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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2021

Brutal. Detailliert. Spannend

Hasenjagd
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Seitdem der Ermittler Joona Linna im Hochsicherheitstrakt der JVA Kumla sitzt, ist viel passiert. Doch dann wird er vom schwedischen Premierminister zu einem geheimen Treffen gebeten, da die schwedische ...

Seitdem der Ermittler Joona Linna im Hochsicherheitstrakt der JVA Kumla sitzt, ist viel passiert. Doch dann wird er vom schwedischen Premierminister zu einem geheimen Treffen gebeten, da die schwedische Regierung Hilfe von ihm benötigt. In einem reichen Viertel in Stockholm kam es zu einem brutalen Mord. Man spekuliert, dass es ein terroristischer Anschlag einer Gruppe war. Damit die Medien nicht viel Wind davon bekommen, wird der Anschlag zuerst geheim gehalten. Als dann kurze Zeit später ein weiterer bestialischer Mord passiert, droht die Lage zu eskalieren. Und dazu wurde das Opfer mitdemselben Mordmuster aufgefunden. Ein Kinderlied ist der Schlüssel für den Fall.

Dies ist mein zweites Buch des Autorenduos Lars Kepler. Schon „Lazarus“ konnte mich gut überzeugen, worauf ich mich sehr auf „Hasenjagd“ gefreut habe. In den Thriller konnte ich ganz gut einsteigen, da die Autoren schon durch schreckliche Szenen, einen meisterhaften Einstieg entwerfen. Sie lassen kein Detail aus, wodurch man sich als Leser vieles sehr ausführlich vorstellen kann. Teilweise empfand ich, dass es doch an manchen Stellen dann wiederum zu detailliert war, sodass man das Buch im Gesamten kürzen könnte. So merkte ich auch, dass im mittleren Teil es zu einem Abdriften des Handlungsplots kommt, wodurch auch die Spannung darunter litt.

Saga zusammen mit Joona leisten mal wieder grandiose Ermittlerarbeit. Beide gefallen mir total gut und sind sehr sympathisch. Besonders Joona konnte ich schon in meinem ersten Band ins Herz schließen, da er wirklich ein guter und zielstrebiger Mensch ist. Saga ergänzt ihn soweit gut.

Außerdem kann man sagen, dass der Thriller nichts für schwache Nerven ist. Morde werden haarscharf beschrieben, wodurch ich an manchen Stellen recht geschockt war. Zum Schluss lässt sich noch sagen, dass ich mich mit dem Ende zufriedengebe, mir aber eine relevante Frage offengeblieben ist.

Fazit: Mit „Hasenjagd“ entwirft das Autorenduo Lars Kepler mal wieder einen spannenden Thriller, in welchem es brutal wird. Es liegt größtenteils eine gute Spannung vor und die Ermittler erweisen sich als sehr sympathisch.

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Veröffentlicht am 14.04.2021

Was geschah wirklich letzte Nacht?

Trauma
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Im Thriller „Trauma“ geht es um eine Frau namens Leila. Leila, eine recht bekannte Sängerin, wacht plötzlich auf und ihr Leben verändert sich wie aus dem Nichts. Sie weiß nicht, wie sie in dieses Bett ...

Im Thriller „Trauma“ geht es um eine Frau namens Leila. Leila, eine recht bekannte Sängerin, wacht plötzlich auf und ihr Leben verändert sich wie aus dem Nichts. Sie weiß nicht, wie sie in dieses Bett gelangen ist. Und warum zum Henker befindet sie sich in einer Psychiatrie? Nach und nach treten Erinnerungen wieder auf, die sie hinsichtlich ihrer Identität zweifeln lassen. Wer ist Leila wirklich? Warum wird sie des Mordes beschuldigt? Therapiesitzungen sollen ihr helfen, sich an alles zu erinnern. Zu viele Fragen – keine Antworten.

„Trauma“ ist ein Thriller, welcher seine Schwerpunkte in die Psyche der Protagonisten setzt. Leila als Protagonistin gerät somit in den Fokus dieses Buches. Diese erzählt die Geschichte durchgängig aus ihrer Perspektive. Durch den Ich-Erzählstil sowie den Einblick in ihre Gedanken, kann man eine sehr nahe Bindung zu Leila aufbauen. Besonders der Schreibstil, welcher durch kurze und abgehackte Sätze gekennzeichnet ist, untermauert den labilen Zustand der Protagonistin. Ihre Gefühle sowie Zustände wie die Angst, ihre Verwirrtheit oder ihre Paranoia werden dadurch stark betont, was mir gefallen hat.

Zudem ist das Buch recht geheimnisvoll gestaltet. Als Leser gerät man oft in eine Zwickmühle und muss entscheiden, was richtig und was falsch ist. An der Seite von Leila hat man nun die Möglichkeit die Wahrheit zu finden. Folglich - je weiter man liest, desto interessanter wird es. Auch wenn mich das Ende von der Idee her nicht überzeugt hat, fand ich die Entwicklung der Protagonistin zum Ende hin toll. Der Schreibstil hat sich außerdem auch der Entwicklung der Protagonistin angepasst.

Zusammengefasst kann ich sagen, dass der Autorin wirklich gelungen ist, durch die Ich-Perspektive, Leila greifbar zu machen. Ihre Ängste und allgemein ihre Gefühlswelt werden sehr realistisch sowie intensiv thematisiert. Mir hat der Psychothriller auf jeden Fall gefallen!

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Veröffentlicht am 13.04.2021

Was geschieht in der Kleinstadt?!

Die verschollene Schwester
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Emily Millis führte bisher nicht das prachtvollste Leben. Nachdem ihr Vater vor zwanzig Jahren brutal ermordet worden ist, begeht Emilys Mutter Suizid und ihre Schwester Tara verschwindet spurlos. Doch ...

Emily Millis führte bisher nicht das prachtvollste Leben. Nachdem ihr Vater vor zwanzig Jahren brutal ermordet worden ist, begeht Emilys Mutter Suizid und ihre Schwester Tara verschwindet spurlos. Doch dann nach zwanzig Jahren passiert ein Mord in der Kleinstadt, der demselben Muster ähnelt, wie damals. Emily ist die Erste am Tatort, Zufall? Agent Zander Wells vom FBI nimmt die Ermittlungen auf. Dabei taucht er immer tiefer in die Geschichte von Emilys Familie ein und begegnet dabei den dunkelsten Geheimnissen, welche die Kleinstadt zu bieten hat.
Bedingt durch den recht flüssigen und fesselnden Schreibstil bin ich richtig gut in diesen Thriller eingestiegen. Der Autorin gelingt es schon auf den ersten Seiten eine gute Spannung durch mysteriöse Gegebenheiten sowie Szenen zu wecken. Besonders die Atmosphäre einer recht geheimnisvollen Kleinstadt kommt gut zur Geltung. Anhand von detailreichen Beschreibungen der Kleinstadt kann man sich diese zugleich bildhaft vorstellen. Einfach toll!
Die Geschichte wird hauptsächlich aus den Perspektiven von Zander und Emily geschildert. Emilys Perspektive erweist sich als die Bessere von den Beiden, da diese authentisch vermittelt wird. Als Leser hat man die Möglichkeit sehr nah dran zu sein und insbesondere ihre Ängste an der eigenen Haut zu verspüren. Zudem lernt man Emily von verschiedenen Seiten kennen, wodurch man ein vielseitiges Bild der Protagonistin erhält. Zanders Perspektive sowie er als Figur wies natürlich auch Stärken auf, war aber jedoch nicht so tiefgründig ausgearbeitet worden, wie bei Emily.
Außerdem gelingt es der Autorin durch falsche Hinweise den Leser*in die Irre zu führen. Dies ist grandios, da man als Leser dann bei unerwartenden Plottwists überrascht ist.
Zusammengefasst kann ich sagen, dass mir der Thriller „Die verschollene Schwester“ gut gefallen hat. Das Buch ist recht spannend, hat zwei tolle Protagonisten und beinhaltet gelungene Plottwists. Demnach bewerte ich das Buch mit vier Sternen und einer Tendenz nach oben.

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Veröffentlicht am 11.04.2021

Ganz solides Debüt 😊

Something in the Water – Im Sog des Verbrechens
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Erin und Mark führten bisher ein sehr glückliches Leben. Nach der Hochzeit begibt sich das Paar in die Flitterwochen zur traumhaften Insel Bora Bora. Obwohl Erin große Angst vor dem Wasser hat, lässt sie ...

Erin und Mark führten bisher ein sehr glückliches Leben. Nach der Hochzeit begibt sich das Paar in die Flitterwochen zur traumhaften Insel Bora Bora. Obwohl Erin große Angst vor dem Wasser hat, lässt sie sich vor Ort von Mark überreden, einen Tauchgang zu absolvieren. Solange Mark an ihrer Seite ist, kann ja er sich um sie kümmern. Doch im Wasser macht das junge Paar eine außergewöhnliche Entdeckung, die ihr Leben auf den anderen Moment auf den Kopf stellen wird. Dabei werden sie in ein Strom aus Intrigen, Lügen und Verbrechen gezogen.

Die Autorin Catherine Steadman konnte mich am Anfang des Jahres mit ihren zweiten Roman "Mr. Nobody" komplett überzeugen. Aus diesem Grund wagte ich mich an ihr Thrillerdebüt, welches im letzten Jahr erschienen ist.

Das Erste, was mir aufgefallen ist, wäre die fehlende Tiefgründigkeit die ich im zweiten Thriller der Autorin wahrgenommen habe. So fehlte mir einfach ein gewisser Tiefgang in der Komplexität der Handlung sowie beim Charakter Mark.

