Stadt ohne Gott
Stadt ohne GottIn Beirut treffen vier ganz unterschiedliche junge Erwachsene aufeinander. Die Berlinerin Rosie ist eigentlich auf der Suche nach ihrem verschollenen Freund als die Liebe sie findet. Daoud entkommt seiner ...
In Beirut treffen vier ganz unterschiedliche junge Erwachsene aufeinander. Die Berlinerin Rosie ist eigentlich auf der Suche nach ihrem verschollenen Freund als die Liebe sie findet. Daoud entkommt seiner Familie, aber nicht seiner Erziehung. Rafik plant eine große Karriere in der Modebranche, findet aber gar keinen rechten Einstieg.
Auf zwei Zeitebenen bringt uns der Autor das Geschehen um Rosie, Daoud, Rafik und den anderen näher. Also versucht er, ich habe bis zum Schluss zu keinem der Figuren irgendeine Art von Beziehung aufgebaut. Alle wirken unnahbar und je weiter ich las, desto mehr waren sie mir irgendwann egal. Sicherlich nicht die vom Autor gewünschte Wirkung ; ) Jeder von ihnen kämpft um sein persönliches Stückchen Glück, jeder schwelgt in Erinnerungen, keiner von ihnen weiß so recht wohin mit sich. Dieses Hin und Her ohne rechtes Vorwärtskommen fand ich bald sehr ermüdend, die Figuren (naja, der Autor somit) macht es einem sehr schwer alle Intentionen zu verstehen. Die Handlung selbst verschwindet fast unter diesem Berg von Gefühlen und Gedanken undundund, sodass mir als Leser ein bisschen der rote Leitfaden und damit Sinn und Zweck des Ganzen abhanden gekommen ist. Die immer mal wieder aufflackernden Kämpfe rund um Beirut, sowie die Darstellung des Alltags unter diesen Bedingungen selbst, sind dem Autor hingegen gut gelungen. Dadurch und auch durch die sprachliche Gestaltung war ich dann doch wieder ein bisschen mit „Stadt ohne Gott“ versöhnt. Unterm Strich reicht das aber nicht aus, um viele Fragezeichen und das Gefühl zu vertreiben, dass der Autor diesen Roman sicherlich zielgenau für irgendjemanden geschrieben hat. Nur halt nicht für mich.