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Veröffentlicht am 11.04.2021

Ganz solides Debüt 😊

Something in the Water – Im Sog des Verbrechens
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Erin und Mark führten bisher ein sehr glückliches Leben. Nach der Hochzeit begibt sich das Paar in die Flitterwochen zur traumhaften Insel Bora Bora. Obwohl Erin große Angst vor dem Wasser hat, lässt sie ...

Erin und Mark führten bisher ein sehr glückliches Leben. Nach der Hochzeit begibt sich das Paar in die Flitterwochen zur traumhaften Insel Bora Bora. Obwohl Erin große Angst vor dem Wasser hat, lässt sie sich vor Ort von Mark überreden, einen Tauchgang zu absolvieren. Solange Mark an ihrer Seite ist, kann ja er sich um sie kümmern. Doch im Wasser macht das junge Paar eine außergewöhnliche Entdeckung, die ihr Leben auf den anderen Moment auf den Kopf stellen wird. Dabei werden sie in ein Strom aus Intrigen, Lügen und Verbrechen gezogen.

Die Autorin Catherine Steadman konnte mich am Anfang des Jahres mit ihren zweiten Roman "Mr. Nobody" komplett überzeugen. Aus diesem Grund wagte ich mich an ihr Thrillerdebüt, welches im letzten Jahr erschienen ist.

Das Erste, was mir aufgefallen ist, wäre die fehlende Tiefgründigkeit die ich im zweiten Thriller der Autorin wahrgenommen habe. So fehlte mir einfach ein gewisser Tiefgang in der Komplexität der Handlung sowie beim Charakter Mark.

Hingegen weist Erin in ihrer Konstruktion die gewisse Tiefe auf, da die Geschichte aus ihrer Perspektive geschildert wird. Dadurch ermöglicht die Autorin, dass man als Leser eine Nähe zur Protagonistin gewinnen kann. Dies fand ich gut, da man sehr nah an ihren Ängsten und Zweifeln war - sowie ihr Psyche ausführlich beleuchtet worden ist. Besser würde ich finden, wenn Mark als Ehemann der Protagonistin auch eine Stimme erhalten wird. Das heißt, dass er auch als Erzähler im Buch einen Platz bekommen würde. Sonst lässt sich sagen, dass die Idee des Plots recht bekannt ist, aber trotzdem gut umgesetzt worden ist.

Spannungstechnisch ist das Buch ganz gut aufgebaut. Obwohl an manchen Stellen die Spannung abfällt, wird diese durch gelungene Twists an anderen Stellen wieder auf höchste Niveau gebracht. Dazu muss man immer bedenken, dass "Something in the water" der Debütthriller für die Autorin ist. Und für ein Debüt, ist der Autorin schon sehr viel gelungen. Weiterhin lässt sich sagen, dass ihr Schreibstil positiv hervorzuheben wäre, da er durch simple aber rasante Sätze zu kennzeichnen ist.

Zusammenfassend kann ich sagen: Auch wenn dieser Thriller teils schwächer ist als "Mr. Nobody" konnte mich die Autorin mit diesem Debüt weiterhin überzeugen. Die Autorin legt die Schwerpunkte eindeutig auf die Darstellung der Psyche (Angstzustände, Paranoia) der Figuren und nicht auf eine durchgängige Spannung sowie actionreiche Szenen.

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Veröffentlicht am 09.04.2021

Ein Thriller nur für starke Nerven

Vergiss mein nicht
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Die Ärztin Sara Linton und der Polizeichef Jeffrey Tolliver hatten eigentlich vor, ein entspanntes Date auf einer lokalen Rollschuhbahn zu haben. Doch wie aus dem Nichts holt ein 13-Jähriges Mädchen eine ...

Die Ärztin Sara Linton und der Polizeichef Jeffrey Tolliver hatten eigentlich vor, ein entspanntes Date auf einer lokalen Rollschuhbahn zu haben. Doch wie aus dem Nichts holt ein 13-Jähriges Mädchen eine Pistole raus und zielt damit auf einen Jugendlichen namens Mark. Obwohl Jeffrey mit großer Mühe versucht das Ereignis zu besänftigen – ohne jeglichen Erfolg -, muss Jeffrey die Entscheidung treffen und das Mädchen niederschießen. Aber dabei bleibt es nicht. Das Mädchen wird zur Obduktion freigegeben. Dabei stoßt Sara auf ein grausames Verbrechen, das selbst die Ermittler sowie mich fassungslos zurücklässt.
Bei diesem Buch handelt es sich um den zweiten Band einer älteren Reihe. Diese wurde im HarperCollins Verlag neu aufgelegt und ich muss sagen, dass mich das Cover schon gecatcht hat.
Nachdem ich im letzten Jahr den ersten Band mit dem Titel „Belladonna“ gelesen habe, musste ich den zweiten Band lesen, da ich sehr positiv überrascht war. Damals war ich schon derartig geschockt, wie die Autorin Ereignisse, Morde etc. detailliert beschreibt und dabei keine Hand vor dem Mund nimmt. Deswegen sind die „Slaughter“-Bücher auch nichts für schwache Nerven.
Auch wenn vorne auf dem Buch „Thriller“ steht, ist das Buch eher wie ein Kriminalroman aufgebaut, da die Ermittlungen in diesem Plot im Vordergrund stehen. Zudem lässt sich sagen, dass die Autorin ihren Plot wirklich gut durchdacht hat. Ihr gelingt es den Spannungsbogen richtig gut zu konstruieren. Durch Twists werden langatmige Szenen von der Spannung her, wieder auf hohes Niveau gebracht.
Mit Sara und Jeffrey konnte ich mich schon im ersten Band anfreunden. Auch wenn sie sich ab und zu necken – ist ja natürlich bei Verliebten – ergänzen sich die beiden Figuren sehr gut und leisten eine grandiose Arbeit. Auch Ermittlerin wie Lena bereichern die Geschichte gut und verleiten dem Case eine weitere Perspektive, wodurch das Buch sehr vielseitig ist.
Wenn man die Autorin kennt, weiß man, dass sie gerne für einen Thriller (Kriminalroman) sehr lange Kapitel verfasst. Persönlich finde ich lange Kapitel in Thrillern recht mühsam zum Lesen, da die Spannung darunter leidet. In diesem Buch ist es nicht der Fall. Durch die langen Kapitel bestand die Möglichkeit als Leser, sich noch tiefer in die Handlung hineinzuversetzen, was mir total gefallen hat. Ich freue mich jetzt schon auf die Neuauflage des dritten Teils.
Zusammengefasst kann ich sagen, dass dieses Buch sowie der Vorband einfach ein Must-Read für Thrillerfans sind. Die Autorin hat ein Talent, ihre Bücher von der Plotidee her, gut durchdacht zu entwerfen. Doch aufgepasst: Das Buch ist nichts für schwache Nerven.

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Veröffentlicht am 07.04.2021

Jäger vs. Gejagter

Dunkeltot, wie deine Seele
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Wie aus dem Nichts taucht in einem düsteren Waldgebiet eine halb verhungerte Frau am Straßenrand auf. Von einem LKW-Fahrer aufgefunden, ins Krankenhaus gebracht, verstirbt sie kurz darauf. Komischer Vorfall, ...

