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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.06.2021

Ein starker Finalband der dunklen Mächte Trilogie, allerdings hat sich Cassandra Clare für meinen Geschmack zu sehr verzettelt.

Queen of Air and Darkness
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Beschreibung

Der schreckliche Verlust von Livy lässt die Blackthorns trauen, doch dafür bleibt nicht viel Zeit, denn der Welt der Schattenjäger steht ein Bürgerkrieg bevor. Die Kohorte schürt die Angst ...

Beschreibung

Der schreckliche Verlust von Livy lässt die Blackthorns trauen, doch dafür bleibt nicht viel Zeit, denn der Welt der Schattenjäger steht ein Bürgerkrieg bevor. Die Kohorte schürt die Angst vor den Unterweltlern und entzweit dadurch und durch ihre perfiden Lügen die Gemeinschaft der Schattenjäger. Julian und Emma reisen ins Feenreich, um das Schwarze Buch der Toten zu beschaffen und tragen schwer am Fluch ihrer verbotenen Liebe. Bei ihrer gefährlichen Mission enthüllen sie jedoch etwas, das ihre gesamte Welt zu verschlingen droht.

Meine Meinung

Der finale Band von Cassandra Clares Trilogie »Die dunklen Mächte« ist mit über 1.000 Seiten ein ganz schön mächtiger Wälzer, lässt sich aber Dank des gewohnt flüssigen und bildhaften Schreibstils sowie ihrem grandiosen Worldbuilding und einem fesselnden Plot unheimlich flott lesen.

»Queen of Air and Darkness« knüpft ohne Umschweife an »Lord of Shadows« an und Clare liefert mal wieder einen komplexen Plot aus mehreren Perspektiven. Die einzelnen Handlungsstränge verbinden sich immer mit ein paar Charakteren, so begleitet man Julian und Emma auf ihrer gefährlichen Mission im Feenreich, Ty der seine tote Zwillingsschwester Livy durch dunkle Magie wiedererwecken will und sich Hilfe bei Kit sucht und dem Dreiergespann Mark, Cristina und Kieran zwischen denen mächtig die Funken schlagen.

Im Prinzip folgt Cassandra Clare also ihrer erfolgreichen Rezeptur und vermag es durchaus Spannung, Action und Emotionales zu einem Cocktail zu vermixen, dem man nicht widerstehen kann. Dabei rührt die Autorin auch noch politische und gesellschaftliche Themen mit ein wie z. B. die Gefahren des Faschismus, Diversität, Selbstbestimmung und Transsexualität, die durchaus wichtig sind, aber die Geschichte auch leicht überladen wirken lassen. In Band zwei fand ich es beispielsweise noch ungemein spannend, dass Clare die Transsexualität von Diana offenbart, aber hier hätte man durchaus mehr daraus machen können.

Der Handlungsstrang mit Julian Blackthorn und seinem Parabatai Emma Carstairs ist natürlich im Fokus dieser Trilogie und so verweilt man auch in diesem finalen Band die meiste Zeit bei dem verbotenen Liebespaar. Im Grundsatz mochte ich die Entwicklung sehr gerne, aber mir kam es stellenweise so vor als würde man sich zu lange im Kreis drehen und auch an einigen anderen Stellen hatten Wiederholungen etwas Langatmiges an sich.

Sehr gelungen fand ich den Ausflug auf die Parallelwelt Thule und ich habe richtig aufgeatmet als Julian, zurück auf der »normalen« Welt endlich zum Widerstand gegen die Kohorte aufruft und es zu einem atemberaubenden Kampf kommt, der alles verändert.

»Queen of Air and Darkness« ist zwar ein starker Finalband der dunklen Mächte Trilogie, allerdings hat sich Cassandra Clare für meinen Geschmack leider zu sehr verzettelt. Für Schattenjäger-Fans ist die Trilogie natürlich trotzdem ein absolutes Muss, alleine schon aufgrund der Sequenzen am Ende, denn hier bekommen Alec Lightwood und Magnus Bane sowie Jace Herondale und Clary Fairchild einen wundervollen Moment geschenkt!

Fazit

Ich liebe Cassandra Clares Schattenjäger-Romane, »Queen of Air and Darkness« darf sich nun dazu zählen, allerdings war es dieses Mal an einigen Stellen over the top.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 27.03.2021

Veröffentlicht am 15.06.2021

Eine grandiose Fortsetzung des russischen Märchens über die wilde Wasja, den Winterkönig und andere Geister

Das Mädchen und der Winterkönig
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Beschreibung

Wasja hat sich auf einen Pakt mit dem Frostdämon Morosko eingelassen und muss nun als Hexe gebrandmarkt aus ihrem Heimatdorf fliehen. Verkleidet als Junge durchstreift sie mit ihrem treuen ...

