Familie und Identität
Familia"Familie, das sind nicht nur Blutsbande oder in Dokumenten erfasste Verbindungen. Familie lebt nicht innerhalb der Parameter eines Stammbaums auf Papier mit Geburts- und Todesdaten. Es geht nicht so sehr ...
"Familie, das sind nicht nur Blutsbande oder in Dokumenten erfasste Verbindungen. Familie lebt nicht innerhalb der Parameter eines Stammbaums auf Papier mit Geburts- und Todesdaten. Es geht nicht so sehr darum, mit wem wir unsere DNA teilen, sondern darum, wem Teile unseres Herzens gehören."
Der Einstieg in die Story hat mich komplett erwischt - ein entführtes Baby. … das hat mir als Mama sofort das Herz zerrissen. Die Thematik dieses Familiendramas erinnerte mich ganz entfernt an die TV-Serie "Finding Carter", nur ruhiger, literarischer.
Ich hatte mit hauptsächlich zwei Sichtweisen gerechnet = den beiden Schwestern. Tatsächlich wurden es im Laufe der Handlung immer mehr. Vergangenheit ("an jenem Tag …") und Gegenwart wechseln sich ab, was anfangs spannend war, später aber etwas überladen wirkte. Dennoch: die poetisch dichte Sprache der Autorin hat mich abgeholt und ich wollte immer weiterlesen.
Cover: Ich liebe die Farbe! Zudem passt es perfekt zum kulturellen Hintergrund.
Schreibstil: Kurze Kapitel, schöner Flow, eher langsame Spannungskurve. - Kein Thriller, kaum Drama. Das kulturelle Setting Puerto Ricos fand ich wunderbar eingebunden, und auch das Cover spiegelt diese Kultur gut wider.
Die zentralen Themen sind Familie, Identität, kulturelle Wurzeln, Verlust, Versöhnung - und die Frage: "Wer bin ich?"
Gerade die Botschaft am Ende fand ich wunderschön: Familie ist nicht DNA, sondern das, was wir lieben.
𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Ein ruhiger, kulturell reich gefärbter Roman, der aus zahlreichen Perspektiven erzählt wird (manchmal fast ein bisschen zu vielen, aber das fällt unter Geschmacksache) und eine tolle Kernmessage hat. Ideal für alle, die Geschichten über Familie(ngeheimnisse), Identität und zweite Chancen mögen.