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Veröffentlicht am 14.12.2021

Wieder ein spannender Fitzek Thriller

Playlist
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Mit den Klappentexten von Sebastian Fitzeks Büchern tue ich mich immer ein bisschen schwer, denn ich habe immer das Gefühl das diese Texte auf ganz andere Geschichten hindeuten, als sie dann tatsächlich ...

Mit den Klappentexten von Sebastian Fitzeks Büchern tue ich mich immer ein bisschen schwer, denn ich habe immer das Gefühl das diese Texte auf ganz andere Geschichten hindeuten, als sie dann tatsächlich sind und dies führt bei mir dann sehr häufig zu Enttäuschungen.

Bei 'Playlist' war dies zum Glück nicht so, was vielleicht auch sehr dazu beiträgt das mir die Handlung so gut gefallen hat. Auf der einen Seite finde ich es schade das die Musik -die extra für das Buch geschrieben wurde - keine größere Rolle für den Leser spielt, auf der anderen Seite verstehe ich das es einfach nicht gänzlich machbar ist diese so einzubeziehen das die Geschichte ohne nicht lesbar ist. Denn was machen die Leser die mit dieser Musik nichts anfangen können/wollen? Demnach finde ich es ein nettes Extra das es Felines Lieder tatsächlich im echten gibt. Natürlich ist es auch eine super Marketing Strategie.

Was man auch Zweiseitig sehen kann, ist das 'Playlist' unabhängig vom Augenjäger und Augensammler gelesen werden kann, denn alle wichtigen Informationen werden für den Leser zusammengefasst. Das führt demnach natürlich zu Spoilern sollte man die früheren Werke von Fitzek nicht kennen und noch lesen wollen. Für mich war es von Vorteil da ich beide Teile nicht kannte und somit ohne Probleme der jetzigen Handlung folgen konnte.

Aber nun zur Geschichte: ich fand die Handlung rund um Felines Entführung richtig spannend. Es waren unglaublich viele Wendungen und Überraschungen, sowie Cliffhanger dabei und ich hatte wirklich keine Ahnung was als nächstes passieren würde. Auch lag ich mit meinen Verdächtigungen immer wieder falsch. Gedanklich hat mich die Geschichte nie losgelassen und ich wollte immer unbedingt weiter lesen. Was auch absolut positiv für mich bei diesem Buch war: alles wurde logisch aufgeklärt und ich blieb ohne offene Fragen zurück - das kommt bei Fitzek ja auch nicht immer vor. Hier kann man - wie immer - wieder die Frage stellen wie realistisch die ganze Handlung an sich ist und hierzu kann ich nur sagen: das ist ein Buch. Fiktion. Das soll gar nicht realistisch sein. Natürlich soll keiner plötzlich von den Toten auferstehen, aber hier und da ein paar krasse Zufälle sind für mich absolut in Ordnung. Aber die Diskussion darüber wird wohl nie aufhören.
Gut fand ich auch das es zum Schluss keine verdrehte 180 Grad Wendung in der Handlung gab, das muss halt auch nicht in jedem Buch sein.

Die verschiedenen Handlungsstränge passten gut zum roten Faden der Geschichte und haben das Buch absolut Abwechslungsreich gemacht. Auch die Protagonisten waren alle sehr gut beschrieben und haben gut miteinander harmoniert. Die ganzen Spannungen und Ängste sind gut rüber gekommen, generell war die Atmosphäre sehr gut etabliert.Schön ist auch das die Handlung den Leser zum Nachdenken bringt - hier zum Beispiel um das zentrale Thema der Selbstjustiz.

Alles in allem war 'Playlist' eine super spannende Geschichte mit viel Nervenkitzel und gehört damit zu einer meiner Fitzek Lieblinge. Gut zu Wissen ist auch das es bei weitem nicht so brutal wie 'Der Heimweg' ist.

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Veröffentlicht am 09.12.2021

Must Read für ALLE

Es kann nur eine geben
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Ich würde gerne jeden Menschen auf dieser Welt zwingen, dieses Buch zu lesen, es ist einfach unfassbar gut geschrieben. Es ist nicht nur lustig, sondern auch ernst und Augen öffnend. Es ist gut recherchiert ...

Ich würde gerne jeden Menschen auf dieser Welt zwingen, dieses Buch zu lesen, es ist einfach unfassbar gut geschrieben. Es ist nicht nur lustig, sondern auch ernst und Augen öffnend. Es ist gut recherchiert und beinhaltet fast schon mehrere Lektüren gut zusammengefasst in einer. Im Buch kommen nicht nur persönliche Anekdoten, sondern auch Wissenschaftliche Fakten und Zahlen vor.

Als Carolin Kebekus ihr Buch auf der Frankfurter Buchmesse vorstellte, musste ich wirklich oft lachen, denn was und auch wie sie erzählte, war super lustig. Doch das Thema ist eigentlich so gar nicht zum Lachen. Immernoch werden Frauen klein gehalten, immernoch wird Frauen eingeredet, dass sie es im Leben nie über den Herd hinaus schaffen können und immernoch werden Frauen in der Wissenschaft ignoriert. Mit einer ungewohnten Ernsthaftigkeit zeigt Kebekus, mit was für Probleme Frauen auch heute noch zu kämpfen haben, lockert das ganze aber auch immer wieder mit ihrem Humor auf.

Im Buch gibt es (erschreckend viele) verschiedene Themen, wie zum Beispiel:
Wie (und ob überhaupt) Frauen in Filmen, Büchern oder Spiele repräsentiert werden
Wie die Rivalität zwischen Frauen von Männern gewollt befeuert wird
Gender Data/Pay/Pension Gap gezeigt und erklärt
Frauen und ihr Fehlen in der Arbeitswelt
Wie Frauen das Leben erschwert wird
Frauenhass und Frauensolidarität
Auch wenn ich von mir behaupten würde, dass ich mich mit dem Thema schon oft auseinander gesetzt habe, war ich immer wieder erschrocken, wie klein Frauen dann doch noch gehalten werden. Am schlimmsten fand ich wohl, dass die Medizin ein künstliches Herz entwickelt hat, welches aber für Frauen einfach mal zu groß ist - es wurde für Männer entwickelt. 51% der Weltbevölkerung wurde einfach mal so übergangen. Es gibt so viele Ungerechtigkeiten die im Buch aufgeizeigt werden. Es wäre so gut wenn einfach jeder sich mal mehr mit diesem Thema auseinander setzen würde, um mehr Gleichberechtigung zu erzielen. Feminismus bedeutet für mich nicht die Frauen über die Männer zu stellen, sondern sich GLEICH zu stellen. Die gleichen Chancen zu bekommen. Das dem so gar nicht ist, wird in diesem Buch SEHR deutlich gezeigt.

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Veröffentlicht am 26.10.2021

Verwirrtheit bleibt zurück

Nachtleben
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Anno und Anna - das ist die ganz große Liebe. Anno wusste das schon immer, bei Anna dauerte es ein bisschen. Die beiden finden jedoch zusammen und wollen das auch für immer bleiben. Doch dann geschieht ...

Anno und Anna - das ist die ganz große Liebe. Anno wusste das schon immer, bei Anna dauerte es ein bisschen. Die beiden finden jedoch zusammen und wollen das auch für immer bleiben. Doch dann geschieht etwas furchtbares und das Schicksal nimmt seinen Lauf. Anno stirbt und Anna muss einen Weg finden ohne ihn weiter zu leben.

Leider konnte mich das Buch nicht überzeugen. Die Geschichte wirkt total überkonstruiert, möglichst viel muss in möglichst wenig Seiten reinpassen. Ich hatte mühe mit der Handlung mitzuhalten, musste mich extrem konzentrieren um nichts zu verpassen. Ich hatte oft das Gefühl das der Autor von einem Gedanken zum nächsten hetzt ohne dies klar erkennbar zu machen. Erschwerrt wird dem Leser dies noch durch die sehr wirre und chaotische, fast schon altertümliche Schreibweise am Anfang. Der Satzbau ist kompliziert, die Sprache komplex. Es hat lange gedauert bis ich verstanden habe das es eine moderne Geschichte ist, das Setting war mir einfach nicht klar. Am Anfang dachte ich noch das es ein sehr poetischer Schreibstil ist, aber irgendwann hat es mich nur noch genervt.

