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Veröffentlicht am 06.03.2023

Ein absolutes #mustread

Die Erben der Drachen
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Welche Geschichte wolltet ihr am liebsten gar nicht verlassen?

Seitdem ich „Die Erben der Drachen“ beendet habe, tobt Heimweh in mir. Nicht nur, weil die von Sabine Schulter erschaffene Welt interessant, ...

Welche Geschichte wolltet ihr am liebsten gar nicht verlassen?

Seitdem ich „Die Erben der Drachen“ beendet habe, tobt Heimweh in mir. Nicht nur, weil die von Sabine Schulter erschaffene Welt interessant, vielfältig und komplex daherkommt, sondern weil hier Drachen existieren, Magie und unerschütterlicher Glaube. Mythen und Legenden sind wahr und die Ehrfurcht, die die Figuren den Wundern gegenüber empfinden, lag greifbar in der Luft. Doch auch die Charaktere wuchsen mir ans Herz, gingen mir nah.

Erzählt wird hauptsächlich aus Sicht der so unterschiedlichen Schicksalszwillinge Fiha und Noss. Und doch nehmen Asciir, Imra, Malissa und Alica mit ihrem Auftauchen den gleichen Raum ein, bleiben nicht zurück. Wer mein Favorit war, mag ich nicht zu sagen, denn ich verstand jeden einzelnen. Jeder trug eine Bürde, ein Geheimnis, Mut und die Bereitschaft, alles zu opfern, um das eigene Volk, die Heimat, die Welt zu retten, in sich.
Sabine geizt nicht mit vielfältigen Eigenschaften, Facetten und unerwartete Zügen. Ebenso wenig wie mit malerischen und lebendigen Beschreibungen – es war ein großartiges Gefühl, dieses Buch zu lesen. Trotz des detailreichen, ausführlichen Worldbuildings und den zusätzlichen, ablenkenden Gefahren, die auf die Zwillinge in Hoof warten, gelang es mir problemlos der Storyline unentwegt aufmerksam zu folgen.

Stetige Bedrohungen, überraschende Offenbarungen und Spannung begleiten die Suche nach anderen Auserwählten und den mysteriösen Weg, die Prophezeiung zu erfüllen. Opfer werden gebracht, Weltsicht und Glaube wandeln sich, die Schicksalskinder und ihre neuen Gefährten wachsen über sich hinaus, rücken im Angesicht eines möglichen und endgültigen Endes näher zusammen. Die Dynamik – vor allem um Asciirs Gilde der vermeintlichen Diebe– hat mich sehr beeindruckt, und ebenso fasziniert und berührt wie die gesamte Geschichte. Die seichte Anziehung zwischen ihm und Fiha entfachte zudem ein anhaltendes, verheißungsvolles Kribbeln.
Der Verlauf lässt keine Lücken offen, Erklärungen und Hintergründe fügen sich logisch und stimmig in das abwechslungsreiche Geschehen.

Drama, Emotionen und Aufregung – all das und noch mehr findet sich in „Die Erben der Drachen“. Ein fantastischer Roman, der bei mir keine Wünsche offen ließ.

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Veröffentlicht am 27.02.2023

Abenteuerlicher Auftakt einer kreativen Reihe.

Skyborn – Die Goldflügel-Prüfung
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„Skyborn – Die Goldflügel-Prüfung“ — hier wird ABENTEUER großgeschrieben.

Als Ellies Traum, Goldflügel-Ritterin zu werden, zu Staub zerfällt, sieht sie keine andere Lösung, als eine folgenschwere Entscheidung ...

„Skyborn – Die Goldflügel-Prüfung“ — hier wird ABENTEUER großgeschrieben.

Als Ellies Traum, Goldflügel-Ritterin zu werden, zu Staub zerfällt, sieht sie keine andere Lösung, als eine folgenschwere Entscheidung zu treffen, die sich zu einem gefährlichen, actionreichen Abenteuer wandelt.

Jessica Khoury erzählt den Auftakt ihrer magischen Kinderbuch-Reihe aus der Perspektive des Spatzes und dem diebischen Nox, den sie, samt seiner Bande, nach ihrem Scheitern kennenlernt. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg in die Hauptstadt – und haben doch ein anderes Ziel.

Das Worldbuilding und die Hierarchie, der diese Welt zugrunde liegt, wurden schlüssig und verständlich erklärt, während die Idee der „Vogel-Clans“ frisch und kreativ daher kommt. Charakterlich haben wir es mit einer Vielzahl Eigenschaften und Facetten zu tun. Vor allem die Protagonisten halten mit ihren Unterschieden das Interesse konstant aufrecht.
Während der geheimnisvolle Nox gewitzt, verschlagen wirkt, glänzt Ellie mit ihrer entschlossenen, mutigen Art, die Gegebenheiten zu hinterfragen.
Die Dynamik der kleinen Gruppe wird langsam enger, das Erzähltempo ist rasant, die Dialoge machen Spaß und wurden altersgerecht formuliert.
Jessica Khoury schafft es, durch ihren lebendigen Stil einen besonderen Realismus aufrechtzuerhalten, mit unterschwelliger Gesellschaftskritik zum Nachdenken zu animieren und durch einen gekonnten Wechsel von Action und Ruhe einen ausgeglichenen Verlauf zu kreieren.
Wir begleiten eine Gruppe Kinder dabei, ihre Träume und Hoffnungen wahr werden zu lassen, moralischen Einwänden und Regeln zum Trotz.

Es wird spaßig, brenzlig und ernst.
Und ich freue mich, auf das Wiedersehen.

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Veröffentlicht am 26.02.2023

Spannende Fortsetzung.

Ouija - Tote lügen nicht
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In „Ouija – Tote lügen nicht“ heißt die Nekromantin Kaliska gleich zwei Neuankömmlinge im "Tortenhaus“ willkommen.
In ihrer gemütlichen Bleibe finden Menschen, die ihre paranormalen Fähigkeiten nicht kontrollieren ...

In „Ouija – Tote lügen nicht“ heißt die Nekromantin Kaliska gleich zwei Neuankömmlinge im "Tortenhaus“ willkommen.
In ihrer gemütlichen Bleibe finden Menschen, die ihre paranormalen Fähigkeiten nicht kontrollieren können, Obdach. Während Noah jedoch von seiner kühlen Begabung weiß, wird Roxy von ihrem feurigen Talent überwältigt – und hinterlässt eine Spur aus Zerstörung, Leid und Asche in der Stadt …

Wirkte Kally, die so viel mehr beherrscht, als Totenbeschwörung, im Auftakt der Serie, die unabhängig lesbar ist, durchweg von sich überzeugt und überlegen, gibt es in diesem Teil Momente, die sie, zusätzlich zu ihrem selbstlosen, lockeren Charakter, nahbarer werden lassen.
Neben bekannten Figuren, zu denen nicht nur die aktuellen Mitbewohnerinnen Cleo und June zählen, sondern auch Detective Gonzales und Rupert, der Geist mit der Spürnase, lernen wir den rüstigen, forschen Schamen Notaku Green – Kallys Großvater, den ebenfalls Tote beschwörenden Noah und Roxanne kennen. Das Zusammenspiel der verschiedenen Fähigkeiten, Eigenheiten und individuellen Geschichten sorgt für Abwechslung, zudem gelang der Autorin ein ausreichender Einblick in die Magiebegabten.

Melissa schreibt flott, modern und vorstellbar, Dialoge lesen sich authentisch und Spicy-Szenen direkt, ohne vulgär zu sein. Der Mix aus Sarkasmus, Mystik und Spannung, Gefahr, einem Hauch Romantik sowie Geheimnissen halten das Interesse konstant aufrecht.
Zum Geschehen um Kaliska und ihre „Streuner“ gesellt sich die Perspektive der Unruhestifter. Was Heath, Seth und seine Schergen mit ihren größenwahnsinnigen Ritualen bezwecken wollen, kann nur vermutet werden. Auch June und der gesichtslose ‚John‘ geben erneut Fragen auf und ich freue mich schon sehr auf Band 3. Zumindest gibt uns Melissa am Ende einen Hinweis darauf, was als Nächstes auf Kally zukommt …

»Du musst dich in achtnehmen. Nekromantie ist kalte Magie, es ist die Magie der Toten. Du wirst von ihrem Feuer angezogen, weil es das Gegenteil zu deinem Naturell darstellt.«

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Veröffentlicht am 26.02.2023

Eine Geschichte, die bewegt.

The Man I Never Met – Kann man lieben, ohne sich zu kennen?
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„The man I never met“ ist eine seichte Lovestory, die einen leichten, oft humorvollen Ton anschlägt, Hoffnung auf Schicksal weckt und zwischen den Zeilen Aktualität und Ernst verspricht.

Der Klappentext ...

„The man I never met“ ist eine seichte Lovestory, die einen leichten, oft humorvollen Ton anschlägt, Hoffnung auf Schicksal weckt und zwischen den Zeilen Aktualität und Ernst verspricht.

Der Klappentext gibt die Ausgangssituation eindeutig wider, was sich zwischen Hannah und Davey entwickelt, vom Zufall in die Wege geleitet, ist ebenso wunderbar wie schmerzlich zu verfolgen. Denn das Leben, das Wahre, ist keine Hollywood Romanze.

„Ich bin verlassen worden, und mir ist klar, dass ich es akzeptieren muss. Ihm zuliebe. Aber es ist so verdammt schwer.“

Erzählt wird die Handlung, die sich über einen längeren Zeitraum erstreckt, hauptsächlich aus Hannahs Perspektive, unterbrochen durch Einblicke in Daveys Gedanken. So verfolgen wir vorrangig, wie die weibliche Hauptfigur weiter machen, vergessen will, sind Teil ihres Alltags und ihrer Veränderung.
Elle Cook schreibt bildlich, einfühlsam und authentisch, schafft es, sowohl locker wie ernst zu erzählen, wichtige Themen und Probleme aufzugreifen. Neben interessanten Protagonisten wurde der Roman mit tollen, unterschiedlichen Nebencharakteren gefüllt, die tröstend und weise zur Seite standen, Erheiterung in Trübsal und Sehnsucht brachten oder die Wut der Leser schürten. Auch mit verschiedenen Handlungsorten und überraschenden Wendungen war für Abwechslung gesorgt.
Dennoch gibt es einige Längen, wenig relevant und so ausführlich, dass es mir manchmal schwerfiel, bei der Sache zu bleiben.

Nichtsdestotrotz: ich habe Hannah, ihren Schmerz, die Enttäuschung und die verfluchte Hilflosigkeit gefühlt! Denn was ist unfairer, als in der Schwebe aufgegeben zu werden, beraubt jeglicher Möglichkeit eines echten Abschlusses?
Und Davey? Auch ihn konnte ich verstehen, gibt es doch kaum etwas Furchtbareres, als die Angst in den Augen geliebter Menschen zu sehen.

„Du ... kannst Dein Leben nicht meinetwegen auf Eis legen ... das muss aufhören. Und zwar noch heute.“

Im Nachwort lässt uns Elle Cook an etwas sehr Persönlichem teilhaben, womit sie DAS beängstigende Thema ihres Romans vertieft. Danke dafür.



»Mehr Wein«, sage ich und stehe auf.
»Hol uns eine Flasche«, befiehlt Clare. »Mit diesen winzigen Gläschen ist doch nichts anzufangen.«

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Veröffentlicht am 20.02.2023

Nett.

Thanee & Tidus
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„Thanee & Tidus: Das Licht Deiner Seele“ ist ein Romantasy, dem eine starke Idee, jene von Licht und Schatten, zugrunde liegt, mich jedoch nur in wenigen Momenten fesseln konnte.

Die Geschichte wird im ...

„Thanee & Tidus: Das Licht Deiner Seele“ ist ein Romantasy, dem eine starke Idee, jene von Licht und Schatten, zugrunde liegt, mich jedoch nur in wenigen Momenten fesseln konnte.

Die Geschichte wird im Wechsel der beiden Protagonisten, die unterschiedlicher nicht sein könnten, erzählt: während Thanee selbstlos, herzlich und mutig agiert, überzeugt davon ist, dass in jedem Menschen auch Gutes schlummert, steht der Dunkle Prinz im Kontrast zu der reinen Waise– zumindest sollte er das. Ich konnte die fiese, kalte BadBoy Aura zu keiner Zeit sehen oder ernst nehmen, schwingt in Tidus Gedanken doch nur selten wirkliche Boshaftigkeit mit.
Obgleich beide Autorinnen nicht mit ausführlichen Beschreibungen geizen, ist nur wenig Platz für ein griffiges Worldbuilding, dabei ist die Vielfalt magischer Wesen in Tenebris bemerkenswert. Hintergründe über Konflikte und Spaltung des Lands bleiben vage, auf eine zwischenmenschliche sowie charakterlich sinnige Entwicklung wurde verzichtet und auch, wenn der Verlauf zumindest teilweise abwechslungsreich gestaltet wurde, empfand ich das Ende als unbefriedigend.

Aber natürlich gibt es auch Positives zu sagen:
Blutige, grausame Szenen erwarten die LeserInnen vor allem in Umbra und im Schloss der Schattenlande. Das Orakel gibt dem Geschehen etwas Mystisches, Überraschungen und Angriff sorgen für Tempo und die Atmosphäre ist durchweg unberechenbar, teilweise düster. Hannah Sternjakob und Lisa Lamp vermitteln in ihrer Geschichte zahlreiche Werte, angefangen von echter Freundschaft, Vergebung, Loyalität gegenüber dem eigenen Herz und dem ein- sowie aufstehen für Gerechtigkeit. Die Dialoge waren, ausgenommen der plötzlichen Liebesbekundungen, locker und dem Setting angemessen, hin und wieder spritzig-amüsant. Thanee, äußerlich nicht die makellose Heldin, ist ein straighter Charakter, nahezu perfekt und glatt, was ich, in Anbetracht all dessen, was sie bereits erlebt, verloren hat und nun durchstehen muss, nicht nachvollziehbar und echt finde. Im Vergleich geben Tidus „Veränderungen“ dem Verlauf „mehr“.

„Thanee & Tidus“, stellenweise zu einfache, seichte Romantasy, die trotz der genannten Kritik einen Nachmittag nett ausfüllt.

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