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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.07.2017

Ein weiteres Meisterwerk aus der Hand des Herrn Lacomb

Marie-Antoinette
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Zu diesem Buch eine lustige Geschichte: Ich habe mir auf Amazon mal die Käuferbewertungen zu diesem Bildband angesehen und den Eintrag einer Erzieherin (?) entdeckt, die das Buch für ihre Kindergarten-Gruppe ...

Zu diesem Buch eine lustige Geschichte: Ich habe mir auf Amazon mal die Käuferbewertungen zu diesem Bildband angesehen und den Eintrag einer Erzieherin (?) entdeckt, die das Buch für ihre Kindergarten-Gruppe gekauft hatte, um es den lieben Kinderchen vorzulesen. Nun hat sie dem Buch aber nur einen Stern in der Bewertung gegeben, weil die Bilder darin schon sehr gruselig sind und teilweise eindeutige, sexuelle Komponenten haben und sie es den Kindern nun selbstverständlich nicht vorlesen kann.

Nun ja, was soll man denn dazu sagen? Wer in Geschichte aufgepasst hat, weiß, dass Marie Antoinette während der französischen Revolution um Kopf und Kragen gebracht wurde und dass das nun wahrscheinlich nichts ist, was Kinder im Alter von 2 bis 6 Jahren wissen müssen, wobei sie ja auch die Zusammenhänge noch nicht verstehen. Benjamin Lacombe ist zudem ein Künstler, der seine Illustrationen jetzt nicht wirklich Kinderbüchern beisteuert, sondern auch eher mal gruseligen Geschichten wie denen von Edgar Allan Poe. Das Buch deshalb mit einem Stern abzuwerten, ist nonsens.

Also, wie immer hat Benjamin Lacombe, ein Meister seines Fachs (ja, ich bin ein Fangirl) ganze Arbeit geleistet. Die geheimen Tagebucheinträge der Marie Antoinette hätten in der Tat aus ihrer eigenen Feder stammen können, die Briefe von Maria Theresia entsprachen sogar den Originalen. Und die Bilder erst dazu. „Magnifique“, würde der Franzose sagen.

Wenn ihr euren Kinderchen was zum Vorlesen kaufen wollt, dann seit ihr aber beim Herrn Lacombe verkehrt. Da würde ich eher auf den Verlag Coppenrath hinweisen. Der hat tolle Bücher für die Kleinen.

Veröffentlicht am 19.07.2017

Bei der Auswahl deiner Bücher ist es wie im Leben: Hör auf dein Herz!

For Good
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Ich sollte es lassen, mir vorher Meinungen zu Büchern anzuhören oder durchzulesen. Schlimmstenfalls wird man negativ beeinflusst und greift nicht nach einem Buch, weil es heißt, es wäre komisch geschrieben, ...

Ich sollte es lassen, mir vorher Meinungen zu Büchern anzuhören oder durchzulesen. Schlimmstenfalls wird man negativ beeinflusst und greift nicht nach einem Buch, weil es heißt, es wäre komisch geschrieben, kindisch gar, was weiß ich... Oder es werden Bücher über den grünen Klee gelobt und gehyped bis zum "Get no“ und letzten Endes ist es dann nicht das, was man erwartet hat und ist enttäuscht.

Bei "For Good“ wurden mir vorher auch diverse Dinge zugetragen, wobei die Meinungen weit auseinander gingen. Was habe ich getan? Mit den Schultern gezuckt und es mir vom SUB genommen. War ja nun einmal da, kann man es auch lesen. Was soll denn schon passieren?

Ja, was soll denn schon passieren? Genau das hab ich mir gedacht und drauflos gelesen. Resultat: Ich habe endlich mein persönliches Bücher-Jahreshighlight, musste erstmals bei einem Buch weinen und habe mordsmäßig mit der Protagonistin gelitten. Schlimm, schlimm. Dass das Buch so viele Emotionen auslöst, das haben sie mir nicht gesagt, die Kritiker und Hipster.

Ergo: Nicht auf andere Leute hören, einfach selbst lesen.


