Jule ist zurück!
Wehe, du irrst dichJule Wedekin teilt sich dieses Mal mit ihrem Mann Fernando die Elternzeit und wechselt deswegen als Vertretung für ihn zurück in das hannoveranische Mordkomissariat von Bodo Völxen. Und gleich an ihrem ...
Jule Wedekin teilt sich dieses Mal mit ihrem Mann Fernando die Elternzeit und wechselt deswegen als Vertretung für ihn zurück in das hannoveranische Mordkomissariat von Bodo Völxen. Und gleich an ihrem ersten Arbeitstag geschieht ein Mordfall - der beliebte Barbier Moussa wurde mit einem gezielten Schnitt am Hals ermordet. Jule stürzt sich gemeinsam mit dem Team von Völxen in die Ermittlungen. Dieses Mal scheint jeder der Ermittler einen wesentlichen Beitrag zur Aufklärung des Mordfalls beizutragen: Rifkin, Tadden und Raukel verlassen sich auf ihre Instinkte, sodass schon nach kurzer Zeit unterschiedliche Motive aufgedeckt werden. Dabei geraten die Ermittler aber selbst in Schwierigkeiten. Das Team lernt daraus, dass sie einander brauchen, um erfolgreich zu sein, gerade weil sie so verschieden sind. Und selbst der lasterbehaftete Raukel hat es nicht verdient durch eine Messerstecherei im Krankenhaus zu landen. Jule muss nebenbei auch erkennen, dass Fernando als Vollzeitvater nicht vollkommen überlastet ist, sondern eher im Gegenteil seine Aufgabe mit Leichtigkeit zu meistern scheint. Obwohl er natürlich viel Unterstüzung von seiner Mutter Pedra bekommt.
Zu Beginn des Buches hatte ich ein wenig Sorge, dass die Autorin sich zunehmend nur noch auf "Klaumauk" konzentriert und sowohl die Charaktere als auch die Handlung durch überspitzte Darstellungen gekennzeichnet sind. Dies hat sich jedoch mit Beginn der Mordermittlungen verflüchtigt, sodass das Buch wieder ein gelungener Hannoverkrimi mit viel Regionsbezug und einer spannenden Ermittlung geworden ist. Das Privatleben der Ermittler kommt nicht zu kurz, tritt aber im weiteren Verlauf der Ermittlungen eher in den Hintergrund. Auch im Nachhinein ist mir der Titel des Buches nicht so ganz klar. Ich vermute, dass es ein Hinweis darauf sein soll, dass er Mord aufgrund falscher Annahmen und Deutungen geschehen ist und Moussa vielleicht gar nicht hätte sterben müssen, würden Menschen offen und herzlich miteinander umgehen und nicht aus egoistischen Motiven handeln.