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Veröffentlicht am 09.06.2025

Eine tiefgründige Reise über Leben, Tod und das, was dazwischen liegt

Am Ende sterben wir sowieso
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Allgemeiner Eindruck

Das Hörbuch „Am Ende sterben wir sowieso“ ist eine tiefgründige und zum Nachdenken anregende Geschichte. Es beschäftigt sich intensiv mit existenziellen Fragen wie „Was erwarte ich ...

Allgemeiner Eindruck

Das Hörbuch „Am Ende sterben wir sowieso“ ist eine tiefgründige und zum Nachdenken anregende Geschichte. Es beschäftigt sich intensiv mit existenziellen Fragen wie „Was erwarte ich von mir selbst?“, „Wie habe ich mein Leben gelebt?“ und „Was bedeutet mir meine Familie und meine Freunde?“. Die Grundidee der Todesbotschaft; dass Charaktere einen Anruf erhalten und nur noch 24 Stunden zu leben haben, macht die Handlung besonders spannend und emotional.

Themen & Botschaften

Das Buch behandelt zentrale Themen wie Leben und Tod, Selbstreflexion, Freundschaft und die Unberechenbarkeit des Schicksals. Besonders beeindruckend war, wie junge Protagonisten mit der Konfrontation des nahenden Todes umgehen. Neben diesen Hauptthemen spielen aber auch Einsamkeit und soziale Ängste eine wichtige Rolle. Die Geschichte zeigt, wie schwer es sein kann, echte Verbindungen aufzubauen, und wie viel Mut es manchmal braucht, sich anderen zu öffnen, besonders, wenn man mit Unsicherheiten oder Angst kämpft.

Erzählweise & Charaktere

Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt, was es ermöglicht, sich in beide Hauptfiguren gut hineinzuversetzen. Darüber hinaus gibt es Abschnitte, in denen Nebencharaktere vorgestellt werden, die nicht direkt mit den Protagonisten verbunden sind. Diese erweitern das Gesamtbild und geben zusätzliche Einblicke in das Konzept der Todesboten. Die Charaktere selbst sind authentisch und tiefgründig, was ihre Entscheidungen und Emotionen nachvollziehbar macht.

Liebesgeschichte & persönliche Leseerfahrung

Obwohl das Buch eine queere Liebesgeschichte beinhaltet, steht diese nicht im Mittelpunkt. Da die gesamte Handlung an einem einzigen Tag spielt, ist die Entwicklung der Beziehung zwar kurz, aber dennoch glaubwürdig; insbesondere unter den extremen Umständen des nahenden Todes. Wer jedoch eine intensive Liebesgeschichte erwartet, könnte enttäuscht sein. Persönlich lese ich normalerweise eher Romance-Bücher, doch die emotionalen Botschaften dieses Buches haben mich dennoch sehr berührt.

Schreibstil, Atmosphäre & besondere Momente

Der Schreibstil ist eindringlich und emotional, mit vielen wichtigen und nachdenklich stimmenden Aussagen der Protagonisten. Trotz des düsteren Themas gab es superschöne, süße und zarte Momente, die die Geschichte aufgelockert haben. Überraschenderweise gab es auch humorvolle Szenen, die einen trotz der bedrückenden Situation zum Schmunzeln gebracht haben. Gleichzeitig fühlte man aber auch die ständige Anspannung, das Bewusstsein, dass die Zeit unaufhaltsam verrinnt; fast wie eine Achterbahnfahrt zwischen intensiven Glücksgefühlen und der unausweichlichen Tragödie.

Das Ende

Während die Reise durch den Tag voller bedeutungsvoller Momente war, hat mich das Ende leider nicht ganz überzeugt. Die Entwicklung dorthin war wunderschön, emotional und voller wichtiger Botschaften, doch das Finale selbst fühlte sich für mich nicht so stark an, wie es hätte sein können. Dennoch bleibt das Buch in seiner Gesamtheit eine sehr besondere Erfahrung.

Fazit & Bewertung

„Am Ende sterben wir sowieso“ ist kein typisches Romance-Buch, sondern eine bewegende Reise durch einen einzigen Tag voller existenzieller Fragen. Die tiefgründigen Botschaften über das Leben, den Tod, Einsamkeit, Freundschaft und die Angst vor dem Ungewissen haben mich beeindruckt. Trotz eines für mich nicht ganz zufriedenstellenden Endes vergebe ich 4 von 5 Sternen, da die Reise dorthin voller berührender Momente war, die mich zum Nachdenken angeregt haben.

