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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.05.2025

Eine kleine Reise in unbekannte Welten

Flammenstürmer
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Einstieg & Lesefluss

Ich bin echt gut in das Buch reingekommen – was bei mir nicht immer der Fall ist. Die große Schrift war dabei definitiv ein Pluspunkt! Das hat das Lesen super angenehm gemacht, und ...

Einstieg & Lesefluss

Ich bin echt gut in das Buch reingekommen – was bei mir nicht immer der Fall ist. Die große Schrift war dabei definitiv ein Pluspunkt! Das hat das Lesen super angenehm gemacht, und generell war ich direkt von der Geschichte gefesselt. Es macht einfach Spaß, in diese Welt einzutauchen.

Schreibstil & Erzählweise

Mit dem Schreibstil musste ich mich erst ein bisschen anfreunden. Ich hab eine ziemlich blühende Fantasie, aber manchmal ging’s mir einfach zu schnell von einer Szene zur nächsten. Das hat mich stellenweise etwas verwirrt, gerade, wenn plötzlich eine neue Situation da war, ohne dass ich richtig ankommen konnte.
Manche Passagen waren schön ausgeschmückt, andere Szenen waren mir zu vage beschrieben. Dann war da noch der Sprachstil: Es wurden teilweise Wörter benutzt, die ich selbst nicht in meinem aktiven Wortschatz hab, dass hat mich überrascht, weil ich eigentlich dachte, das Buch richtet sich an ein eher jüngeres Publikum. Große Schrift, spannende Tierwesen… aber der Wortschatz war stellenweise dann doch eher was für ältere Leser*innen.

Charaktere & Emotionen

Die Anzahl der Charaktere fand ich echt gut, nicht zu viele, sodass man noch gut den Überblick behalten konnte. Wir erfahren auch ein bisschen was über ihre Hintergründe, das hat mir gefallen. Und ganz wichtig: Wir haben einen starken Antagonisten! Ich hab mich wirklich aufgeregt (natürlich im positiven Sinne), wenn die anderen sich mit ihm rumschlagen mussten.
Ich finde es immer ein gutes Zeichen, wenn man einen Charakter wirklich "blöd" findet, das zeigt, dass die Geschichte emotional was mit einem macht. Und genau das war hier der Fall. Ich liebe es, wenn mich Figuren so mitnehmen!

Story & Spannung

Die Story an sich hat mir echt gefallen, der ganze Fantasy-Aspekt mit den Vögeln, die Wünsche erfüllen können, war mal was anderes. Das hat mich neugierig gemacht, weil ich sowas vorher noch nicht gelesen hatte.
Allerdings war die Geschichte stellenweise ziemlich vorhersehbar. Besonders ein Hinweis am Anfang hat schon viel vorweggenommen, das hätte man meiner Meinung nach weglassen können, um die Spannung etwas höher zu halten. Trotzdem: Es hat sich total gelohnt, auf diese kleine Reise über die Meere zu gehen. Ich hatte Spaß, die Welt zu entdecken.

Ende

Gegen Ende war ich dann ein bisschen enttäuscht. Einige Fragen blieben offen, manche Szenen wurden nicht mehr richtig zu Ende gebracht. Es fühlte sich ein bisschen so an, als wäre da einfach keine Zeit (oder keine Seiten) mehr übrig gewesen. Vor allem eine Szene, auf die ich mich eigentlich gefreut hatte, kam dann leider gar nicht vor.
Trotzdem: Als ich das Buch zugeschlagen habe, war da dieses warme Gefühl.

Es war eine kleine Reise in eine unbekannte Welt, spannend, überraschend und irgendwie auch süß.

Mein Fazit:

Flammenstürmer ist ein Buch, das mich überrascht hat, mit seiner Idee, seinen Charakteren und der besonderen Atmosphäre. Auch wenn nicht alles rund war, hatte ich beim Lesen einfach eine gute Zeit. Und das zählt für mich am meisten.

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Veröffentlicht am 18.05.2025

spannende Struktur, distanzierte Figuren

Gestern waren wir unendlich
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Gestern waren wir unendlich

hat mir insgesamt gut gefallen, besonders der Anstieg der Handlung hat mich mitgenommen.

Die Erzählweise mit zwei oder mehr Perspektiven ist mein Favorit, weil sie viel Abwechslung ...

Gestern waren wir unendlich

hat mir insgesamt gut gefallen, besonders der Anstieg der Handlung hat mich mitgenommen.

Die Erzählweise mit zwei oder mehr Perspektiven ist mein Favorit, weil sie viel Abwechslung bringt. Besonders die ersten Kapitel machen neugierig auf die fortlaufende Handlung, ohne zu viel vorwegzunehmen, was das Lesen spannend macht.

Der Schreibstil war zu Beginn sehr flüssig und angenehm. Leider hat sich das im weiteren Verlauf etwas verändert, einige Dialoge wirkten aufgesetzt oder nicht ganz stimmig mit dem Hintergrund und Logik der Figuren. Das hat die Authentizität mancher Szenen geschwächt und mich stellenweise aus der Geschichte gerissen.

Die Handlung spielt auf zwei Zeitebenen: zum einen die Zeit des Kennenlernens der beiden, etwa drei Jahre zuvor, und zum anderen die Gegenwart. Die Geschichte wird Stück für Stück aus beiden Zeiten erzählt, was gut funktioniert und Spannung aufbaut. Das Buch regt aufgrund des Themas: Tod, zum Nachdenken an, aber auch, weil es um queere Liebe geht und sich von klassischen Liebesgeschichten abhebt. Die Gegenüberstellung der unterschiedlichen Lebensrealitäten von Louis und Henry fand ich gelungen. Die Idee der Zeitschleife im Geschehen ist interessant umgesetzt. Es fühlt sich nicht eintönig an, denn immer wieder werden neue Varianten des Tages gezeigt, was das Lesen abwechslungsreich macht.

Schade fand ich allerdings, dass viele emotionale Schlüsselmomente und wichtige Informationen nicht direkt zwischen den beiden Protagonisten stattfinden, sondern oft in Gesprächen mit Nebencharakteren abgehandelt werden, diese Szenen tragen wenig zur Hauptgeschichte bei und hätten meiner Meinung nach intensiver behandelt werden können. Dadurch fehlte mir die emotionale Tiefe und Nähe zu Louis und Henry, was es schwierig machte, sich richtig in die Figuren hineinzuversetzen.

Das Ende hat mir insgesamt gefallen, auch wenn einige Fragen offenbleiben, was wahrscheinlich mit der Fortsetzung zu tun hat. Leider wirkte die Liebesgeschichte zwischen den beiden Protagonisten auf mich nicht ganz überzeugend, und die Konflikte schienen mir nicht plausibel genug, um die gesamte Handlung zu tragen.

Ich habe das Buch mit gemischten Gefühlen beendet, auch wenn mich nicht jede Entscheidung im Handlungsverlauf überzeugen konnte, war die Geschichte insgesamt angenehm und stellenweise bewegend, jedoch fehlte mir die emotionale Bindung zu den Figuren. Auch wenn mich nicht alles überzeugt hat, interessiert mich die Fortsetzung, ich bin gespannt, ob sich dort noch einige Fragen klären werden.

Ich vergebe solide 3,5 Sterne, mit Tendenz nach oben

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Veröffentlicht am 06.05.2025

Ein Sommercamp voller Herz, Vielfalt

Camp Rainbow - Über mir der Himmel
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"Camp Rainbow - Über mir der Himmel" war für mich ein echtes Wohlfühlbuch, das mich mit seiner warmen Atmosphäre und den authentischen Figuren begeistert hat. Ich habe es in zwei Etappen gelesen: Die ersten ...

"Camp Rainbow - Über mir der Himmel" war für mich ein echtes Wohlfühlbuch, das mich mit seiner warmen Atmosphäre und den authentischen Figuren begeistert hat. Ich habe es in zwei Etappen gelesen: Die ersten 150 Seiten habe ich in einem Rutsch verschlungen, dann eine kurze Pause eingelegt, ein anderes Buch dazwischengeschoben, und schließlich den Rest innerhalb weniger Tage beendet. Trotz dieser Unterbrechung ist mir die Geschichte sehr positiv in Erinnerung geblieben; ich freue mich schon auf Band 2!

Stimmige Sprache und Atmosphäre

Der Schreibstil war leicht und flüssig, gleichzeitig aber auch einfühlsam und tiefgründig. Besonders schön fand ich, wie das Gendern und die Verwendung verschiedener Pronomen welche sich perfekt in den Lesefluss eingebettet haben.

Einfühlsamer Einstieg in Malins Welt

Zu Beginn des Buches bekommt man einen guten Einblick in Malins familiäre Situation, ihre Beziehung zu ihrem Vater, ihrer Schwester und auch zu ihrer Mutter wird einfühlsam dargestellt. Diese Einblicke erleichtern den Zugang zu ihrer Gefühlswelt und schaffen eine emotionale Grundlage, ohne zu sehr im Mittelpunkt zu stehen. Im weiteren Verlauf rücken dann aber ganz klar die neuen Bekanntschaften im Camp Rainbow in den Vordergrund. Die Dynamik zwischen Malin und den anderen Jugendlichen im Camp, ihre Freundschaften und das sich entwickelnde Liebesinteresse, bilden das Herzstück der Geschichte und haben mich besonders mitgerissen.

Humorvolle und diverse Charaktere

Die Dialoge haben mich oft zum Schmunzeln gebracht, einige Szenen waren einfach herrlich witzig. Die Autorin hat es geschafft, ernste Themen und Humor gut auszubalancieren. Was mich besonders überzeugt hat, war die Vielfalt der Charaktere im Camp. Unterschiedliche queere Identitäten und Lebensrealitäten wurden ganz selbstverständlich in die Geschichte eingebunden, ohne dass sie übermäßig erklärt oder hervorgehoben wurden. Solche Szenen wirkten authentisch und normalisiert, was ich als sehr gelungen empfand.

Liebenswert und überraschend

Die Handlung nahm im weiteren Verlauf eine Richtung, die ich so nicht erwartet hätte, das fand ich spannend und angenehm unvorhersehbar. Auch wenn die Ereignisse im Camp sich über nur drei Wochen erstrecken, war das Tempo für mich in Ordnung. Die Entwicklung von Gefühlen und Beziehungen wirkte nicht überstürzt, sondern glaubwürdig und sensibel erzählt.

Kleine Kritik, große Empfehlung

Wenn ich einen kleinen Kritikpunkt nennen müsste, dann wäre es die Entwicklung einer Nebenfigur gegen Ende. Eine Reaktion wirkte für mich nicht ganz nachvollziehbar, vermutlich, um die Handlung in eine bestimmte Richtung zu lenken. Das hat meinen Gesamteindruck aber kaum geschmälert.

Das Setting im Camp, der Verzicht auf Handys, der Fokus auf Freundschaften und persönliche Entwicklung, all das hat in mir den Wunsch geweckt, selbst mal wieder mehr Zeit in der Natur zu verbringen und den Alltag hinter mir zu lassen. Das Buch regt zum Innehalten und Nachdenken an, ohne dabei schwer zu wirken.

Fazit: 4,5 Sterne – mit Tendenz nach oben

Insgesamt hat mir Camp Rainbow – Über mir der Himmel sehr gut gefallen. Aufgrund der Lesepause hat mich der Flow stellenweise verlassen, daher vergebe ich vorerst 4,5 Sterne. Aber ich bin sicher: Bei einem Reread könnte es sich sehr leicht wie ein echtes 5-Sterne-Buch anfühlen.

Wer queere Geschichten mit Herz, Humor und Tiefgang mag, sollte diesem Buch auf jeden Fall eine Chance geben.

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Veröffentlicht am 03.05.2025

lebendig und bewegend

Funkenstille (Sweet Lemon Agency, Band 3)
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Kyra Groh hat mit Funkenstille einen weiteren Roman veröffentlicht, der stilistisch und emotional an die vorherigen Bände anschließt. Ich habe das Buch insgesamt sehr gern gelesen und möchte hier meine ...

Kyra Groh hat mit Funkenstille einen weiteren Roman veröffentlicht, der stilistisch und emotional an die vorherigen Bände anschließt. Ich habe das Buch insgesamt sehr gern gelesen und möchte hier meine Leseerfahrung etwas ausführlicher schildern.

Schreibstil und Atmosphäre

Was mich sofort wieder begeistert hat, ist der Schreibstil. Die Autorin schreibt unglaublich flüssig, leicht und dennoch voller Emotionen. Es fühlt sich an, als würde man in die Geschichte hineingleiten, ohne Stolpersteine oder überladene Passagen. Diese Balance zwischen Leichtigkeit und Tiefe gelingt ihr besonders gut,.

Figuren und Wiedersehen mit bekannten Charakteren

Ein großes Highlight war für mich das Wiedersehen mit den Charakteren aus den beiden vorangegangenen Büchern. Obwohl der Fokus hier klar auf Amelie und Joscha liegt, spielen auch die anderen Figuren wieder eine wichtige Rolle. Dieses Zusammenführen aller Charaktere zu einem stimmigen Gesamtbild hat mir sehr gefallen, insbesondere, weil mir die Figuren aus Band 1 und 2 sehr ans Herz gewachsen sind. Es war schön, ihre Entwicklungen weiterverfolgen zu können und zu sehen, wie sie in das neue Kapitel verwoben wurden.

Handlung und Struktur – Second-Chance

Inhaltlich steht aber die "Second-Chance"-Liebesgeschichte zwischen Amelie und Joscha im Mittelpunkt. Von diesem Trope bin ich generell kein großer Fan, weil die gemeinsame Vergangenheit nur vage bleibt und man sich auf Andeutungen verlassen muss.

Genau das war auch hier mein größter Kritikpunkt: Die Vergangenheit von Amelie und Joscha blieb mir zu blass. Ich hätte mir gewünscht, mehr von ihrer Jugendliebe zu erfahren, mehr von dem, was sie einst verbunden hat. Durch das Fehlen einer zweiten Zeitebene, wie sie in anderen Büchern mit diesem Trope oft vorkommt, fiel es mir schwer, zu Beginn eine emotionale Verbindung zu den beiden aufzubauen.

Emotionale Entwicklung und Authentizität

Dennoch muss ich sagen: Sobald Amelie und Joscha sich im Laufe der Geschichte wieder annähern, gewinnt die Beziehung an Tiefe und Authentizität. Ihre Gefühle wirkten nie übertrieben oder künstlich, im Gegenteil, die Entwicklung wirkte sehr glaubwürdig und hat mich schließlich auch emotional berührt. Joscha ist mir im Laufe des Buchs richtig ans Herz gewachsen. Kyra Groh schafft es erneut, vielschichtige und interessante Nebenfiguren zu erschaffen, die der Geschichte zusätzliche Tiefe geben.

Das Ende

Das Ende hat mich überrascht, im positiven Sinne. Ich hatte nicht erwartet, dass die Autorin diesen Weg einschlägt, aber es hat für mich gut funktioniert. Es rundete die Geschichte auf schöne Weise ab.

Fazit

Auch wenn mich die emotionale Nähe zu Beginn etwas gefehlt hat und ich mir mehr Einblicke in die gemeinsame Vergangenheit von Amelie und Joscha gewünscht hätte, ist Funkenstille ein sehr lesenswerter Roman. Für mich persönlich reicht es diesmal „nur“ für vier von fünf Sternen, vor allem im Vergleich zu den ersten beiden Bänden, bei denen ich die komplette emotionale Reise der Protagonist*innen miterleben durfte.

Wer allerdings Fan von Second-Chance-Geschichten ist, wird dieses Buch sicher lieben.

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Veröffentlicht am 25.04.2025

Zwischen Schmerz und Hoffnung

The Lesbiana's Guide to Catholic School
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Ein echtes Herzensbuch, dass mein Herz berührt hat, wie es nur ganz wenige Bücher schaffen.

Sonora Reyes "The Lesbiana’s Guide to Catholic School" ist ein Werk, das einen mit voller Wucht trifft, auf ...

Ein echtes Herzensbuch, dass mein Herz berührt hat, wie es nur ganz wenige Bücher schaffen.

Sonora Reyes "The Lesbiana’s Guide to Catholic School" ist ein Werk, das einen mit voller Wucht trifft, auf die schönste und schlimmste Art zugleich.
Die Geschichte begleitet Yamilet, eine mexikanisch-amerikanische Jugendliche, etwa ein Jahr lang durch eine streng katholische Schule.
Ich habe gelacht, geweint, mitgefiebert und war einfach mittendrin, in Yamilets Welt, in ihren Gedanken, ihrer Angst, ihrer Sehnsucht, ihrer Wut, ihrer Hoffnung.
Ihre Erfahrungen mit ihrer Familie, ihren Freundinnen und ihrer eigenen Identität sind intensiv, ehrlich und bewegend.

Der Schreibstil, einfach, lebendig, echt

Der Schreibstil war für mich eine der größten Stärken. Ich bin sofort reingekommen, musste mich an nichts gewöhnen, sondern konnte einfach direkt loslesen.
Die Sprache war klar, sehr zugänglich und gleichzeitig voller Gefühl. Besonders gut gefallen haben mir die wörtlichen Reden, sie haben sich nie künstlich oder gestellt angefühlt, sondern echt und direkt.
Die spanischen Wörter, die immer wieder auftauchen und kursiv hervorgehoben sind, gaben Yamilets Charakter zusätzlich Tiefe und dadurch wurde ihre kulturelle Identität lebendig.