Hingegen weist Erin in ihrer Konstruktion die gewisse Tiefe auf, da die Geschichte aus ihrer Perspektive geschildert wird. Dadurch ermöglicht die Autorin, dass man als Leser eine Nähe zur Protagonistin gewinnen kann. Dies fand ich gut, da man sehr nah an ihren Ängsten und Zweifeln war - sowie ihr Psyche ausführlich beleuchtet worden ist. Besser würde ich finden, wenn Mark als Ehemann der Protagonistin auch eine Stimme erhalten wird. Das heißt, dass er auch als Erzähler im Buch einen Platz bekommen würde. Sonst lässt sich sagen, dass die Idee des Plots recht bekannt ist, aber trotzdem gut umgesetzt worden ist.

Spannungstechnisch ist das Buch ganz gut aufgebaut. Obwohl an manchen Stellen die Spannung abfällt, wird diese durch gelungene Twists an anderen Stellen wieder auf höchste Niveau gebracht. Dazu muss man immer bedenken, dass "Something in the water" der Debütthriller für die Autorin ist. Und für ein Debüt, ist der Autorin schon sehr viel gelungen. Weiterhin lässt sich sagen, dass ihr Schreibstil positiv hervorzuheben wäre, da er durch simple aber rasante Sätze zu kennzeichnen ist.

Zusammenfassend kann ich sagen: Auch wenn dieser Thriller teils schwächer ist als "Mr. Nobody" konnte mich die Autorin mit diesem Debüt weiterhin überzeugen. Die Autorin legt die Schwerpunkte eindeutig auf die Darstellung der Psyche (Angstzustände, Paranoia) der Figuren und nicht auf eine durchgängige Spannung sowie actionreiche Szenen.

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Veröffentlicht am 07.04.2021

Jäger vs. Gejagter

Dunkeltot, wie deine Seele
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Wie aus dem Nichts taucht in einem düsteren Waldgebiet eine halb verhungerte Frau am Straßenrand auf. Von einem LKW-Fahrer aufgefunden, ins Krankenhaus gebracht, verstirbt sie kurz darauf. Komischer Vorfall, ...

Wie aus dem Nichts taucht in einem düsteren Waldgebiet eine halb verhungerte Frau am Straßenrand auf. Von einem LKW-Fahrer aufgefunden, ins Krankenhaus gebracht, verstirbt sie kurz darauf. Komischer Vorfall, da die Polizei schon vor einem Jahr in einem alten DDR-Bunker eine Frau gefunden hat, die angekettet und verhungert war. Bei den Ermittlungen gerät das Geschwisterpaar Zoey und Adam in den Fokus, da sie in letzter Zeit sich komisch verhalten. Da die zuständigen Ermittler nicht weiterkommen, wird die Undercover-Ermittlerin Targa zu dem Fall hingezogen. Schnell merkt sie, dass es doch schon zu spät ist.
Obwohl ich es mir erhofft habe, dass die Geschwister nicht hinter dem Verschwinden der jungen Frauen stehen, wird man als Leser nach wenigen Seiten direkt aufgeklärt. Aus diesem Grund ist die Rollenverteilung direkt von Anfang an klar. Somit wird die Spannung nicht in der Form der Suche nach einem oder mehreren Tätern erzeugt. Sie wird durch ein Katz-und-Maus Spiel erreicht, welches der Autor hervorragend umsetzt. Zudem werden nach und nach einzelne essentielle Backgroundinformation offenbart, welche einen positiven Einfluss auf die Spannung haben. Dennoch fand ich, dass das Maß an Spannung in diesem Buch an keiner Stelle in seinem Potential ausgeschöpft worden ist. Mir fehlten irgendwie die Twists, welche die Spannung auf einen Höhepunkt bringen würden.
Der Thriller an sich ist sehr abwechslungsreich, da die Handlung aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Deswegen hatte ich das Gefühl, dass obwohl Targa die Protagonistin ist, sich alle Figuren in diesem Buch auf demselben „Niveau“ befinden. Man erfährt viel über Targa, die Geschwister Adam und Zoey sowie andere Figuren, wodurch man über jede Figur ein recht kurzes aber intensives Bild erhält. Sonst fand ich toll, dass Targa als Ermittlerin nicht der 0815 Ermittlerin eines Kriminalromans/Thrillers zugeordnet werden kann. Targa führt ein recht - für uns komisches Leben – abseits sozialen Kontakten, Handy etc., wodurch sie einfach für den Leser außergewöhnlich erscheint.
Sonst lässt sich sagen, dass sich der Autor einem flüssigen sowie einfachen Schreibstil bedient, welcher sich gut lesen lässt. Des Weiteren fand ich gut, dass er in seiner Gestaltung seiner Kapitel kurze sowie längere Kapitel einbaut.
Zusammengefasst kann ich sagen, dass auch wenn die Offenbarung der Täter schnell preisgegeben wird, wurde ich mit einem interessanten Thriller a la Jäger/Gejagte-Prinzip gut unterhalten. Targa mochte ich sehr, sodass ich die Reihe weiter im Auge behalten werde.

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