Profilbild von Feliz

Feliz

Lesejury Star
offline

Feliz ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Feliz über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.08.2025

Tolles Setting, das leider nicht genutzt wird

The waves that swept us away (Lifeguard 2)
0

Achtung Spoiler für alle, die den ersten Teil nicht gelesen haben.

Ich mag das Cover recht gerne, es passt perfekt zum ersten Teil, unterscheidet sich aber farblich doch sehr, dass man auch auf den ersten ...

Achtung Spoiler für alle, die den ersten Teil nicht gelesen haben.

Ich mag das Cover recht gerne, es passt perfekt zum ersten Teil, unterscheidet sich aber farblich doch sehr, dass man auch auf den ersten Blick erkennen kann, welches Buch der erste und welches der zweite Band ist. Allerdings sticht es für mich ebenso wie der erste Teil nicht so richtig aus der Masse heraus, sondern sieht aus wie ein typisches Sommerbuch.

Die Story hingegen fand ich spannender, weil sie genau dort weitergeht, wo der erste Teil endet: Mit der Verhaftung von Jackson für den Tod Clarissa. Layla ist vollkommen geschockt, schließlich hat sie sich in den letzten Wochen mit ihm angefreundet und sogar mehr für ihn empfunden, auch wenn sie es vor ihm nicht zugeben würde. Sie kann nicht glauben, dass ausgerechnet der fröhliche, immer gut gelaunte Jackson für den Tod ihrer ehemaligen Mitbewohnerin verantwortlich sein soll und beginnt nachzuforschen. Als Jackson entlassen wird, wendet er sich an Layla, die ihm als Einzige zu glauben scheint und beginnt ihr seine Welt zu zeigen, die viel glamouröser ist, als sie erwartet hätte. Während sie immer tiefer in die glitzernde Hollywood-Welt eintaucht, beginnt sie sich zu fragen, was überhaupt noch echt ist und ob Jackson nicht doch etwas vor ihr verbirgt.

Mich konnte der erste Teil der Geschichte nicht vollkommen überzeugen, aber ich wollte dennoch wissen, wie es ausgeht und vor allem warum Clarissa sterben musste. Leider bin ich auch von dieser Geschichte nicht so ganz überzeugt. Dabei ist der Schreibstil recht gut. Ich habe auch hier ein bisschen gebraucht, um mich an ihn zu gewöhnen, aber als ich einmal in der Geschichte war, bin ich nur so durch sie geflogen.

Größere Probleme hatte ich hingegen mit den Charakteren. Man kennt beide ja schon aus dem ersten Teil, aber ich habe dennoch das Gefühl, nicht wirklich zu wissen, wer sie sind. Bei Jackson fand ich das noch halbwegs realistisch, weil er sich einfach eine Rolle ausgedacht hat, die er der Welt präsentiert und seine Herkunft spielt dabei keine Rolle. Außerdem konnte ich gut verstehen, dass er durch die Verhaftung plötzlich damit konfrontiert ist, dass er die Fassade nicht mehr wirklich aufrechterhalten kann. Deswegen fand ich es sehr nachvollziehbar, dass man ihn noch einmal vollkommen neu kennenlernen musste. Ich fand dennoch den Wandel von dem lustigen, immer gut gelaunten Rettungsschwimmer, der gerne auf Partys geht, zu dem Sohn einer berühmten Schauspielerin, der der Oberflächlichkeit Hollywoods nichts abgewinnen kann, etwas extrem. Es hätte geholfen, wenn es schon im ersten Teil mehr Andeutungen in diese Richtung gegeben hätte, aber der Fokus lag da so stark bei Sutton und Ben, dass alle Personen um sie herum so verblasst sind, dass sie nur reine Statisten waren. Noch auffälliger fand ich das bei Layla. Ich hatte eigentlich gedacht, dass ich schon einen ganz guten Eindruck von ihr hatte und in gewisser Hinsicht stimmte das auch, aber manche Sachen passten irgendwie nicht so ganz in das Bild. Natürlich wusste ich, dass sie gerne liest und sich am liebsten in fantastische Welten flüchtet, während sie in sozialen Settings immer ein bisschen zurückhaltend ist. Aus diesem Grund habe ich nie so richtig verstanden, warum sie unbedingt zu den Rettungsschwimmern wollte. Ich habe gedacht, dass man das in diesem Buch besser verstehen könnte, aber ich fand die Begründung weiterhin etwas dünn und unverständlich. Auch dass sie Filmwissenschaften studiert, passte für mich überhaupt nicht zu dem Bild, das ich mir von ihr gemacht habe. Das bedeutet überhaupt nicht, dass ruhige, zurückhaltende Frauen sich nicht für Filme, für Screenwriting oder Schauspielerei interessieren dürfe, aber ich fand es komplett absurd, dass Sutton es im ersten Teil nicht zumindest erwähnt, wenn sie über ihre beste Freundin nachdenkt. Genau diese Kleinigkeiten sind für mich das größte Problem der Reihe. Ich hatte das Gefühl, dass die Personen nur innerhalb der Geschichte existieren und kein Leben außerhalb Malibus haben, obwohl das ja nicht zutrifft. Layla und Sutton leben eigentlich in Bakersfield und befinden sich nur für den Sommer in Malibu. Das wird natürlich kurz zu Beginn thematisiert, spielt danach aber keine Rolle mehr. Beide telefonieren nicht mit ihrer Familie und reden erstaunlich wenig über ihr Leben abseits des Sommers, was es schwierig macht, die Personen kennenzulernen. Ich hatte fast ein wenig das Gefühl, dass gewisse Hobbies oder Berufe nur erwähnt werden, wenn es gerade zur Handlung passt, sodass ich mein Bild der Person immer wieder sehr stark anpassen musste.

Dadurch hatte ich auch ein bisschen Probleme damit, die Geschichte richtig zu genießen. Mir fehlte auch hier ein bisschen, Jackson und Layla dabei zu begleiten, wie sie als Rettungsschwimmer arbeiten. An einer Stelle überlegt Layla, alles an den Nagel zu hängen, weil sie sich unsicher ist, ob sie die Rolle gut ausfüllt und ihr Vorgesetzter zählt im Anschluss auf, was sie alles in den letzten Wochen alles gemacht hat und wie wichtig sie deswegen für das Team ist. Ich hätte all das gerne mehr miterlebt, weil der Beruf als Rettungsschwimmer eigentlich die zentrale Rolle im Sommer für Layla, Sutton, Ben und Jackson spielen sollte und es wird vielleicht mal in einem halben Kapitel erwähnt. Bei Jackson hat mich das sogar noch mehr gestört, weil das sein Hauptjob ist, nicht nur etwas, das er den Sommer über macht.

Alles in allem habe ich das Buch trotz aller Kritik gerne gelesen und bin ab einem gewissen Punkt nur so durch die Seiten geflogen, auch weil ich wissen wollte, was mit Clarissa passiert ist. Ich hätte allerdings gerne die Charaktere und das Setting in Malibu noch besser kennengelernt, weil es so viel Potenzial für ein spannendes Sommerbuch gehabt hätte, was nicht so richtig genutzt wurde. Dafür stand die Beziehung zwischen Layla und Jackson einfach zu sehr im Mittelpunkt und ließ zu wenig Raum für andere Dinge.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.08.2025

Fantastische Geschichte mit wichtiger Thematik

Secret Forest Academy. Avas Bestimmung
0

Das Cover des Buches gefällt mir wirklich gut. Mir gefällt die Darstellung von Ava und Urs in einem Wald, weil sie direkt ein gutes Gefühl für die Stimmung des Buches vermittelt.

Die Story fand ich direkt ...

Das Cover des Buches gefällt mir wirklich gut. Mir gefällt die Darstellung von Ava und Urs in einem Wald, weil sie direkt ein gutes Gefühl für die Stimmung des Buches vermittelt.

Die Story fand ich direkt spannend: Seit dem Brand ihres Zuhauses und dem Verschwinden ihrer Eltern wacht Ava jede Nacht im Wald auf und kann sich nicht erklären, wie sie dorthin gekommen ist. Eines Tages taucht ein unheimlicher Fremder auf, der ihr verspricht, sie zu ihren Eltern bringen zu können, doch als sie zögert, greift er sie an. Zum Glück bekommt sie unerwartete Hilfe von einem sprechenden Bären. Urs kennt Avas Eltern noch von früher und soll sie in eine geheime Akademie bringen, die ihr alle ihre Fragen beantworten kann. In der Secret Forest Academy trifft sie auf magische Wesen, tolle Mitschüler und lernt alles über die Welt, in die sie hineingeworfen wurde. Doch dann bemerkt sie, dass ihre Mitschüler etwas vor ihr verbergen und dass die Akademie vielleicht doch nicht so sicher ist, wie Ava gedacht hat.

Ich fand die Idee der Geschichte wirklich spannend und wollte wissen, wie das Akademie-Setting gestaltet war, komplett überzeugen konnte mich die Story aber leider nicht. Das liegt auch ein bisschen am Schreibstil. Ich musste mich erst daran gewöhnen, dass er manchmal ein bisschen holprig war, sodass ich ein wenig gebraucht habe, um in die Geschichte zu finden. Als ich mich aber erst einmal daran gewöhnt hatte, konnte ich das Buch dennoch recht schnell durchlesen.

Bei der Story bin ich ebenfalls etwas zwiegespalten, einerseits mochte ich das Akademie-Setting richtig gerne, andererseits hatte ich manchmal ein wenig Probleme, die Regeln der Welt richtig zu verstehen. Ich fand nicht alle Dinge immer ganz logisch und habe mich vor allem immer wieder gefragt, warum die Erwachsenen in der Schule nicht mehr tun, um herauszufinden, was mit Avas Eltern passiert ist und dass Ava es scheinbar nach einer Zeit auch fast ein bisschen verdrängt. Auch die Rolle der Putoren, die versuchen, für ihren Meister etwas über Avas Eltern herauszufinden, habe ich nicht immer so ganz verstanden. Mir fehlte allgemein so ein bisschen der Überblick über die Regeln, die in der Welt herrschen und die auch Ava erst nach und nach erklärt werden. Allerdings kann es bei diesem Buch sehr gut sein, dass ich deutlich mehr hinterfrage, als das die Leser, die eigentlich zur Zielgruppe gehören, tun würden. Was mir allerdings unglaublich gut gefällt, ist, dass man wirklich viel über verschiedene Pflanzen und Tiere erfährt. Diese Informationen spielen für die Geschichte eine große Rolle und werden dennoch nebenbei vermittelt. Dadurch wird den Lesern direkt ein Verständnis für die Wichtigkeit des Umweltschutzes vermittelt, ohne dies in einer belehrenden Art zu tun.

Die Charaktere mochte ich ebenfalls zumeist recht gerne, auch wenn ich bis auf Ava nicht bei allen das Gefühl hatte, sie richtig kennenlernen zu können, dafür bleibt einfach zu wenig Zeit, weil auf den recht wenigen Seiten doch sehr viel passiert. Mir gefiel aber, dass die Kinder an der Akademie aus verschiedenen Ländern kamen und man dadurch ein bisschen was darüber erfährt.

Alles in allem mochte ich das Buch vor allem deswegen gerne, weil man viel über Naturdiversität in verschiedenen Ländern erfährt, auch weil man ein tolles Glossar zum Ende hat, in dem man noch einmal verschiedenes nachlesen zu können. Allerdings endet die Geschichte wirklich sehr offen, was ich bei Kinder- und Jugendromanen mit mehreren Teilen immer etwas schwierig finde, da hätte ich es besser gefunden, die Story früher enden zu lassen, damit man nicht einfach an der spannendsten Stelle hängen gelassen wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.08.2025

Wundervoll herbstliche Geschichte mit tollen Charakteren

Falling Like Leaves
0

Ich liebe die Gestaltung des Buches, weil sie einfach ein perfektes Herbstbuch verspricht. Ich mag, dass man zwar einen kleinen Eindruck der Personen bekommt, aber dennoch Raum bleibt, sich ein eigenes ...

Ich liebe die Gestaltung des Buches, weil sie einfach ein perfektes Herbstbuch verspricht. Ich mag, dass man zwar einen kleinen Eindruck der Personen bekommt, aber dennoch Raum bleibt, sich ein eigenes Bild von Ellis und Cooper zu machen.

