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Veröffentlicht am 03.10.2016

Mein Herz wird dich finden

Mein Herz wird dich finden
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Mein Herz wird dich finden ist so ein typisches Buch – und jeder Blogger und so mancher Bücherfreak kennt das sicher – das man einfach unbedingt haben muss, das vorbestellt und am Erscheinungstag geliefert ...

Mein Herz wird dich finden ist so ein typisches Buch – und jeder Blogger und so mancher Bücherfreak kennt das sicher – das man einfach unbedingt haben muss, das vorbestellt und am Erscheinungstag geliefert wird, das einen "Ehrenplatz" zwischen den anderen Büchern erhält und dann aus unerklärlichen Gründen aus dem Gedächtnis verschwindet. So war es bei mir und diesem Buch auch. Ich wollte es unbedingt haben, habe es vorbestellt und dann wochenlang in meinem Bücherregal vergessen. Doch jetzt habe ich es endlich geschafft, es zu lesen.

Vorneweg: Dieser Jugendroman hat einige Kritikpunkte. Es hat mich allerdings so berührt und nachdenklich gestimmt, dass mich der Gesamteindruck vollkommen überzeugen und bezaubern konnte. Und mit genau diesen Kritikpunkten möchte ich auch anfangen.

Etwas, was mich wirklich stört, sind Änderungen von Namen. Zugegebenermaßen habe ich nur die deutsche Ausgabe gelesen, doch wieso wurde der Name des Hauptprotagonisten von Colton (Englisch) zu Noah geändert? Und warum Quinn zu Mia? Und Trent zu Jacob? Normalerweise wäre mir das auch gar nicht aufgefallen, wenn sie zumindest auch den Spitznamen von Noah (im Buch "Colt" genannt) geändert hätten. Um der Verwirrung auf die Spur zu kommen, habe ich ein paar Rezensionen gelesen und habe daher die Namensänderung erfahren.

Mein zweiter Kritikpunkt ist die Länge des Buches. Für mich ist die Länge zwischen 300 und 400 Seiten optimal; in der Regel ausreichend, um sich auf die Geschichte und die Charaktere einzulassen und zu wenig, als dass sich große Langweile breitmachen kann. Doch letzten Endes kommt das Buch auf geschätzt unter 300 Seiten, da jedes neue Kapitel mit einem Zitat oder einem wissenschaftlichen Fakt auf einer eigenen Seite erscheint und dann oft zusätzlich noch zwei bis vier Seiten frei bleiben. Auch das würde mich eigentlich nicht stören, aber es vermittelt einen falschen Eindruck, vor allem, wenn man das Buch im Internet und nicht in der Buchhandlungen kauft und man sich auf die dort angegebenen Seitenzahlen verlassen muss.

Auch wenn mir die Geschichte sonst sehr gut gefallen hat, so hätte ich mir doch ein ausschweifendes Ende gewünscht. Ein klärendes Gespräch, Tränen, verzeihen. Das kam mir persönlich einfach zu kurz und der Schluss ein wenig zu abrupt.

Jetzt aber zu den guten Seiten: Die Autorin bietet mit diesem Roman eine wunderschöne und ebenso schmerzliche Geschichte zweier junger Erwachsenen, die in ihrem jungen Leben bereits mehr erlebt haben, als sie sollten. Mia ist mir dabei ein bisschen mehr ans Herz gewachsen, sie war mir auch von Anfang an sympathisch. Sie hat eben nur einen Fehler begangen: Nicht von Anfang an die Wahrheit zu sagen. Sie hat sich immer und immer mehr in ihre Geschichte und ihre Lügen verstrickt und irgendwann keinen Ausweg mehr gewusst, keinen perfekten Moment oder Zeitpunkt erwischt, den ich ihr so gewünscht hätte. Auch ihre Motivation konnte ich nachempfinden. Einfach diesen Menschen kennen lernen, der jetzt das Herz des verstorbenen Geliebten hat, sehen, wer es ist und Hoffnung schöpfen, Kraft tanken, abschließen und versuchen nach vorne zu sehen. Ich habe mit beiden mitgelitten, an manchen Stellen mehr mit Mia, an anderen mehr mit Noah.

Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen; so wie man es sich bei einem Jugendbuch eben wünscht: Leicht, locker, flüssig. An einem Stück durchlesen ist mit dem Schreibstil auf jeden Fall garantiert. Von dem Cover brauchen wir glaube ich gar nicht erst anzufangen. Mir hat es sehr gut gefallen; hat mich sogar auf das Buch aufmerksam werden lassen und war eines der Gründe, warum es auch letzten Endes in meinem Einkaufskorb gelandet ist.

Fazit
Alles in allem erzählt Mein Herz wird dich finden eine runde und herzerwärmende Liebesgeschichte, die mich wirklich beeindrucken und fesseln konnte. Trotz Schwächen ist es ein wunderschönes Werk, das ich jedem empfehlen kann und das definitiv eins meiner Top-Bücher 2016 ist.

Veröffentlicht am 03.10.2016

Atemberaubend emotional

Die Tage, die ich dir verspreche
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"Die Tage, die ich dir verspreche" ist ein Buch, das sowohl ein interessantes, als auch ein schwieriges Thema behandelt – nämlich Organspende und wie ein Organempfänger mit diesem doch sehr außergewöhnlichen ...


"Die Tage, die ich dir verspreche" ist ein Buch, das sowohl ein interessantes, als auch ein schwieriges Thema behandelt – nämlich Organspende und wie ein Organempfänger mit diesem doch sehr außergewöhnlichen Geschenk umgeht. Ich wusste, dass es sich bei diesem Werk um eine bewegende und emotionale Geschichte handeln würde, doch selten hat mich ein Buch so nachdenklich und grüblerisch zurückgelassen. Ich habe nie darüber nachgedacht, wie sich ein Organempfänger fühlt bzw., dass er etwas anderes empfinden könnte als große Freude und Dankbarkeit. Dass es wohl auch solche Fälle gibt, die ein Organ als Bürde, große Verantwortung oder als Zeichen ihrer (eingebildeten) Fehlbarkeit und Schuld sehen, zeigt das Buch von Lily Oliver sehr gefühlvoll, überzeugend und vor allem mit Tiefgang.

Der Plot an sich bietet einiges, verläuft in verschiedene Richtungen und immer wenn man diesen "Na, endlich"-Moment hatte, hat sich die Situation wieder in Luft aufgelöst. Ich habe mit Gwen mitgefiebert, habe gehofft, dass sie einen Weg aus ihren Depressionen findet, habe gehofft, dass Noah weiß, was er tut, dass er ihr helfen kann und dass er einen Weg findet, Gwen zu vermitteln, dass Depressionen behandelt werden können, dass sie sich wieder besser und liebenswert fühlen kann; selten habe ich so mitgelitten mit den beiden jungen Hauptprotagonisten, die manchmal mehr Glück, als Verstand hatten. Nicht nur bezüglich der jungen Liebe, die sie beginnen, füreinander zu empfinden, sondern vor allem wegen Gwens Seelenfrieden. Dadurch, dass der Plot aus den Sichtweisen von Gwen und Noah erzählt werden, erfährt man ganz genau, womit sie zu kämpfen haben, was in ihnen vorgeht und wie hilflos sich beide fühlen. Ich hatte eigentlich nicht wirklich mit einem "Happy End" gerechnet und doch habe ich eins bekommen. Auch die Ausschnitte aus dem Internetforum, in dem Gwen sich vor ihrer Transplantation aufgehalten hat, am Anfang eines jeden Kapitels, zeigt die Hoffnung und die Ängste, die Gwen erleben musste – und mit ihr tausend andere, die auf ein Organ warten.

Ich fand durchweg alle Charaktere überzeugend und toll dargestellt. Sie waren sehr durchdacht und tiefgründig und haben die Geschichte somit bestens unterstützt. Gwen war mir teilweise ein bisschen zu naiv (ich wäre niemals auf die Idee gekommen nach der Mail von Noah mich ins Auto zu setzen und durch halb Deutschland zu fahren!), aber sie ist eine junge Frau, überfordert mit der Situation und ihrem Leben, daher konnte ich ihr das verzeihen. Auch Alex und die Katze Miss Sunshine fand ich als Auflockerung der doch sehr tristen Geschichte sehr gelungen.

