Als ein Familienskandal Sarahs Zukunftspläne zunichtemacht, flüchtet sie aus Chicago zu ihrer Tante in die Kleinstadt Green Valley. Dort fühlt sie sich ziemlich fehl am Platz - bis ...
Inhalt (Klappentext)
Als ein Familienskandal Sarahs Zukunftspläne zunichtemacht, flüchtet sie aus Chicago zu ihrer Tante in die Kleinstadt Green Valley. Dort fühlt sie sich ziemlich fehl am Platz - bis sie auf Grayson trifft. Grayson ist anders als sie, ein richtiger Naturbursche. Er nimmt Sarah mit in seine Welt, zeigt ihr die Schönheit der Rocky Mountains, und bald hat Sarah in seiner Nähe heftiges Herzklopfen. Doch dann holt sie ihr altes Leben aus Chicago wieder ein…
Meine Meinung
Nachdem ich alle fünf Bände der Green-Valley-Love bereits gelesen und geliebt habe, war klar, dass ich auch unbedingt die Kurzgeschichte von Lilly Lucas lesen möchte. Mit ihren knapp 90 Seiten eignet sich die Geschichte perfekt, um sie an einem Abend durchzulesen und ich habe mich sehr gefreut, wieder in die bezaubernde Kleinstadt Green Valley zurückkehren zu dürfen, wenn auch nur für kurze Zeit.
Wer meine Rezensionen zu den anderen Büchern der Reihe kennt, weiß sicherlich schon, dass Lilly Lucas mich jedes Mal aufs Neue mit ihren Geschichten überzeugen konnte.
Auch dieses Mal war es nicht anders. Die Autorin hat ein großes Talent dafür, liebenswerte und authentische Charaktere zu schaffen. In nicht einmal 100 Seiten sind mir die Protagonisten Sarah und Grayson echt ans Herz gewachsen. Sogar so sehr, dass ich am liebsten einen ganzen Roman über ihre Geschichte gelesen hätte… aber natürlich kann ich das nicht als Kritikpunkt werten, da es ja von Anfang an klar gewesen ist, dass die Reise nach Green Valley danach endgültig vorbei sein würde.
Und wow, ich hätte nicht gedacht, dass ich die Kleinstadt und ihre Bewohner so vermisst haben. Auch in „Find me in Green Valley“ treffen wir die meisten der Protagonisten aus der Hauptreihe wieder. Wie es nun mal so ist, kennt in der Stadt einfach jeder jeden und da bleibt so etwas auch nicht aus. Außerdem ist Will aus „New Promises“ Sarahs Cousin mütterlicherseits und sie wohnt während ihrer Zeit in Green Valley bei seinen Eltern.
Sarah ist eigentlich ein ganz anderes Leben gewöhnt. Sie wohnt in Chicago, als Tochter reicher Eltern musste sie sich nie Sorgen um Geld machen oder arbeiten und ein Elite College war für sie eine Selbstverständlichkeit. Auch ihr Freund Nate gehört in diese Welt.
Doch anders als es scheint ist Sarah alles andere als arrogant oder hochnäsig - ganz im Gegenteil zu ihrem Freund (der zum Glück nicht all zu lange ihr Freund bleibt).
Nate hingegen ist ein richtiger Naturmensch. Er kann sich ein Leben ohne die wunderschöne Landschaft der Rocky Mountains gar nicht vorstellen.
Die Liebesgeschichte und auch Freundschaft der beiden entwickelt sich zwar schnell und bleibt doch authentisch. Es sprühen nur so die Funken und es war auf eine wunderbare Art kitschig ohne zu kitschig zu sein, ganz wie man es von Lilly Lucas kennt (falls das überhaupt Sinn macht).
Was ich ein wenig Schade fand, ist, dass das Buch mit dem Cover und Format leider nicht mehr zum Rest der Reihe passt. Ich muss ehrlich sagen, dass das Cover allein mich nicht unbedingt angesprochen hat. Andererseits ist das andere Cover aber auch verständlich, da die Geschichte im Rahmen einer Kurzgeschichten-Reihe bei Knaur erschienen ist.
Fazit
„Find me in Green Valley“ ist eine süße Kurzgeschichte für zwischendurch. Ich würde zwar nicht sagen, dass es unbedingt ein Muss für alle Leser der Reihe ist, aber dennoch ist das Buch sehr schön für alle Fans, die gerne ein letztes Mal in die Kleinstadt in den Rocky Mountains zurückkehren möchten.
Bewertung
4/5☆
Ich möchte mich noch einmal ganz herzlich beim Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken! ♡
Er ist so berühmt wie berüchtigt in der Welt der Feen: Robin Goodfellow, auch bekannt unter dem Namen Puck. Trotz allem, wofür ihn Feen und Menschen gehalten haben – Ruhestörer, Verräter, ...
Inhalt (Klappentext)
Er ist so berühmt wie berüchtigt in der Welt der Feen: Robin Goodfellow, auch bekannt unter dem Namen Puck. Trotz allem, wofür ihn Feen und Menschen gehalten haben – Ruhestörer, Verräter, Narr oder auch Rabe –, ist Puck zuallererst eines: der treue Gefährte von Königin Meghan und ihrem Prinzgemahl Ash. Und als eine neue Bedrohung das Feenreich heimsucht, begibt sich Puck auf die gefährlichsten Reise seines Lebens …
Meine Meinung
Endlich. Endlich wieder eine neue Geschichte aus Nimmernie! Wer meinen Blog schon länger verfolgt, weiß, dass Julie Kagawa zu meinen liebsten Fantasy/Jugendbuch AutorInnen gehört. Ihre „Plötzlich Fee“-Reihe habe ich vor Jahren gelesen und sie gehört noch immer zu meinen Lieblingsbüchern (riesige Leseempfehlung an dieser Stelle). Auf dieses Spin Off habe ich mich dementsprechend schon gefreut, seit Julie Kagawa angekündigt hatte, dass auch Puck seine eigene Geschichte bekommt.
Achtung:
Ich rate euch sehr, die „Plötzlich Fee“-Reihe vorher gelesen zu haben, denn „Plötzlich Rebell“ spielt zeitlich danach und viele Ereignisse aus der ersten Reihe werden immer wieder thematisiert. Wenn ihr also Meghans Geschichte („Plötzlich Fee“) noch nicht kennt, werdet ihr vermutlich bei Pucks ziemlich verloren sein. Zwar gibt es noch ein Spin Off - „Plötzlich Prinz“ -, das zeitlich zwischen den beiden Reihen spielt, aber dieses habe ich selbst nicht gelesen. Ich glaube, aber, dass dieses nicht ganz so wichtig ist, um Pucks Story zu verstehen.
Schon nach wenigen Seiten war ich wieder voll und ganz von dieser magischen Welt gefesselt. Es fühlte sich an, wie nach langer zeit wieder nachhause zu kommen. Anfangs hatte ich ein wenig Angst, dass mir die Geschichte vielleicht nicht mehr so gut gefallen würde wie vor einigen Jahren, da ich nun älter bin und auch mein Lesegeschmack sich natürlich ein wenig geändert hat, aber die Autorin hat mich schnell eines besseren belehrt.
Puck mochte ich schon als Nebencharakter unglaublich gerne und so war es kein großes Wunder, dass ich auch hier sehr gerne hatte. Er ist in der ganzen Feenwelt bekannt und gefürchtet. Immer ein Lächeln im Gesicht, immer ein Witz auf den Lippen, immer Unfug im Kopf. Durch seine eigene Perspektive lernen wir nun auch den dunklen Teil seiner Vergangenheit kennen - den Teil, auf den Puck selbst nicht stolz ist und von dem er dachte, er hätte ihn für immer hinter sich gelassen. Doch beim Kampf gegen eine neue Bedrohung im Nimmernie kommt diese Seite von Puck plötzlich wieder zum Vorschein, ohne dass er etwas dagegen tun kann…
Ganz nach Kagawa-Manier ging es schnell spannend los und direkt zu Anfang lernen wir neue Charaktere kennen. Einer davon ist Kierran, der Prinz des Eisernen Reiches und der Sohn von Pucks Freunden, Meghan und Ash. Er wurde aus dem Nimmernie verbannt und ist nun der König der Vergessenen. Jenen Feen, die in dem Schleier zwischen den Welten der Feen und der Menschen leben. Bisher wissen wir nur sehr wenig über ihn, aber ich hoffen, dass sich dies in den weiteren Bänden der Trilogie noch ändert.