Charaktere, die mir ans Herz gewachsen sind

Alle Figuren sind vielschichtig, mit so viel Tiefe und Echtheit geschrieben, dass sie mir lange im Kopf geblieben sind. Yamilet ist so eine starke, kluge, verletzliche und liebenswerte Figur sodass ich sie sofort in mein Herz geschlossen habe.
Besonders gefallen haben mir die familiären Interaktionen wie etwa zu ihrem Bruder César oder ihrer Mutter María. Die Dynamiken in der Familie sind emotional intensiv, ehrlich und oft schmerzhaft.
Auch die Nebencharaktere haben eigene Geschichten und tragen zum Gesamtbild bei, das Buch verliert nie an Spannung, weil ständig etwas passiert und jede Figur ein Teil des großen Ganzen ist.

Zeitliche Entwicklung – Raum für Echtheit

Was ich auch ganz besonders hervorheben möchte: Die Geschichte lässt sich Zeit. Wir begleiten Yamilet fast ein ganzes Schuljahr vom Sommer über Weihnachten, Neujahr und Ostern bis hin zum Prom.
Das gibt den Charakteren Raum, um sich zu entfalten, Beziehungen aufzubauen, Vertrauen zu entwickeln, Gefühle zuzulassen oder auch zu hinterfragen.
Diese langsame, natürliche Entwicklung hat sich unglaublich authentisch angefühlt. Nichts wirkte überhastet oder künstlich, alles hatte seine Zeit. Gerade das macht die Emotionen und die zwischenmenschlichen Verbindungen so stark und glaubwürdig.

Handlung und Themen, so vielschichtig und wichtig

Die Handlung greift viele bedeutende Themen auf: Homophobie, queere Identität, Religion, kulturelle Herkunft, psychische Gesundheit und schafft es dabei, nie überladen oder erdrückend zu wirken. Jeder Charakter trägt seine eigene Geschichte, Vergangenheit und Last mit sich. Es entstehen viele kleine Nebenstränge, die am Ende ein großes, berührendes Gesamtbild ergeben. Das Leben steht nie still und genauso ist es auch in diesem Buch. Es passiert immer etwas, aber nie zu viel. Genau richtig.

Emotionales Erleben, ein echtes Wechselbad der Gefühle

Ich kann nicht mal genau sagen, wie oft ich beim Lesen gelächelt habe, traurig oder wütend war. Es gab so viele Momente, die sich in mein Herz eingebrannt haben.
Die Liebesgeschichte ist leise, schön und stark. Manche Dialoge sind so präzise und berührend, dass ich sie zweimal lesen musste. Dieses Buch hat mich wirklich viel fühlen lassen. Es hat mir auch geholfen, neue Perspektiven zu verstehen, gerade wenn es um das Erleben queerer und BIPoC-Jugendlicher geht.

Ein Ende, das nachwirkt

Was ich an diesem Buch besonders geliebt habe: Es hetzt nicht zum Schluss.
Auch nachdem ein zentrale Handlung gelöst ist, nimmt sich die Geschichte nochmal die Zeit für die Protagonisten. Gerade die letzten Seiten waren für mich emotional mit die stärksten. Manche Sätze haben mich mitten ins Herz getroffen sodass ich weinen musste, nicht, weil es traurig war, sondern weil es so ehrlich, so berührend, so auf den Punkt war.

Fazit:

The Lesbiana’s Guide to Catholic School ist viel mehr als nur eine Geschichte, es ist ein kraftvoller Roman, der verschiedenste Perspektiven miteinander verbindet, große Themen mit Feingefühl behandelt und seinen Figuren den Raum gibt, sich echt und greifbar zu entfalten.
Für mich war es ein echtes emotionales Erlebnis.
Ich habe Yamilet durch Höhen und Tiefen begleitet, mit ihr gehofft, gelitten, geliebt.
Dieses Buch ist intensiv und aufrichtig, manchmal tieftraurig, dann wieder wunderbar leicht und zart.
Es vereint Schmerz, Liebe, Hoffnung und auch Humor auf eine so feinfühlige Art, dass es mich wirklich berührt hat. Dafür bekommt es von mir ganz klar fünf von fünf Sternen.

Ein Buch, das bleibt und ein echtes Herzensbuch.

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