Profilbild von Freakajules

Freakajules

Lesejury Star
offline

Freakajules ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Freakajules über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.06.2017

Begeisternder und emotionaler Abschlussband!

Feel Again
1

"Feel Again" ist der Abschlussband der "Again"-Reihe, auf den wohl alle Fans nur gewartet haben. Ich denke, es muss nicht extra erwähnt werden, dass auch ich ein riesen Fan von Mona Kasten bin und mich ...

"Feel Again" ist der Abschlussband der "Again"-Reihe, auf den wohl alle Fans nur gewartet haben. Ich denke, es muss nicht extra erwähnt werden, dass auch ich ein riesen Fan von Mona Kasten bin und mich nicht nur darauf gefreut habe, den neuen Band der Autorin zu lesen, sondern auch Sawyer und Isaac auf der Suche nach der großen Liebe zu begleiten. Denn, wer die anderen beide Bände der Reihe kennt, der weiß, wie schwer vorstellbar die Konstellation zwischen der rotzfrechen Sawyer und dem nerdigen Isaac ist.

Eben gerade deswegen war ich doch umso verwunderter, dass Sawyer und Isaac einzeln und auch zusammen sich zu meinem Lieblingspärchen der drei Bände entwickelt haben. Beide Charaktere haben mich persönlich nicht nur wegen ihrer Tiefe überzeugt, sondern vor allem durch die Entwicklung, die beide durchmachen (müssen). Ich war doch überrascht, wie leicht es mir fiel, Sawyer zu verstehen, mich in sie hineinzuversetzen und so manchen verletzenden Satz oder extremen Ausfall ihrerseits zu verzeihen oder gar zu verstehen. Ich habe eine absolute Schwäche für gebrochene Charaktere, für schwere Schicksale und für Charaktere, die sich dadurch eine Seite zugelegt haben, die sie vor anderen und auch vor sich selbst schützt. Für mich hat sich Sawyer auch vor allem deswegen zu meiner Lieblingsprotagonisten entwickelt, weil sie sich im ersten Band doch wie eine richtige Bitch (sorry!) aufgeführt hat, im zweiten schon angenehmer im Auftreten war und man im dritten und letzten Teil auch erfährt, warum sie so zu anderen ist. Dass ihr Auftreten im Auftaktband keine Charakterschwäche ist, sondern das Resultat eines harten Kampfs in der Vergangenheit. Ihre Geschichte hat mich wirklich sehr berührt – gerade in Situationen, in denen ihr Liebe, Zuneigung und Geborgenheit entgegengebracht wurden und sie damit überhaupt nichts anzufangen wusste. Das hat mehr als ein Mal mein Herz zerrissen und meine empathische Seite zum Weinen gebracht.

Dass es dann gerade Isaac ist, der sich in ihr Herz stiehlt, ist herzzerreißend süß, überraschend und perfekt zugleich. Denn von ihm hätte man es wohl von allen Charakteren in den drei Büchern am wenigsten erwartet. Nicht nur Sawyer entwickelt sich zum Positiven, sondern auch Isaac blüht vollkommen auf, wird selbstbewusster und kämpft sich mehrfach zu ihr durch, obwohl sie ihn oft genug abblitzen lässt. Beide Protagonisten sind so wunderbar gezeichnet, so realitätsnäh und authentisch. Und das färbt dann letzten Endes auch auf die Beziehung und ihre Liebe zueinander ab, die genauso süß und echt ist wie die beiden Figuren selbst.

Die Liebesgeschichte der beiden fand ich wunderschön aufgebaut und inszeniert. Wie die beiden sich im Steakhouse kurz und oberflächlich unterhalten, immer mehr Zeit miteinander verbringen, Sawyer Isaac Nachhilfe im Flirten gibt, wie sie anfangen sich füreinander zu interessieren, Gefühle entwickeln, sich verletzen und man einfach nur darauf hofft, dass einer von beiden doch bitte den ersten Schritt macht und auf den anderen zugeht. Der Aspekt der Fotografie, der im Klappentext erwähnt wird, hat mir da auch besonders gut gefallen (und mir Sawyer wahrscheinlich auch deswegen näher gebracht). Da ich selbst eine Schwäche für Fotografie habe, fand ich diese Beschreibungen toll und sie geben dem Buch, für mich persönlich, einen besonderen und einzigartigen Touch. Nicht nur, weil ich meine Kamera wohl genauso liebe wie Sawyer ihre, sondern auch, weil ich weiß, wie aufmunternd das Fotografieren sein kann, wenn es einem selbst schlecht geht und man schwere Zeiten durchmacht.

