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Veröffentlicht am 07.12.2025

Familie und Identität

Familia
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"Familie, das sind nicht nur Blutsbande oder in Dokumenten erfasste Verbindungen. Familie lebt nicht innerhalb der Parameter eines Stammbaums auf Papier mit Geburts- und Todesdaten. Es geht nicht so sehr ...

"Familie, das sind nicht nur Blutsbande oder in Dokumenten erfasste Verbindungen. Familie lebt nicht innerhalb der Parameter eines Stammbaums auf Papier mit Geburts- und Todesdaten. Es geht nicht so sehr darum, mit wem wir unsere DNA teilen, sondern darum, wem Teile unseres Herzens gehören."

Der Einstieg in die Story hat mich komplett erwischt - ein entführtes Baby. … das hat mir als Mama sofort das Herz zerrissen. Die Thematik dieses Familiendramas erinnerte mich ganz entfernt an die TV-Serie "Finding Carter", nur ruhiger, literarischer.

Ich hatte mit hauptsächlich zwei Sichtweisen gerechnet = den beiden Schwestern. Tatsächlich wurden es im Laufe der Handlung immer mehr. Vergangenheit ("an jenem Tag …") und Gegenwart wechseln sich ab, was anfangs spannend war, später aber etwas überladen wirkte. Dennoch: die poetisch dichte Sprache der Autorin hat mich abgeholt und ich wollte immer weiterlesen.

Cover: Ich liebe die Farbe! Zudem passt es perfekt zum kulturellen Hintergrund.

Schreibstil: Kurze Kapitel, schöner Flow, eher langsame Spannungskurve. - Kein Thriller, kaum Drama. Das kulturelle Setting Puerto Ricos fand ich wunderbar eingebunden, und auch das Cover spiegelt diese Kultur gut wider.

Die zentralen Themen sind Familie, Identität, kulturelle Wurzeln, Verlust, Versöhnung - und die Frage: "Wer bin ich?"

Gerade die Botschaft am Ende fand ich wunderschön: Familie ist nicht DNA, sondern das, was wir lieben.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Ein ruhiger, kulturell reich gefärbter Roman, der aus zahlreichen Perspektiven erzählt wird (manchmal fast ein bisschen zu vielen, aber das fällt unter Geschmacksache) und eine tolle Kernmessage hat. Ideal für alle, die Geschichten über Familie(ngeheimnisse), Identität und zweite Chancen mögen.

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Veröffentlicht am 07.12.2025

Epischer Auftakt

Der Weg des ewigen Winters
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Wow, was für ein gewaltiges, finster-schönes Werk! Macht euch bereit für eine herausfordernde Lektüre mit mystischem Kino-im-Kopf-Gefühl und Game-of-Thrones-Vibes!

Der Einstieg. Die Atmosphäre. Was für ...

Wow, was für ein gewaltiges, finster-schönes Werk! Macht euch bereit für eine herausfordernde Lektüre mit mystischem Kino-im-Kopf-Gefühl und Game-of-Thrones-Vibes!

Der Einstieg. Die Atmosphäre. Was für eine Wucht!! Schon der Prolog aus dem Jahr 1007 fühlt sich an wie der Beginn eines düsteren Kinofilms: Ein blauer Stern am Himmel, der ewige Winter, der Zusammenbruch der Zivilisation … und man wird ohne große Vorbereitung mitten hineingeworfen in eine Welt aus Kälte, Gewalt, Glauben, Angst und uralter Magie. Keine leichte Lektüre, nichts für nebenbei - und definitiv etwas ganz anderes als meine üblichen, kuscheligen Wohlfühlromane -, sondern ein Buch, das eure volle Aufmerksamkeit verlangt und genau das auch belohnt.

Die Geschichte entfaltet sich aus mehreren Perspektiven, unter anderem aus der des kleinen Mädchens Halla, die für mich eine der eindrücklichsten Figuren war. Die anfängliche Szene, in der ihre Mutter Xenia … - I can’t. Daneben begegnen wir u. a. dem rauen, innerlich zerrissenen Orpheus, der kämpferischen Skadi und der Kaiserin Theophanu. Jede Stimme trägt ihre eigene Schwere, ihre eigene Wahrheit, und diese Vielstimmigkeit macht das immens detailreich beschriebene Worldbuilding unglaublich dicht und lebendig.

