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Franziska19

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.12.2018

Auf zur Scheibenwelt...

Die Farben der Magie
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Terry Pratchett hat mit seinen Büchern zur Scheibenwelt eine einzigartige Welt erschaffen. Von einer Schildkröte und vier Elefanten getragen, existiert die Scheibenwelt als eine von vielen Welten im Universium. ...

Terry Pratchett hat mit seinen Büchern zur Scheibenwelt eine einzigartige Welt erschaffen. Von einer Schildkröte und vier Elefanten getragen, existiert die Scheibenwelt als eine von vielen Welten im Universium. So einzigartig wie das Szenario klingt, so sind auch die Charaktere und der Schreibstil von Pratchett gestaltet.

In diesem ersten Buch befindet sich der Zauberer Ricewind in einer größeren Stadt, als er auf den Scheibenwelt-Touristen Zweiblum trifft. Dieser wählt ihn aus gemeinsam die Scheibenwelt zu bereisen und ihn bei bestimmten Dingen zb. der Sprache, den Bräuchen oder auch geschäftlichen Unternehmungen zu unterstützen. Gemeinsam erleben die beiden haarsträubende Abenteuer als sie die ungewöhnlichsten Orte der Scheibenwelt bereisen und dabei oft von einer misslichen Situation in die nächste geraten. Doch für Zweiblum ist diese Reise genau das Abenteuer, das er sich gewünscht hat. Nicht umsonst ist er aus seinem grauen und langweiligen Leben aufgebrochen, um Abenteuer und eigene Geschichten zu erleben. Ricewind dagegen ist die Reise nicht besonders geheuer, und insbesondere nicht die magische Truhe von der Zweiblum begleitet wird.

Mit "Die Farbe der Magie" wird der Leser in die Scheibenwelt eingeführt. An den besonderen Humor und den Schreibstil des Autors muss man sich zunächst ein wenig gewöhnen - dann jedoch wird das Buch zu seiner sehr unterhaltsamen fantasievollen Lesereise.

Veröffentlicht am 08.12.2018

Fünf Frauen – Fünf unterschiedliche Lebensentwürfe

Als das Leben vor uns lag
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In „Als das Leben vor uns lag“ ist ein Roman über fünf ganz unterschiedliche in Spanien aufwachsende und lebende Frauen. Sie alle haben eine gemeinsame Vergangenheit, da sie zusammen ein Klosterinternat ...

In „Als das Leben vor uns lag“ ist ein Roman über fünf ganz unterschiedliche in Spanien aufwachsende und lebende Frauen. Sie alle haben eine gemeinsame Vergangenheit, da sie zusammen ein Klosterinternat für junge Mädchen besucht haben. In dieser Zeit spielen sie wiederkehrend ein Spiel mit dem Namen „Pfänderspiel“. Das autoritärste Mädchen, Olga, ist die Spielleiterin und denkt sich verschiedene Aufgaben aus. Meistens brauchen die Mädchen viel Mut, um die Aufgaben zu bewältigen, da meistens die Regeln des Klosterinternats gebrochen werden. Zuvor geben sie dafür ein „Pfand“ ab. Ziel ist es die Aufgabe zu meistern, um das Pfand zurückzugewinnen. An einem besonderen Abend (für drei Mädchen der letzte Abend des Internatlebens) verabreden sich die Mädchen, um ein letztes Mal gemeinsam das Spiel zu spielen. Diesmal denkt Olga sich eine ganz besonders herausfordernde Aufgabe aus: Die Mädchen sollen sich in die Unterbringung des „Klosterdeppen“ (einem geistig behinderten jungen Mann) schleichen und ihm eine Haarsträhne abschneiden. Doch bei dieser Aufgabe geht etwas schief: Als Julia als Letzte die Aufgabe meistern soll, hören die übrigen Mädchen nur ihre Schreie und das Stöhnen des „Klosterdeppen“ – anschließend sehen die Mädchen Julia nicht wieder und erfahren von den Nonnen auch nicht, was sie mit ihr gemacht haben.

30 Jahre später beschließt Olga wieder Kontakt zu ihren ehemaligen Schulkameradinnen aufzunehmen und lädt sie zu einem Abendessen ein. Dabei erzählen sich die Frauen von den vergangenen Jahren und was in dieser Zeit passiert ist.