Wie aus dem Nichts taucht in einem düsteren Waldgebiet eine halb verhungerte Frau am Straßenrand auf. Von einem LKW-Fahrer aufgefunden, ins Krankenhaus gebracht, verstirbt sie kurz darauf. Komischer Vorfall, da die Polizei schon vor einem Jahr in einem alten DDR-Bunker eine Frau gefunden hat, die angekettet und verhungert war. Bei den Ermittlungen gerät das Geschwisterpaar Zoey und Adam in den Fokus, da sie in letzter Zeit sich komisch verhalten. Da die zuständigen Ermittler nicht weiterkommen, wird die Undercover-Ermittlerin Targa zu dem Fall hingezogen. Schnell merkt sie, dass es doch schon zu spät ist.
Obwohl ich es mir erhofft habe, dass die Geschwister nicht hinter dem Verschwinden der jungen Frauen stehen, wird man als Leser nach wenigen Seiten direkt aufgeklärt. Aus diesem Grund ist die Rollenverteilung direkt von Anfang an klar. Somit wird die Spannung nicht in der Form der Suche nach einem oder mehreren Tätern erzeugt. Sie wird durch ein Katz-und-Maus Spiel erreicht, welches der Autor hervorragend umsetzt. Zudem werden nach und nach einzelne essentielle Backgroundinformation offenbart, welche einen positiven Einfluss auf die Spannung haben. Dennoch fand ich, dass das Maß an Spannung in diesem Buch an keiner Stelle in seinem Potential ausgeschöpft worden ist. Mir fehlten irgendwie die Twists, welche die Spannung auf einen Höhepunkt bringen würden.
Der Thriller an sich ist sehr abwechslungsreich, da die Handlung aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Deswegen hatte ich das Gefühl, dass obwohl Targa die Protagonistin ist, sich alle Figuren in diesem Buch auf demselben „Niveau“ befinden. Man erfährt viel über Targa, die Geschwister Adam und Zoey sowie andere Figuren, wodurch man über jede Figur ein recht kurzes aber intensives Bild erhält. Sonst fand ich toll, dass Targa als Ermittlerin nicht der 0815 Ermittlerin eines Kriminalromans/Thrillers zugeordnet werden kann. Targa führt ein recht - für uns komisches Leben – abseits sozialen Kontakten, Handy etc., wodurch sie einfach für den Leser außergewöhnlich erscheint.
Sonst lässt sich sagen, dass sich der Autor einem flüssigen sowie einfachen Schreibstil bedient, welcher sich gut lesen lässt. Des Weiteren fand ich gut, dass er in seiner Gestaltung seiner Kapitel kurze sowie längere Kapitel einbaut.
Zusammengefasst kann ich sagen, dass auch wenn die Offenbarung der Täter schnell preisgegeben wird, wurde ich mit einem interessanten Thriller a la Jäger/Gejagte-Prinzip gut unterhalten. Targa mochte ich sehr, sodass ich die Reihe weiter im Auge behalten werde.

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Veröffentlicht am 06.04.2021

Mittelmäßiger Kriminalroman

Doggerland. Fester Grund (Ein Doggerland-Krimi 3)
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Nach einer Ewigkeit kehrt die Musikerin Luna zurück in ihre Heimat nach Doggerland. Auf einer Party verschwindet das Talent wie aus dem Nichts von der Tanzfläche. Wollte sie heimlich abhauen oder wurden ...

Nach einer Ewigkeit kehrt die Musikerin Luna zurück in ihre Heimat nach Doggerland. Auf einer Party verschwindet das Talent wie aus dem Nichts von der Tanzfläche. Wollte sie heimlich abhauen oder wurden sie von jemandem gekidnappt? Die zuständige Kommissarin für die Insel Karen Eiken Hornby soll die Ermittlungen übernehmen. Die einzige Bedingung dabei ist, dass sie das ohne die Öffentlichkeit macht. Doch dabei merkt sie, dass der Fall ihr näher steht als erwartet. Die Kommissarin verdächtigt nämlich ihren Freund Leo, dass dieser eine Affäre mit Luna hat. Kann es sein, dass er etwas mit dem Verschwinden von Luna zu tun hat?

Bei diesem Buch handelt es sich um den dritten sowie (wahrscheinlich) abschließenden Band der „Doggerland“ – Reihe der Autorin. Obwohl ich die Vorgänger nicht gelesen habe, bin ich ganz gut in das Buch eingestiegen. Auf den ersten Blick vermutet man als Leser, dass sich der Plot in diesem Buch hauptsächlich um das Verschwinden der Musikerin Luna handelt. Als Leser wird man jedoch getäuscht. Es entwickeln sich aus dem Buch viele Handlungsstränge, die jeweils parallel zu der Suche nach Luna verlaufen. Zu einen der Stränge gehört die Suche nach einem Übeltäter, der es auf junge Frauen abgesehen hat und diese vergewaltigt. Diesen fand ich sehr stark, da er viel spannender gestaltet worden ist, als das Verschwinden der Musikerin.
Wie erwähnt liegen demnach diesem Buch viele Erzählstränge vor, welche meiner Meinung nach ein unübersichtliches Bild des Gesamtwerkes beim Leser hinterlassen. Folglich gab es Momente beim Lesen, in denen ich ganz klar die Übersicht verloren habe.
In Kriminalromanen sowie Thrillern kommt es sehr oft vor, dass der Autor abseits des Arbeitsleben, das Privatleben der Protagonistin beleuchten. In diesem Fall finde ich, dass die Autorin es in diesem Buch an manchen Stellen übertrieben hat. Obwohl in diesem Buch eine tolle Spannung vorlag, litt diese unter den Einfluss der großen Thematisierung des Privatlebens der Protagonistin sehr.
An einzelnen Stellen merkt man, dass die Autorin ein Talent aufweist, um Orte sehr detailreich zu beschreiben. Ich gehe davon aus, dass es in den vorherigen beiden Teilen intensiver umgesetzt worden ist, aber hier fehlte es mir an der Beschreibung von „Doggerland“. Deswegen muss ich die vorherigen Bänder lesen und es nochmal mit diesem Buch versuchen.