Der zweite neue Charakter ist Nyx, ein uraltes Feenwesen und eine Vergessene. Einst diente sie der „Herrin“ als Meuchelmörderin, lange bevor die Feenreiche entstanden sind. Sie war lange fort und kann sich kaum an diese Zeit erinnern. Nun dient sie König Kierran.
Als Puck ihr zum ersten Mal begegnet, ist er sofort fasziniert. So einem Feenwesen ist er zuvor noch nie begegnet. Doch diese Begegnung hat einen unerfreulichen Grund: Nyx sucht Kierran auf, um sich zusammen mit ihm auf die Jagd nach einer unbekannten Bedrohung zu machen, die die Vergessenen unruhig werden lässt und ihre Köpfe mit negativen Gefühlen vergiftet.
Kurzerhand entschließt sich Puck, ihr und Kierran zu folgen und sich gemeinsam in ein neues Abenteuer zu stürzen. Da wissen sie aber noch nicht, was sie erwartet und wie schlimm es um das Nimmernie wirklich steht…
Es fehlte auch in Kagawas neuester Reihe nicht an Action. Ich lese die Kampfszenen in ihren Romanen immer sehr gerne, da man nie weiß, was als nächstes passieren wird. Sie schafft es zudem auch diese Szenen noch humorvoll zu schreiben, was perfekt zu Puck passt.
Außerdem treffen wir auch Königin Meghan und ihren Prinzgemahlen Ash wieder. Ich fand es toll, dass die beiden auch hier eine größere Rolle spielen. Ein weiteres bekanntes Gesicht - naja, Katzengesicht - war Grimalkin. Ohne ihn hätte der Geschichte einfach etwas gefehlt.
Die letzte Komponente ist die Liebesgeschichte, die im Auftakt der Puck-Trilogie langsam Gestalt annimmt. Schon bei der Vorstellung von Nyx, werden die meisten geahnt haben, dass sich zwischen Puck und ihr eine gewissene Chemie entwickeln wird. Die beiden wirken völlig gegenseitig und doch sehe ich, inwiefern sie sich auch ähneln. Ich bin gespannt, wohin das noch führen wird…
Fazit
Julie Kagawa hat es mal wieder geschafft, mich zu fesseln und voll und ganz zu überzeugen. Sie ist und bleibt eine meiner liebsten AutorInnen. „Plötzlich Rebell - Aufruhr im Nimmernie“ ist ein sehr gelungener Reihenauftakt und nach dem Ende von Band 1 würde ich am liebsten sofort weiterlesen. Ich hoffe, dass die anderen Bände schon bald erscheinen.
Falls ihr „Plötzlich Fee“ noch nicht kennt, kann ich euch die Reihe sehr empfehlen und für alle, die bereits Fans sind, ist auch dieses Spin Off ein Muss.
Bewertung
5/5☆
Vielen Dank an den Heyne Verlag, der mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. ♡
Jersey, 1940. Als die junge Hedy erfährt, dass im Lager der Deutschen eine Übersetzerin gesucht wird, ist das ihre letzte Chance. Seit Wochen hat sie kaum etwas gegessen, und eine ...
Inhalt (Klappentext)
Jersey, 1940. Als die junge Hedy erfährt, dass im Lager der Deutschen eine Übersetzerin gesucht wird, ist das ihre letzte Chance. Seit Wochen hat sie kaum etwas gegessen, und eine andere Arbeit wird sie auf der von Nazis besetzten Insel nicht finden. Denn Hedy ist Jüdin - was im Lager niemand weiß. Während sie nun alles daransetzt, unentdeckt zu bleiben, verliebt sie sich ausgerechnet in einen Wehrmachtssoldaten. Doch sosehr sie sich zu Kurt hingezogen fühlt, weiß sie auch: Diese Liebe könnte für sie beide tödlich enden. Als Hedys Deckung schließlich auffliegt, bleiben dem Paar nur wenige Stunden, um ein Versteck für Hedy zu finden. Gemeinsam mit einer mutigen Freundin fassen sie einen ungeheuerlichen Plan …
Meine Meinung
Schon als ich das Buch erstmals in der Programmvorschau des Lübbe Verlags entdeckt habe, hat mich der Klappentext sehr neugierig gemacht und ich wollte gerne mehr über die Geschichte erfahren. Eigentlich gehören historische Romane nicht zu den Genres, die ich häufiger lese, aber irgendwie hatte ich dann doch Lust mal wieder etwas anderes zu lesen.
