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Veröffentlicht am 06.09.2023

Für kleine Wald-Fans

Wir gehen nach Hause, kleiner Hase
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Schon als Kind habe ich Waldspaziergänge geliebt - ob raschelnde Blätter, im Wind knarzende Äste oder herrlich duftende Nadelbäume, die Suche nach Pilzen oder das Bewundern von Tierspuren: Im Wald fühlte ...

Schon als Kind habe ich Waldspaziergänge geliebt - ob raschelnde Blätter, im Wind knarzende Äste oder herrlich duftende Nadelbäume, die Suche nach Pilzen oder das Bewundern von Tierspuren: Im Wald fühlte ich mich wohl. Ebendiese Verbundenheit zum Wald bzw. zur Natur im Allgemeinen möchte ich gerne auch unserem kleinen Spatz näherbringen, weshalb ich mich stets sehr freue, wenn ich ein zu diesem Thema passendes Kinderbuch entdecke.

Beim vorliegenden Werk handelt es sich um ein überaus stabiles Pappbilderbuch (Altersempfehlung des Verlags: ab 2 Jahren), dessen Seiten so dick sind, dass ein Umknicken beinahe unmöglich erscheint. (Unser Spatz dachte anfangs beim Umblättern sogar, es würden zwei Seiten aneinanderkleben.)

Jede der Doppelseiten besteht aus einer Übersichtsseite ("Was gibt es zu entdecken"), auf welcher sechs bis sieben Details der gegenüberliegenden Seite (bestehend aus einer ganzseitigen Zeichnung) hervorgehoben werden - zum Beispiel der Mond, der Baum, das Blatt, der Vogel, die Blume. Immer mit dabei: ein Groß-Klein-Vergleich (der große Fuchs und der kleine Fuchs, etc.).

Das Highlight dieses niedlichen, in kräftig leuchtenden Farben gestalteten Büchleins sind natürlich die Schiebeelemente, mit denen man kleine kreisrunde Bildchen von Hase, Fuchs, Bär und Eule in einer Spurrille bewegen (und das jeweilige Tier somit 'nach Hause bringen') kann.

Jedes Schiebeelement lässt sich sehr leicht bewegen und klemmt nicht, ist also ideal für Kinderhände geeignet, sodass kein Frust bei der kleinen Leserschaft aufkommen kann.

Für meinen Geschmack hätte es gerne noch eine weitere Doppelseite geben können.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Ein schönes Bilderbuch, das Kleinkindern auf spielerische, die Motorik fördernde Weise ein erstes Naturwissen vermittelt.

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Veröffentlicht am 05.09.2023

Persephone und Hades

Girl, Goddess, Queen: Mein Name ist Persephone
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"Mit einem Lächeln springe ich in die Dunkelheit."

Enemies-to-Lovers ist mein Lieblingstrope, auch den Fake-Dating-Aspekt lese ich mega gerne - und in Kombination mit der Tatsache, dass mein letzter ...

"Mit einem Lächeln springe ich in die Dunkelheit."

Enemies-to-Lovers ist mein Lieblingstrope, auch den Fake-Dating-Aspekt lese ich mega gerne - und in Kombination mit der Tatsache, dass mein letzter von der griechischen Mythologie angehauchter Roman bereits eine Ewigkeit her ist, musste dieser Schmöker folglich unbedingt bei mir einziehen.

Die Aufmachung dieses edlen Hardcovers ist ein Traum! Ich liebe die leuchtenden Farben, die Glanzprägung, den Buchschnitt, die Zeichnungen im Innencover ... Volle Punktzahl für die Gestaltung!

Das Buch ist für ein Lesealter ab 14 Jahren empfohlen (wer also Geschichten mit viel Spice bevorzugt, sollte eher auf andere Werke zurückgreifen).

Von klein auf ist die bildhübsche Kore aka Persephone, Göttin der Blumen und der Schönheit, von ihrer Mutter - die tatsächlich nur das Beste für sie im Sinn hat, sie liebt und schützen möchte, sich dafür allerdings manipulativer Methoden bedient - auf Perfektion getrimmt worden.

{Sämtliche Regency-Ladys könnten von diesem toughen Programm noch was lernen: Vermähle dich vorteilhaft (je mächtiger der Gatte, desto besser), sehe zu jeder Zeit reizvoll und ansprechend, aber nicht vulgär aus, bewundere deinen Mann und widerspreche ihm nie, fordere nie seine Autorität heraus, sondern freue dich darüber, dass er alle Entscheidungen trifft. Sounds familiar, right?}

Kore ist not amused und hat so richtig gar keine Lust auf die Heirat mit irgendeinem fremden Mann. Fair enough. Aber wohin könnte sie fliehen? Allzu viele Optionen hat sie nicht: Vater Zeus herrscht über den Himmel, ihrer Mutter Demeter gehört das Land … und im Meer erwartet sie höchstens ein "Hof grapschender Götter unter Poseidon, dem Schlimmsten von allen". Im Gunde hat sie nur eine reale Chance: Sie muss sich mittels eines Tricks Asyl in der gefürchteten Unterwelt verschaffen, die von König Hades regiert wird.