Der Schreibstil hat es mir ziemlich einfach gemacht, das Buch schnellstmöglich zu beenden. Die Geschichte ist einfach mitreißend und Lily Olivers Worte perfekt gewählt. Durch ihre bildhafte und emotionale Schreibweise habe ich mich mittendrin gefühlt – dadurch leider auch meist etwas hilflos. In vielen Situationen hätte ich vermutlich ähnlich wie Noah reagiert.

Bezügllich des Covers bin ich ein bisschen zwiegespalten: Der dargestellte Mohn ist eine sehr vergängliche Pflanze und wirkt dadurch sehr trist, die grüne Schrift dagegen strahlt jedoch Hoffnung aus. Für mich ist es die perfekte Mischung und könnte die traurige-fröhliche Geschichte nicht besser transportieren.

Fazit
"Die Tage, die ich dir verspreche" ist ein atemberaubendes, ehrliches Buch. Lily Oliver beschreibt Gwens Geschichte so emotional und tiefgründig, dass ich richtig mitleiden "musste". Es ist ein wundervolles Werk, das ich jedem nur empfehlen kann.

Zusatz
Lily Oliver geht in ihrem Nachwort nochmal besonders auf das Thema Organspende, insbesondere auch auf den Organspendeausweis. Ähnlich wie die Autorin möchte ich niemanden dazu aufrufen, sich so einen Ausweis anzulegen, da die Entscheidung jeder für sich treffen muss. Ich habe in meinen jungen Jahren Gott sei Dank noch kein Organ gebraucht und werde (hoffentlich!) auch nie eines brauchen, aber es gibt Menschen, die eines benötigen, die jeden Tag die Hoffnung haben, eins zu bekommen, die um ihr Leben kämpfen und sich nichts sehnlicher wünschen, als dieses lebensrettende Geschenk – eine zweite Chance. Den Ausweis gibt es kostenlos, es gibt keinen großartigen Papierkram; es geht schnell und einfach. Bitte überlegt es euch. Denn ein einziger Mensch könnte damit sieben Leben retten.

Falls ihr euch jedoch gegen eine Organspende entscheiden solltet, legt euch trotzdem einen Ausweis zu und kreuzt das entsprechende Kästchen an. Denn damit könnt ihr euren Angehörigen die elendige Entscheidung in einer solchen Situationen abnehmen. Informieren könnt ihr euch diesbezüglich auch auf der Seite des Bundesministeriums für Gesundheit.

Veröffentlicht am 29.09.2016

Mit Mandelkuss und Liebe

Mit Mandelkuss und Liebe
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Mit Mandelkuss und Liebe ist ein süßes, leichtes, lockeres Buch; einfach perfekt für einen sonnigen Nachmittag. Wie das Cover, der Klappentext und auch die Leseprobe erwarten ließen, handelt es sich hier ...

Mit Mandelkuss und Liebe ist ein süßes, leichtes, lockeres Buch; einfach perfekt für einen sonnigen Nachmittag. Wie das Cover, der Klappentext und auch die Leseprobe erwarten ließen, handelt es sich hier um eine Geschichte voller Gefühle, Kitsch und Problemen mit vielen vielen Tränen. Eben das, was ein Liebesroman so bieten sollte. Sicherlich ist die Story nicht für jeden was; ich jedoch fand sie erfrischend und sie hat mir ein paar schöne Lesestunden auf der Couch bereitet. Das angehängte Macarons-Rezept zum Schluss kam für mich sehr überraschend und ich empfand es als sehr liebe Zugabe. Ich habe noch nie Macarons gebacken, aber vielleicht werde ich das bald mal nochholen. Das Rezept klingt auf jeden Fall vielversprechend* (Zusatz siehe unten!).

Die Hauptprotagonistin Ella – 24 Jahre alt und Besitzerin eines eigenen Macarons-Cafés – muss man meiner Meinung nach einfach lieben. Sie ist so süß, geht wahnsinnig naiv durch's Leben, war noch nie in ihrem Leben wirklich verliebt und kämpft um ihre Existenz. Dann ist da noch Niklas, Ellas bester Freund, zu dem sie sich hingezogen fühlt, aber ihre Gefühle ihm gegenüber sind nicht wirklich greifbar, sie weiß sie nicht wirklich einzuordnen. Die beiden sind seit Kindertagen befreundet und plötzlich entwickelt sich da etwas, womit sie nicht gerechnet hat. Und zu guterletzt spielt auch noch Sam eine Rolle in Ellas Leben, den sie kaum kennt, anfangs ziemlich unsympathisch findet, aber dann doch irgendwie seinem Bad Boy Charme erliegt. Alle haben so ihre Geheimnisse – und am Ende ist es Ella, die von allen verletzt und enttäuscht wird.

Die Geschichte ist süß, die Charaktere mochte ich; das einzige Manko an dem Buch war der Schreibstil der Autorin. Jo Beger schreibt zwar leicht und flüssig, ein wenig in die Jugendsprache gehend – zumindest bei den Dialogen und Ellas Gedanken – und die Geschichte lässt sich sicherlich an einem Tag oder an zweien durchlesen. Jedoch benutzen alle Charaktere ständig irgendwelche Sprichwörter und Redensarten, was sehr aufgesetzt wirkte, zu manchen Figuren auch überhaupt nicht passte und sie somit um einiges unwirklicher erscheinen ließ. Ebenso ständige Einschübe wie "Nee, oder?" oder "Echt jetzt?" haben mich zunehmend genervt. Desweiteren wirkten die ständig eingefügte "Haha"s (für Lachen während eines Gesprächs) weniger ansprechend als ein einfaches, an das Satzende geschobene: "sagte sie lachend". Ich kenne die "haha"-Verwendung von privaten Chats bei whatsapp oder Facebook, jedoch haben sie meiner Meinung nach in Büchern einer professionellen Autorin nichts zu suchen.

Das Cover finde ich eigentlich recht süß. Es sagt direkt aus, wovon das Buch handelt und dass es eine kitschige, klebrig süße Liebesgeschichte ist. Von der Gestaltung her hätte ich die Frau beim Layout einfach weggelassen. Der dadurch entstandene Freiraum hätte sicher besser ausgesehen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass Gesichter und Menschen auf Covern zunehmend im Trend liegen – leider mag ich persönlich sowas nicht.


Fazit
Mit Mandelkuss und Liebe hat mich überrascht; die kitschige und schmalzige Geschichte – mit der ich vorher gerechnet habe – konnte mich packen und durchgehend unterhalten. Die ständigen Probleme und die vielen Charaktere haben für mehrere Spannungsbögen gesorgt. Es ist ein wunderschönes Werk, das ich jedem empfehlen kann, der sich ein paar schöne Lesestunden gönnen will. Ein perfektes Buch für zwischendurch.

Veröffentlicht am 29.09.2016

Muchachas (1)

Muchachas
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Selten hat ein Buch es mir so schwer bei der Bewertung gemacht wie dieses hier. Ich habe im Nachhinein viele Meinungen gehört, viele Rezensionen dazu gelesen um herauszufinden, wie die anderen das Buch ...

Selten hat ein Buch es mir so schwer bei der Bewertung gemacht wie dieses hier. Ich habe im Nachhinein viele Meinungen gehört, viele Rezensionen dazu gelesen um herauszufinden, wie die anderen das Buch bewerten, weil es mir ohne Hilfe erst gar nicht wirklich möglich war. Der erste Teil der Muchachas-Trilogie hat nämlich ein paar Kritikpunkte, die ich noch weiter ausführen werde; einiges, was mir nicht gefallen hat, doch trotzdem mochte ich das Werk der Autorin Katherine Pancol ganz gerne.