Im zweiten Teil ändert sich der Schreibstil, wird wieder verständlicher, normaler. Jedoch bekommt die Geschichte eine Wendung mit der ich nicht gerechnet habe und die mir diese Geschichte leider kaputt gemacht hat. Fast schon Esoterisch wird das Buch, mit Gedanken zum Leben nach dem Tod. Das Ende war für mich dann extrem absurd und unpassend. Einfach sehr weit fern von der Realität, was aber überhaupt nicht zur Geschichte oder zum Genre passt.

Die Charaktere blieben mir fremd und unnahbar. Man konnte keine Bindung aufbauen weil Anna und Anno einfach sehr unsichtbar bleiben. Es waren für mich einfach keine Emotionen spürbar, eventuell noch die Trauer von Anna, aber das wars dann auch schon. Der zweite Teil der Geschichte war auch sehr schwierig nachvollziehbar weil ich als Leser auch nicht diese große Liebe zwischen den beiden Protagonisten gemerkt habe.


Vielleicht ist das Buch super literarisch und jemand der super klug ist oder sich intensiv mit dem Buch beschäftigt und es analysiert kann daraus viel für sich gewinnen, für mich bleibt einfach eine große Verwirrtheit zurück. Ich schätze Sabin Tambrea als Schauspieler sehr, er ist einfach genial in seinem Beruf, aber mit seinem Buch kann ich mich definitiv nicht anfreunden. Viele Ebenen der Geschichte hatten viel Potential, ich glaube es hätte sogar richtig dramatisch werden können, hätte man die Handlung anders ausgearbeitet. Aber so bleibt mir Schlussendlich nur ein negativer Eindruck zurück.

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Veröffentlicht am 01.10.2021

Langweilig, emotionslos, monoton

Hitze
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Dieses Buch haben so unglaublich viele Menschen gehyped und für ihr Buch des Jahres erkoren, das ich dachte das es nur brilliant sein könnte und auch der Klappentext versprach nur gutes. Doch weit gefehlt.

Im ...

Dieses Buch haben so unglaublich viele Menschen gehyped und für ihr Buch des Jahres erkoren, das ich dachte das es nur brilliant sein könnte und auch der Klappentext versprach nur gutes. Doch weit gefehlt.

Im Buch geht es um Edie, eine junge Frau die in Brooklyn in sehr ärmlichen Verhältnissen wohnt. Sie verliebt sich in den doppelt so alten Eric mit dem sie auch eine Affaire anfängt, denn er lebt in einer offenen Ehe. Nach und nach befreundet sie sich mit Erics Ehefrau, aber auch mit deren Adoptivtochter, die - genau wie Edie - dunkelhäutig ist. Diese explosive Kombination verspricht eine spannende Lektüre, eine auseinandersetzung mit Themen wie Rassismus, Einsamkeit, Liebschaften und Armut.

Allerdings kann dieses Versprechen nicht eingehalten werden - ganz im Gegenteil. Es enttäuscht sogar. Die Geschichte ist unglaublich langweilig, gefühlskalt und monoton. Der Schreibstil der Autorin ist einfach nur merkwürdig - abgehackte, aneinander gereite Wörter, die ein Tempo hergeben als wären alle auf der Flucht. Es kommen keine Emotionen zum Vorschein. Die Geschichte hat mich durch den Schreibstil einfach komplett kalt gelassen.

Edie als Protagonistin ist mir unglaublich auf die Nerven gegangen. Alles war schlecht und negativ, das Buch war ein einziges gejammere. Auch die anderen Charaktere blieben farblos für mich. Es wurde kaum gesprochen, jeder lebte nur so vor sich hin. Gefühle suchte man auch hier vergebens.

Eine gute Handlung gab es ebenfalls nicht. In der ersten Hälfte ging es nur darum wie geil die Protagonistin ständig ist und wie oft sie für irgendwelche Männer die Beine breit macht. Was will uns die Autorin mit diesen ziemlich derben Szenen sagen? Eric als ihren Liebhaber hatte nur einige wenige Gastauftritte. In der zweiten Hälfte des Buches zog Edie dann kurzzeitig zur Ehefrau und Tochter und dort ging es dann nur um die gescheiterten Malversuche von Edie und wie sie sich durchs Haus schleicht. Die Geschichte zog sich leider sehr hin und das bei gerade einmal 190 Seiten. Das groß angekündigte Hauptthema des Buches - Rassismus - wird auch eher als Randnotiz mit einigen wenigen 0815 Bemerkungen abgetan.

Wie gesagt war ich wirklich enttäuscht von dem Buch. Ich hatte großes Potential vermutet und hab mich schon auf anregende Diskussionen und Gedanken gefreut, doch stattdessen empfinde ich das Buch schon fast als Zeitverschwendung. Keine Ahnung was andere Leser von diesem Buch abgewinnen können - ich kann es leider nicht empfehlen.

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Veröffentlicht am 08.09.2021

Erfrischend anders

The Nothing Man
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Jim Doyle ist als Sicherheitsbeamter bei einem Supermarkt in einem kleinen Irischen Dorf angestellt und sehr stolz darauf. Auf andere wirkt er eher langweilig und unscheinbar. Eines Tages erscheint am ...

Jim Doyle ist als Sicherheitsbeamter bei einem Supermarkt in einem kleinen Irischen Dorf angestellt und sehr stolz darauf. Auf andere wirkt er eher langweilig und unscheinbar. Eines Tages erscheint am Arbeitsplatz von Jim ein neues Buch: eine True Crime Erzählung über den berüchtigsten Serienmörders aus der Umgebung der nie gefasst werden konnte. Geschrieben wurde das Buch von einem Überlebenden Opfer, welche darin schwört den Mörder eigenhändig zu finden. Was niemand weiß: Jim Doyle selbst ist der Mörder und fühlt sich plötzlich sehr bedroht. Wieviel weiß die Autorin und muss Jim sie zum schweigen bringen?

Mir hat das Buch unglaublich gut gefallen weil es einen sehr untypischen Schreibstil hat. Das Buch wird aus der Perspektive des Protagonisten Jim Doyle erzählt, der sich natürlich das Buch über ihn selbst kauft und liest. Als Leser liest man also quasi dieses Buch durch die Augen des Protagonisten und bekommt so auch nur Stück für Stück mit was alles geschehen ist. Es ist also ein Buch im Buch. Da man nur langsam an alle Details und Fakten kommt - immer wieder gespickt durch die Gedanken des Täters selber - wird der Spannungsbogen schon am Anfang hoch gespannt. Dieser kann sich aber sehr gut halten und weiter ausbauen durch die vielen neuen Erkentnisse und unerwarteten Wendungen. Es war eine gelungene Abwechslung mal ein Geschichte aus der Sicht des Bösewichts zu erleben.

Im Buch werden natürlich auch die grausamen Morde beschrieben, durchaus auch näher im Detail, allerdings immer im Rahmen dessen was man in einem Thriller erwarten kann. Für mich war es nicht zu grausam oder zu ecklig.

Das Ende hat mich dann doch nicht ganz überzeugen können. Irgendwie hätte ich mir etwas anderes erwartet. So spannend wie das Buch aufgebaut wurde, so unspektakulär ist es zu Ende gegangen. Etwas zu unwirklich und zu schnell. Schade eigentlich.

The Nothing Man ist ein wirklich spannender Thriller den man nach Beginn gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. Flüssiger Schreibstil mit einer originellen Handlung und gutem Aufbau. Auf jedenfall Wert gelesen zu werden, gerade wenn man mal einen etwas anderen Thriller sucht!

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