Ihr unfreiwilliger Gastgeber kann sich kaum halten vor Begeisterung. - Not. Aber immerhin verhält er sich weitaus zivilisierter, als sie erwartet hätte und scheint nicht - wie die meisten anderen Götter - auf Erniedrigungen zu stehen. Um es in Kores eigenen Worten zu sagen: "Ahnt ihr es schon? Was ich euch sagen will?" - Damit wären wir auch direkt beim Stichwort 'Schreibstil'.

Der Erzählton ist relativ einfach gehalten und in der Wortwahl mitunter sehr modern ("Geschenkverpackung", "Horrorgeschichten", "Arsch", "verdammt noch mal", "krisselig", "süße Typen", "Happy End", etc.). Nichtsdestotrotz steckt insbesondere der Einstieg voller Infos zur griechischen Götterwelt, hier musste ich ziemlich aufpassen.

Anfangs erschien mir die weibliche Hauptfigur schon ein wenig verzogen und realitätsfremd. Selbstverständlich konnte ich ihre jugendliche Abenteuerlust, Neugier, Rebellion und vor allem ihre Abneigung gegenüber des Ehe-Arrangements vollkommen nachvollziehen. Dennoch …

"Sicherheit genügt mir nicht. Ich will lieber sterben, lieber eine von diesen tragischen Geschichten sein, die Mütter zur Warnung erzählen, als mein unsterbliches Leben in Trübsal zu verbringen […]"

Große Worte, oder? Lieber sterben … - Are you sure, Honey? Solche hochtrabenden Aussagen tätigt nur jemand, der noch nie wirkliches Leid erfahren musste. Zudem war ihr ewiger Machthunger mitunter ein wenig anstrengend. "Macht. […] Das ist es, was ich will."

Man muss Kore jedoch zugestehen, dass sie a) mutig ist und b) eine solide Entwicklung zur Chaosstifterin hinlegt. DIE Überraschung der Story (oder auch nicht, denn davon bin ich immerhin irgendwie ausgegangen) ist natürlich der höllische Hottie Hades.

"Tausend Geschichten über Tod und Dunkelheit und keine einzige über eine geraubte Frau."

Das klingt doch vielversprechend, oder? Langweilig wird es jedenfalls nicht. Und am Ende erwartet euch, wie könnte es anders sein, ein Cliffhanger.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Cooles Worldbuilding, lockerer Schreibstil, kreative Thematik. Auch wenn es für mich aufgrund des jugendlichen Slangs und kleiner Längen kein ultimatives Highlight geworden ist, war es ein unterhaltsamer Read, den ich Fans der griechischen Mythologie gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 03.09.2023

Entzückend!

Lieselotte will nicht baden
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Wir sind riesengroße Lieselotte-Fans, daher freute ich mich enorm, als ich endlich ein neues Abenteuer der niedlichen Kuh in den Händen halten durfte.

Kurze, kindgerecht formulierte Textpassagen fügen ...

Wir sind riesengroße Lieselotte-Fans, daher freute ich mich enorm, als ich endlich ein neues Abenteuer der niedlichen Kuh in den Händen halten durfte.

Kurze, kindgerecht formulierte Textpassagen fügen sich harmonisch in die Zeichnungen ein, die in angenehm gedeckten Farben gehalten sind. Natürlich ist es kein Geheimnis, dass insbesondere die entzückenden Illustrationen das Highlight dieses durch und durch goldigen Kinderbuches sind. Sie bestechen nicht nur durch liebevollen Detailreichtum (hier ein Huhn im Bademantel oder im Duschvorhang, dort eine ins Gartenbeet integrierte Wellness-Oase für Vögelchen, etc.), sondern strahlen auch ganz viel Herzlichkeit aus - ein Gefühl von Nachhausekommen, von einladender, heimeliger Bauernhof-Welt … ich liebe es!

Das empfohlene Alter des Verlags ist 4 Jahre, doch ich bin mir sicher, dass sowohl jüngere als auch etwas ältere Kinder ganz begeistert von Lieselotte sein werden.


𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: ✰ ✰ ✰ ✰ ✰
Zuckersüß, so wie jedes Lieselotte-Buch. Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 31.08.2023

Solider Auftakt, aber die Protas waren leider nicht mein Fall

One Second to Love (Breaking Waves 1)
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Rockstar-Romance? Geht immer!

Malerisches Insel-Setting? Count me in!

Eine Story, die in puncto Fokus deutlich mehr Suspense als die klassische Liebesgeschichte verspricht? Mega reizvoll!

Und nicht ...

Rockstar-Romance? Geht immer!

Malerisches Insel-Setting? Count me in!

Eine Story, die in puncto Fokus deutlich mehr Suspense als die klassische Liebesgeschichte verspricht? Mega reizvoll!

Und nicht zuletzt: Eine traumhaft schöne Aufmachung, die von der Covergestaltung bis hin zum Farbschnitt einfach nur 'WOW' schreit? Muss ich im Regal haben!

… dies waren meine Gedanken zum Auftakt der Breaking-Waves-Reihe von Kristina Moninger gewesen, als ich das Werk erstmals entdeckt hatte. Nach der Lektüre kann ich berichten:

Die erhoffte Suspense war definitiv vorhanden; ich bin ehrlich gespannt, welche Twists uns in den Folgebänden noch erwarten und welch dunkle Geheimnisse bis zur finalen Auflösung noch ans Licht kommen werden.

Was die emotionale Ebene betrifft: Schwierig. Da ich weder die mal missgünstig-schnippische, mal eingebildet wirkende, dafür dauerhaft auf Jake fixierte Avery noch den männlichen Hauptcharakter selbst (- wenn ihr mich fragt: ein furchtbarer Egomaniac und gedankenloser Ehebrecher = definitiv niemand zum Anschmachten) wirklich ins Herz schließen konnte, erreichte mich der romantische Aspekt leider gar nicht. Mehr noch, ich empfand das ungesunde Hin und Her zwischen ihnen fast schon als unnötige Ablenkung von der Hauptstory, die für mich nun mal aus der einstigen Mädels-Freundschaft und dem ominösen Verschwinden Josies bestand.

Schreibstil: Gut, im Sinne von 'stilsicher und atmosphärisch'. Lediglich die Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart waren an manchen Stellen ein klein wenig holprig und zwischenzeitlich zog sich die Handlung etwas, aber sei’s drum.

Erwähnenswerte Extras: Die wunderschöne Karte im Innencover (top!) und das Page-Overlay (schaut sehr hübsch aus, aber was genau macht man denn damit?).


𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
So eine catchy Storyidee, so viel Potential … Hach, es wurmt mich ehrlich, dass dieses Buch kein Highlight für mich geworden ist. Ich hatte mir einfach einen noch stärkeren, eindrucksvolleren Auftakt (insbesondere mit sympathischen Figuren) erwartet. Nichtsdestotrotz ist meine Neugier auf die Folgebände geweckt worden, Band 2 ("Two Lives to Rise") erscheint zum Glück bereits im Oktober.

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Veröffentlicht am 30.08.2023

Interessanter Eifel-Roman

Perlenbach
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Drei Kinder unterschiedlicher sozialer Herkunft. Freundschaft. Erwachsenwerden. Familiäre Verpflichtungen. Gesellschaftliche Erwartungen. Liebe (- mitunter gleichgeschlechtliche). Neuanfänge. All das hat ...

Drei Kinder unterschiedlicher sozialer Herkunft. Freundschaft. Erwachsenwerden. Familiäre Verpflichtungen. Gesellschaftliche Erwartungen. Liebe (- mitunter gleichgeschlechtliche). Neuanfänge. All das hat die Autorin Anna-Maria Caspari gekonnt in ihre sorgfältig recherchierte Erzählung über den Wandel der Eifelregion gegen Ende des 19. Jahrhunderts eingewoben.

Mir war nicht bewusst gewesen, dass es sich bei "Perlenbach" um die Vorgeschichte zum bereits erschienenen Werk "Ginsterhöhe" handelt, doch inhaltlich stellte dies keinerlei Hindernis dar; das Buch kann durchaus als Einzelband gelesen werden.

Als der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Bauernsohn Wilhelm ins vornehme Haus der Beckers einzieht, um dem kleinen Jacob Gesellschaft zu leisten, fühlte ich mich anfangs ein wenig an die Erzählung um Heidi und Klara erinnert, in der ebenfalls ein Kind aus ländlicher Umgebung als Freund*in für ein gesundheitlich angeschlagenes/gehandicaptes Stadtkind ausgewählt worden war. Wilhelm begleitet Jacob auch zum hauseigenen Schulunterricht, wo er Luise kennenlernt, die unbedingt Ärztin werden und daher niemals heiraten möchte.

Meine Oma pflegte immer zu sagen: "Drei sind einer zu viel." Und im vorliegenden Werk scheint sich diese Phrase zu bewahrheiten - spätestens als eine in blinder, unbedachter Wut getätigte Aussage das Fundament der ungewöhnlichen Freundschaft zerstört und alles verändert.

Zu den Figuren verspürte ich bis zuletzt eine gewisse Distanz, dennoch bewunderte ich den ungemein detailreichen, bildgewaltigen Schreibstil der Autorin, mit dem sie mir das für mich ungewohnte Romansetting sowie die damaligen gesellschaftlichen Normen und Ansichten näherbrachte.

Auch wenn es allgemein nicht mein bevorzugter Erzählton ist, empfand ich die eher ruhige, teilweise düster-melancholische Stimmung des Werkes hier nicht als störend, sondern zum damaligen, oftmals von harter Arbeit und widrigen Umständen geprägten Leben der Eifel-Bevölkerung durchaus passend.

Ein weiteres Plus war die Karte im Innencover, für solche tollen Extras bin ich immer zu haben.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Ein interessanter Schmöker für Fans von historischen Romanen, deren Handlung vor dem Hintergrund der deutschen Vergangenheit angesiedelt sind.

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