Tanz in den Tag liefert einiges zum Nachdenken – das Ausmaß der Story wurde mir erst ganz zum Schluss richtig klar. Es ist eine Geschichte, bei der die üblichen Tragödien des Alltags nicht zu kurz kommen: gewalttätige Ehemänner und Väter, unglückliche Ehen, sexueller Missbrauch, Vergewaltigungen, Korruption, Banden, ein Kind, das ohne den Vater aufwachen muss und das Auseinanderleben zweier Liebenden. Zwischen den Frauen, deren Geschichte in dem Buch erzählt wird, gibt es eine Verbindung, die all die gerade genannten Probleme miteinschließen. Man erfährt Seite für Seite mehr über die verschiedenen Leben, wie sie zusammenhängen und was die Ursache für all das Übel ist. Natürlich wird nicht alles aufgeklärt, einige Fragen bleiben bestehen, aber schließlich handelt es sich bei Muchachas auch um eine Trilogie. Die Geschichten sind wahnsinnig traurig, man leidet mit, bewundert die Stärke der "Muchachas" und der Ärger über schlechte Väter, Freunde und Ehemänner wächst zunehmend.

Stellas Geschichte hat mich dabei am meisten fasziniert und auch beschäftigt. Sie ist eine unglaublich starke Frau, die jeden Tag leidet. Sie hat Angst vor ihrem Vater, möchte ihren Sohn beschützen, vermisst ihren Ehemann und trotzdem steht sie jeden Tag auf, kümmert und sorgt sich und geht zur Arbeit. Sie kämpft mit ihren Dämonen, ihrer Vergangenheit, kann sie nicht wirklich loslassen, denn sie ist jederzeit präsent: ihr Vater "beherrscht" die Stadt. Dazu muss man sagen, dass Stellas Geschichte im ersten Band auch am meisten beleuchtet wird und mir dadurch die Verbindung zwischen den Muchachas – die im Klappentext angekündigt wird – ein bisschen zu kurz kommt. Hortenses Geschichte zum Beispiel nimmt nur die ersten 48 Seiten ein. Danach kommt sie in diesem Buch nicht mehr vor (ihre Geschichte wird laut Klappentext wohl im zweiten Band weitererzählt). Ich fand es schade, dass in diesem Teil Personen eingeführt werden, deren Leben nicht weitererzählt wird und man somit "gezwungen" ist, den zweiten Band auch zu kaufen. Denn ich würde schon gerne wissen, wie sich Hortenses Leben und ihre Liebe zu Gary weiterentwickelt.

Muchachas hat ein sehr schönes und süßes Cover; eine verspielte Verpackung, die dem Inhalt gänzlich widerspricht. Denn so leicht und bunt wie die Gestaltung ist das Leben der Frauen nicht. Ich hatte eine schöne Geschichte erwartet, über die Liebe, das Leben und die "normalen Probleme" des Alltags und wurde zunehmend von der Dramatik und den beschrieben Tragödien verschlungen. Mich, als Coverkäuferin, die mit Unterschieden zwischen Cover und Inhalt vertraut ist, hat es nicht gestört; der ein oder andere mag aber vielleicht überrascht gewesen sein.

Mit dem Schreibstil hatte ich anfangs sehr große Probleme, so dass ich kurzzeitig überlegt hatte, das Buch abzubrechen. Da das aber nicht meine Art ist (ich habe bisher nur ein oder zwei Bücher abgebrochen – sie später aber wieder aufgenommen und beendet), habe ich weitergelesen, mich durch vielen verwirrenden Sätze und Dialoge gequält. Aber nach circa hundert Seiten hatte ich mich an die Sprache gewöhnt, die schnellen Wechsel und das Fehlen von eindeutigen Kapiteln.

Fazit
Der erste Band der Muchachas Reihe ist kein harmloses Werk und auch kein Buch für zwischendurch, denn mich hat es nachdenklich und ein wenig geplättet zurückgelassen. Tanz in den Tag hat Spannung aufgebaut und somit eine perfekte Brücke für Band 2 und Band 3 geschlagen. Auch wenn ich mich an dem Schreibstil gestört habe und mir gewünscht hätte, dass der Fokus nicht auf einer der Frauen liegt, sondern auf allen, hat mich das Buch überzeugen und unterhalten können.

Veröffentlicht am 29.09.2016

Effortless

Effortless
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Nachdem es im ersten Teil um viele verletzte Gefühle, Trennungen und Sehnsucht ging, begann der zweite Teil der Thoughtless-Reihe ein wenig ruhiger. Mittelpunkt ist natürlich die "frische" Beziehung zwischen ...