Der Schreibstil des Autors ist absolut fesselnd! Bildgewaltig, roh, poetisch, kompromisslos. Man spürt den Frost, riecht den Rauch, hört das Knirschen des Schnees unter den Stiefeln. Die Sprache ist der Zeit angepasst, stellenweise recht derb, aber dadurch eben auch glaubwürdig und immer atmosphärisch. Ich hatte durchgehend das Gefühl, einen Fantasy-Film vor Augen zu haben, mit flackernden Fackeln, kreischenden Kreaturen, eisigem Wind und einer Welt am Rand des Untergangs.

Neben der dunklen Thematik rund um Krieg und Eroberung wurden auch die Aspekte Schutz, Hoffnung, Schuld, Verantwortung, Angst und Liebe eingebunden. Besonders die Verbindung zwischen Orpheus und Halla mochte ich.

Den Spannungsaufbau habe ich als stetig anwachsend empfunden, mit einem starken Sog, der mich immer tiefer in diese frostige Welt gezogen hat. … und das offene Ende macht neugierig auf die Fortsetzung - genauso soll es sein!

Unabhängig von der epischen Story: Auch die hochwertige Aufmachung (Hardcover, Lesebändchen, Karte im Innencover …) verdient ein Lob.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Das Werk ist definitiv keine klassische Feel-Good-Fantasy; es ist brutal, düster, stellenweise grausam, extrem intensiv. Inhaltlich sowie stilistisch: Pure Schreibkunst!

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Veröffentlicht am 07.12.2025

Sehr berührend und authentisch

Mirror Of My Soul. Emil & Paola
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Manchmal merkt man erst, wie sehr man jemanden liebt, wenn man glaubt, die Person schon verloren zu haben.

Diese berührende NA-Romance wird abwechselnd aus Sicht von Emil und Paola erzählt, die sich seit ...

Manchmal merkt man erst, wie sehr man jemanden liebt, wenn man glaubt, die Person schon verloren zu haben.

Diese berührende NA-Romance wird abwechselnd aus Sicht von Emil und Paola erzählt, die sich seit ihrer Jugend tief verbunden sind.

ER ist geprägt von einer kalten, schweren Kindheit; SIE ist sein Licht, sein sicherer Ort. Als ein Moment alles verändert und Gefühle unausweichlich werden, entscheidet sich Paola für einen mutigen Schritt nach vorn: Sie verlässt Hamburg und wagt in Wien einen Neuanfang.

Es ist eine gesunde, ehrliche Annäherung zweier Menschen, die erst lernen müssen, sich selbst zu verstehen, bevor sie einander auf Augenhöhe begegnen können. Emil stellt sich seiner Vergangenheit und beginnt eine Therapie (sehr authentisch beschrieben). Paola macht in Wien eine Kunsttherapie (lernt, Gefühle zu malen, zu fühlen, zuzulassen). Beides wirkt unglaublich echt, respektvoll und tiefgehend.

Was ich (neben der Auflösung der angespannten Familiendynamik (Vater-Tochter-Beziehung)) - zudem sehr mochte:

❏ Setting-Liebe: die Städte Wien & Hamburg wurden herrlich atmosphärisch eingefangen

❏ Friends-to-Lovers meets Slowburn-Romance

❏ toller Schreibstil: sensibel, modern, mit durchwegs realistischen Dialogen und vielen nachdenklichen Momenten; Johanna setzt nicht auf Dramatik, sondern erzählt mit enorm viel Feingefühl

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: Ein ehrlicher, sehr berührender Read (Themen: Selbstfindung, Verlustangst, Mut, Heilung - und natürlich Liebe) - ideal für alle, die sensible New-Adult-Romane mit Tiefgang, gesundem Beziehungskern und emotionaler Entwicklung lieben.

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Veröffentlicht am 05.12.2025

Tiefgründige, außergewöhnliche Romance

Heute sind wir unsterblich
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Schon im Vorfeld war mir aufgrund des Klappentextes klar: Dies ist keine typische New-Adult-Romance. Dominik Gaida entführt uns an einen Ort zwischen Leben und Tod, Schmerz und Hoffnung, Vergänglichkeit ...

Schon im Vorfeld war mir aufgrund des Klappentextes klar: Dies ist keine typische New-Adult-Romance. Dominik Gaida entführt uns an einen Ort zwischen Leben und Tod, Schmerz und Hoffnung, Vergänglichkeit und dem Mut, reale Gefühle zuzulassen - inklusive aller Risiken. … und das tut er mit einer emotionalen Intensität, die mich mehrfach innehalten ließ. Kreativ, voller Ernsthaftigkeit, die nie erdrückend wirkt, aber auch lebensbejahend und hoffnungsvoll.

Was mich sofort gecatcht hat: Die feinfühlig und zugleich kraftvoll erzählte Story bzw. Timothys Rolle darin erinnerte mich ganz entfernt an den Film "Rendezvous mit Joe Black", in welchem ebenfalls der Tod personifiziert wird. Der Autor schafft es, eine Figur zu erschaffen, die einerseits verletzlich und andererseits unantastbar wirkt. Und Dylan, dessen Lebensweg von Krankheit, Angst und dem unaufhörlichen Ticken seiner eigenen Vergänglichkeit geprägt ist, trifft ausgerechnet auf Tim.

Der Erzählton des Romans ist sehr reflektiert, ungemein poetisch, tief, manchmal fast philosophisch - absolut passend zu Themen, die nun mal nicht die klassischen happy Romance-Themen sind … beispielsweise die Ängste nach einer schweren Krankheit oder die Definition der eigenen Identität - alles recht deep.

Obwohl es sich um den zweiten Band des Death Duets handelt, hatte ich nie das Gefühl, dass mir Informationen fehlen würden; beide Bände funktionieren einzeln. Aber: Wenn ihr ohnehin vorhabt, beide Werke zu lesen, würde ich die chronologische Reihenfolge empfehlen, einfach um die Gesamtheit dieser Welt noch intensiver zu erleben.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Eine Geschichte, die uns mit unserer Sterblichkeit konfrontiert und uns gleichzeitig daran erinnert, wie wunderbar es ist, zu leben. Ich freue mich sehr auf weitere Werke dieses talentierten Autors und spreche eine klare Leseempfehlung aus für alle Fans von außergewöhnlich emotionalen Love Stories.

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Veröffentlicht am 26.11.2025

Cosy Crime mit Camping-Vibes

Entführung im Himmelreich
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Allein das Setting vom schönen Schwielowsee, der mir seit frühster Kindheit vertraut ist, wäre schon Grund genug, sich auf diesen Cosy Crime einzulassen. Die heimelig-idyllische Atmosphäre ist vom Autor ...

Allein das Setting vom schönen Schwielowsee, der mir seit frühster Kindheit vertraut ist, wäre schon Grund genug, sich auf diesen Cosy Crime einzulassen. Die heimelig-idyllische Atmosphäre ist vom Autor wunderbar eingefangen worden - das leichte Plätschern des Wassers, der morgendliche Camping-Trubel … und natürlich der Dialekt, der mich mehrfach schmunzeln ließ. Das Lokalkolorit ist definitiv eines meiner Highlights des vorliegenden Werkes - herrlich authentisch und mit viel Liebe zum Detail eingeflochten.

Der Kriminalfall an sich wird eher ruhig erzählt - kein atemloser Thriller, sondern - so wie es auch das farbenfrohe Cover suggeriert - ein gemütlicher Krimi mit pointiertem Humor, einigen cleveren Beobachtungen und einem angenehm verschachtelten Aufbau, ohne dass es zu kompliziert wird. Der verschwundene Bäcker, ein mysteriöser Einbruch … und schon steckt man in einem feinen Netz aus Hinweisen, das man als mach Belieben entwirren kann. Die Spannung bleibt zwar eher moderat, aber der Ton macht hier ganz klar die Musik: augenzwinkernd, bodenständig, klug und einfach cozy.

Mit dem Hauptprotagonisten Kupernikus bin ich nicht vollständig warm geworden, aber gerade seine eigenwillige Art, kombiniert mit Annabells Lebensfreude, sorgt dafür, dass die Dynamik der beiden letztlich dennoch funktioniert. Ehrlich gesagt waren es für mich vor allem die urigen Nebenfiguren, die den Roman bereichert haben.

Der Schreibstil war für mich zunächst ein wenig ungewohnt, aber nie unangenehm; ich habe mich gern darauf eingelassen und mochte besonders die kleinen humorvollen Spitzen, die Winkelmann wunderbar zwischen die Zeilen streut. Gerade wer Cosy Crime mag, findet hier eine sehr gemütliche, unaufgeregte Ermittlungsatmosphäre, die perfekt für entspannte Lesestunden ist.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Ein ruhiger, humorvoller und sehr atmosphärischer Camping-Krimi, der mit Dialekt, Lokalkolorit und erinnerungswürdigen Figuren punktet. Kein nervenaufreibender Pageturner, aber ein kluger, angenehm entschleunigter Fall mit Charme. Ideal für alle Fans des Genres.

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