Beschreibung

Wasja hat sich auf einen Pakt mit dem Frostdämon Morosko eingelassen und muss nun als Hexe gebrandmarkt aus ihrem Heimatdorf fliehen. Verkleidet als Junge durchstreift sie mit ihrem treuen und geliebten Hengst Solowej die verschneiten, kalten Wälder Rus‘. Doch zwischen den Bäumen lauert auch eine gefährliche Bande, die brandschatzt und Mädchen aus ihren Dörfern raubt. Wasja macht dem Treiben der Räuberbande ein Ende und gelangt schließlich an den Hof in Moskau, wo der Prinz große Stücke auf sie hält. Allerdings darf dieser niemals erfahren, dass der junge Held eigentlich eine Frau ist.

Meine Meinung

Mit »Das Mädchen und der Winterkönig«, der Fortsetzung ihrer Winternacht-Trilogie knüpft Katherine Arden direkt an die Geschehnisse aus »Der Bär und die Nachtigall« an.

Die Magie von Katherine Ardens phantastischer Märchen-Welt schloss mich direkt in eine warme Umarmung, auch wenn das prachtvolle Setting in die klirrende Kälte der russischen Wälder entführt. Der Handlungsverlauf legt im Vergleich zum ersten Band jedoch deutlich an Tempo zu, sodass einem eben schnell warm ums Herz wird und man regelrecht mit dem stoischen Mädchen, dass nun zu einer jungen Frau herangewachsen ist, mitfiebert.

Wasja ist etwas Besonderes, sie kann die Geister, die viele nur für Sagengestalten halten, sehen und mit ihnen sogar kommunizieren. Mit ihrem ungebändigten und mutigen sowie abenteuerlustigen Naturell passt sie in keinster Weise in das klassische Rollenmodell einer sorgsamen Hausfrau und Mutter. Nachdem sie zudem als Hexe verschrien aus ihrem Dorf fliehen muss, kann sie als Junge verkleidet endlich frei sein. Ein absolut starke Protagonistin, die der männlichen Domäne ihrer Zeit trotzt.

Ohne ihre Verbindung zum Frostdämon Morosko hätte Wasja dem unerbittlichen Winter nicht viel entgegenzusetzen und wäre schnell am Ende ihrer Kräfte angelangt. Diese Abhängigkeit lässt Wasja jedoch nicht etwa schwach wirken, sondern fühlt sich eher wie eine magische Symbiose an, ein Quell der Kraft und Zuversicht. So ist es auch kein Wunder, dass sie es ist, die eine gefürchtete Räuberbande die Stirn bietet und wohlgesonnen am Moskauer Hof aufgenommen wird.

War ihre Jugenverkleidung in den Wäldern noch ein Garant für Sicherheit und Freiheit, kann sie dieser Umstand nun Kopf und Kragen kosten. In Moskau hat Wasja zwar Schwester und Bruder als Verbündete, doch Koschtschei ein alter Zauberer aus der russischen Mythologie hat es bereits auf ihre Fähigkeiten abgesehen.

Mich konnte »Das Mädchen und der Winterkönig« auf ganzer Linie begeistern, vereint Katherine Arden hier die mystischen Zutaten russischer Märchen mit Intrigen und Ränkespiele am Moskauer Königshof.

Fazit

Eine grandiose Fortsetzung des russischen Märchens über die wilde Wasja, den Winterkönig und andere Geister, die dieses Mal einiges an Action und Spannung zulegt. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen!

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 25.03.2021

Veröffentlicht am 15.06.2021

Berührender und mitreißender Roman über zwei Frauen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten, deren Schicksal sie zusammenführt.

Die Verlorenen
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Beschreibung

Bess Bright wächst in ärmlichen Verhältnissen im Hafenbezirk von London auf und verdingt sich bereits früh als Krabbenmädchen. Als sie ungewollt schwanger wird, ist sie dazu gezwungen ihr ...

Beschreibung

Bess Bright wächst in ärmlichen Verhältnissen im Hafenbezirk von London auf und verdingt sich bereits früh als Krabbenmädchen. Als sie ungewollt schwanger wird, ist sie dazu gezwungen ihr Baby direkt nach der Geburt in einem Waisenhaus abzugeben, da weder sie noch ihre Familie die Mittel haben, ein weiteres Mäulchen zu stopfen. Bess ist fest entschlossen ihre Tochter Clara abzuholen, sobald sie über das nötige Geld verfügt. Doch als es nach sechs langen Jahren so weit ist, muss sie erfahren, dass ihre Tochter schon längst abgeholt wurde, laut den Unterlagen von ihr selbst…

Meine Meinung

Historische Romane, besonders wenn diese im 18. Jahrhundert und in London spielen, üben eine unheimliche Faszination auf mich aus. Stacey Halls Roman »Die Verlorenen« trägt sich in London um 1754 zu und ist alleine durch die ansprechende Gestaltung von Cover, Vorsatzpapier und Abdruck einer Karte des Settings eine wahre Augenweide, doch auch inhaltlich konnte mich die Geschichte fesseln.

Die Handlung wird aus zwei Perspektiven erzählt, zum einen von der jungen Bess Bright, die sich als Krabbenmädchen in ärmlichen Verhältnissen durchschlagen muss und zum anderen von der gut betuchten Witwe Alexandra Callard, die bereits früh und auf grausame Art und Weise ihre Eltern verlor und seither geprägt durch die Vergangenheit mit ihrem Schicksal hadert. Es stehen sich also zwei starke Charaktere aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten gegenüber, die beide ihr Päckchen zu tragen haben.

Einfühlsam beschreibt Stacey Halls die Umstände der beiden Frauen, sodass man von der ersten Seite an mit den Protagonistinnen mitfiebert und gebannt die Handlung verfolgt, die zu Weilen wie ein Krimi daherkommt. Besonders berührend und schockierend zugleich, traf mich die Szene als Bess kurz nach der Geburt mit ihrem Vater im Foundling Hospital bei der Verlosung teilnehmen, und beobachtet von den Sponsoren des Waisenhauses, um die Aufnahme der kleinen Clara fürchten müssen. Diese Einrichtung sowie das Vorgehen mit der Auslosung gab es tatsächlich, was der Geschichte natürlich einen zusätzlichen Pluspunkt in Sachen Authentizität einbringt.

Stacey Halls betrachtet in ihrem Roman in erster Linie die Umstände und Lebensbedingungen der ärmeren Bevölkerungsschicht und rückt Bessies Not als junge Mutter ohne Ehemann in den Fokus. Verloren ist aber nicht nur Bessie, sondern auch Alexandra, die sich durch ihre Ängste einen eigenen goldenen Käfig geschaffen hat, in dem sie ebenso gefangen ist wie Bessie in ihrer Armut und Verzweiflung.

Als beide Welten aufeinanderprallen entspinnt sich eine spannende Kombination bei der Gegensätze und Parallelen im direkten Kontrast stehen. Am liebsten mochte ich die Kapitel aus Bessies Perspektive, denn mir haben ihre einfachen und dennoch reflektierten Gedanken sehr gut gefallen. Ein kleiner Kritikpunkt ist allerdings, dass die restliche Besetzung für meinen Geschmack etwas zu blass bleibt.

Fazit

»Die Verlorenen« ist ein berührender und mitreißender Roman über zwei Frauen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten, deren Schicksal sie zusammenführt. Einmal mit dem Lesen begonnen, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, also ein absolut lesenswerter Pageturner!

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 24.03.2021

Veröffentlicht am 15.06.2021

Action, Humor und ein wunderbarer Plottwist.

Captain Marvel - Neustart
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Meine Meinung

Mit »Eine für alle, alle für eine« und »Sternenfinsternis« hat Kelly Thompson zwei lesenswerte Comics der »Captain Marvel« Neustart Serie vorgelegt, doch kann sie auch die dadurch entstandenen ...

Meine Meinung

Mit »Eine für alle, alle für eine« und »Sternenfinsternis« hat Kelly Thompson zwei lesenswerte Comics der »Captain Marvel« Neustart Serie vorgelegt, doch kann sie auch die dadurch entstandenen hohen Erwartungen mit ihrem dritten Streich erfüllen?

In »Avengers-Jagd« gibt es mehr Action und intensivere Kämpfe als in den vorherigen Ausgaben und Carol steckt in einem schicken neuen Anzug. Doch halt, der heiße schwarz-rote Fetzen zwingt Captain Marvel dazu Jagd auf ihre eigenen Kolleg*innen der Avengers zu machen. Doch Captain Marvel wäre nicht Captain Marvel, wenn sie da nicht einen Plan in der Hinterhand hätte.

Kelly Thompson beschert uns in der dritten Ausgabe eine unabhängig lesbare Geschichte mit ausgiebigen und filmreifen Kampfszenen, in denen sich Captain Marvel in Einzelgefechten gegen Thor, Iron Man, Black Panther, She-Hulk und Captain America stellt. Diese eindrucksvollen Szenen werden von Lee Garbett in bewegungsreiche Bilder gegossen, die mit kräftigen Farben bestechen.

Im Vergleich zu den ersten beiden »Captain Marvel« Comics von Kelly Thompson liegt hier der Fokus deutlich auf rasanter Superhelden-Action, dabei geht leider die Erforschung der Hintergründe von Carol Denvers etwas verloren. Gezeigt bekommt man hier dafür auf jeden Fall wie hart die Superheldin zuschlagen kann und wie lange ihre Superhelden-Freunde gegen sie durchhalten können.

Fazit

Action, Humor und ein wunderbarer Plottwist – doch im rasanten Getümmel geht der Tiefgang der vorherigen Ausgaben etwas verloren.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 23.03.2021

Veröffentlicht am 15.06.2021

Diese gelungene Comicadaption von Wells Klassiker brilliert mit den detailverliebten Illustrationen von Gabriel Rodríguez

Die Insel des Dr. Moreau
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Meine Meinung

Die berühmte Geschichte »Die Insel des Dr. Moreau« zählt zu den Klassikern der Science-Fiction und wurde dementsprechend häufig in diversen Medienformaten adaptiert und ist längst in das ...

Meine Meinung

Die berühmte Geschichte »Die Insel des Dr. Moreau« zählt zu den Klassikern der Science-Fiction und wurde dementsprechend häufig in diversen Medienformaten adaptiert und ist längst in das Gut der Popkultur eingegangen. Allerdings habe ich mir bisher weder die Romanvorlage von Wells noch eine filmische Adaption zu Gemüte geführt und konnte mich somit dieser monströsen Story unvoreingenommen mit Ted Adams und Gabriel Rodríguez Comicinterpretation nähern.

Im Vorwort wird von Christian Endres auf die populäre Geschichte, die zur nahenden Jahrhundertwende vom 19. ins 20. Jahrhundert mit dem wissenschaftlichen Fortschritt und Experimente an Brisanz gewann und heute immer noch brandaktuell erscheint, ein und verrät die Umwandlung des eigentlichen Hauptprotagonisten Edward in eine Akteurin.

Die Rahmenhandlung ist schnell zusammengefasst, nach einem Schiffbruch auf dem Pazifik landet die Biologin Ellie Pendrick auf einer Insel bei Dr. Moreau und seinem permanent alkoholisierten Handlanger Montgomery. Schnell begreift Ellie, dass sich auf der Insel etwas Unnatürliches abspielt und sie stößt auf die Werke des verrückten Doktors, der mit seinem medizinischen Geschick ungeheuerliche Tier-Mensch-Monster erschaffen hat. Doch die Wesen leiden und Ellie möchte nichts sehnlicher, als dem Schmerz ein Ende zu bereiten.

In rasantem Tempo entwickelt sich die Story zu einem kleinen Horror-Trip, genährt durch die Auswüchse der uneingeschränkten Machtausübung und Nutzung medizinischer Möglichkeiten, der einen erschauern lässt. Allerdings fühlt man sich stellenweise zu schnell durch die Handlung getrieben, sodass sich die Tiefe der Materie nicht richtig entfalten kann. Die oftmals über eine ganze Doppelseite verteilten Panels und die erstklassigen Illustrationen von Gabriel Rodríguez sind eine Augenweide und machen den Comic alleine dadurch absolut lesenswert!

Der eigentliche Comic umfasst mit 50 Seiten gerade einmal die Hälfte dieser schicken Hardcover-Ausgabe, die restlichen Seiten wurden mit den Originalzeichnungen von Gabriel Rodríguez gefüllt, die seine blauen Bleistiftzeichnungen vor der Kolorierung durch Nelson Dániel zeigen und einen näheren Einblick in seine künstlerische Arbeit liefern und es gibt noch ein interessantes Gespräch zwischen Adams und Rodríguez, bei dem man mehr über ihre Zusammenarbeit und die Herangehensweise an dieses Projekt erfährt.

Fazit

Diese gelungene Comicadaption von Wells Klassiker brilliert mit den detailverliebten Illustrationen von Gabriel Rodríguez und macht Lust zum Roman zu greifen.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 22.03.2021