Platzhalter für Profilbild

Frosch31

Lesejury Profi
offline

Frosch31 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Frosch31 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.02.2023

Gelungen

Die letzte Lügnerin
0

Ich habe mich sehr auf diesen Justizkrimi gefreut, hatte mich doch bereits die Leseprobe gefesselt. Und ich wurde nicht enttäuscht. Auch wenn ich Band 1 und 2 (noch) nicht gelesen habe konnte ...

Ich habe mich sehr auf diesen Justizkrimi gefreut, hatte mich doch bereits die Leseprobe gefesselt. Und ich wurde nicht enttäuscht. Auch wenn ich Band 1 und 2 (noch) nicht gelesen habe konnte man sich sehr gut in die Protagonisten hineinversetzen ohne das Gefühl zu haben etwas verpasst zu haben, da die Bände nicht aufeinander aufbauen und auch das Umfeld der Hauptfiguren nicht vordergründig ist. Vielmehr handelt es sich um eine abgeschlossene Geschichte die von dem Autorenduo sehr realitätsnah geschildert bzw. ermittelt wird. Man merkt einfach, dass die Autoren vom Fach sind.
Bei der Geschichte selbst geht es um korrupte Politiker, zwielichtige Berliner Immobiliengeschäfte, sehr viel Geld, Macht und menschliche Abgründe.
Parallelen zu bestehenden reellen Skandalen sind meines Erachten gut erkennbar.
Die Spannung wird kontinuierlich aufgebaut und man wartet immer wieder gespannt welche Indizien und/oder Beweise zutage treten um den Täter fassen zu können. Nicht nur sehr gelungen sondern auch sehr passend für einen Justizkrimi.
Die Kapitel sind schön kurz gehalten und richtig unterhaltsam und locker geschrieben. Ich werde mir Band 1 und 2 bestimmt noch holen; auch wenn es eine Band 4 (und weitere) geben wird werden diese bestimmt Einzug in mein Bücherregal halten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.11.2022

Geschichte spannend erzählt

Die Siegel des Todes
0

Das Cover des Buches hat mich anfangs ganz schön auf Glatteis geführt, vermutete ich doch auf den ersten Blick einen Fantasy-Roman. Aber weit gefehlt. Eine auf einem Felsen thronende Burg, gesehen ...

Das Cover des Buches hat mich anfangs ganz schön auf Glatteis geführt, vermutete ich doch auf den ersten Blick einen Fantasy-Roman. Aber weit gefehlt. Eine auf einem Felsen thronende Burg, gesehen durch einen Brückenbogen, düster und mysteriös führt einen direkt ins dunkle Mittelalter des Schwarzwaldes.
Erzählt wird vordergründig die Geschichte von Elias und Ranghild die ihre Kindheit im, seinem Namen alle Ehre machenden, Schwarzwald verbringen. Durch viele Irrungen, Wirrungen und mysteriöse Windungen und Schicksalsschläge verschlägt es die beiden vom Schwarzwald nach Regensburg bis ins weit entfernte und weltoffene Salerno.
Aber nicht nur die Geschichte der beiden, sondern die der Menschen dieser Zeit im Allgemeinen mit sämtlichen Hierarchien, Standesdünkeln und vielen historisch belegten Tatsachen lassen einen von Anfang bis Ende mitfiebern.
Sämtliche Charaktere der Geschichte, auch die der Nebendarsteller, sind gut und sehr authentisch gezeichnet und teilweise historisch belegt. Hierzu trägt sicherlich auch das Personenverzeichnis am Anfang des Romans sowie die kleine "Übersetzungshilfe" am Ende bei.

Alles in allem ist es ein rund 700-Seiten Roman der einem von der ersten bis zu letzten Seite in Spannung versetzt und mitfiebern lässt. Das Ende gestaltet sich zwar etwas anders als zu Anfang vermutet, ist aber der Geschichte passend gewählt. Ein Buch das sich aufgrund des Schreibstils schön flüssig lesen lässt und tiefe Einblicke in eine entbehrungsreiche Zeit gewährt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.11.2022

Starke Frauen im 30-jährigen Krieg

Die Tochter der Hungergräfin
0

Schon das Cover des Buches ist gut gewählt - es erscheint zwar etwas düster, doch befinden wir uns auch in einer der dunkelsten Zeiten der Geschichte. Die Zeichnungen im Buch finde ich sehr passend ...

Schon das Cover des Buches ist gut gewählt - es erscheint zwar etwas düster, doch befinden wir uns auch in einer der dunkelsten Zeiten der Geschichte. Die Zeichnungen im Buch finde ich sehr passend und gelungen.
Ich kenne den 30-jährigen Krieg und ich kenne das Geschlecht der Familie Sayn und Wittgenstein aus dem Geschichtsunterricht; eine Kombination aus beiden in Form eines historischen Romans habe ich jetzt auf eine sehr gut recherchierte Art kennengelernt. Denn es gab sie wirklich die Gräfin Louise Juliane von Sayn und Wittgenstein, auch genannt die Hungergräfin; ihr Leben ist historisch belegt und in vielen Quellen gut zu recherchieren. Erzählt wird der Roman allerdings aus Sicht der älteren Tochter Ernestine.