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Veröffentlicht am 09.06.2025

Viel Potenzial, aber wenig Tiefe

Lonely Hearts Club (Erstauflage exklusiv mit Farbschnitt)
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Ein Roman über Nähe, Distanz und die Schwierigkeit, wirklich zu fühlen

Nassanin Kamanis Lonely Hearts Club hat mich insgesamt gut gefallen ein Buch, das mit angenehmer Atmosphäre und interessanten Perspektivwechseln ...

Ein Roman über Nähe, Distanz und die Schwierigkeit, wirklich zu fühlen

Nassanin Kamanis Lonely Hearts Club hat mich insgesamt gut gefallen ein Buch, das mit angenehmer Atmosphäre und interessanten Perspektivwechseln punktet, jedoch in einigen entscheidenden Bereichen hinter meinen Erwartungen zurückbleibt.

Ein starker Schreibstil als Pluspunkt
Was mir besonders positiv aufgefallen ist, war der Schreibstil. Kamani schreibt sehr bildhaft und atmosphärisch, mit vielen sinnlichen Details, die die Szenen lebendig wirken lassen. Düfte, Kleidungsbeschreibungen und äußere Eindrücke werden immer wieder eingebunden und verleihen der Erzählung etwas sehr Greifbares. Diese Ausschmückungen haben mir geholfen, direkt in die Geschichte einzutauchen und ein Gefühl für das Setting und die Figuren zu entwickeln. Gerade zu Beginn hat mir das den Einstieg sehr leicht gemacht und das Lesen sehr angenehm gestaltet.

Zwei Perspektiven, ein Jahr, viele Sprünge
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive zweier junger Menschen erzählt: Clara, Musikstudentin in Paris, und Emilian (genannt Milly), ein deutscher Gastschüler, der sein Abitur in der Heimat von Clara macht. Dieser Wechsel der Perspektiven hat mir sehr gut gefallen, da er einen emotionalen Zugang zu den Figuren ermöglicht, zumindest im Fall von Milly.

Milly überzeugt, Clara bleibt blass
Milly war für mich die stärkere Figur. Seine Gedankenwelt, seine Handlungen und seine emotionale Entwicklung wirkten glaubwürdig und nachvollziehbar. Ich habe mich oft auf seine Kapitel gefreut, weil ich bei ihm das Gefühl hatte, wirklich etwas über sein Inneres zu erfahren. Er blieb sich selbst treu, reflektierte schnell und wirkte authentisch, Eigenschaften, die ihn mir sympathisch machten.

Clara hingegen blieb für mich überraschend distanziert. Gerade weil das Buch mit Themen rund um mentale Gesundheit wirbt, hatte ich erwartet, tiefer in ihre Gefühlswelt einzutauchen. Doch diese Emotionalität blieb lange Zeit aus. Ihre Gedanken und Reaktionen wirkten auf mich oft flach und ungreifbar, wodurch ich Schwierigkeiten hatte, eine Verbindung zu ihr aufzubauen. Erst gegen Ende des Romans wurde ihre Innenwelt besser nachvollziehbar, was dem Buch eine späte, aber notwendige Tiefe verlieh.

Viel Potenzial, wenig Tiefe
Besonders schade fand ich, dass die im Buch angesprochenen Themen, wie familiäre Konflikte, persönliche Unsicherheiten, emotionale Blockaden oder auch allgemeine Herausforderungen, eigentlich viel Raum für eine tiefgehende und bewegende Handlung geboten hätten. Leider wurden diese Themen oft nur oberflächlich angerissen und kaum ausgearbeitet. Dadurch fehlte es der Geschichte an Tiefe und emotionaler Wirkung. Viele Szenen wirkten dadurch eher wie angedeutete Skizzen als wie echte Entwicklungen, was die Handlung schwächte und das Leseerlebnis trübte.

Titel und Erwartungen: Eine kleine Täuschung
Der Titel Lonely Hearts Club ließ mich auf eine stärkere Fokussierung auf zwischenmenschliche Verbindungen und vielleicht sogar eine Art Club deuten, doch dieser Aspekt bleibt nahezu bedeutungslos. Auch in Bezug auf den „Healthy Romance“-Ansatz hatte ich mehr emotionale Entwicklung und Tiefgang erwartet. Die Beziehung zwischen Clara und Milly konnte ich nicht immer fühlen, auch weil manche Annäherungen sehr plötzlich kamen und sich emotional unausgereift anfühlten.