Ein bisschen schade fand ich, dass die vorherigen Charaktere in diesem Buch ein wenig verloren gegangen sind. Ab und zu liest man noch von Dawn, eher gegen Ende des Buches auch von Kaden, aber Allie und Spencer werden nur noch sehr wenig erwähnt. Von den beiden hätte ich, so zum Schluss, auch wieder gerne mehr gelesen, fand es aber auch nicht besonders schlimm, dass der Fokus auf den beiden Hauptprotagonisten lag. Bei Bedarf lese ich einfach Band eins und zwei nochmal :D

Mona Kasten hat sich meiner Meinung nach in "Feel Again" im Bezug auf den Schreibstil selbst übertroffen. Ich mochte Allie und Dawn sehr gerne und habe auch ihre Probleme verstanden. Jedoch habe ich in keinem Band so mitgefühlt wie bei Sawyer, was ich nicht nur auf ihre persönliche Geschichte, sondern auch auf den Schreibstil der Autorin zurückführe. Sie fesselt damit nicht nur, sondern bringt die Gefühle der Protagonisten auf den Punkt und gleichzeitig dem Leser so nahe, dass er das Gefühl hat, selbst so zu fühlen, selbst seine Eltern verloren zu haben, selbst verloren und gebrochen zu sein, sich selbst unsicher und ungeliebt zu fühlen, nur um sich dann nachher umso mehr für das Liebespaar zu freuen. Für mich ist Mona Kasten eine wunderbare Autorin, deren Bücher man einfach lieben muss.

Auch das Cover gefällt mir sehr gut. Viele haben sich ja an der pinken Umsetzung gestört, aber ich persönlich mag sie sehr gerne und ich denke, sie wird zu den anderen beiden Bänden auch sehr schön aussehen.

Fazit
Für mich ist "Feel Again" ein perfekter und mehr als gelungener Abschluss einer insgesamt sehr überzeugenden New Adult Reihe, von der ich mir eigentlich noch mehr Bände gewünscht hätte. Der letzte Band konnte vor allem aufgrund der sehr starken Charaktere, der interessanten Liebesgeschichte und dem einnehmenden Schreibstil der Autorin überzeugen. Ich kann also eine absolute Leseempfehlung aussprechen – für dieses Buch und für die beiden Vorgänger.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Gefühl
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 29.01.2017

La Lobas Versprechen

Die Diamantkrieger-Saga - La Lobas Versprechen
1

Nachdem mich der erste Teil der Diamantkrieger Saga "Damirs Schwur" nicht unbedingt so packen konnte, wie ich es erwartet habe, war ich natürlich sehr gespannt darauf, was der zweite Teil für mich bereithält. ...

Nachdem mich der erste Teil der Diamantkrieger Saga "Damirs Schwur" nicht unbedingt so packen konnte, wie ich es erwartet habe, war ich natürlich sehr gespannt darauf, was der zweite Teil für mich bereithält. Ich war überrascht, wie mühelos es dem Buch gelang, mich in den Bann zu ziehen und der Geschichte folgen zu wollen.

Der Einstieg ist mir sehr leicht gefallen. Zwar konnte ich mich nicht mehr an alle Geschehnisse vom ersten Teil erinnern, gestört hat dies beim Lesen und beim Folgen der Handlung jedoch nicht wirklich. Viele kleine Details werden nochmal wiederholt, so dass "Damirs Schwur" nicht unbedingt vorher nochmal gelesen werden muss.

Ingesamt glänzt La Lobas Versprechen vor allem mit der Entwicklung der Hauptprotagonistin Sara und wirkt dadurch nicht ganz so spannungsgeladen wie Band 1, was mir jedoch um einiges besser gefallen hat. Saras Gefühle und Emotionen, ihre Vergangenheit und die Art und Weise, wie sie diese mit der Gegenwart und ihrer Zukunft verknüpft, fand ich sehr interessant. Sara steht in der Geschichte an einem Punkt, an dem sie sich zwischen Traurigkeit und Glück entscheiden muss, an dem sie die Weichen für ihre Zukunft stellt und mit den Konsequenzen, die daraus entstehen, zurecht kommen muss. Sie macht eine enorme Entwicklung durch, muss hart an sich arbeiten, an ihrem Verhalten, ihren Gedanken, ihren Gefühlen. Dass sie damit Probleme hat, nicht wirklich loslassen kann und lernen muss, sich auf die wichtigen Dinge zu konzentrieren, wird deutlich sichtbar.

