Drachen-, Meeres- und Wüstenfans aufgepasst!
Sabine Schulter ist die Autorin, die mit ihrer Mederia-Reihe (Band 1: A Kingdom Darkens) meine Liebe für High Fantasy Romane geweckt hat. All diese Fantasie hinter den einzelnen Völkern, Wesen, Rassen, ...
Sabine Schulter ist die Autorin, die mit ihrer Mederia-Reihe (Band 1: A Kingdom Darkens) meine Liebe für High Fantasy Romane geweckt hat. All diese Fantasie hinter den einzelnen Völkern, Wesen, Rassen, Schauplätzen oder Persönlichkeiten hat mich umgehauen und fasziniert. In „Die Erben der Drachen“ gestaltet sich das nicht anders. Ich habe mich schnell in ihrer Welt wohlgefühlt und bin fast traurig, dass es nach dem Einzelband bereits wieder seine Pforten schließt.
Im Weltenentwurf dieser Geschichte setzt die Autorin einen hohen Fokus auf die Unterwasserwelt und das Wüstenleben. Beide Schauplätze habe ich gar nicht so erwartet, aber das Wissen vor dem Lesestart hätte lediglich meine Vorfreude bestärkt. Ich liebe die Elemente in der Wüstenregion total. Die Beschreibungen der Paläste, Öllampen, Märkte und Gewände, haben mich direkt in die orientalische Atmosphäre eingezogen. Die Welt der Kaheyla wurde jedoch mein Favorit.
Dem meerverbundenen Volk merkt man die Liebe zur Natur, den Riffen und dem Schwimmen an. Ihre Beschreibungen vom Meer, den Wellen oder dessen Lebewesen ist mitreißend und fördert Meerweh. Ich war auch ein wenig neidisch in der Szene, in der eine zutrauliche Robbe von einer Kaheyla Streicheleinheiten möchte.
All das verwebt die Autorin mit einer uralten Prophezeiung, die ihre Buchfiguren auf ein gefährliches Abenteuer schickt. Geheimnisenthüllungen, Plottwists, brenzlige Situationen, aber auch die Bewunderung der Welt sind hier an der Tagesordnung. Wie der Titel bereits vermuten lässt, kommen Drachenliebhaber dabei definitiv auf ihre Kosten. Aber auch die restliche Magie, weiß von sich zu überzeugen.
Aus den Perspektiven der Zwilline Noss und Fiha liest man alles über die Prophezeiung und Legenden sowie über ihre Welt und in welcher Gefahr diese schwebt. Zusammen machen sie sich auf die Suche nach den anderen Auserwählten, um ihre Welt vor dem Zorn einer Göttin zu schützen.
Beide Protagonisten bilden absolute Gegenpole. Noss habe ich als ruhigen, offen und gelehrten Bruder wahrgenommen. Er hat sich seiner Bestimmung verschrieben und ist mit dem Verlauf seines Lebens im Reinen. Dagegen ist Fiha ein wahrer Wirbelwind, kann nicht tatenlos herumsitzen, aber mit der Bestimmung nichts anfangen. Doch haben sie gemeinsam, dass sie sich mit jeder Handlung dem Schutz ihrer Heimat und jedes Lebewesen verschreiben.
Für mich waren sie beide liebevolle und gut ausgearbeitete Charaktere, die ich im Handeln oft nachvollziehen konnte. Insgesamt gefiel mir auch, inwieweit Geschwisterliebe hier großgeschrieben wurde. Sie hätten mit ihrer Rolle als Schicksalskinder viel mehr zu kämpfen gehabt ohne den gegenseitigen Rückhalt und das Verständnis füreinander. Eine Harmonie, die ich an Sabine Schulters Büchern zu schätzen gelernt hab.
Der geheimnisvolle Dieb Asciir und seine besondere Bande, die lebensfrohe Wüstenprinzessin Malissa und ihre geschickte Zofe Alica, die einer Spionin anmutet sind nur ein Ausschnitt der interessanten und individuellen Nebenfiguren. In diesem Buch werden dem Leser wieder grandiose Abenteuerbegleiter zur Seite gestellt. Ich habe sie alle gerne kennengelernt.
Für die Romantiker unter den Lesern, kommen auch die Elemente dieses Genres nicht zu kurz. Sie sind jedoch eher unaufdringlich und sorgen für ein Prickeln im Hintergrund, die für mich das Leseerlebnis abgerundet haben.
Fazit:
Ein in sich abgeschlossener und runder Einzelband über Drachen, die Meeres- und Wüstenwelt. High Fantasy-Fans werden sich wohlfühlen und haben einiges zu entdecken. Ich würde am liebsten noch mehr Zeit in diesem Weltenentwurf verbringen, sie löst aber auch Wanderlust in unserer Welt aus. Die Geschichte konnte mich mit all ihren Plottwists, Weltdetails und Charakteren von sich überzeugen.
Absolute Leseempfehlung!