Nebenfiguren und Atmosphäre: Licht und Schatten
Die Nebenfiguren, mit Ausnahme von Claras Bruder Leon, der für mich ein interessanter Charakter war, blieben für mich kaum greifbar. Sie waren meist nur schemenhafte Begleiter der Handlung. Positiv hervorzuheben ist jedoch die atmosphärische Schilderung Frankreichs. Der französische Alltag, das Gastfamilienleben und der kulturelle Kontrast wirkten frisch und angenehm, auch wenn ich mir hier noch mehr Tiefe gewünscht hätte.

Emotionale Entwicklung mit Startschwierigkeiten

Was mich zu Beginn besonders gestört hat, war die emotionale Distanz, zum Glück hat sich diese emotionale Leere zum Ende hin spürbar gebessert. Besonders die letzten Kapitel waren deutlich intensiver und haben mir einen viel tieferen Einblick in die Gefühlswelt beider Protagonisten ermöglicht. Ich konnte Claras Gedanken und inneren Wandel schließlich besser verstehen und mitfühlen, was das Lesen in dieser Phase auch viel angenehmer und berührender machte. Das emotionale Ende hat die Geschichte für mich aufgewertet und hinterließ einen versöhnlichen Eindruck.

Fazit:
Lonely Hearts Club ist ein stiller, bodenständiger Roman mit einer ruhigen Erzählweise und einer insgesamt angenehmen Atmosphäre. Wer keine dramatischen Wendungen, sondern eher ein leises, sucht, wird hier fündig. Millie als Figur ist ein großes Plus, Clara bleibt hingegen leider hinter ihrem Potenzial zurück. Besonders enttäuschend war, dass viele wichtige Themen zwar angedeutet, aber nicht wirklich vertieft wurden, ein verschenktes Potenzial, das die Geschichte oberflächlicher erscheinen ließ, als sie hätte sein können. Vor allem bei einem Roman, der sich mit mentaler Gesundheit beschäftigt, hätte ich mir mehr emotionale Intensität und Tiefgang gewünscht. So bleibt das Buch zwar ein schöner, aber kein unvergesslicher Leseeindruck.

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Veröffentlicht am 07.06.2025

leicht, witzig, aber noch ausbaufähig

Chaoskuss
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Ein humorvoller Auftakt mit magischem Flair

Chaos-Kuss von Teresa Sporrer ist ein gelungener Auftaktband, der mich mit seinem lockeren Schreibstil, viel Witz und einem spannenden magischen Setting überzeugen ...

Ein humorvoller Auftakt mit magischem Flair

Chaos-Kuss von Teresa Sporrer ist ein gelungener Auftaktband, der mich mit seinem lockeren Schreibstil, viel Witz und einem spannenden magischen Setting überzeugen konnte. Die Geschichte ist sehr humorvoll erzählt, was mir beim Hören richtig viel Spaß gemacht hat. Besonders die kleinen Neckereien zwischen den Charakteren haben das Ganze sehr lebendig und unterhaltsam gemacht. Die Chemie zwischen den Figuren wirkt glaubwürdig, und man nimmt ihnen die Emotionen und Entwicklungen wirklich ab. Die Dynamik ist eher ruhig, aber zwischenmenschlich passiert viel – das hat mir gut gefallen.

Ein frisches Setting mit ägyptischen Göttern

Was ich besonders interessant fand, war die mythologische Komponente. Statt wie so oft auf die griechische Mythologie zu setzen, geht Teresa Sporra hier einen anderen Weg und rückt die ägyptischen Götter in den Fokus. Das fand ich erfrischend und mal etwas anderes. Auch das Magie-System und die Idee rund um Hexen und übernatürliche Wesen haben mir sehr gefallen. Ich finde Hexen als Thema generell spannend, und hier wurde das mit viel Kreativität umgesetzt.

Ein ruhiger Einstieg mit viel Potenzial

Was man ganz klar sagen muss: Chaos-Kuss ist kein Action-Feuerwerk. Die ganz große Spannung bleibt im ersten Band noch aus. Stattdessen geht es eher um die Einführung in die Welt, die Figuren und ihre Beziehungen. Als Einzelband könnte das manchen vielleicht etwas zu wenig sein, aber im Kontext einer Trilogie macht das durchaus Sinn. Ich sehe Chaos-Kuss als einen soliden, unterhaltsamen Einstieg, der die Grundlage für eine größere Geschichte legt. Gerade weil der Einstieg eher locker und nicht zu überladen ist, glaube ich, dass man in den Folgebänden umso mehr mitgerissen wird.

Fazit

Chaos-Kuss ist ein charmantes, witziges und ideenreiches Buch, das vor allem durch sein übernatürliches Setting, die besondere Götterwelt und sympathische Charaktere überzeugt. Auch wenn die ganz große Spannung noch auf sich warten lässt, hat mir das Buch insgesamt Spaß gemacht. Ich freue mich darauf, wie sich die Geschichte in den nächsten Bänden weiterentwickelt.

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Veröffentlicht am 07.06.2025

leicht, witzig, aber noch ausbaufähig

Chaoskuss
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Ein humorvoller Auftakt mit magischem Flair

Chaos-Kuss von Teresa Sporrer ist ein gelungener Auftaktband, der mich mit seinem lockeren Schreibstil, viel Witz und einem spannenden magischen Setting überzeugen ...

Ein humorvoller Auftakt mit magischem Flair

Chaos-Kuss von Teresa Sporrer ist ein gelungener Auftaktband, der mich mit seinem lockeren Schreibstil, viel Witz und einem spannenden magischen Setting überzeugen konnte. Die Geschichte ist sehr humorvoll erzählt, was mir beim Hören richtig viel Spaß gemacht hat. Besonders die kleinen Neckereien zwischen den Charakteren haben das Ganze sehr lebendig und unterhaltsam gemacht. Die Chemie zwischen den Figuren wirkt glaubwürdig, und man nimmt ihnen die Emotionen und Entwicklungen wirklich ab. Die Dynamik ist eher ruhig, aber zwischenmenschlich passiert viel – das hat mir gut gefallen.

Ein frisches Setting mit ägyptischen Göttern

Was ich besonders interessant fand, war die mythologische Komponente. Statt wie so oft auf die griechische Mythologie zu setzen, geht Teresa Sporra hier einen anderen Weg und rückt die ägyptischen Götter in den Fokus. Das fand ich erfrischend und mal etwas anderes. Auch das Magie-System und die Idee rund um Hexen und übernatürliche Wesen haben mir sehr gefallen. Ich finde Hexen als Thema generell spannend, und hier wurde das mit viel Kreativität umgesetzt.

Ein ruhiger Einstieg mit viel Potenzial

Was man ganz klar sagen muss: Chaos-Kuss ist kein Action-Feuerwerk. Die ganz große Spannung bleibt im ersten Band noch aus. Stattdessen geht es eher um die Einführung in die Welt, die Figuren und ihre Beziehungen. Als Einzelband könnte das manchen vielleicht etwas zu wenig sein, aber im Kontext einer Trilogie macht das durchaus Sinn. Ich sehe Chaos-Kuss als einen soliden, unterhaltsamen Einstieg, der die Grundlage für eine größere Geschichte legt. Gerade weil der Einstieg eher locker und nicht zu überladen ist, glaube ich, dass man in den Folgebänden umso mehr mitgerissen wird.

Fazit

Chaos-Kuss ist ein charmantes, witziges und ideenreiches Buch, das vor allem durch sein übernatürliches Setting, die besondere Götterwelt und sympathische Charaktere überzeugt. Auch wenn die ganz große Spannung noch auf sich warten lässt, hat mir das Buch insgesamt.

Spaß gemacht. Ich freue mich darauf, wie sich die Geschichte in den nächsten Bänden weiterentwickelt.

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Veröffentlicht am 07.06.2025

Eine fesselnde Geschichte voller Magie, Macht und unerwarteter Überraschungen

Faebound
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Eindruck und Einstieg

Faybound hat mich auf ganzer Linie begeistert. Selten hat mich ein Fantasybuch so sehr mitgerissen, überrascht und emotional eingebunden wie dieses. Sarah El-Arifi entwirft in Faybound ...

Eindruck und Einstieg

Faybound hat mich auf ganzer Linie begeistert. Selten hat mich ein Fantasybuch so sehr mitgerissen, überrascht und emotional eingebunden wie dieses. Sarah El-Arifi entwirft in Faybound eine vielschichtige Welt voller Magie, Geheimnisse und facettenreicher Figuren, die durch ihre Diversität und Tiefe herausstechen.

Inhalt und Handlung

Im Zentrum der Geschichte stehen zwei Schwestern, Yeeran und Lettle , deren persönliche Entwicklungen wir parallel verfolgen. Gemeinsam begeben sie sich auf eine Reise, die sie nicht nur an die Grenzen ihrer Welt, sondern auch zu einem lange ausgestorben geglaubten Volk führt.

Die Handlung entfaltet sich dabei in einem stetigen Wechsel zwischen den Perspektiven der beiden Schwestern, jedoch nicht in der Ich-Form, sondern über einen personalen Erzähler. Diese Struktur bringt Abwechslung, Tiefe und ermöglicht es, beide Hauptfiguren gleichwertig zu erleben, ohne sich auf eine zentrale Protagonistin festzulegen. Besonders angenehm fand ich, dass Faybound keine klassische Liebesgeschichte erzählt, sondern vielmehr ein komplexes Geflecht aus Freundschaft, schwesterlicher Verbundenheit, familiären Konflikten, Machtstrukturen, Politik, Krieg und Tod, all diese Themen sind perfekt miteinander verwoben und erhalten jeweils ihren Raum, ohne dass eines davon vernachlässigt wird. So entsteht ein vielschichtiges und glaubwürdiges Bild, das die Geschichte enorm bereichert und tiefgründig macht.

Welt & Magiesystem

Die von El-Arifi geschaffene Welt ist faszinierend und neuartig. Die Kombination aus Elfen, Fae und uralten Mythen ist frisch, komplex und überzeugt durch kreative Details. Auch das Magiesystem ist originell, wenn auch anfangs etwas undurchsichtig. Erst im späteren Verlauf wurde vieles klarer. ein Glossar im Buch hilft hier enorm weiter.

Diversität und Repräsentation

Ein besonders starkes Element von Faybound ist die diverse Repräsentation: queere, nichtbinäre, Schwarze Charaktere sind integraler Bestandteil der Welt, nicht als Randfiguren, sondern selbstverständlich und respektvoll eingebunden. Auch der Umgang mit Geschlechteridentitäten ist in der Welt selbst verankert und wird nicht problematisiert, sondern als Teil der kulturellen Normalität dargestellt. Das hat mich sehr beeindruckt und macht das Buch zu einem wichtigen Beitrag innerhalb des Fantasygenres.

Charaktere

Die Charaktere sind vielseitig und interessant geschrieben, insbesondere die Gegensätzlichkeit von Yeeran und Lettle hat mir sehr gefallen. Ihre unterschiedlichen Sichtweisen, Entscheidungen und Persönlichkeiten ergänzen sich gut und tragen zur Spannung der Geschichte bei. Leider fehlte es mir an einigen Stellen an ausführlicheren Beschreibungen, besonders im äußeren Erscheinungsbild. Ich hatte teilweise Mühe, mir Figuren konkret vorzustellen, was schade ist, bei so lebendigen Figuren.

Sprachstil & Verständlichkeit

Der Stil der Autorin ist insgesamt sehr gelungen, atmosphärisch und mitreißend. Jedoch gab es vereinzelt Stellen, die schwer verständlich waren. Begriffe, Verwandtschaftsverhältnisse oder magische Konzepte blieben anfangs unklar oder verwirrten mich durch widersprüchlich wirkende Angaben (z. B. bei Familienbeziehungen).

Fazit

Faybound ist ein mutiges, frisches und tiefgründiges Fantasyerlebnis, das vor allem durch seine Welt, Diversität und unvorhersehbare Handlung überzeugt. Die parallelen Erzählstränge zweier Schwesternfiguren sind ein Highlight und bieten neue erzählerische Perspektiven abseits bekannter Muster. Trotz kleinerer Schwächen in der Verständlichkeit und Figurenbeschreibung hat mich die Geschichte vollkommen gepackt, und ich kann es kaum erwarten, mehr aus dieser Welt zu lesen.

Anmerkungen

Faybound ist spannend, aber durch viele ähnlich klingende Namen und komplexe Verbindungen ist es manchmal schwer den Überblick zu behalten. Im Buch gibt es in manchen Ausgaben eine Charakterkarte, ein Page-Overlay und Special Innendesign, die das Verständnis der Figuren erleichtern. Außerdem bietet das Buch eine Art "Glossar" welches wichtige Begriffe erklärt, ein großer Pluspunkt, den das Hörbuch leider nicht hat.

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