Die Autorin verbindet mit Leichtigkeit die Entwicklung von Sara mit den wichtigen Aspekten des Lebens wie Disziplin, Fleiß, Mut, Toleranz und die Sicht eines jeden auf sich selbst. Die starke Botschaft, die Bettina Belitz mit La Lobas Versprechen überbringen möchte, finde ich sehr gut durchdacht und kam auf jeden Fall beim Leser – zumindest bei mir – an. Manchmal muss man die Vergangenheit einfach hinter sich lassen, verzeihen, Frieden mit sich selbst schließen, zu sich selbst zurückfinden, um offen für neues zu sein, für Glück und eine schöne und hoffnungsvolle Zukunft.

Neben der schönen Botschaft hat es auf jeden Fall das Ende des Buches in sich, denn ich hatte es in dieser Art und Weise überhaupt nicht erwartet. Ich war richtiggehend geschockt und traurig, was einen wahnsinnig guten Cliffhanger – ich liebe solche Cliffhanger! – ausmacht und Spannung für den dritten Teil aufbaut.

Trotz der guten Ausführung und spannenden Handlung bleibt mir weiterhin eines suspekt: nämlich Damir. Im ersten Teil war er einer meiner Lieblingscharaktere, weil er sich für Sara eingesetzt hat und auch so symapthisch wirkte. Seine Figur ging jedoch im zweiten Band ziemlich unter, er wirkte unnahbar und distanziert, wenn er denn überhaupt mal auftauchte, was ich ziemlich enttäuschend fand. Letztlich weiß ich momentan auch noch gar nicht, was die Autorin mit der Figur bezweckt. Ich hoffe, dass das Geheimnis im dritten Band aufgedeckt wird.

Besonders gut gefallen hat mir – und da steht La Lobas Versprechen dem ersten Teil in nichts nach – der Schreibstil der Autorin. Ich mag das kreierte Setting sehr gerne, die Figuren und die Art und Weise wie Bettina Belitz ihren Charakteren Leben einhaucht. Die Abwechslung zwischen Spannung und Ruhe finde ich gut umgesetzt, ebenso der angenehme und fesselnde Erzählstil.

Bettina Belitz hat auf ihrer Facebook-Seite schon von dem Cover des dritten Teils geschwärmt und auch ich bin wahnsinnig gespannt darauf, denn die Aufmachung der Diamantkrieger Saga finde ich atemberaubend gut gelungen und wunderschön. Ich hoffe bei dem dritten Band auf die Gestaltung in grün :)

La Lobas Versprechen ist aufgrund der tiefgründigen Beleuchtung der Hautprotagonistin und des spannenden Endes eine gelungene Fortsetzung der Diamantkrieger Saga, die nicht nur durchdacht wirkte, sondern auch eine starke Botschaft vermittelt. Mich konnte der zweite Teil überzeugen, daher bin ich auf den dritten Band gespannt!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Rezension | Ausgezeichnete Morde von Teresa Pütz (Hrsg.)

Ausgezeichnete Morde
1


Wie ihr sicher in meiner Rezension zu Stephens King "Omi" (hier) erfahren habt, bin ich kein Fan von Kurzgeschichten, da sie meiner Meinung nach zu wenig Raum für eine Identifizierung mit Charakteren ...


Wie ihr sicher in meiner Rezension zu Stephens King "Omi" (hier) erfahren habt, bin ich kein Fan von Kurzgeschichten, da sie meiner Meinung nach zu wenig Raum für eine Identifizierung mit Charakteren bieten und ein Einlassen auf die Geschichte und deren Atmosphäre aufgrund ihrer Kürze einfach sehr erschweren. Trotzdem habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut, alleine schon wegen meines Lieblingsautors Sebastian Fitzek, der hier mit seinem Werk "In einer kleinen Straße" vertreten ist. Weil ich diese Meinung von Kurzgeschichten schon seit Jahren vertrete, war ich umso überraschter, dass mich dieses Buch von vorne bis hinten fesseln konnte und das sogar mit jeder einzelnen Geschichte.

Zu den Fakten: Ausgezeichnete Morde enthält elf Kurzgeschichte von den oben genannten Autoren; Nina George – vielleicht dem ein oder anderen bekannt durch ihr Werk "Das Lavendelzimmer" – ist als einzige mit zwei Kurzgeschichten vertreten. Im vorderen Teil befindet sich ein Inhaltsverzeichnis mit Name der Autoren und den Titeln. Nach jeder Kurzgeschichte folgt ein "Über den Autor" und der Hinweis auf weitere bereits erschienene Werke und deren Kurzbeschreibung, was mir besonders gut gefallen hat. Ausgezeichnete Morde endet mit einer Auflistung und mit Erklärungen von einigen wichtigen Krimi- und Thriller-Auszeichnungen.

Zugegebenermaßen habe ich von den gelisteten Autoren nur Sebastian Fitzek gekannt, was ich jedoch nicht weiter schlimm fand, denn mir haben durchweg alle anderen Autoren ebenfalls sehr gut gefallen. Natürlich habe ich mir eine Kurzgeschichte ein wenig länger und eine andere ein wenig kürzer gewünscht, was auf persönlichem Geschmack gründet, keineswegs auf Langatmigkeit oder eines schlechten Plots. Obwohl alle Geschichten sich mit den Themen Mord, Entführung oder sonst einer grausigen Tat befassen, unterschieden sie sich thematisch voneinander und bieten genügend Abwechslung. Nervige Wiederholungen bei der Idee oder der Umsetzung konnte ich nicht feststellen.

Meine persönlichen Favoriten waren (natürlich) zum einen "In einer kleinen Straße" von Sebastian Fitzek, weil sein Schreibstil meiner Meinung nach individuell ist und er es wie kein anderer versteht, Spannung zu erzeugen; zum anderen haben mir auch "Wo es dem Verbrecher schmeckt" von Friedrich Ani und Harald Gilbers "Der schöne Mister Manville" gefallen.

Das Cover liefert zu den wunderschönen und spannenden Kurzgeschichten – also zu einem inhaltlich sehr starken Buch – eine ebenso starke und schöne Gestaltung und eine passende Verpackung. Ich bin ein Fan von Relief-Lack beim Cover-Layout und finde ihn perfekt eingesetzt.

Fazit
Ausgezeichnete Morde verspricht eine perfekte Zusammenstellung und Mischung von interessanten und spannenden Kurzgeschichten. Der solide Aufbau des Buches (Kurzgeschichte – Informationen über den Autor – andere Werke) fand ich eine gelungene Lösung, was dazu geführt hat, dass das ein oder andere Buch sogar auf meiner Wunschliste gelandet ist. Ein unbedingtes Muss für alle Kurzgeschichten- und/oder Krimi-Liebhaber!

Veröffentlicht am 03.12.2018

Nicht so spannungsgeladen und mitreißend wie der erste Band.

Queen and Blood
0

Vor kurzem habe ich mit Schrecken festgestellt, dass der zweite Band der "Bird & Sword"-Reihe noch immer auf meinem SuB liegt, obwohl ich lange auf die Erscheinung des zweiten Bandes hingefiebert und unbedingt ...

Vor kurzem habe ich mit Schrecken festgestellt, dass der zweite Band der "Bird & Sword"-Reihe noch immer auf meinem SuB liegt, obwohl ich lange auf die Erscheinung des zweiten Bandes hingefiebert und unbedingt Kjells Geschichte erfahren wollte. Da habe ich mir das Buch sofort geschnappt – mit der großen Hoffnung, dass es mich genauso begeistern würde wie der erste Band. Leider hat "Queen & Blood" dieses Mal nicht ganz meinen Nerv getroffen, was ich unglaublich schade fand.

