Intrigen, Spaß und Spannung samt einer mitreißenden Romance
Game of Hearts – No Rules (St. Gloria College 1)Ein Elite-College in der Schweiz.
Zwei rivalisierende Studentenverbindungen.
Und eine Liebe, die inmitten von Intrigen, Geheimnissen und Missgunst nicht erblühen kann.
Endlich öffnet Yvonne Westphal die ...
Ein Elite-College in der Schweiz.
Zwei rivalisierende Studentenverbindungen.
Und eine Liebe, die inmitten von Intrigen, Geheimnissen und Missgunst nicht erblühen kann.
Endlich öffnet Yvonne Westphal die Tore des St. Gloria Colleges, führt uns in prunkvolle Räumlichkeiten, auf elegante Partys und zwischen die Häuser Alpha und Omega, zwischen die Fronten von Felicia de Vries und Valentin Knight. Macht euch bereit: Denn von manchen Schlachtfeldern geht niemand als GewinnerIn.
Erzählt wird hauptsächlich aus der Sicht der 21-jährigen Alpha-Präsidentin, die sich ihren Posten hart erarbeitet hat. Ihre Aufgabe – das Ziel – ist es, innerhalb ihres Senior-Jahres das „Gloria cum laude“ zu erhalten. Denn mit diesem stehen den Studierenden die Wege der Zukunft offen.
Dass der amtierende Präsident von Omega ein ernstzunehmender Konkurrent und hervorragend in den intriganten Spielchen der Reichen und Schönen ist, ist allseits bekannt. Doch davon lässt sich Felicia nicht einschüchtern. Zu viel steht für sie auf dem Spiel. Schon bald noch mehr als die Wahl ihrer Universität und ihr exzellenter Ruf …
Yvonne Westphals Stil ist wie gewohnt sehr schön zu lesen, authentisch, schnörkellos und dem noblen Setting entsprechend. Gekonnt führt uns die Autorin durch die Story, stellt uns die Protagonisten, ihr Wesen und ihre Intentionen vor und spickt den Verlauf mit den originellen Regeln, Abläufen und Hierarchien des St. Gloria Colleges.
Felicia, aufgrund ihrer Herkunft deutlich demütiger in ihrem Auftreten, verkörpert die besonnene, ambitionierte Vorzeigeschülerin. Bis sich alles ändert und gerade Valentin dazu imstande scheint, Felicias Impulsivität hervorzukitzeln, ihre Wahrheit. Denn hinter sanft und pastellig versteckt sich eine leidenschaftliche junge Frau, eine Kämpferin – die es versteht, die Regeln der Elite zu erlernen.
Zwar kommt der Knight-Sprössling hier und da auch zu Wort, lässt uns teilhaben an seinen widersprüchlichen Empfindungen, an seinem Drang, die Präsidentin der Alphas aus der Reserve zu locken, sie herauszufordern, kann aber den mysteriösen, unnahbaren Mantel nie ganz ablegen. Und doch zeigt sich eine unerwartete Verletzlichkeit unter seiner Härte, gut versteckte Selbstlosigkeit.
Welch Intensität zwischen ihm und ihr entsteht … damit konnte wohl niemand rechnen.
Nach einem eher verhaltenen Einstieg entpuppt sich „Heart of Games: No Rules“ rasch als spannend, wendungsreich und emotional. Unterhaltsame Gossip-Girl-Vibes steuert das Morning Glory bei, während Hazel, Nikoley und Anastasia die Storyline mit individuellen Eigenschaften und Problemen bereichern. Auch das Geplänkel und der spritzige, oft anzügliche Schlagabtausch zwischen de Vries und Knight sorgen für Witz. Die Hauptfiguren wurden charmant, mit Hintergründen und nachvollziehbaren, echten Struggeln gezeichnet. Zu keiner Zeit gingen das pompöse Ambiente oder der Status der Studierenden verloren. Die gänzlich verschiedenen Familien beider waren interessant eingebunden, ebenso wie Raum für andere CollegestudentInnen geschaffen wurde, die teilweise vor nichts zurückzuschrecken scheinen.
Westphal kreierte eine Atmosphäre, die von Misstrauen, einen Verlauf, der von Hinterhältigkeiten durchzogen ist, von der Frage, wer wirklich Verbündete/r, wer FreundIn ist – denn im Kampf der konkurrierenden Häuser zählen vor allem Einfluss und Macht.
Die expliziten Szenen waren geschmackvoll und passend inszeniert, viele Momente laden zum Mitfiebern - und fühlen ein, steigern das Tempo und die Aufregung. Das Streben nach Anerkennung, Zugehörigkeit und Perfektion wird ebenso thematisiert wie die zu hohen Erwartungen an das erste Mal, (Leistungs)Druck und das Leben in der Öffentlichkeit, wo jede Belanglosigkeit ein Fehler werden kann.
Ein wenig untergegangen ist der Unterricht selbst. Felicias Entwicklung geschah mir ein wenig zu abrupt und so manch' Missverständnis und Konflikt hätten durch klare Worte und Zuhören weitaus schneller beseitigt werden können.
„Heart of Games: No Rules“ endet rund und macht zeitgleich Lust auf Bianchis Geschichte – und auf noch mehr Gossip.