Veröffentlicht am 19.07.2017

Zur Not schmeckt die Wurst auch ohne Brot... oder man liest Weihnachtsbücher im Sommer

Der Jahrhundertwinter
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Man kann Weihnachtsbücher auch im Sommer lesen. Insbesondere, wenn es sich um „Der Jahrhundertwinter“ von Richard Dübell handelt, denn dieser ist ein kleines Intermezzo zu seinem Roman „Der Jahrhundersturm“ ...

Man kann Weihnachtsbücher auch im Sommer lesen. Insbesondere, wenn es sich um „Der Jahrhundertwinter“ von Richard Dübell handelt, denn dieser ist ein kleines Intermezzo zu seinem Roman „Der Jahrhundersturm“ und musste von mir deshalb unbedingt dazwischen gelesen werden. Hätte ja sein können, man verpasst was.

Das hätte man auch, hätte man das Buch jetzt nicht gelesen, denn die Geschichte, die einer der Hauptfiguren aus dem Jahrhundertsturm, Louise, ihrem Sohnemann da vorliest, de sollte man weder in der Weihnachtszeit, noch im Sommer verpassen. Die Rahmenhandlung im Übrigen auch nicht. Hier finden wir nämlich erstmals heraus, wer der wahre Vater von Moritz von Briest ist und dass Eisenbahnunfälle im Winter heute zwar ärgerlich sind, einem aber nicht, wie es im Jahre 1846 der Fall war, das Leben kosten müssen. Ja und so viel mehr.

Wieder einmal schafft es Richard Dübell, mich mit einem seiner Romane mitzureißen, Intermezzo und Weihnachtsbuch hin oder her. Man sollte es selbst gelesen haben.


Veröffentlicht am 19.07.2017

Leider fehlte der Zauber...

Die Seerose im Speisesaal
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Auf die Bücher von Ulrich Tukur bin ich durch sein Werk "Die Spieluhr“ aufmerksam geworden. Ich hatte mir Die Seerose im Speisesaal in der Hoffnung gekauft, dass mich die kurzen Geschichten über Venedig ...

Auf die Bücher von Ulrich Tukur bin ich durch sein Werk "Die Spieluhr“ aufmerksam geworden. Ich hatte mir Die Seerose im Speisesaal in der Hoffnung gekauft, dass mich die kurzen Geschichten über Venedig ebenso mitreißen können, wie es die Spieluhr getan hat. (Die hatte mich ja regelrecht in ihren Bann gezogen.)

Leider konnte dieses Buch aber nicht mit seinem Nachfolger mithalten. Zwar sind die Geschichten nicht schlecht erzählt (insbesondere „Das Letzte zuerst“ fand ich sehr amüsant), aber irgendwie hat mir dieses gewisse Etwas, dass der Spieluhr innewohnt, der Zauber gefehlt. Sehr Schade.

Dennoch bleibe ich Tukur-Fan und bin auf weitere Publikationen gespannt.

Veröffentlicht am 19.07.2017

Warum das Rotkäppchen nicht vom Weg ankommen sollte

Psycho im Märchenwald
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Wen schon immer interessiert hat, woher die Gebrüder Grimm die Ideen zu ihren Kinder und Hausmärchen hatten und aus welchem psychologischen Aspekt diese beinhalten bzw. aus welchem moralischen Gesichtspunkt ...

Wen schon immer interessiert hat, woher die Gebrüder Grimm die Ideen zu ihren Kinder und Hausmärchen hatten und aus welchem psychologischen Aspekt diese beinhalten bzw. aus welchem moralischen Gesichtspunkt aus diese verfasst wurden, der liegt mit diesem Buch genau richtig.

Die schönsten und bekanntesten Märchen der Grimm´s werden in diesem Werk noch einmal vollständig erzählt, der Leser über den historischen Hintergrund und die Herkunft der Geschichten informiert und schließlich durchleuchtet, was der Autor oder Erzähler seinen Lesern und Zuhörern eigentlich als Lehre mit auf den Weg geben wollte. Für die Hardcore-Fans gibt es die Geschichte vom Fischer und seiner Frau gar plattdeutscher und deutscher Ausführung. Die Ausführungen von Sebastian Bartoschek sorgen zudem für Kurzweil.

Ein Buch, über dass sich nicht nur Literaturhistoriker und Psychologiestudenten freuen...