Eigentlich gibt es an dem Buch nicht besonders viel auszusetzen. Dieses mittelalterliche Setting mit den besonderen Fantasie-Wesen hat mir unglaublich gut gefallen. Ich mag solche Kulissen sehr gerne und die Autorin drückt dies besonders bildgewaltig und einnehmend aus. Ich habe mich gerade in Tiras' Burg sehr an den ersten Band erinnert gefühlt und das fand ich persönlich ausgesprochen toll, denn ich war damals sehr traurig, als dieser Auftaktband zu Ende ging und der zweite Teil keine Fortführung von Tiras' und Larks Geschichte versprochen hat. Auch die Ausrottung der Volgar – der menschenfressenden Vogelmenschen – nimmt in diesem Buch wieder einen Teil des Plots ein. Kjell kämpft als Hauptmann natürlich an vorderster Front und beweist wieder mal seine Tapferkeit, seinen Mut und seine schier unmögliche Stärke.

Wie mit diesem Satz bereits angedeutet, haben mich auch die Charaktere eingenommen. Kjell war im ersten Band ein miesepetriger Griesgram, aber seine Geschichte hat mich trotz allem sehr interessiert und angezogen. Als Tiras' Bruder ist er ohnehin schon eine interessante Figur, aber es steckt viel mehr in ihm, als er in "Bird & Sword" von sich preisgegeben hat. Er hat definitiv einfühlsame und liebevolle, aber auch kriegerische und ruppige Momente, die ihn zu dem machen, was er im Endeffekt auch sein soll: ein Anführer und ein Vorbild. Sasha, die Kjell sehr früh den Kopf verdreht, steht ihm allerdings in nichts nach. Auch ihr Charakter ist sehr einnehmend und tiefgründig ausgearbeitet und ich mochte ihre natürliche Art ausgesprochen gerne. Sie passt sehr gut zu Kjell, zähmt ihn, aber zeigt ihm auch seine Stärken. Zusammen ergeben sie ein schönes Paar, deren Liebe zwar durch verschiedene Höhen und Tiefen des Schicksals geschickt wird und einigen Hindernissen standhalten muss, der sie sich am Ende aber doch nicht widersetzen können und sie endlich zusammenbringt.

Trotz allem hat mich das Buch einfach nicht vollkommen überzeugen können. Es hat mich nicht gelangweilt, aber auch nicht abgeholt. Ich habe mich nicht gequält, mich aber auch nicht auf die nächste Seite gefreut. Es hatte auf mich bei weitem nicht die Anziehungskraft und das Sog-Gefühl, wie der erste Band. Mir persönlich hat während der ersten Hälfte einfach die Spannung gefehlt, die sich erst am Ende wirklich aufbaut und mich im Eiltempo durch die letzten 70 Seiten getragen hat. Ich glaube, ich hatte mir einfach viel mehr von dem Plot versprochen und war am Ende doch ernüchtert, wie wenig er mich – trotz des spektakulären Schlusses – begeistern konnte. Unglaublich schade!

Fazit
Ich hatte so viel gutes von "Queen and Blood" erwartet, aber leider hat mich das Buch einfach nicht umhauen können. Die Charaktere fand ich toll und auch das Setting hat überzeugt, aber die Geschichte hatte mir persönlich zu wenig Spannungspunkte und zu wenig Sog-Wirkung. Auch wenn ich die Geschichte gerade gegen Ende wesentlich besser fand, kann ich leider nur 3,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 24.11.2018

Toller, spannender Thriller mit einigen privaten Ermittlermomenten

Er will dein Herz (Ein Marina-Esposito-Thriller 7)
0

"Er will dein Herz" ist mittlerweile der siebte Band der "Phil Brennan & Marina Esposito"-Reihe und mein fünftes Buch, das ich von dem Autoren-Duo lese. Tania Carver schreibt meiner Meinung nach immer ...

"Er will dein Herz" ist mittlerweile der siebte Band der "Phil Brennan & Marina Esposito"-Reihe und mein fünftes Buch, das ich von dem Autoren-Duo lese. Tania Carver schreibt meiner Meinung nach immer recht spannende und einnehmende Thriller, so dass ich nie widerstehen kann, wenn ein neuer Band erscheint. Auch die zwei anderen Bücher aus dieser Reihe liegen bereits auf meinem SuB und warten darauf, verschlungen zu werden. "Er will dein Herz" passt in diese Reihe ebenso gut rein, denn auch dieses Buch ist spannend und mitreißend geschrieben.

Wie bei den bereits erschienen Thrillern geht es bei "Er will dein Herz" sowohl um die Ermittlung in einem äußerst brisanten Fall, als auch um die private Beziehung zwischen Brennan und Esposito. Ich kann mich noch gut an die Entwicklungen aus dem letzten Band erinnern, weswegen es mich ausgesprochen interessiert hat, wie die beiden als Paar mit der drohenden Gefahr umgehen. Es bringt dem Leser an dieser Stelle natürlich Vorteile, wenn er den Vorgängerband gelesen hat und somit die Hintergründe rund um Fiona Welch kennt, aber es ist nicht unbedingt ein Muss. Ich denke, es wird auch so deutlich, dass Phil und Marina aufgrund eines alten Falls in privaten Schwierigkeiten stecken und damit nicht so gut umzugehen scheinen. Wer den vorherigen Band " Du sollst nicht leben" allerdings gelesen hat, wird feststellen, dass in der Zwischenzeit einiges passiert ist. Denn während die beiden am Ende vereinbart haben, alles gemeinsam durchzustehen, hat es in der Handlung vor diesem Band einen deutlichen Bruch zwischen den Hauptfiguren gegeben, der hier thematisiert wird.

Phil leidet meiner Meinung nach mehr darunter, verhält sich im Revier vollkommen atypisch und hat sich stellenweise kaum unter Kontrolle. Diese ganze Situation ist unglaublich schwer für ihn, was man als Leser absolut verstehen kann. Ich befand mich mehrfach in dem Zwiespalt, ihn trösten zu wollen oder ihm zu sagen, er soll sich endlich zusammenreißen. Er ist zwar nach wie vor ein guter Ermittler, gefährdet aber die Ermittlungsergebnisse und die Zusammenarbeit mit seinen Kollegen. Mir hat es wirklich furchtbar leid getan, ihm dabei zuzusehen, wie er sich Stück für Stück selbst zerstört, alles aufs Spiel setzt und riskiert, seinen Job zu verlieren.

Marina hat sich dagegen mehr unter Kontrolle und geht anders mit der Situation um. Zum einen muss sie sich natürlich weiterhin um ihre Tochter kümmern, aber zum anderen möchte sie sich auch vor Fiona zu schützen. Sie ist sehr gefasst und kontrolliert und trotzdem merkt man ihr an, dass sie die Situation belastet – spätestens als Phil und Marina das erste Mal aufeinandertreffen.

Dennoch steht nach wie vor der Fall im Vordergrund, auch wenn die privaten Probleme der Ermittler auf jeder Seite mitschwingen und die Gesamtsituation sehr komplex machen. Den Fall an sich fand ich ausgesprochen spannend, auch wenn er mir teilweise zu vorhersehbar war. Trotzdem sind die Umstände gut geschildert und kleinere Spannungsmomente gut inszeniert. Mir hat es zudem gefallen, dass Phil und Marina zusammenarbeiten müssen, obwohl sie sich privat aus dem Weg gehen. Für beide macht das den Umgang miteinander und die Ermittlung schwierig. Obwohl mich der Fall und die Ermittlung überzeugen konnten, hatte ich für das Ende einen größeren Knall erwartet und war über die Auflösung doch ein wenig ernüchtert. Dadurch, dass man ab einem gewissen Zeitpunkt eindeutig weiß, wer der Täter ist, hätte ich mir den ein oder anderen Überraschungseffekt am Ende auf jeden Fall gewünscht.

Wie immer hat mir der Schreibstil des Autoren-Duos besonders gut gefallen. Zum einen sind die Kapitel recht kurz gehalten, zum anderen springt die Handlung des Öfteren zwischen Personen und Orten hin und her. Diese temporeiche und dynamische Erzählung tut dem Fall und den Ermittlungen gut, auch wenn ich persönlich die Kapitel aus Sicht des Täters weggelassen hätte. Meiner Meinung nach ist das meist nur Füllmaterial, was ich in diesem Buch nicht gebraucht hätte.


Fazit
"Er will dein Herz" ist meiner Meinung nach ein spannender Thriller mit einem interessanten und außergewöhnlichen Fall. Die Mischung aus Ermittlung und privaten Problemen hat mir gut gefallen, denn mittlerweile habe ich Phil und Marina sehr liebgewonnen, weswegen ich mir natürlich gewünscht habe, dass sie ihre Eheprobleme in den Griff bekommen. Für mich persönlich ist dieses Buch wieder einmal ein guter Thriller, den ich empfehlen kann.