Der Leser wird in fünf ganz unterschiedliche Lebensentwürfe, Biografien und gesellschaftliche Vorstellungen des Spaniens des letzten Jahrhunderts eingeführt. Nebenbei werden auch historisch und politisch bedeutsame Entwicklungen aufgegriffen, wie z.B.: die Einführung des neuen Scheidungsgesetzes, der politischen Entwicklung nach Franko und die Wahrnehmung der Beatles und der Hochzeit von Charles und Lady Diana. Das Buch besticht damit vor allem aus der Kombination dieser zwei unterschiedlichen Seiten. Auch der Erzählstil des Buches ist etwas Besonderes. So wird zunächst über eine Frau mit ihrer Vergangenheit und ihren Entwicklungen berichtet. Dabei trifft sie auf eine zweite Frau. Doch bevor diese Begegnung geschildert wird, wird die Vergangenheit der zweiten Frau geschildert. Auf den ersten Blick kann das zu Verwirrungen beim Lesen führen. Nach und nach ergibt sich dadurch aber ein besonderes Gesamtbild. Darüber hinaus ist es ein Roman, der viele kleine Details beschreibt, die im Laufe der Geschichtsentwicklung eine Bedeutung bekommen – als Leser sollte man ganz besonders auf diese Details achten. Für mich war dieses Buch eben auch durch die unterschiedlichen Biografien der Frauen mit ihren unterschiedlichen Motiven sehr lesenswert und ich empfehle es auf jeden Fall weiter!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 30.11.2018

Machen Fehler den Menschen nicht perfekt?

Perfect – Willst du die perfekte Welt?
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Celestine ist vom obersten Gericht ihres Landes als Fehlerhaft verurteilt worden, weil sie einem bereits als Fehlerhaft gebrandtmarkten Mann in einem Bus geholfen hat. Etwas für sie in diesem Augenblick ...

Celestine ist vom obersten Gericht ihres Landes als Fehlerhaft verurteilt worden, weil sie einem bereits als Fehlerhaft gebrandtmarkten Mann in einem Bus geholfen hat. Etwas für sie in diesem Augenblick einfach nur menschliches. Doch die Regierung möchte keine Fehler - sie möchte nur perfekte Menschen. Deswegen wird auch Celestine gebrandmarkt. Doch wegen einer persönlichen Fehde mit dem obersten Richter erhält sie sogar 6 statt 5 Brandzeichen. Damit hat auch Richter Crevan seine Kompetenzen eindeutig überschritten, indem er persönlich motiviert und eigenmächtig gehandelt hat. Und dafür gibt es sogar einen Beweis - ein Video.
Zunächst versteckt sich Celestine bei ihrem Großvater. Doch Richter Crevan versucht regelrecht Jagd auf Celestine zu machen, um sie zum Schweigen zu bringen und jegliche Beweise für sein eigenes fehlerhaftes Verhalten zu vernichten.
Celestine findet im Laufe der Geschichte heraus, in was für einer Gesellschaft sie leben möchte und versucht mit ihrer Familie und weiteren Fehlerhaften, die sich als Verbündete zuammenschließen gegen das vorherrschende System anzugehen und es grundständig zu refomieren.

Der zweite Teil der Geschichte ist eine sehr gelungene Fortsetzung. Erfrischend ist auch, dass es nur zwei Teile der Geschichte gibt und sie nicht als eine Trilogie künstlich in die Länge gezogen wurde. Dennoch gibt es an manchen Stellen für mich persönlich etwas zu plakative Beschreibungen der Geschehnisse, wodurch etwas größere Sprünge enstehen, die Lösungen für Komplikationen darstellen. Diese sind für mich oft nicht leserlich gut gelöst. An sich ist das Buch aber eine tolle und lesenswerte Geschichte über den Nutzen und die Besonderheit von Fehlern.

Veröffentlicht am 05.11.2018

Happy ever after...

Harry Potter und das verwunschene Kind. Teil eins und zwei (Special Rehearsal Edition Script) (Harry Potter)
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Harry Potter und das verwunschene Kind spielt 19 Jahre nach seinem letzten Schuljahr in Hogwarts und dem endgültigen Kampf gegen den schwarzen Lord und seine Gefolgschaft. Inzwischen ist Harry Leiter der ...

Harry Potter und das verwunschene Kind spielt 19 Jahre nach seinem letzten Schuljahr in Hogwarts und dem endgültigen Kampf gegen den schwarzen Lord und seine Gefolgschaft. Inzwischen ist Harry Leiter der magischen Strafverfolgung im Zaubereiministerium, mit Ginny verheiratet und hat drei Kinder bekommen: James, Albus Severus und Lilly. Anhand dieser Namenswahl seiner Kinder kann man erkennen, dass Harry immer noch mit der Vergangenheit beschäftigt ist und sich eigentlich wenig auf eine ruhige Zukunft einstellen kann. Dies macht sich vor allem in der Beziehung zu seinem zweiten Sohn Albus Severus bemerkbar. Anscheinend finden die beiden keinen gemeinsamen Anknüpfungspunkt, leben eher aneinander vorbei und machen den jeweiligen Gegenüber dafür verantwortlich. Ich bin mir sicher, dass Harry und Ginny, hätten sie noch einen Sohn bekommen, diesen Sirius genannt hätten.
Albus ist inzwischen in seinem vierten Hogwartsjahr, ist jedoch in Gegensatz zu seinem Vater im Hause Slytherin und sein bester Freund ist Scorpius Malfoy - und ungleiche, aber sehr lustige Kombination, da Scorpius ebenfalls das genaue Gegenteil von seinem Vater - Draco Malfoy - zu sein scheint. Die beiden beschließen in die Vergangenheit zu reisen und einen Fehler von Harry Potter zu begleichen: Sie wollen Cedrig Diggory retten! Angestiftet werden sie von der angeblichen Cousine von Diggory - die jedoch eher Verbindungen zum ehemaligen dunklen Lord zu haben scheint und damit ihre eigenen Interessen verfolgen möchte.
In der Folge der Rückwärtsreisen in die Vergangenheit verändert sich die Geschichte vollkommen. Unterschiedliche Szenarien werden aufgeworfen:
der dunkle Lord wurde nicht getötet und die dunkle Zeit dauert weiter an, wobei sogar in Hogwarts Muggel gefoltert werden,
Hermine und Ron sind nicht mehr verheiratet, sondern haben unterschiedliche Familien gegründet...

Mir erscheint es im Nachhinein so, als wenn J.K.Rowling einfach nochmal mit dem Ende der Harry-Potter-Reihe spielen wollte und den Fans aufzeigen möchte: So hätte die Geschichte durchaus auch enden können. Letztendlich fühle ich mich nach der Lektüre aber erleichtert, dass sie das Ende so geschrieben hat, wie es in Teil sieben beschrieben wird. An sich fand ich die Einblicke in diesem achten Teil in Harrys Leben danach ganz interessant - es werden auch wieder nochmal ein paar Details aus den Büchern aufgeklärt. An sich waren für mich einige Wendungen in diesem neuen Teil jedoch sehr konstruiert und gewollt gedreht - nicht mehr so schön logisch verknüpft, wie das ihr in den anderen Teilen gelungen ist.

Veröffentlicht am 29.10.2018

Nimm dich selbst nicht zu ernst

Man muss auch mal loslassen können
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Diese Hauptthese verörpert für mich den Inhalt dieses Buches! In der Geschichte treffen ganz unterschiedliche Charaktere zusammen:
- die gutmütige Wilma, Mutter, Großmutter und leidenschaftliche Wirtschafterin, ...

Diese Hauptthese verörpert für mich den Inhalt dieses Buches! In der Geschichte treffen ganz unterschiedliche Charaktere zusammen:
- die gutmütige Wilma, Mutter, Großmutter und leidenschaftliche Wirtschafterin, die jedoch aufgrund des Verstoßes des neuen Nichtraucherschutzgesetzes ihr Gasthaus schließen muss.
- die melancholische, sehr gebildete und wortgewandte Charlotte, die seit Jahren an ihrem ersten Bestseller schreibt ohne fertig zu werden und dabei sich selber und das Leben außerhalb ihrer Wohnung vergisst
- sowie Jessy, die aus einer sehr bildungsfernen Schicht stammt, keine richtige Ausbildung hat, ihren Freund mit einem "Tagesausflug" beim Fremdgehen in ihrem eigenen Bett erwischt hat, eine sehr freche Sprache hat und sich selbst für dumm hält, obwohl sie großes Lernpotenzial hat.

Die drei wollen ihren Schicksalsschlägen eins aus wischen und sich gemeinsam das Leben nehmen - doch das scheint alles andere als einfach zu sein. Dabei treffen dir drei noch auf die Möchtegern-Tankstellenräuber:
- Ralle, Elektromeister, der es nicht rechtzeitig geschafft hat seine Arbeit technisch aufzurüsten und nun kurz vor dem Ruin steht und es seiner Frau überlässt sich um Haushalt und Kinder zu kümmern
- sowie Moritz, im Herzen linker Verfächter des Kommunismus, der versucht alle seine Mitmenschen aus dem kapitalistisches System zu befreien, notorischer Studienplatzabsager und Stotterer

Alle diese Personen treffen in einer humorvoll dargestellten Geschichte aufeinander und lernen im Zuasmmensein ihre Probleme von einer anderen Perspektive aus zu betrachten. Dadurch entdecken sie jeder für sich neue Lebenswege und finden so aus ihren Krisen heraus. Für alle Leser, die sich daran erinnern möchten, dass man sich selbst und seine nicht zu Ernst nehmen sollte und das unterschiedliche Lösungen aus verschiedenen Krisen auch wieder herausführen.