Als ich das Buch bei der Bloggerjury angefragt habe, wusste ich noch nicht, dass das Buch tatsächlich auf einer wahren Geschichte beruht. Das ganze spielt sich auf den Kanalinseln, genauer gesagt auf Jersey, ab. Die Autorin, Jenny Lecoat, wurde 15 Jahre nach Ende der Besatzung der Kanalinseln durch die Nazis auf Jersey geboren und so sagt sie selbst, ihr sei die Geschichte der Inseln immer sehr präsent gewesen.
Die Geschichte beginnt wie der Klappentext schon sagt im Jahre 1940 und endet erst nach der Besatzung 1946. Die Autorin deckt hier also sechs Jahre auf nur knapp 300 Seiten ab und anfangs war ich ehrlich gesagt skeptisch, wie sie das authentisch und ohne große Lücken schaffen sollte. Und doch ist es ihr letztlich gut gelungen.
Zugegebenermaßen ging es mir anfangs noch etwas schnell. Wir werden in das Geschehen des Sommers 1940 hineingeworfen und erleben Hedys Angst vor der unvermeidlichen Besatzung der Kanalinseln. Hedy ist aus Österreich geflohen, denn als Jüdin war sie in Wien nicht mehr sicher. Sie dachte, sie wäre es in Jersey, aber nun muss sie abermals um ihre Sicherheit bangen.
Schon zum zweiten Kapitel hin gibt es dann einen Zeitsprung ins Jahr 1941 und wir erleben Hedys beginnenden Überlebenskampf mit. Der Antisemitismus des Nazi-Regimes und die Einschränkungen für Juden nehmen bereits Form an und unsere Protagonistin hat Probleme sich ohne eine Arbeit über Wasser zu halten - besonders nachdem sie offiziell als Jüdin klassifiziert wurde.
Als Dorothea, die neue Freundin ihres einzigen Freundes Anton, ihr schließlich von einer Stelle als Übersetzerin für die Nazis erzählt, schlägt sie diese Option erstmal aus - aber letztlich ist es doch ihre einzige Chance…
Bei ihrer neuen Stelle als Übersetzerin lernt sie dann den Wehrmachtsoffizier Kurt kennen, der wohl ein Auge auf sie geworfen hat. Er weiß allerdings nicht, dass sie Jüdin ist und so glaubt Hedy, dass er wie alle anderen Nazis ist. Aber schon bald merkt sie, dass er ebenso wenig von der Ideologie der Nationalsozialisten hält wie sie selbst und es nie seine freie Entscheidung war, sich der Wehrmacht anzuschließen.
Die Liebesgeschichte spielt eine größere Rolle in der Geschichte als ich zuvor erwartet hatte. Zwar wird aus dem Klappentext schon klar, dass es eine geben wird und sie besonders am Ende noch eine zentrale Rolle spielen wird, aber es ging schon sehr schnell los und die Beziehung entwickelte sich in einem relativ schnellen Tempo, nachdem sie sich einmal kennengelernt hatten. Deshalb habe ich auch erst noch ein wenig gebraucht, um mit den beiden als Paar warm zu werden, aber letztlich habe ich sie doch ins Herz geschlossen.
Was ich sehr gerne mochte, ist, dass die Autorin hier mehrere Seiten aufgezeigt hat. Einmal haben wir Hedy und die Kanalinsulaner, die hilflos mitansehen mussten, wie ihr Zuhause besetzt wurde und ihnen sogar das notwendigste zum Leben verweigert wurde. Und dann gibt es die Nazis, die genau dafür verantwortlich sind.
Obwohl nun alles ganz klar wirkt, hat Jenny Lecoat hier ganz deutlich gemacht, dass dies weder für alle Insulaner noch für alle Wehrmachtssoldaten galt. Da gab es zum Beispiel die Insulaner, die sogar ihre Nächsten verraten würden und etwas zu engagiert den Nazis geholfen haben bzw. ihren Anweisungen nachgegangen sind. Ebenso gab es Leute bei der Wehrmacht, die ganz und gar nicht einverstanden waren mit den ganzen Maßnahmen des Regimes und Hitlers Visionen.
Wieso diese dennoch Folge leisten mussten, zeigt uns Kurts Geschichte zu gut. Ursprünglich wurde er gar nicht zum Soldaten ausgebildet sondern zum Ingenieur in einer Schiffswerft - bis das Regime sie zwang stattdessen Panzer zu warten.
Und obwohl die Autorin auch diese anderen Einstellungen der Menschen zeigt, wird genauso gut deutlich, wie verbittert manche Nazis die Ideologien verteidigten und Juden am liebsten tot sehen wollten.
Auch der harte Kampf ums Überleben wurde sehr authentisch beschrieben. Die Geschichte wird zunehmend trister, grauer und beinahe schon hoffnungslos. Man kann gar nicht anders als Mitleid und gleichzeitig Bewunderung für die Menschen zu empfinden. Die Geschichte geht einem sehr Nahe und auch wenn es zentral um Hedy und Kurt geht, verfolgen wir als Leser die Schicksale vieler Menschen, die auf verschiedensten Seiten stehen.
Fazit
Obwohl sich die Liebesgeschichte für meinen Geschmack teilweise etwas schnell entwickelt hat, konnte mich die Geschichte insgesamt von sich überzeugen und bin froh, dass mich der Klappentext auf das Buch aufmerksam gemacht hat. Ich glaube, dass die Geschichte auch für die Leute geeignet ist, die für gewöhnlich eher weniger oder noch keine historischen Romane gelesen haben. Das Buch ist nicht zu anspruchsvoll und der historische Kontext wurde von der Autorin sehr gut erklärt, ohne zu ausschweifend zu sein.
Bewertung
4/5☆
Vielen Dank an den Lübbe Verlag, der mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.♡
In Detroit wimmelt es nur so vor gefährlichen Kreaturen – und Nora Jacobs ist eine der wenigen, die davon weiß. Ihr Fähigkeiten konnten sie jedoch bisher vor Schlimmerem bewahren. ...
Inhalt (Klappentext)
In Detroit wimmelt es nur so vor gefährlichen Kreaturen – und Nora Jacobs ist eine der wenigen, die davon weiß. Ihr Fähigkeiten konnten sie jedoch bisher vor Schlimmerem bewahren. Bei einem nächtlichen Zwischenfall im düsteren Underworld Club ändert sich das jedoch schlagartig, als der mächtigste Vampir der Stadt auf sie aufmerksam wird und ihre Kräfte für sich nutzen will. Immer mehr Unterweltler verschwinden aus Detroit, und Nora soll helfen, sie wieder aufzuspüren. In Troll Terrance findet sie dabei schnell einen engen Verbündeten. Doch die Zeit wird knapp. Und Nora beginnt sich zu fragen, wie zum Teufel sie lebend aus dieser Situation herauskommen soll ...
Meine Meinung
Als ich das Buch bzw. die neue Reihe in der Programmvorschau des One Verlags entdeckt habe, hat mich der Klappentext und die Idee dahinter direkt angesprochen. Und - ich werde nicht lügen - auch das Cover ist nicht ganz unschuldig daran, dass ich das Buch lesen wollte. Da hat Alexander Kopainski wirklich tolle Arbeit geleistet!
Ein wenig verunsichert hat mich dann aber, dass ich erfahren habe, wer hinter dem Pseudonym Jackie May steckt: Kelly Oram und ihr Mann Josh Oram. Was die Bücher der Autorin angeht, bin ich nämlich wirklich zwiegespalten. Während ich „Cinder & Ella“ von ihr absolut geliebt und in kürzester Zeit verschlungen habe, habe ich mich durch „V is for Virgin“ und „A is for Abstinence“ - ganz besonders bei letzterem - ziemlich durchgequält.
Ich wusste also absolut nicht, was mich dieses Mal erwartet, wollte mich dann aber doch auf die Geschichte einlassen…
Der Anfang der Geschichte konnte mich tatsächlich sofort mitreißen. Wir lernen die Protagonistin Nora in einer brenzligen Situation kennen. Nora hatte schon immer die Gabe, zu erspüren, wann sie sich in Gefahr befindet und auch dieses Mal muss sie leider recht behalten.
Ihr aufdringlicher Nachbar Xavier möchte unbedingt mit ihr ausgehen und sie weiß ganz genau, dass er sie eigentlich nur zu sich locken und sie verletzen möchte. Ihr bleibt trotzdem nichts anderes übrig, als ihn zu begleiten - und zwar ins gefährliche „Underworld“. Zu ihrem Glück weiß Xavier jedoch nicht, was es mit dem ominösen Nachtclub wirklich auf sich hat.
„Vampire, Trolle, Werwölfe & Feen: geballte Fantasy-Power“ verspricht uns der Klappentext - ihr könnt euch also bestimmt schon denken, welches Geheimnis der Underworld Club birgt.
Aber nun noch einmal zurück zu Nora. Sie erspürt nicht nur die Gefahr, sondern sieht auf die nahe Vergangenheit eines Gegenstands oder Lebewesens, sobald sie es berührt. Das hat ihr schon das ein oder andere Mal das Leben gerettet. Ihre Kindheit war nicht einfach, denn ihre ihre Mutter wurde von Vampiren getötet und so wuchs Nora in Pflegefamilien auf. Auf unerklärliche Weise übte sie außerdem schon immer eine große Faszination auf Männer und Jungs aus, sodass sie immer wieder von ihnen belästigt wurde. Man merkt also schnell: ganz schön viele harte Themen, die mich sogar ein wenig überrascht haben, da es sich um ein Jugendbuch handelt.
Das Buch fängt also schon ziemlich spannend an und auch die Protagonistin war mir auf den ersten Seiten sehr sympathisch, denn sie wirkt kämpferisch und nicht leicht unterzukriegen. Ihr merkt aber bestimmt dass ich „war“ schrieb. Leider änderte sich das im Laufe der Geschichte, denn obwohl sie doch so zurückhaltend war und nicht leicht vertraute, wurden innerhalb von zwei/drei Kapitel viele neue Nebencharaktere - fast alle männlich - vorgestellt und Nora warf sofort all ihre Skepsis gegenüber Männern ab. Das alles kam so schnell, dass es einfach nicht authentisch war. Und auch einige der Charaktere waren so verrückt nach ihr, dass ich das Gefühl hatte, eine Geschichte über einen absolut durchschnittlichen Menschen zu lesen - ganz abgesehen von ihrer Vergangenheit - der jeden mit seinem Wesen für sich gewann… Naja.
Wenn es Thematiken in Büchern gibt, die ich nicht leiden kann, dann ganz sicher das „Ich bin nicht wie anderen Frauen“-Thema und genau so ist es leider rübergekommen. Das alles hätte mehr Sinn gemacht, hätte das Autorenduo wenigstens die magische Gabe, die für diese Anziehung verantwortlich ist, vernünftig thematisiert. Stattdessen hatte ich das Gefühl, dass das alles eher mit einem Lachen abgetan wurde.
Die Idee der Geschichte an sich war interessant und hatte noch viel mehr Potential. Magische Wesen verschwinden spurlos und Nora macht sich auf die Suche nach ihnen ohne zu wissen, was sie erwarten wird, wenn sie das Geheimnis des Verschwindens lüftet.
Die Umsetzung hat meiner Meinung nach aber an einigen Stellen zu wünschen übrig gelassen. Das ernste und gefährliche Hauptthema wurde viel zu sehr untergraben von den stellenweise schon lächerlich dämlichen „Bösewichten“.
Irgendwie war das Buch für mich voller Gegensätze. Für ein Jugendbuch werden hier wirklich ernste Themen aufgegriffen und auch die Protagonisten sind schon alle Erwachsen. Gleichzeitig verhalten sich einige, so auch Nora, aber eher so, wie ich es von jüngeren Protagonisten erwarten würde. Unüberlegt, leichtfertig, naiv.
Auch der Schreibstil hat einfach nicht gepasst. Ich möchte damit nicht sagen, dass er schlecht ist, denn ganz im Gegenteil lässt er sich locker und leicht lesen. Aber genau diese Leichtigkeit hat gar nicht zur Handlung gepasst. Die düstere Atmosphäre blieb nur zu Anfang des Buches bestehen und danach wurde alles klischeehaft… leicht.
Mit Detroit wählten die Autoren beabsichtigt eine eher gefährliche Stadt, wie man auch dem Erzähler entnehmen kann, und trotzdem vergaß man das sehr schnell.
Natürlich gab es auch einige Pluspunkte. Wie bereits erwähnt fand ich die Idee sehr gut, leider nur nicht so toll ausgearbeitet. Dafür mochte ich aber einige Nebencharaktere sehr gerne. Ja, auch sie waren etwas klischeehaft und manchmal nicht ganz authentisch, aber doch recht liebenswert. Besonders gerne mochte ich den Troll Terrance.
Doch auch hier fällt mir direkt wieder etwas ein, was ich zu bemängeln habe. Weiter oben habe ich beschrieben, wie verblüfft ich war, dass Nora einfach all ihr Misstrauen vergessen hat und auch hier beschloss sie innerhalb von wenigen Minuten, dass der Troll ihr neuer bester Freund wird. Nora als Hauptperson war in der ganzen Geschichte mein größtes Problem.
Die gesamte Idee, und das kann ich immer wieder nur wiederholen, hatte viel Potential. Die magischen Wesen, die uns versprochen wurden? Vampire, Trolle, Feen, Zauberer, Dämonen, alles da. Urban-Fantasy in einer „gefährlichen“ Stadt? Eine Protagonistin mit einer tragischen Vergangenheit? Sexuelle Belästigung, Mord, Kindheitstrauma, check.
Ein mysteriöses Verschwinden magischer Wesen? Da kommen Noras Kräfte ganz gelegen.
Und trotzdem hat all das nicht richtig zum Genre gepasst, während sich Schreibstil und die Persönlichkeiten der Charaktere in Richtung Jugendbuch gewandt haben.
Auch das Ende war einfach zu perfekt und „Friede, Freude, Eierkuchen“. Die Vergangenheit und der Ursprung der Fähigkeiten von Nora waren eher Nebensache, wobei ich hoffe, dass das noch in den nächsten Bänden thematisiert wird.
Fazit
Ich weiß ganz ehrlich nicht, ob ich diese Reihe fortsetzen möchte. Dass ich von Kelly Oram vermutlich nichts mehr lesen werde, habe ich für mich entschieden, als ich „A is for Abstinence“ abgebrochen habe, denn auch dort hatte ich ähnliche Kritikpunkte wie hier.
Dennoch machen mich diese ganzen offenen Fragen nach Band 1 wirklich neugierig und ich habe Hoffnung, dass die Reihe doch noch besser wird. Vielleicht geht das Autorenduo dann endlich die ernsten Themen an.
Eine eindeutige Leseempfehlung kann ich leider nicht aussprechen. Ich glaube, dass dieses Buch definitiv nicht jeden Geschmack trifft und ich würde es nicht unbedingt als Jugendbuch/Young Adult einordnen. Wenn einem jedoch Klischees und eine gewisse Leichtigkeit auch bei solchen Geschichten nichts ausmacht, kann man der Reihe doch eine Chance geben.
Ich persönlich weiß noch nicht, ob letztlich meine Neugier siegt, oder ich die Reihe und die Geschichten der Autorin einfach ruhen lasse. Dabei wäre es wirklich zu Schade, bei den schönen Covern… und ich bin mir sicher, dass ich hier nicht die Einzige bin, die sich voll und ganz in die Cover verliebt hat.
Bewertung
2,5-3/5☆
Zuletzt möchte ich mich noch einmal für das Rezensionsexemplar beim One Verlag bedanken! ♡
Die schaurige Wahrheit über Peter Pan - erzählt von Captain Hook!
Du glaubst, meine Geschichte zu kennen. Natürlich, jeder kennt meine Geschichte, sie wird wieder und wieder erzählt. ...
Inhalt (Klappentext)
Die schaurige Wahrheit über Peter Pan - erzählt von Captain Hook!
Du glaubst, meine Geschichte zu kennen. Natürlich, jeder kennt meine Geschichte, sie wird wieder und wieder erzählt. Aber sie entspricht nicht der Wahrheit. Denn Peter Pan lügt. Peter wird euch erzählen, dass ich der Bösewicht in seiner Geschichte bin, dass ich ihm Unrecht getan habe, dass ich niemals sein Freund war. Aber wie ich schon sagte, Peter lügt. Dies ist, was wirklich geschehen ist: Ich bin Peter Pan auf seine Insel gefolgt, weil er mir ewige Kindheit und unendlichen Spaß versprochen hat. Ich war sein erster und bester Freund auf der ganzen Welt und seine rechte Hand. Aber Peters Verständnis von Spaß ist so gefährlich wie ein Piratensäbel, und als ich das erkannte, wurde Nimmerland für mich zum Albtraum.
Meine Meinung
Ich bin ein großer Fan von Märchen und Klassiker-Adaptionen und so wollte ich mir auch diese Reihe von Christina Henry nicht entgehen lassen. Ich habe schon einiges Gutes über die „Alice im Wunderland“-Reihe der Autorin gehört, weshalb ich mich sehr gefreut habe, dass der Penhaligon mir ihr neues Buch „Die Chroniken von Peter Pan - Albtraum im Wunderland“ zur Verfügung gestellt hat - vielen Dank!
(Die Bücher lassen sich alle unabhängig von einander lesen, mit Ausnahme der Alice-Reihe, die zusammen gehört.)
Der Schreibstil hat mir sofort gefallen! Die Autorin schreibt in der Ich-Perspektive von Jamie und ab und an gibt es Bemerkungen, die sich auf den späteren Verlauf der Handlung beziehen. Diese Andeutungen haben alles noch so viel spannender gemacht! Und obwohl die Kapitel teilweise recht lang waren und ich gar nicht so ein großer Fan davon bin, hat mich das hier gar nicht so sehr gestört, weil der Schreibstil so schön flüssig und fesselnd war.
Ich glaube, wir alle kennen Peter Pan. Die Disney-Verfilmung gehört zu meinen persönlichen Favoriten. Doch hier lernen wir eine ganz neue, düstere Seite des Nimmerlands kennen…
Die Geschichte erleben wir aus der Perspektive von Jamie, den wir später als Captain Hook kennen werden. Er und Peter waren einst beste Freunde, aber dann beginnt Jamie ihn zu hinterfragen und erkennt, dass die Jungen, die Peter mit auf die Insel bringt, diesem eigentlich egal sind. Er holt sie von „Andernorts“ zu sich und nach einer Weile auf der Insel, beginnen sie ihre Vergangenheit zu vergessen.
Es bleibt Jamies Aufgabe sich um die Jungen zu kümmern. Die Jungen, die wie er und Peter nie erwachsen werden möchten - und die Magie der Insel ermöglicht ihnen dies.
Peter spielt gerne Spiele und so verbringen er und seine Jungs ihre Zeit damit, „Überfall“ oder „Schlacht“ zu spielen. Typische Abenteuer, die Kinder gerne spielen, nicht wahr? Nicht ganz. Das Ganze ist viel realer und die Jungen auf der Insel sterben immer wieder, wenn es ihnen nicht gelingt Piraten zu töten oder die „Vieläugigen“ sie fangen und fressen.
Diese düstere Atmosphäre habe ich geliebt. Die Autorin lässt uns die Geschichte mit ganz anderen Augen sehen und zusammen mit Jamie erkunden wir das Geheimnis der Insel. Christina Henry macht das ganze richtig spannend und ich habe mich immer wieder gefragt, was wir als nächstes über Peter und Jamies Vergangenheit herausfinden.
Wieso bleiben die Jungen für immer klein, solange sie bei Peter bleiben? Und wieso erlaubt ihnen Peter nicht, die Insel je wieder lebend zu verlassen?
Es gab auch einige tolle Charaktere, wie z.B. der kleine Charlie, den Peter nicht leiden kann, weil er viel zu klein für seine Spiele ist, oder Nick und Nebel, die Zwillinge, die sich andauernd zum Spaß prügeln und zusammen mit Jamie schon am längsten auf der Insel sind. Neben Jamie einige meiner Lieblingscharaktere!
Doch leider gibt es auch viele Charaktere, die der Tod nicht verschont und manche sind sogar so schrecklich und schockierend, dass sie mich sprachlos zurück gelassen haben.
Die Geschichte war die gesamte Zeit über spannend und ich wollte das Buch wirklich nicht mehr aus der Hand legen. Das ganze Buch habe ich in zwei Tagen fettig gelesen und ich wollt gar nicht mehr, dass es noch endet. Besonders zum Ende hin wurde es immer spannender - ein Wettlauf gegen die Zeit.
Fazit
Christina Henry konnte mich mit ihrem Buch voll und ganz überzeugen und hat definitiv eine neue Leserin dazu gewonnen. Ich freue mich schon sehr, auf ihre anderen Bücher und habe sie direkt auf meine Wunschliste gesetzt.
Ich kann das Buch allen empfehlen, die ebenso Klassiker-Adaptionen lieben und auch Disneygeschichten gerne mal schauriger erleben möchten. Aber auch für alle anderen Fantasy- ist dieses Buch eine große Empfehlung!
Bewertung
5/5☆
Noch einmal vielen Dank für das Rezensionsexemplar, penhaligon Verlag! ♡