Zusammengefasst kann ich sagen, dass das Gesamtwerk unter einer zu ausführlichen Thematisierung des Privatlebens der Protagonistin sowie zu vielen Handlungssträngen leidet. Positiv zu bewerten wäre ein spezieller Handlungsstrang und eine sonst gute Spannung im Buch.

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Veröffentlicht am 05.04.2021

Vidalis ermittelt unter Druck

Höllenkind
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Für den Vatikan sowie für ganz Rom steht ein sehr wichtiges Ereignis vor der Tür. Zwei alte römische Adelsfamilien stehen vor einer Fusion, da eine Hochzeit ansteht. Doch wie aus dem Nichts krümmt sich ...

Für den Vatikan sowie für ganz Rom steht ein sehr wichtiges Ereignis vor der Tür. Zwei alte römische Adelsfamilien stehen vor einer Fusion, da eine Hochzeit ansteht. Doch wie aus dem Nichts krümmt sich die Braut vor dem Alter zusammen, fällt und stirbt. Der zuständige Ermittler des Vatikans Adami nimmt die Ermittlungen auf und weiß noch nicht, dass es nicht nur bei einem Mord bleiben wird. Für die Ermittlungen benötigt Adami Hilfe und warum sollte er nicht jemanden anfragen, der bereits einem Fall in Bezug zum Satanismus gelöst hat. Clara Vidalis vom LKA Berlin wird angeheuert, um den ungewöhnlichen Fall aus Rom zu lösen. Ein Abenteuer beginnt!

Bei „Bluthölle“ handelt es sich schon um den achten Band der „Clara Vidalis“ – Reihe. Bisher habe ich die Vorbänder noch nicht gelesen, wodurch ich sehr gespannt war, was der Autor für einen interessanten Thriller entworfen hat.

In den Thriller bin ich recht holprig eingestiegen, da recht lang ein Bezug zum Vorband gezogen wird. Aus diesem Grund fühlte ich mich irgendwie verloren. Dennoch als dann der Mord an der Braut passiert ist, gewinnt die Handlung an enormer Spannung. Mit Clara konnte ich mich schon von Beginn an anfreunden. Sie ist tough und ihre Umgangsart mit ihren Kollegen sowie anderen Menschen hat mir gefallen. Außerdem mochte ich MacDeth unheimlich gerne, da er eine recht lockere und humorvolle Art aufweist.

An ihrer Seite kann man in das alte Rom sowie in den Vatikan eintauchen. Dabei gelingt es dem Autor detailliert den Handlungsort zu beschreiben, sodass ich mir bildlich alles gut vorstellen konnte. Parallel dazu verläuft ein Erzählstrang in Rumänien. Dabei erzählt eine Frau ihre Geschichte, welche nicht ohne ist. Dazu folgen einzelne Handlungen aus Deutschland. Deswegen kann es schnell vorkommen, dass man als Leser durcheinanderkommt. Auch ist die Anzahl der Charaktere recht hoch, jedoch lässt sich sagen, dass der Autor das Problem der Unübersichtlichkeit mit dem Personenverzeichnis am Anfang des Buches gut regelt.
Neben der ganzen Handlung stellt der Autor des Öfteren einen Bezug zur „Göttlichen Komödie“ von Dante her. Dies fand ich sehr stark, da ich ein großer Fan dessen bin. Zudem weist der Autor einen recht flüssigen Schreibstil auf. Bei brutalen Szenen nimmt er keine Hand vor dem Mund, was ich persönlich stark fand. Zum Ende hin spitzt sich die Situation zu und es wird noch spannender. Leider fand ich aber, dass einzelne offene Fragen am Ende nicht beantworten worden sind. Vielleicht findet man ja dann die Antworten im darauffolgenden Band.

Ich kann schlussendlich sagen: Fans von Dan Brown werden auf jeden Fall bei diesem Buch auf ihre Kosten kommen. Wäre jetzt noch der Anfang sowie das Ende besser gewesen, wäre dieser Thriller auf jeden Fall ein Highlight geworden. Dennoch ist „Höllenkind“ ein starkes Buch.

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