und sie dadurch nachvollziehbarer macht. Ich denke, ich werde die ein oder andere Erklärung in Zukunft als Fun Fact verwenden.

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Veröffentlicht am 20.02.2023

Fesselnde Geschichte mit Luft nach oben

Vor uns die Dämmerung
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Das Cover ist wirklich gelungen. Ich mag die Farbkombination aus dunklem Blau und Lila, in der Kombination mit den dargestellten Sternen. Vor allem die geöffnete Tür sorgt dann dafür, dass es auch wirklich ...

Das Cover ist wirklich gelungen. Ich mag die Farbkombination aus dunklem Blau und Lila, in der Kombination mit den dargestellten Sternen. Vor allem die geöffnete Tür sorgt dann dafür, dass es auch wirklich gut zur Geschichte passt.

Diese klang erstmal vielversprechend: Emery hält es zuhause nicht mehr aus: Ihre Mutter hat den Tod ihrer Schwester Logan noch immer nicht verwunden und als ihre Zwillingsschwester erinnert sie sie immer an den Verlust. Als sie dann selbst mit der gleichen Krankheit diagnostiziert wird, an der auch ihre Schwester litt, kann sie es nicht ertragen, ihre Mutter wieder zerbrechen zu sehen und zieht zu ihrem Vater, der sie vor vielen Jahren verlassen hat. Doch ihre Schwester und ihre Krankheit lassen Em auch dort nicht los, vor allem weil ihr Stiefbruder Kaiden nichts davon weiß, sie sich aber immer mehr zu ihm hingezogen fühlt, obwohl er immer wieder wütend und abweisend reagiert. Als Emery dann einen erneuten Schub erleidet, muss sie sich entscheiden, ob sie ihm die Wahrheit sagt und ihn damit für immer verlieren könnte.

Ich war mir nicht sicher, was ich von der Geschichte zu erwarten hatte, obwohl natürlich schnell deutlich wurde, wie emotional sie werden könnte. Da wirkt der Schreibstil fast ein wenig dagegen. Die Geschichte wird aus der Sicht von Emery erzählt und diese tut dies mit einer ruhigen Nüchternheit, selbst wenn sie den Tod ihrer Schwester beschreibt oder die Auswirkungen ihrer Krankheit. Ich habe etwas gebraucht, um mich mit dieser Art der Erzählung anzufreunden, weil ich mit einer emotionaleren Erzählart gerechnet habe. Nach einigen Kapiteln allerdings gefiel es mir immer besser, weil dadurch auch der Humor viel besser herauskam und mich das Buch dadurch auch sehr unterhalten konnte, trotz der schwierigen Thematik.

Bei den Charakteren habe ich mich schwerer getan. Bei Em hatte ich manchmal Schwierigkeiten, ihre Handlungen und ihre Emotionen nachzuvollziehen, weil sie auch versucht, diese immer ein wenig herunterzuspielen. Ich habe sie dennoch recht schnell in mein Herz geschlossen, weil ich echt gerne mochte, wie wenig sie versucht sich zu verstellen. Sie versucht nie jemand zu sein, der sie nicht ist und bleibt lieber alleine, als mehr wie ihre Schwester zu sein. Bei Kaiden hatte ich da sehr viel mehr Probleme. Ich fand ihn oft unnötig fies und rücksichtslos. Ja, das hatte einen Grund und es tut mir auch leid, dass er das erleben musste, aber vor allem seine Mutter und Emery verdienen es, besser behandelt zu werden. Ich fand es unglaublich, dass er Em immer wieder unglaublich mies behandelt und teilweise wirklich das Verhalten eines Mobbers zeigt und sie ihn dennoch mag. Zum Ende hin konnte ich sie da sogar verstehen, es fiel mir dennoch schwer, sein toxisches Verhalten zu vergessen und ihn wirklich zu mögen. Vor allem weil er irgendwie immer damit durchzukommen scheint, zwar weist Em ihn immer wieder darauf hin, seine Mutter nicht so zu behandeln, aber für sich selbst fordert sie das nicht unbedingt ein.

Alles in allem habe ich das Buch recht gerne gelesen und fand vor allem das Ende sehr authentisch. Mit den Charakteren hatte ich hin und wieder meine Probleme, was auch dazu geführt hat, dass es mich nicht so emotional berührt hat, wie ich das erwartet habe.