Die Story fand ich direkt sehr vielversprechend: Für Ellis Mitchell war ihr Leben immer genau vorgezeichnet, erst studiert sie Journalismus an der Columbia University und dann steigt sie in die Firma ihres Vaters ein. Doch als ihre Eltern sich vorübergehend trennen und sie mit ihrer Mutter zu ihrer Tante in den kleinen Ort Bramble Falls ziehen soll, gerät plötzlich alles außer Kontrolle. Dabei ist doch wichtig, dass sie weiterhin ihre Ziele verfolgt und das geht nur in New York. Doch zum Glück steht das bekannte Herbstfest an und bietet ihr eine Möglichkeit, auszuhelfen. Außerdem ist da noch Cooper, mit dem sie vor Jahren ihren ersten Kuss teilte und sie davon ablenkt, was in New York auf sie wartet und plötzlich hinterfragt sie, was sie eigentlich wirklich von ihrer Zukunft will.

Ich brauchte unbedingt ein Herbstbuch für die heißen Tagen, auch um mich darauf zu freuen, wenn es wieder kühler wird und man sich schön mit einem Buch und einem heißen Kakao auf die Couch setzen kann. Dafür ist dieses Buch wirklich perfekt, obwohl ich ein bisschen gebraucht habe, um komplett in der Geschichte zu versinken. Das liegt für mich vor allem am Schreibstil oder vielleicht in diesem Fall auch an der Übersetzung, weil die für mich nicht immer ganz konstant ist. Mir ist klar, dass es sich hierbei um ein Jugendbuch handelt und man vielleicht mehr ins Deutsche übersetzt als es bei einem Young Adult Roman oder einem belletristischen Roman der Fall gewesen wäre, aber mich hat es vor allem zu Beginn etwas irritiert. So hätte ich beispielsweise den Namen von Schnecke oder den des Herbstlaubfests einfach im Original gelassen, weil vor allem ersterer eher ein Kosename (mehr oder weniger) für Frauen oder Mädchen ist und ich jedes Mal irritiert war, wer gemeint ist. Das ist wahrscheinlich eine absolute Kleinigkeit, aber mich hat es mehr gestört als ich zu Beginn gedacht hätte. Dadurch wirkte es zudem manchmal ein bisschen holprig und umständlich, was zumindest zu Beginn den Lesefluss ein bisschen gestört hat. Als ich mich damit aber arrangiert hatte, bin ich nur so durch die Geschichte geflogen.

Ich habe auch die Charaktere schnell ins Herz geschlossen, obwohl Ellis manchmal ein bisschen anstrengend ist. Das liegt aber daran, dass zum einen erst siebzehn ist und zum anderen von ihrem Vater immer in eine Richtung geschoben wurde, die ihr überhaupt nicht erlaubt hat, zu erkunden, wer sie überhaupt ist. Außerdem mochte ich nicht, dass ihre Mutter nicht ehrlich zu ihr ist, sie muss ihrer Tochter nicht die Einzelheiten ihrer Ehe erzählen, aber sie hätte ehrlicher sein müssen, dass es Gründe dafür gab, dass sie nach Bramble Falls gegangen ist. Außerdem hat es mich fast schon wütend gemacht, dass sie ihre Tochter nicht besser vor dem Druck ihres Vaters geschützt hat. Es ist sehr deutlich, dass Ellis ihrem Vater alles recht machen will und so sein will wie er, sich dabei aber so sehr selbst unter Druck setzt, dass ich manchmal das Gefühl hatte, sie gar nicht wirklich zu kennen. Ich habe auch Verständnis für ihre Mutter, aber ich finde dennoch, dass sie manche Sachen hätte anders händeln sollen. Aber aus genau dem Grund habe ich immer viel Verständnis für Ellis und ihr Verhalten, auch wenn ich es nicht immer richtig fand, wie sehr sie ihre neuen Freunde auf Abstand gehalten und zum Teil hängen gelassen hat. Genau aus diesem Grund mochte ich Cooper, Sloane, Jake und Fern so gerne. Sie alle stehen trotzdem hinter Ellis, unterstützen sie und sind für sie da, selbst wenn sie selbst dafür deutlich länger braucht. Vor allem Cooper mochte ich ab der ersten Minute, selbst wenn er sauer auf Ellis ist ist er trotzdem ein guter Kerl. Er fordert sie außerdem immer heraus, zu hinterfragen, was sie wirklich will und ob sie glücklich ist, was sonst niemand in ihrem Leben tut. Ich mochte gerne, dass er sie nie unter Druck setzt, aber genau sieht, wenn sie etwas tut, weil es erwartet wird und nicht, weil sie liebt, was sie tut. Dass er dabei seine Träume verfolgt und unbedingt mit seinen Cookies erfolgreich sein, habe ich geliebt. Ihm ist es nicht unangenehm, dass er backt und alle seine Freunde unterstützen ihn darin und schwärmen bei jeder Gelegenheit von ihnen. Deswegen mochte ich die gesamte Dynamik zwischen der Clique so gerne. Sie sind wirklich füreinander da, sind dabei aber trotzdem ehrlich und handeln zum Teil deutlich verantwortungsbewusster als die Erwachsenen. Das gilt in besonderem Maße für Jake, von dem ich das zu Beginn gar nicht erwartet hätte, den ich aber mit jeder Seite mehr liebgewonnen habe.

Die Story ist nicht super außergewöhnlich, aber das braucht das Buch allerdings auch nicht. Sie wird von den Charakteren und dem Setting getragen, was wirklich sehr an Stars Hollow aus Gilmore Girls erinnert, dadurch aber noch mehr dafür sorgt, dass ich mich direkt wohlgefühlt habe. Ich mochte die absolut herbstlichen Veranstaltungen, die ich zum Teil ein bisschen absurd, aber meistens auch extrem niedlich fand und würde ehrlich gesagt wirklich gerne mindestens eine Woche in Bramble Falls verbringen, einfach um ein richtiges Herbst-Feeling zu bekommen.

Alles in allem habe ich das Buch wirklich genossen, auch wenn ich etwas gebraucht habe, um komplett in die Geschichte einzutauchen, vor allem weil der Schreibstil manchmal etwas holprig wirkte. Allerdings habe ich sowohl die Charaktere als auch das Setting geliebt und hätte nichts dagegen, noch einmal nach Bramble Falls zurückzukehren, weil diese Stadt es wunderbar schafft, ein herbstliches Gefühl zu erzeugen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.08.2025

Wundervoller Abschluss der Reihe

Was wir leise hofften
0

Ich mag die Gestaltung des Buches richtig gerne, es passt hervorragend zu den anderen Büchern der Reihen und sieht einfach hervorragend im Regal aus. Der einzige Kritikpunkt ist vielleicht, dass sich die ...

Ich mag die Gestaltung des Buches richtig gerne, es passt hervorragend zu den anderen Büchern der Reihen und sieht einfach hervorragend im Regal aus. Der einzige Kritikpunkt ist vielleicht, dass sich die Teile wirklich sehr ähneln und ich zwischendurch doch noch einmal nachschauen musste, welches jetzt welches ist.

Auf die Geschichte habe ich mich schon die ganze Zeit gefreut: Willow Kingsley ist immer unterwegs, selten hält sie es länger an einem Ort aus, selbst wenn sie ihren Heimatort Honey Creek und ihre Familie von Herzen liebt. Deswegen nimmt sie auch das Angebot ihrer Freundin Molly an, ihren Sommer bei ihr und ihrem Mann zu verbringen, die unbedingt Hilfe in ihrem Restaurant brauchen. Während dieser Zeit kommt Willow bei Mollys mürrischen Enkel Theo Langford unter, der überhaupt nicht weiß, wie er mit der quirligen Frau umgehen soll. Doch je mehr sie sich kennenlernen, desto mehr erkennt Willow, dass sich hinter der kalten Fassade ein zutiefst verletzter Mann verbirgt, der alles für die Menschen gibt, die ihm wichtig sind. Diese Gefühle kennt sie selbst besser, als sie sich eingestehen will und Theo schafft es, mit nur einem Blick hinter die Fassade zu schauen, die sie sich so mühevoll aufgebaut hat. Doch Willow ist noch nicht bereit, sich ihrer Vergangenheit zu stellen, während Theo von seiner längst eingeholt wurde.

Ich liebe den Schreibstil von Brittainy Cherry einfach. Sie schafft es jedes Mal wieder, mich ab der ersten Seite in die Geschichte zu ziehen und mich so sehr zu fesseln, dass ich kaum aufhören konnte, zu lesen. Ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit verschlungen, weil es mir der leichte, poetische Schreibstil es so leicht gemacht hat, in die Geschichte zu finden.

Aber auch die Charaktere konnten mich direkt für sich einnehmen. Ich kannte Willow schon aus den vorherigen Teilen und wollte unbedingt wissen, was hinter ihrer immerzu fröhlichen Fassade und der ständigen Unruhe steckt. Ich mochte sie schon vorher, weil sie trotz dessen, dass sie immer unterwegs ist, doch immer für ihre Familie da ist. So richtig in mein Herz geschlossen, habe ich sie dann aber in diesem Buch. Ich mochte zu sehen, wie sehr sie sich für Molly einsetzt, die trotz des Altersunterschiedes eine gute Freundin geworden ist, sodass sie nicht zögert, sie zu unterstützen, als ihr Mann krank wird. Das zeigt einfach schon, was für ein guter Mensch Willow ist. Ihre Fröhlichkeit und Unbeschwertheit ist zwar manchmal aufgesetzt, aber sie interessiert sich dennoch aufrichtig für Menschen und versucht diesen zu helfen, das liegt einfach in ihrer Natur. Im Gegensatz dazu scheint es zunächst, als würde Theo Menschen grundsätzlich aus dem Weg gehen, es sei denn es handelt sich um seine Großeltern oder seinen Neffen. Erst im Laufe der Geschichte wird deutlich, dass er zwar das Alleinsein durchaus mag, aber dass es aber auch pure Notwendigkeit ist, um sich vor weiteren Verletzungen durch andere Menschen zu schützen. Es hat mir das Herz gebrochen zu sehen, wie sehr Theo immer wieder im Stich gelassen wurde, obwohl diese Personen sich eigentlich um ihn hätte kümmern sollen. Umso glücklicher war ich, dass seine Großeltern Molly und Henry ihm eine so wichtige Stütze in seinem Leben sind und er dieses Gefühl auch seinem Neffen mitgeben kann, der immer mal wieder Abstand zu seinem Vater braucht. Ich fand ihn anderen gegenüber zwar oft unnötig grob, aber mir war gleichzeitig auch klar, dass er selbst nie auch nur etwas Verständnis bekommen hat und sich dadurch nur zu schützen versucht.

Die Story war nicht besonders außergewöhnlich. Das muss sie aber auch nicht sein, weil vor allem die Beziehung zwischen Theo und Willow im Vordergrund steht. Bei vielen anderen Büchern hätte es mich gestört, wie sich die Geschichte um die beiden dreht, aber hier ist das nicht der Fall. Das liegt vor allem daran, dass bei beiden eine große charakterliche Weiterentwicklung stattfindet, an der der jeweils andere seinen Anteil hat, aber sie dadurch dennoch nicht ihre Persönlichkeit verlieren. Ich fand es unglaublich spannend zu sehen, wie sie einander gegenseitig den Raum geben, sich zu entfalten, aber dennoch den anderen konstant dabei unterstützen.

Alles in allem habe ich die komplette Reihe unglaublich gerne gelesen und mich gefreut, dass alle Kingsley-Schwestern die perfekten Partner gefunden haben und ich kann Honey Creek mit einem guten Gefühl hinter mir lassen, auch wenn ich die angenehme Atmosphäre der Kleinstadt durchaus vermissen werde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.07.2025

Emotionale Geschichte über zweite Chancen

In Case We Forget
1

Ich bin beim Cover etwas zwiegespalten, weil es perfekt zur Geschichte passt, indem es wie eine Akte für einen Gerichtsprozess aussieht. Allerdings sind sich die Cover bei allen Teilen so ähnlich, dass ...

Ich bin beim Cover etwas zwiegespalten, weil es perfekt zur Geschichte passt, indem es wie eine Akte für einen Gerichtsprozess aussieht. Allerdings sind sich die Cover bei allen Teilen so ähnlich, dass ich jedes Mal nachgucken musste, welches welches ist.

Die Story war da schon außergewöhnlicher: Jude Darling hat es als Neffe einer der Partnerinnen bei Gold, Bright & Partners nicht leicht, er muss sich doppelt so hart beweisen und liegt im Ranking trotzdem weit hinten. Eine letzte Chance hat er noch, als er in einer Kneipe eines Abends auf Nathan trifft und betrunken zustimmt, ihn bei seiner Scheidung zu vertreten. Obwohl er sich eigentlich auf Wirtschaftsrecht spezialisieren wollte, beginnt sich Jude in die Details des Familienrechts einzulesen, um seinen Mandanten, der sich zudem noch auf seiner Couch einquartiert hat, bestmöglich zu vertreten. Doch dann trifft er die Anwältin der Gegenseite, bei der es sich ausgerechnet um seine Ex-Freundin Nora handelt, die ihn damals ohne ein Wort verlassen hat. Während intensiver Verhandlungen der Scheidung kommen sich die beiden wieder näher, doch dabei reißen auch alte Wunden wieder auf und diesmal könnte es die beiden endgültig zerstören.

Ich mochte die vorherigen Bücher der Reihe und vor allem die Geschichte von Laurel und Aaron wirklich gerne, aber ich habe trotzdem recht lange gebraucht, um dieses Buch anzufangen. Als ich dann aber die ersten Seiten gelesen hatte, habe ich das echt bereut, weil mich die Geschichte direkt gefesselt hat. Das liegt auch an dem wirklich guten Schreibstil, der zwar ebenso ruhig ist wie in den anderen Teilen, aber durch die Dynamik der Geschichte schnell an Fahrt gewinnt und ich nur so durch die Geschichte geflogen bin.

Ich mochte Jude schon in den ersten beiden Teilen, weil klar war, dass hinter seinem Verhalten deutlich mehr steckt, als dass er einfach gemein ist. Außerdem hat er sowohl gegenüber Gracie als auch Laurel schon bewiesen, dass er anders kann. Das wird in diesem Buch einmal mehr deutlich. Man merkt deutlich, wie tief er in seiner Kindheit immer wieder verletzt wurde und dass er sich davon nie erholt hat. Es tat weh, mitzuerleben, wie wenig er sich selbst mag. Ich habe gehasst zu sehen, wie er sich immer wieder selbst verletzt, indem er andere ausschließt und es ihnen so gar nicht möglich macht, ihn zu mögen. Gerade deswegen war ich so froh zu erleben, als er langsam auftaut. Nathan zwingt ihn durch seine bloße Anwesenheit natürlich förmlich dazu, aber ich mochte zu sehen, wie er immer wieder seine Mauern durchbricht und dafür sorgt, dass Jude auch anderen Menschen wieder zugänglicher wird. Bei Nora ist es anders, weil sie ihn schon aus ihrer gemeinsamen College Zeit kennt und mehr über ihn weiß, aber trotzdem hat er sie nie wirklich an sich herangelassen. Ich konnte gut verstehen, warum sich beide so schwer damit getan haben, wieder aufeinander zuzugehen, obwohl von Anfang an klar war, dass sie einander nie aufgehört haben zu lieben. Ich habe die ganze Zeit gehofft, dass sie es schaffen, ihre Dämonen zu überwinden und zusammen glücklich zu werden.

Die Geschichte hat mich ebenfalls mehr gefesselt, als ich zu Beginn erwartet habe. Ich wollte unbedingt wissen, was zwischen Nora und Jude damals vorgefallen ist, aber mindestens ebenso sehr hat mich die Scheidung von Nathan und Lilah gefesselt, weil ich wirklich nicht wusste, was ich beiden gewünscht habe. Es hat gezeigt, wie wichtig es ist, dass es auch im Familienrecht Anwälte gibt, die sich für ihre Mandanten einsetzen und dafür kämpfen, dass ihre Rechte durchgesetzt werden.

Alles in allem habe ich das Buch deutlich mehr geliebt, als ich es zu Beginn erwartet hättet, was vor allem an Jude und Nora als Charakteren liegt, die ich direkt fest in mein Herz geschlossen habe und mit denen ich verzweifelt auf ein Happy End hingefiebert habe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere