Profilbild von GROSSSTADTHELDIN

GROSSSTADTHELDIN

Lesejury Star
offline

GROSSSTADTHELDIN ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit GROSSSTADTHELDIN über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.04.2025

Wenn sich mein innerer Teenie gesehen und verstanden fühlt.

The Lesbiana's Guide to Catholic School
0

Handlungsüberblick:

Die 16-jährige Yamilet wechselt die Schule, weil ihr kleiner Bruder ein Stipendium bekommen hat, sie ihn auf der neuen Schule beschützen soll und sie sich an ihrer alten Schule ohnehin ...

Handlungsüberblick:

Die 16-jährige Yamilet wechselt die Schule, weil ihr kleiner Bruder ein Stipendium bekommen hat, sie ihn auf der neuen Schule beschützen soll und sie sich an ihrer alten Schule ohnehin nicht mehr wohl fühlt, seitdem ihre ehemalige beste Freundin und heimlicher Schwarm sie geoutet hat. Nun ist sie eines der einzigen beiden mexikanischen Kinder an einer sehr reichen katholischen Schule. Dort hat Yami zwei Ziele: Ihren Bruder vor Schwierigkeiten zu bewahren und um jeden Preis zu verheimlichen, dass sie queer ist. Allerdings hat sie nicht mit Bo gerechnet. Dem einzigen geouteten queeren Mädchen an der Schule, das auch noch so verdammt süß ist...

Mein Bucheindruck:

Ich bin ein großer Fan von dem farbenfrohen Buchdesign mit dem blumigen Farbschnitt. Die bunten Farben erinnern mich an den mexikanischen Días De Los Muertos und dessen Sugar Skulls und passt daher sehr gut zu der Nationalität von Yami. Ich liebe auch den kleinen Regenbogen und die Turnschuhe mit Regenbogenprint auf der Rückseite, die das Buch als queer ausweisen, allerdings hätte ich mir die Symbole auch auf dem Buchrücken und der Buchvorderseite gewünscht, damit es von seiner Zielgruppe besser im Buchladen gefunden werden kann. Dadurch, dass aber das Wort "Lesbiana" auf dem Cover steht, ist das Fehlen für mich auf der Buchvorderseite verschmerzbar.

Mein Leseeindruck:

»The Lesbiana's Guide To Catholic School« ist ganz klar eines meiner Lesehighlights 2025! Die Seiten flogen nur so an mir vorbei, weil ich Yami und Bo so süß-sympathisch fand, mich unfassbar gut in Yami hineinversetzen konnte und ich es so spannend fand, ihren Weg zu verfolgen.

Ich hätte mir gewünscht, dass es Bücher wie »The Lesbiana's Guide To Catholic School« schon zu einem früheren Zeitpunkt gegeben hätte. Die queere Schulwechselthematik hätte mir, während ich die neunte Klasse auf einer neuen Schule wiederholte, sehr dabei geholfen, mich weniger verloren zu fühlen. Ich empfand es als sehr heilsam, immerhin nachträglich darüber lesen zu können. Mein innerer Teenie, der ähnliche Erfahrungen machte, fühlte sich sehr gesehen und verstanden! Wir brauchen Bücher, die uns zeigen, dass wir nicht alleine sind. Repräsentation ist alles!📖🏳️‍🌈🥰

Es war mitunter schmerzhaft, aber auch so lebensnah, zu lesen, wie Yami versuchte, einen großen Teil der Persönlichkeit zu verbergen und einfach wunderschön, dass zum Ende des Buches gezeigt wird, dass das keine längerfristige Lösung sein kann. Ich denke, dass das Buch queeren Jugendlichen in ähnlichen Situationen eine große Unterstützung und Inspiration sein kann. Außerdem können durch »The Lesbiana's Guide To Catholic School« auch heterosexuellen Jugendlichen queere Lebensrealitäten näher gebracht werden, Verständnis für queere Menschen auf- und Vorurteile gegen sie abgebaut werden.

Dass ernste Themen auf eine solch einfühlsame Art und Weise jugendgerecht behandelt wurden, fand ich großartig. Sie geben dem Jugendbuch in meinen Augen sehr viel Tiefe, ohne zu überfordern, und setzen ein klares Zeichen gegen Rassismus und Homophobie. Es ist so wichtig, schon früh zu vermitteln, dass beides nicht vertretbar ist.

Mein Eindruck vom Schreibstil:

Ich mochte den Erzählstil von Sonora Reyes sehr gern. Durch sein schnelles Erzähltempo und seine Wortwahl ist er kurzweilig und jugendlich, was gut zur Geschichte passt.✏️💕

Außerdem wirkt das Geschriebene durch die in kursiv gesetzten spanische Wörter und Sätze authentisch. Dabei fehlen zwar die Übersetzungen, meistens lassen sich die spanischen Wörter und Sätze aber auch durch den Zusammenhang erschließen oder laden zum Nachschlagen ein. Darüber hinaus finden sich auch mexikanische Konzepte, die näher erklärt werden wie zum Beispiel das Maya-Gesetz in lak'ech. Ich fand es super, durch ein Jugendbuch ganz nebenbei etwas über die mexikanische Kultur zu lernen. Neben der Repräsentation von Queerness ist, meiner Meinung nach, auch die Repräsentation verschiedener Kulturen in der Literatur sehr wichtig, damit sich alle Kulturen gesehen fühlen und Vorurteile abgebaut werden können. In lak'ech bedeutet "Ich bin ein anderes Du und du bist ein anderes Ich." und Yami ist für mich genau das. 💜

Mein Abschlussfazit:

Durch »The Lesbiana's Guide To Catholic School« hat sich mein innerer Teenie so sehr gesehen und verstanden gefühlt, dass ich das Buch unbedingt jeder Person weiterempfehlen möchte! Lest es!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.04.2025

Wenn Urlaubsidylle und Bedrohung ineinander fließen.

The Surf House
0

Handlungsüberblick:

Bea wirft in Marokko ihre Model-Karriere hin und möchte noch einmal neu beginnen. Als sie allerdings in den engen Gassen überfallen wird, sind ihr Geld und ihr Reisepass weg. An eine ...

Handlungsüberblick:

Bea wirft in Marokko ihre Model-Karriere hin und möchte noch einmal neu beginnen. Als sie allerdings in den engen Gassen überfallen wird, sind ihr Geld und ihr Reisepass weg. An eine Ausreise ist erstmal nicht zu denken. Zum Glück wird sie von Marnie mit offenen Armen in ihr idyllisches Surfhotel direkt am Meer aufgenommen. Doch bald schon gerät Bea in Schwierigkeiten und auch Gerüchte über eine im letzten Jahr verschwundene Urlauberin trüben die Idylle...
Mein Bucheindruck:

Auch, wenn ich persönlich ein großer Fan der alten bunt gemusterten Lucy Clarke Cover bin, muss ich sagen, dass das Cover von »The Surf House« durch die unregelmäßige rote Schrift und die Blutspritzer vor der malerischen Strand-Szenerie die im Buch enthaltene Mischung aus Bedrohlichkeit und Idylle perfekt nach außen kehrt.

Mein Leseeindruck:

Beim Lesen konnte ich mich schon auf den ersten Seiten unfassbar gut in Bea hineinversetzen, weil ich seit 2012 in meiner Freizeit und seit 2022 nebenberuflich model. So oft habe ich schon überlegt, ob das für mich auch hauptberuflich in Frage käme, trotzdem hat mich immer wieder etwas zurückgehalten. Und das, was mich zurückhält, sind all die negativen Aspekte des Model-Daseins, die auch von Lucy Clarke auf den ersten Seiten von "The Surf House" verhandelt werden. Ich konnte total verstehen, was Bea zu viel und dass sie aus ihrem Arbeitsleben derart ausgebrochen ist, hat mir sehr imponiert. Sie ist eine starke Frauenfigur, mit der ich nur zu gern mitgefiebert habe!

»The Surf House« besitzt die für Lucy Clarke so typische in Wellen kommen und gehende Spannung, bei der sich Urlaubsidylle und Bedrohung abwechseln und ineinander fließen. So steht das gemütliche Surf House am Meer von Marnie in krassem Kontrast zu den Geschehnissen in den Gassen von Marrakesch. Ich liebte es!

Diese besondere Spannung hielt für mich bis zum Ende an. Ab irgendeinem Punkt verdächtigte ich so viele verschiedene Personen und war dennoch am Ende von der Auflösung überrascht. Meine Beziehungsperson kann bezeugen, wie ich das Buch kaum noch aus der Hand legen konnte und ab dem letzten Drittel geradezu fieberhaft die Seiten umblätterte, laut Vermutungen anstellte und meiner Überraschung Luft machte. »The Surf House« war für mich ein echt intensives Leseerlebnis!

Ich fand es außerdem super interessant, dass sich Lucy Clarke in »The Surf House« einer neuen, so ganz anderen Stadt als in ihren bisherigen Büchern widmet, und ich so Marrakesch etwas näher durch die Buchseiten kennenlernen konnte.

Mein Eindruck vom Schreibstil:

Lucy Clarkes Schreibstil ist einfach wie ein Sog. Ich weiß nicht, wie man die Lektüre über mehrere Tage verteilen können sollte!

Mein Abschlussfazit:

»The Surf House« wartet mit einer für Lucy Clarke so typischen in Wellen kommen und gehenden Spannung auf, bei der Urlaubsidylle und Bedrohung ineinander fließen und das Geheimnis erst ganz zuletzt freigeschwemmt wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.03.2025

Kindlich-kribbelige Freude in erwachsenen Freundschaften finden ✏️📖💓

Books, Friends & Memories
0

Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:

Als ich vor einigen Wochen durch das Bloggerportal der Verlagsgruppe HarperCollins stöberte, stieß ich auf »Books, Friends & Memories« und mein inneres Kind war ...

Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:

Als ich vor einigen Wochen durch das Bloggerportal der Verlagsgruppe HarperCollins stöberte, stieß ich auf »Books, Friends & Memories« und mein inneres Kind war sofort Feuer und Flamme! Freund:innen-Bücher habe ich schon immer geliebt und wenn sie auch noch buchig sind, umso cooler! Vielen, vielen Dank für das Rezensionsexemplar, ich freue mich immer noch riesig darüber!

Mein Bucheindruck:

Das buchige Freund:innen-Buch hat ein Lesebändchen und ist sowohl außen als auch innen super süß designt. Mir gefällt das Cover mit dem orange-roten Farbverlauf und den weißen Zeichnungen und Buchstaben, die wirken, wie mit Kreide gezogen, richtig gut. Da ich Freund:innen-Bücher mit meiner Schulzeit assoziiere, finde ich das total passend!

Das Büchlein gliedert sich in drei Teile: Im ersten Teil gibt für jede Person vier Seiten mit kreativ-buchigen Fragen, die variieren. Daran schließen sich die »Zeit für uns«-Seiten an, welche buchige Aufgaben für alle Eintragenden enthalten, wie zum Beispiel gemeinsam eine Fortsetzungsgeschichte schreiben, Lieblingscover malen, Rainbowshelfs gestalten. Außerdem gibt es dort Platz für Fotos von Buch-Events. Darauf folgen die »Zeit für mich«-Seiten, auf welchen es Rätsel, Ausmalseiten, Platz für die Dokumentation von Buddy-Reads, eine Leseliste, eine Watchlist und eine Geburstagsübersicht gibt. Ein echtes Freund:innen-Buch für Bookies! 📚😍

Mein Lese- und Ausfüll-Eindruck:

Ich habe es sehr genossen, meine Seiten auszufüllen, das Buch zu verleihen und die ausgefüllten Seiten meiner Freund:innen zu lesen. Das Eintragen war für mich fast schon ein wenig meditativ und das Lesen von den Antworten der anderen spannend und unterhaltsam. Ich hatte das Gefühl, durch »Books, Friends & Memories« meine Freund:innen noch einmal besser und anders kennenzulernen, weil wir uns in dem Büchlein Fragen beantworteten, die wir uns in einem Gespräch vielleicht gar nicht gestellt hätten.

Außerdem kreiiert »Books, Friends & Memories« in meinen Augen Bindung! Heutzutage rechnet in der schnelllebigen Welt niemand mehr mit einem Freund:innen-Buch, weswegen es umso schöner ist, die überraschte Freude der Eintragenden zu erleben. Für jede Person war es bisher eine Ehre, sich in dem süßen Büchlein verewigen zu dürfen und für mich war es eine Ehre, dass sie sich die Zeit dafür namen. Ich fühlte mich sofort ganz verbunden mit meinen heutigen Freund:innen und fand gleichzeitig wieder zu der kindlich-kribbeligen Vorfreude zurück, die ich zu Schulzeiten hatte, als ich mein Poesie-Album oder mein Diddl-Freund:innen-Buch verlieh. So, so schön, dieses Gefühl durch das Büchlein auch in Erwachsenen-Freundschaften spüren zu können! 💓

Abschlussfazit:

Du und deine Freund:innen lieben Bücher? Dann ist dieses buchige Freund:innen-Buch perfekt für euch! »Books, Friends & Memories« gelingt es, auf bookish-kreative Art, kindlich-kribbelige Freude in erwachsene Freundschaften zu holen. 📖✏💓

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.03.2025

Etwas noch nie da Gewesenes im New-Adult-Bücherhimmel!

Purple Clouds - Honeymoon
1

Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:

Ich kann es ja zugeben, hier war ich ein echtes Cover-Opfer. Das Cover fand ich so schön, dass ich neugierig auf »Purple Clouds - Honeymoon« wurde und die Leseprobe ...

Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:

Ich kann es ja zugeben, hier war ich ein echtes Cover-Opfer. Das Cover fand ich so schön, dass ich neugierig auf »Purple Clouds - Honeymoon« wurde und die Leseprobe las, um mich direkt im Anschluss bei der Lesejury-Leserunde zu dem Buch zu bewerben. Als ich die Zusage erhielt und »Purple Clouds - Honeymoon« zusammen mit den anderen Leserunden-Terilnehmer:innen vorab lesen durfte, habe ich mich riesig gefreut. Vielen Dank nochmal an dieser Stelle für diese Möglichkeit, liebe Lesejury! 🥰

Handlungsüberblick:

In ihrer Jugend verhalf »Purple Clouds" Deb zu ihrer ADHS-Diagnose. Seitdem reifte in ihr der Wunsch, selbst für das feministische Magazin zu schreiben. Nun könnte sich dieser Traum erfüllen, aber in der New Yorker Redaktion muss sich Deb erst einmal beweisen. Zu allem Überfluss soll sie einen Artikel über ihre Ehe schreiben und eine Antwort darauf finden, ob Feminismus und Ehe überhaupt miteinander vereinbar sind. Blöd nur, dass Deb seit der Hochzeit keinen Kontakt mehr zu ihrem Mann Emory hat, den sie ganz spontan in ihrer Kennlernnacht voller Glücksgefühle geheiratet hat...

Mein EBook-Eindruck:

Wie schon gesagt, ist dieses Buch eine große Coverliebe. Ich liebe die Farben und das auf dem Cover abgebildete super coole alternative Pärchen mit dem kleinen Schlüsselanhänger-Detail, das einen Teil des Inhalts erfolgreich nach außen kehrt. 📖💕

Auch die Kapitelzierden sind zauberschön und passen wunderbar zu der Geschichte. Leider sind sie aber nur in der Print-Version enthalten.

Mein Leseeindruck:

Während der Leserunde fieberte ich jedem Leseabschnitt entgegen und war super gespannt, wie es für Deb und Emory weiterging! Außerdem fühlte ich mich super wohl in der erzählten Welt.

»Purple Clouds - Honeymoon« überzeugte mich vor allem durch das World-Building. Ich meine, wie cool ist das feministische Purple Clouds Magazin? Für dieses Magazin würde ich wohl selbst gern arbeiten. Da ich zum Zeitpunkt der Leserunde gerade mitten im Umzug stecke, fand ich auch die WG von Emory super interessant. Ich hatte mich gefreut, die WG-Mitbewohner:innen näher kennenzulernen und auch etwas mitzuerleben, wie sie sich einrichten und miteinander eingrooven. Leider kamen mir die anderen WG-Mitbewohner:innen etwas zu kurz, aber ich kann verstehen kann, dass der Fokus mehr auf der Liebesgeschichte zwischen Deb und Emory liegt. Außerdem gibt ja auch noch die Folgebände, in denen die anderen WG-Mitbewohner:innen die Hauptrolle spielen werden. Durch die wenigen Informationen über sie ist man natürlich noch gespannter auf die Folgebände. 📚

Auch das Charakter-Building ist überzeugend. Manche Aktionen von Emory, Deb und einigen Nebencharakteren gefielen mir zwar gar nicht, gleichzeitig fand ich es aber auch toll, dass die Autorin keine einseitigen Charaktere zeichnet. Jede Figur im Buch hat sowohl gute und als auch schlechte Eigenschaften und ist nicht nur gut oder nur schlecht. Durch diese Mischung von Gut und Böse wirken die Charaktere menschlich und authentisch. Außerdem gab es auch viele Charakterentwicklungen.
Am meisten habe ich von allen Charakteren Deb ins Herz geschlossen. In ihr konnte ich mich durch ihre Schreibbegeisterung und ihr ADHS einfach so gut wiederfinden.

In Bezug auf Deb liebte ich, dass das ADHS so viel Platz einnehmen durfte, denn Repräsentation von Neurodivergenz in der Literatur ist so wichtig für die Betroffenen. Vor allem die Schilderungen durch Emorys Augen von Debs ADHS konnten mir als Betroffene, die oft das Gefühl hat, zu viel zu sein, Hoffnung geben, liebenswert zu sein. Außerdem war es für mich sehr heilsam, über Jemandem zu lesen, dem es ähnlich geht und zu wissen, dass ich nicht alleine bin. Ich fand die Beschreibungen ihres ADHS treffend und realistisch, ohne klischeehaft zu sein. Meiner Meinung nach, kann das Buch aber auch Nicht-Betroffenen helfen. Zum Beispiel dabei, ADHS besser zu verstehen oder auch Vorurteile abzubauen. Wir brauchen neudodiverse Repräsentation in der Literatur und ich bin der Autorin total dankbar für den Beitrag, den sie dahingehend leistet! 💜

Mein Eindruck vom Schreibstil:

Der Schreibstil las sich flüssig und passte gut zu der erzählten Welt, weswegen sich die Leseabschnitte super schnell weglasen und ich mich jedes Mal nach der Beendigung eines Leseabschnitts ziemlich gedulden musste, bis ich weiterlesen durfte. Es war mal wieder ein Leserundenbuch, bei dem man mit dem ersten Leseabschnitt am besten am Tag vor Ende der ersten Leseabschnitt-Woche beginnt. 😀

An dem Schreibstil liebte ich besonders, wie sich die Rückblicke mit dem Hier und Jetzt verbinden und man die besondere Verbindung von Deb und Emory erst nach und nach entschlüsseln kann. So viel Spannung!!!
Die Erzählweise ist insgesamt sehr kreativ, denn im Verlauf des Buches werden nicht nur verschiedene Zeitebenen gemischt, sondern auch verschiedene Textformen. Unter anderem werden Handynachrichten und sogar ein »Purple Clouds« Artikel eingebaut. So wirkte das Buch nochmal authentischer und gut durchdacht.

Fun-Fact:

Durch »Purple Clouds - Honeymoon« habe ich übrigens gelernt, dass die Angabe des Familienstandes im Bewerbungsanschreiben in Amerika durch das Antidiskriminierungsgesetz verboten sind. Ich finde es immer super spannend, wenn man durch Bücher etwas über andere Länder und deren Geflogenheiten lernen kann, ganz ohne selbst in dem Land gewesen zu sein.

Mein Abschlussfazit:

»Purple Clouds - Honeymoon«'s Hochzeitsthematik verbunden mit Feminismus, ADHS und vielschichtigen Charakteren in einem super coolen Setting ist wirklich etwas noch nie da Gewesenes im New-Adult-Bücherhimmel! Ich bewundere die Verschmelzung von Kreativität und Aktualität! 💜

Veröffentlicht am 30.12.2024

Schreibstil top, die Protagonistinnen für mich flop.

Muffins und ein bisschen Rache
0

Wie ich auf das E-Book aufmerksam wurde:

Ich wurde ganz klassisch geinfluenced. Als ich selbst nicht bei der Frankfurter-Buchmesse dabei sein konnte, sah ich in den Stories so vieler befreundeter Buchbloggerinnen, ...

Wie ich auf das E-Book aufmerksam wurde:

Ich wurde ganz klassisch geinfluenced. Als ich selbst nicht bei der Frankfurter-Buchmesse dabei sein konnte, sah ich in den Stories so vieler befreundeter Buchbloggerinnen, dass sie dieses Buch kauften, dass ich direkt nachsehen musste, ob es das bei der Netgalley als Rezensionsexemplar gab. Und ich hatte Glück: Gefunden, angefragt und genehmigt!

Handlungsüberblick:

Die gutmütige Muffinbäckerin Olivia wurde von all ihren Exbeziehungspersonen ausgenutzt. Die letzte Exfreundin bringt schließlich das Fass zum Überlaufen, als sie ihren geliebten ausgestopften Glückspinguin stielt.

Nachdem Olivia am schwarzen Brett des Krimi-Buchladens, in dem sie einmal wöchentlich ihren Buchclub abhält, einen Aushang nach einer Komplizin für ihren Rachefeldzug angepinnt und alle Bewerber:innen sorgsam geprüft hat, entscheidet sie sich für Margeret, die mysteriöse und eiskalte, aber eben auch wunderschöne und überaus intelligente Besitzerin des Buchladens. Na, wenn das mal gut geht...

Mein E-Book-Eindruck:

Wie ihr ja vielleicht wisst, spielt in meinen eigenen Büchern »Kopfloskunstvoll« und »Herzvollziellos« ein gelber Bulli eine Rolle. Daher hat mich das Cover direkt mit seinem süßen Bulli gecatcht. Ich mag außerdem, dass das Cover einige der wichtigsten Elemente des Buches direkt nach außen kehrt. Die Gestaltung ist mir allerdings ein kleines Bisschen zu simpel. Mein romantisches Herz hätte sich die beiden Protagonistinnen mit auf's Cover gewünscht. Wie sie knutschend an dem Bus lehnen oder in ihm sitzen. Einmal natürlich für's Herz, aber auch, um gleich die lesbische Thematik nach außen zu kehren, damit das Buch schneller seine Zielgruppe findet. Repräsentation ist alles! Eine kleine lesbische Fahne kann auch nie schaden.

Mein Leseeindruck:

Ich liebte Olivias Bulli und Margeretes Buchladen und hätte mir noch mehr Szenen an beiden Orten gewünscht, aber ich sehe auch, dass durch die Ausführung der Rachpläne die Möglichkeiten dafür sehr begrenzt waren.

Insgesamt fühlte ich mich von dem Buch gut unterhalten und musste auch oft schmunzeln, weil es sehr viele urkomische Szenen gab, die sehr bildlich beschrieben wurden. Während der gesamten Lektüre hatte ich viele Bilder im Kopf, was ein ziemlich cooles Leseerlebnis war und weswegen ich denke, dass sich das Buch auch hervorragend als Grundlage für einen Film eignen würde.

Darüberhinaus gefiel mir, dass neben dem Humor trotzdem auch wichtige ernstere Themen bahandelt wurden, wodurch das Buch mehr Tiefe erhielt.

Allerdings war ich überrascht, dass ich keine der beiden Figuren besonders sympathisch fand. Auf der einen Seite war es schön, zwei nicht ganz so perfekte Protagonistinnen zu haben, mit Ecken und Kanten, die aus dem Leben gegriffen wirkten, anderseits hat es mir gefehlt, mich beim Lesen ein Bisschen mit in die Figuren zu verlieben. Leider hat weder Olivia noch Margeret für mich Bookgirlfriend-Potential, weil mich einige ihrer Eigenschaften nervten, an ehemalige Dates erinnerten, aus denen (zum Glück) nichts geworden ist oder an manchen Stellen sogar wütend machten, wodurch es mir auch schwerfiel, ihnen ihre Liebesgeschichte abzukaufen.

Trotzdem denke ich, dass das Buch anderen Leser:innen inhaltlich super gut gefallen könnte, denn zum Glück wünschen sich ja nicht alle die gleichen Eigenschaften für ihre Bookgirlfriends oder überhaupt ein Bookgirlfriend.

Mein Eindruck vom Schreibstil:

Ich mochte sehr, dass es zwei Erzählperspektiven gab. So können sich Leser:innen von beiden Protagonistinnen ein Bild machen. Und das Beste war, dass sich beide Erzählperspektiven nicht nur flüssig lasen, sondern sich auch stark voneinander unterschieden, wodurch man wirklich zwei komplett andere Persönlichkeiten spürte. Während ein personaler Erzähler über Olivia berichtet, besteht Margerets Perspektive aus Tagebucheinträgen in der Ich-Perspektive und auch der Schreibstil ist durch den eher umgangssprachlichen Erzählton des personalen Erzählers und der eher bildungssprachlichen Tagebucheinträge unterschiedlich und genau passend zu den beiden Figuren. Diese unterschiedlichen Textsorten und Schreibtile habe ich bei so vielen anderen Büchern vermisst und in »Muffins und ein Bisschen Rache« einfach total gefeiert. Ich selbst schreibe ja auch meine Bücher mit zwei Erzählperspektiven immer eine in Gedichtform und eine in Prosaform, um genau diesen Effekt von zwei wirklich verschiedenen Erzählstimmen zu erzielen. Der Schreibstil ist für mich echt eine 10 von 10!

Abschlussfazit:

»Muffins und ein Bisschen Rache« konnte mich zwar nicht ganz mit seinen Protagonistinnen überzeugen, dafür aber 100 Prozent mit seinem Schreibstil.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere