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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.12.2022

Achtung: Teenager-Lovestory. 👀

Jackie & Hyde
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»Jede Sekunde, die wir bekommen, ist wertvoll.«

„Jackie & Hyde“ – der neue Roman von Emilia Cole kommt mit einem warmen Cover daher, dass die Persönlichkeit der Protagonistin und ihre untrügliche Hoffnung ...

»Jede Sekunde, die wir bekommen, ist wertvoll.«

„Jackie & Hyde“ – der neue Roman von Emilia Cole kommt mit einem warmen Cover daher, dass die Persönlichkeit der Protagonistin und ihre untrügliche Hoffnung widerspiegelt.

Endlich auf dem College beginnt für Harriet ein neuer Lebensabschnitt – und das äußerst positiv. Wäre da nicht der geheimnisvolle Einzelgänger, den alle nur Hyde nennen, um den sich auf dem Campus zahlreiche Gerüchte ringen. Von Neugier getrieben versucht die lebensfrohe, aufgeschlossene Studentin alles, um dem Mysterium dieses Jungen auf die Spur zu kommen und entdeckt, hinter der knallharten Fassade, einen Menschen, der ihr den Atem verschlägt …

Wie gewohnt von der Autorin tummeln sich zahlreiche poetische Beschreibungen im Verlauf, die mir dieses Mal jedoch zu hochgestochen erschienen, betrachtet man die deutlich übertriebene, nicht greifbare, da plötzliche, Vernarrtheit von Jackie. Obgleich ihre optimistische und zugängliche, selbstbewusste Art bewundernswert ist, sorgt sie regelmäßig für tränenreiches oder wütendes Drama – beides konnte ich nicht ernst nehmen, ebenso wenig das öfter kindliche Auftreten der Charaktere.

Evan wurde als typisch-düsterer, unnahbarer Loveinterest gezeichnet – doch sein Geheimnis gipfelt in etwas, dass jegliche Distanz, jeden Versuch, unsichtbar zu sein, rechtfertigt.

„Jackie & Hyde“ liest sich einfach und locker, das Setting kam detailreich zur Geltung, Kitsch und Humor halten sich die Waage. Die Beziehung zwischen den Protagonisten ist weder neu noch spannend in Szene gesetzt, doch für einen gemütlichen Lesenachmittag zu empfehlen. Harriets Hartnäckigkeit, so manch Dialog brachten mich zwar zum Schmunzeln, anderes hingegen zum Augenrollen, doch das glichen die interessanten Nebenfiguren, wie Maria, York und Jackies Dad, wieder aus.

Emilia flocht ein sensibles Thema in ihren Roman, doch auch diese Umsetzung konnte mich emotional nicht erreichen – fehlte es mir, wie auch in der romantischen Entwicklung, an Tiefe.

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Veröffentlicht am 05.12.2022

Psychothriller wie er sein muss.

Die Schatten über uns
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„Die Schatten über uns“ ist der neuste, ausgefeilte Psychothriller von John Marrs. Wieder beweist der Autor sein gutes Händchen für undurchsichtige, plotttwistreiche Storys.

Zur Ausgangslage empfehle ...

„Die Schatten über uns“ ist der neuste, ausgefeilte Psychothriller von John Marrs. Wieder beweist der Autor sein gutes Händchen für undurchsichtige, plotttwistreiche Storys.

Zur Ausgangslage empfehle ich den Klappentext, durch die Komplexität der Handlung werde ich auf diese nicht eingehen.

Wir verfolgen die Geschichte aus den unterschiedlichsten Perspektiven: Mia, Finn und seine Eltern. Alle vier kämpfen mit eigenen Problemen, zudem ist das Verhältnis untereinander teilweise schwierig. Auch an einer weiteren Sichtweise nehmen wir teil – und diese beschert so manches Mal einen eisigen Schauer, genau wie die Entdeckungen, die Mia über die vergangenen Geschehnisse dieses, ihres, Hauses macht. Zeitungsartikel und Interviewausschnitte geben Fragen auf, detailreiche Schilderungen verursachen Gänsehaut und das Gefühl, mittendrin zu sein.

Mit vielen überraschenden Situationen, einer beklemmenden, düsteren Stimmung sowie einer distanzierten und unnahbaren Erzählweise treibt der Autor die Spannung unterschwellig in einem Fort auf die Spitze. Neben schrecklichen Funden und grausamen Hintergründen empfand ich

„Die Schatten über uns“ nicht nur als schockierenden, sondern auch als bewegenden Psychothriller.

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Veröffentlicht am 05.12.2022

Unterhaltung im urbanen München.

Guina
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„Guina: Die Bestimmung“ beginnt mittendrin, umgeht aufgesetzte Dramen und erzwungene Spannung, glänzt mit einem lebendigen Setting, authentischen Charakteren und fantastischen Gegebenheiten, die sich erst ...

„Guina: Die Bestimmung“ beginnt mittendrin, umgeht aufgesetzte Dramen und erzwungene Spannung, glänzt mit einem lebendigen Setting, authentischen Charakteren und fantastischen Gegebenheiten, die sich erst im abwechslungsreichen Verlauf herauskristallisieren.

Auf die Handlung möchte ich nicht eingehen, lädt der Aufbau doch dazu ein, sie selbst zu ergründen.

Mit ihrem Debütroman führt uns Janina Sattler in ein urbanes München. Gestaltwandler und Magie existieren – durch die regionale Fantastik und sorgsam verstreute Details wirkt das Geschehen durchweg greifbar. Mit Guina schuf die Autorin zudem eine facettenreiche Protagonistin, die wir zwar vorrangig in der Gegenwart, doch durch gezielte Einblicke auch in vergangenen Momenten begleiten. Öfter entlocken Guinas Vorstellungen, Sichtweisen und ihre Unbeholfenheit ein Schmunzeln, als sie sich unter die Menschen wagt, sich anpassen muss, um ihre Bestimmung zu erfüllen. Aber wie tiefgehende Verbindungen und Freundschaften aufbauen, wenn niemand erfahren darf, was und wer Guina wirklich ist? Wie, wenn jeder kleine Verrat über die Existenz der Wandler die Jäger der Tandex alarmiert?

Klar, bildlich und verständlich baut Janina ein interessantes System auf, flocht wichtige Themen wie Freundschaft, Selbstvertrauen und Mut in ihren Roman und lässt uns lebendig an den Ereignissen teilhaben. Was voller Fragen beginnt und Ahnungen aufwirft, entwickelt sich rasant, spannend und überraschend, atmosphärisch schwankt diese Geschichte von wundersam und leicht bis hin zu gefährlich und düster. Abgesehen vom durchdachten Worldbuilding, einer durchweg fesselnd und ungewöhnlichen Storyline, in der sich so einiges entwickelt und neu ergibt, Geheimnissen und Action kreierte die Autorin auch charmante, nahbare Figuren und – trotz Gefühl im Ausdruck, wurde an aufgesetzter Romantik gespart.

„Guina: Die Bestimmung“: Münchner-Jugendfantasy, der auch älteren LeserInnen Unterhaltung bietet und Spaß macht.

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Veröffentlicht am 03.12.2022

Magisch und zauberhaft.

Der Wunderklöben - Eine Reise zum Backpol
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Was braucht es, um euch in Weihnachtsstimmung zu bringen?

Cora schwört auf die Backkünste ihrer geliebten Oma – doch, nanu, was das Mädchen aus dem Winter-Blues locken sollte, reißt sie an einen ungewöhnlichen ...

Was braucht es, um euch in Weihnachtsstimmung zu bringen?

Cora schwört auf die Backkünste ihrer geliebten Oma – doch, nanu, was das Mädchen aus dem Winter-Blues locken sollte, reißt sie an einen ungewöhnlichen Ort: den Backpol. Doch wie sollen die beiden wieder nach Hause kommen?

„Der Wunderklöben - Eine Reise zum Backpol“ ist ein qualitativ hochwertiges, stabiles Vorlesebuch. Die Geschichte von Cora und Oma Hilde wird in einer altersgerechten Sprache von Jana Paradigi erzählt und von Risto Artworks bunten, detaillierten Illustrationen begleitet, die, zusätzlich zu dem am Ende wartenden, passenden Rezept, diese wundersame Geschichte noch lebendiger und zugänglicher machen.
Was gibt es Besseres, als sich nach einem aufregenden Abenteuer auf einen duftenden Abschluss zu freuen – vielleicht mit der funkelnden Hoffnung, ebenfalls am Backpol zu landen?

Geheimnisse, Überraschungen und Spaß warten auf Oma Hilde, Cora und die kleinen Leser.

➡️ Auch als Hörbuch erhältlich.

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Veröffentlicht am 03.12.2022

Sehr schönes, wichtiges Kinderbuch.

Porkis Fluch
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„Porkis Fluch“ ist ein ebenso spaßiges wie ernstes Kinderbuch – denn neben Humor und Witz werden auch die Probleme und Sorgen eines Schulkindes thematisiert.

Empfohlen ab acht Jahren gibt die Autorin ...

„Porkis Fluch“ ist ein ebenso spaßiges wie ernstes Kinderbuch – denn neben Humor und Witz werden auch die Probleme und Sorgen eines Schulkindes thematisiert.

Empfohlen ab acht Jahren gibt die Autorin ihren Lesern mit den unzufriedenen Protagonisten eine Person, mit der sie sich identifizieren können, ist Olivers Situation doch keine Seltenheit.
Janas Einfallsreichtum sorgt dennoch dafür, dass „Porkis Fluch“ nicht von Schwermut begleitet wird, sondern von Begeisterung und Staunen.

Oliver ist wütend. Auf seine kleine Schwester, die ihn mit ihrem Glitzerkram nervt, auf seine Mutter, die sich weder Marken noch Trend leisten kann und auf seine MitschülerInnen, die sich über ihn lustig machen.
Als er sich bei einem Einkaufsbummel mit dem Falschen anlegt, ändert sich plötzlich so einiges. Ein Fluch von einem Ara?
Nur im Märchen … Oder?

Jana Paradigi ist eine Autorin, die scheinbar mühelos zwischen den Genres swipen, dabei jede Ausgangslage authentisch und charmant darlegen kann, dass man unweigerlich hofft, dass diese Kreativität nie versiegt!

Neben Spannung, Spaß und Humor verstecken sich so einige wichtige, ernste und für die Zielgruppe relevante, alltägliche Themen. Nicht nur die Ausgrenzung, die Oliver in der Schule erfährt, die angespannte finanzielle Lage der kleinen Familie oder das Trara seiner Schwester belasten ihn, auch die scheinbare Anziehung zwischen seiner Mutter und Olaf, dem er mehr oder weniger die hässlichen neuen Schuhe verdankt, setzten dem Viertklässler zu. Der Fluch des Vogels ist der Funke, der die Frustration zum Höhepunkt treibt — denn von nun an folgen jedem Wutausbruch lebendig gewordene Zeichnungen … Kein Scherz und kein schlechter Film: Oliver wird von Comicfiguren verfolgt! Und niemand glaubt ihm, außer seiner nervigen Schwester …

Wie vom Novelarc Verlag gewohnt ist auch dieses Buch ansprechend gestaltet, sehr stabil und hochwertig. Die Geschichte wurde in passender Schriftart, altersgerechtem Ausdruck verfasst, kommt ohne Längen daher, sodass die Aufmerksamkeit der LeserInnen keine Zeit hat, um abzudriften. Es macht Spaß Oliver kennenzulernen, seine Entwicklung zu verfolgen und so manch rasanter Situation beizuwohnen. Humorvoll und kreativ, ereignisreich und lebendig kommt die Handlung daher, so manch Moment und Gedanke regt zum Nachdenken an und ich bin sicher, dass „Porkis Fluch“ in Erinnerung bleibt.

Illustrationen: Risto Artworks

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