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Veröffentlicht am 11.02.2023

Geschichte über Freundschaft, Liebe und das, was wirklich zählt

Unsere Herzen auf Repeat
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Das Cover gefällt mir recht gut, auch wenn ich eigentlich kein großer Fan von Menschen auf dem Cover bin. Ich mag aber die Anlehnung an das Originalcover und wie passend die Charaktere gestaltet sind.

Die ...

Das Cover gefällt mir recht gut, auch wenn ich eigentlich kein großer Fan von Menschen auf dem Cover bin. Ich mag aber die Anlehnung an das Originalcover und wie passend die Charaktere gestaltet sind.

Die Geschichte klang ebenfalls vielversprechend: Lange Zeit waren Celeste, Eva, Gina und Steph unzertrennlich, ein Team, eine Band. Als queere Popband Moonlight Overthrow feierten sie unglaubliche Erfolge und waren für den Grammy nominiert, doch dann änderte sich alles. Jetzt sprechen sie nicht einmal mehr miteinander und sind unabhängig voneinander erfolgreich: Gina als Star einer Netflix-Serie, Celeste als Solokünstlerin und Eva auf dem College und als Songwriterin, während Steph wieder in deren Heimatort bei deren Familie lebt. Als diese Stadt dann von einem verehrenden Unwetter getroffen, ist für sie alle klar, dass sie als Band ein Benefizkonzert zugunsten der Opfer geben müssen. Während sie genießen, wieder zusammen Musik zu machen, stellen sie auch fest, dass auch ihre Gefühle sich nicht geändert haben, doch reicht das für einen Neuanfang?

Ich habe mich echt auf dieses Buch gefreut, weil ich die Idee so gerne mochte, vollkommen überzeugen konnte es mich aber nicht. Das liegt allerdings nicht am Schreibstil. Den mag ich wirklich gerne, weil er so ruhig und unaufgeregt ist. Man fliegt nahezu durch die Seiten und vor allem am Anfang konnte mich das Buch dadurch auch so richtig mitreißen. Die wechselnden Perspektiven helfen zudem dabei, die Handlungen der Charaktere immer nachvollziehen zu können.
Die Charaktere mochte ich ebenfalls sehr gerne. Ich habe vor allem Eva zu Beginn direkt ins Herz geschlossen, weil ich mochte, wie sehr sie versucht, sich ein neues Leben aufzubauen: Eins ohne ihre besten Freund:innen, ohne die Band und vor allem ohne Celeste. Man merkt ihr zu jedem Zeitpunkt an, wie schwer ihr das fällt und wie sehr sie kämpfen muss, um ein normales Leben zu führen. Vielleicht auch deswegen habe ich sehr bewundert, dass sie immer noch Musik macht, selbst wenn sie ausschließlich für andere schreibt und gleichzeitig versucht, an der Uni ihren Abschluss zu machen. Auch Gina und Steph habe ich während des Lesens immer mehr in mein Herz geschlossen, Celeste hat es mir da deutlich schwerer gemacht. Ich konnte die Beweggründe für ihre Handlungen verstehen, aber das heißt nicht, dass ich sie gutheißen konnte. Das lag auch daran, dass man oft vor allem Evas Sicht der Dinge gesehen hat und erst deutlich später die von Celeste.

Die große Schwachstelle des Buches war für mich, dass echt wenig passiert. Es geht vor allem darum, die Vergangenheit aufzuarbeiten und darüber zu reden, was passiert ist und wie man weitermachen kann. Ich mag dabei eigentlich, dass das alles ohne viel Drama abläuft, sondern man wirklich miteinander redet und versucht, die Fehler aus der Vergangenheit nicht zu wiederholen. Vielleicht aber auch dadurch passiert oft nicht viel, als dass sie eben miteinander reden. Zu Beginn des Buches hat mich das nicht wirklich gestört und ich fand es sogar sehr angenehm, dass nicht dramatische Ereignisse in den Mittelpunkt gerückt werden, aber für mich entwickelt sich die Geschichte teilweise zu langsam und vor allem zum Ende hin hat sich die Geschichte gezogen.

Alles in allem mochte ich die Geschichte und die Charaktere wirklich gerne, vor allem weil sie wichtige Themen sichtbar machen und in den Fokus setzen. Ich habe vor allem Eva fest in mein Herz geschlossen und mich auch deswegen sehr über das Ende gefreut, aber manchmal war die Geschichte einfach zu schleppend, als dass sie mich wirklich begeistern konnte.

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