Nachdem es im ersten Teil um viele verletzte Gefühle, Trennungen und Sehnsucht ging, begann der zweite Teil der Thoughtless-Reihe ein wenig ruhiger. Mittelpunkt ist natürlich die "frische" Beziehung zwischen Kellan und Kiera; direkt angeschlossen an die Handlung von Band eins. Der erste Teil, den ich vor ein paar Wochen gelesen habe, konnte mich nicht wirklich packen, was vor allem an der Langatmigkeit der Erzählungen lag. Trotz der ähnlichen Seitenzahl hatte ich an Effortless höhere Erwartungen – die zwar nicht wirklich enttäuscht, aber auch nicht erfüllt wurden. Das Buch lässt mich zwiegespalten zurück.
Wie oben schon erwähnt war der erste Teil voller Schmerz und unterdrückten Gefühlen, der zweite Teil protzt im Gegensatz dazu mit viel Tränen, Eifersucht und Einsamkeit – auch wenn es davon auch schon in Teil 1 reichlich gab. Kellan entscheidet sich für die Tournee und beide einigen sich darauf, so lange eine Fernbeziehung zu führen.

Kiera, die sehr darunter leidet, dass Kellan unterwegs ist, hat mich wirklich wahnsinnig gemacht durch ihre übertriebene Eifersucht, ihre naive Art und ihre ständige Heulerei. Ebenso erwartet sie von ihrem Freund ständige und vollkommene Offenheit, Aufklärung über eingegangene SMS und über geführte Telefonate. Sie selbst hat allerdings Geheimnisse vor ihm, was sie damit rechtfertigt, dass er auch welche vor ihr zu haben scheint.

Leider muss man dazu sagen, dass Kellan zu ihrer übertriebenen Reaktion viel beiträgt. Viele Missverständnisse hätte er direkt ausräumen und erklären können, stellenweise hat er ihr Misstrauen unnötig geschürt. Manchmal wollte ich beide einfach nur schütteln und sie in einen Raum stecken, damit sie endlich miteinander reden und diese "Ich tue das nur, weil er das tut"-Rechtfertigung endlich aufhört.

Trotzdem muss ich sagen, dass mir die Handlung ganz gut gefallen hat. Ein Rockstar muss eben auf Tour gehen, um bekannt zu werden und bekannt zu bleiben und es war interessant zu sehen, ob sich beide im Gegensatz zum ersten Teil weiterentwickelt haben und wie jeder für sich mit einer zeitweisen Trennung umgehen.

Der Schreibstil hat mir ähnlich wie beim ersten Teil gut gefallen; leicht und locker zu lesen, so dass selbst die 672 Seiten gut auf mehrere Tage verteilt durchgelesen werden können. Auch wenn ich – genau wie beim ersten Teil – sagen muss, dass mir 200 Seiten weniger viel besser gefallen hätten. Wegen der Langatmigkeit mancher Stellen musste ich öfter mal pausieren. Das Cover ist zwar schön, jedoch leicht austauschbar mit jeder anderen Liebesgeschichte. Allerdings ergänzt es sich gut mit den bereits erschienen Bänden (Teil Eins, Drei und Vier) und sieht im Schrank aufgrund der Farbenvielfalt sehr schön aus – vor allem neben Shades of Grey :D

Fazit
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Effortless bietet ähnlich wie der Vorgänger eine nette, süße Liebesgeschichte zwischen einem normalen Mädchen und einem attraktiven Rockstar. Der Roman hatte an manchen Stellen seine Schwächen und eine Kürzung von knapp 700 auf 500 oder sogar 400 Seiten hätte der Geschichte sicher nicht geschadet. Wer auf ein Hin und Her und einen leidenschaftlichen, abwechslungsreichen Plot zum Thema (Fern-)Beziehung, Rockstarleben und Eifersucht steht, dem kann ich Effortless auf jeden Fall empfehlen. Der dritte Teil wird vermutlich ebenfalls bei mir einziehen; ich bin gespannt, was man aus Kiera und Kellan noch so herausholen kann.