Ernestine wird während des 30-jährigen Krieges als ältestes Kind von Louise Juliane geboren und hat als Mädchen in diesen Zeiten keinerlei Rechte. Aber auch die Mutter hat als Frau und Witwe keine Rechte zumal der einzige Sohn im Kindesalter verstirbt und somit die männliche Erbfolge endet. Doch die Mutter kämpft in diesen männerdominierten Zeiten voller Intrigen und Machtspielchen jahrzehntelang gegen mächtige Kurfürsten und die eigene Familie für die Rechte ihrer Töchter. Und was kaum einer zu glauben gewagt hatte trifft ein - sie gewinnt einen aussichtslosen Kampf.
Aber für Ernestine ist dieser Kampf noch nicht zu Ende; es stellt sich schließlich noch die Frage welches Arrangement getroffen werden muss um diesen Erfolg auf Dauer halten zu können. Sprich: Wen muss sie heiraten, damit alles so bleibt wie es die Mutter jahrzentelang erkämpft hat.

Annette Spratte hat es in diesem Roman geschafft geschichtlich belegte Tatsachen mit einem Spritzer Fiktion so darzustellen, dass ein leicht lesbarer Roman daraus wird. Gewünscht hätte ich mir aber, zusätzlich zu den Zeichnungen, vielleicht eine Landkarte in der die verschiedenen Grafschaften und Burgen abgebildet sind um Entfernungen besser abschätzen zu können. Auch ein kurzer Stammbaum hätte manches etwas leichter verständlich gemacht.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.10.2022

Leidvolle Wahrheit

Das letzte Versprechen
0

Der Klappentext hat mich in keinster Weise auf das vorbereitet was dann mit dem Hintergrund einer wahren Geschichte auf mich zugekommen ist.
Das Buch zeigt auf eine sehr gefühlvolle Art und ...

Der Klappentext hat mich in keinster Weise auf das vorbereitet was dann mit dem Hintergrund einer wahren Geschichte auf mich zugekommen ist.
Das Buch zeigt auf eine sehr gefühlvolle Art und Weise was ein Mensch in seinem Leben alles aushalten kann. Man erlebt die Geschichte in Form eines Romans aufgrund des sehr realitätsnahen Erzählstils der Autorin hautnah mit und ist am Ende doch sehr betroffen ob der Grausamkeiten die Menschen anderen Menschen antun können.
Erzählt wird die bewegende Geschichte der kleinen Anni die als Donauschwäbin im Banat zu Welt kommt und deren Kindheit bis zu ihrem fünften Lebensjahr trotz des 2. Weltkrieges relativ normal verläuft. Dies ändert sich an Weihnachten 1944 auf brutale Art und Weise. Der Vater wird noch an die Front eingezogen, die Mutter wird von der russischen Armee nach Sibirien verschleppt und Anni verbleibt bei den Großeltern im Banat - aber nicht als "normale" Bewohnerin sondern als Unterdrückte im Kinderheim bzw. Arbeitslager. Spät nach dem Krieg kommt Anni dann mit den Großeltern nach Deutschland "heim" in eine vollkommen fremde Welt.
Erzählt wird die Geschichte von Anni bis in die Jetztzeit - also auch welch leidvolles Leben sie dann noch als Erwachsene lebt.

Alles in allem ist es ein mehr als aufwühlendes aber sehr lesenswertes Buch, das die Gräueltaten die an der Zivilbevölkerung im und nach dem 2. Weltkrieg erfolgt sind auf anschauliche Weise darstellt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.09.2022

Wahrheit oder Fiktion?

Die Welt kippt
0

Ein Buch das nicht nur optisch im Bücherregal auffällt; aufgrund des roten Covers scheint das Buch im wahrsten Sinne des Wortes zu brennen. Und es brennt nicht nur das Buch sondern vielmehr an ...

Ein Buch das nicht nur optisch im Bücherregal auffällt; aufgrund des roten Covers scheint das Buch im wahrsten Sinne des Wortes zu brennen. Und es brennt nicht nur das Buch sondern vielmehr an allen Ecken und Enden der Welt. Heiko von Tschischwitz stellt in seinem Debütroman die sehr nahe Zukunft unserer Erde in einem erschreckend realistischen Kontext von Klimawandel und Weltpolitik dar. Aber ist es nur Fiktion oder Wahrheit - manchmal sehr schwierig zu unterscheiden.
Das Buch ist meines Erachtens sehr gut recherchiert und stellt die aufgeworfene hochaktuelle Brisanz der Thematik sehr vielseitig und aus mehreren Blickwinkeln dar. Punkten kann der Autor hier mit viel Sach-/Fachwissen aufgrund seines absolvierten Studiums ohne in die Trockenheit eines Sachbuches abzudriften. Auch die ökonomisch, ökologisch und politischen Seiten kommen nicht zu kurz.
Er hat einen sehr flüssigen und spannenden Schreibstil gefunden, so dass man die rund 470 Seiten sehr schnell lesen kann, um sich somit einen guten Überblick über die komplexe Thematik zu verschaffen.
Überrascht hat mich dann allerdings das Ende.
Alles in allem ein Buch, das ich sehr empfehlen kann, auch wenn noch einige Fragen offen geblieben sind. Aber wir haben es ja selbst in der Hand.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere