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Veröffentlicht am 16.07.2021

Der gelungene Auftakt zu einer neuen Thriller Reihe

Die Verlorenen
1

Seit 10 Jahren hat Sergeant Jonah Cooley nichts mehr von seinem ehemals besten Freund Detective Sergeant Gavin McKinney gehört. Nun taucht er plötzlich aus dem Nichts wieder auf. Warum soll Jonah nun unbedingt ...

Seit 10 Jahren hat Sergeant Jonah Cooley nichts mehr von seinem ehemals besten Freund Detective Sergeant Gavin McKinney gehört. Nun taucht er plötzlich aus dem Nichts wieder auf. Warum soll Jonah nun unbedingt zum Slaughter Quai, einer abseits an der Themse gelegenen Kaianlage kommen? Täuscht er sich oder klingt sein so taffer Freund ängstlich? Als er dann zur angegebenen Stelle kommt, beginnt für ihn ein großer Albtraum...


Dies ist mein erstes Buch, das ich von Simon Beckett gelesen habe. Und ich frage mich, warum bin ich nicht schon eher auf diesen Autor gestoßen? Ich war sofort in der Geschichte drin; der Schreibstil ist rasant und lässt beim Lesen kaum Pausen zu; die Cliffhanger treiben mich von einem Kapitel zum nächsten. Aber es gibt auch ruhigere Passagen, die mich nachdenken und mitfiebern lassen, ehe die Ermittlungen wieder in eine andere Richtung laufen. Und die Spannung – die steigt von Beginn an und löst sich in einem Showdown explosionsartig auf.

Jonah, der für Detective Inspector Jack Fletcher - ein unsympathischer Zeitgenosse - und seine Partnerin DS Bennet lange Zeit als Täter gilt, ohne ihm etwas nachweisen zu können, hat sich entschieden, auf eigene Faust den Taten in der Lagerhalle am Schlachter Quai auf den Grund zu gehen. Starrköpfig will er immer alles alleine stemmen, was ihn als Polizisten für mich manchmal etwas unglaubwürdig wirken lässt. Dass er da ständig in Gefahr schwebt und begibt, sollte klar sein.

So ganz bin ich mit der sehr unverhofften Auflösung, mit der ich in dieser Form gar nicht gerechnet hatte, nicht ganz zufrieden. Für mich ist das Motiv nicht schlüssig und es bleiben Fragen offen. Na gut, die werden vielleicht in einem der nächsten Bände geklärt. Darauf freue ich mich schon und bleibe gespannt. Auch auf die Entwicklung, die Jonah Cooley hoffentlich noch machen wird.

“Die Verlorenen“ von Simon Beckett – ein gut durchdachter, atmosphärisch dichter Auftakt mit einigen scheußlichen Gänsehautmomenten zu einer neuen Thriller Reihe. Gute und vor allem spannende Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 11.07.2021

Sabine Buxbaum kann auch Thriller schreiben

Flussaufwärts
1

Bis jetzt kannte ich nur eine Liebesgeschichte in der Kulisse des Paznauntales von Sabine Buxbaum. Und nun ein Thriller? Ich war sehr gespannt. Jetzt kann ich sagen, sie hat mich auch diesmal nicht enttäuscht.

Ally ...

Bis jetzt kannte ich nur eine Liebesgeschichte in der Kulisse des Paznauntales von Sabine Buxbaum. Und nun ein Thriller? Ich war sehr gespannt. Jetzt kann ich sagen, sie hat mich auch diesmal nicht enttäuscht.

Ally Wyatt, eine junge Journalistin reist nach Clinton, einer kleinen Stadt an der Grenze zu Illinois am Mississippi River, um hier ihre Recherche für eine Reportage über die von einem Serienmörder bestialisch ermordeten Frauen zu beginnen. Dabei erfährt sie, dass die Frauen alle auf ihre Art sehr unsympathisch waren. Sven Sjörgen, den man der Taten verdächtigt, hatte es in seinem bisherigen Leben auch nicht leicht. Zahlt er den Frauen die an ihm begangenen psychischen Verletzungen nun auf diese Weise heim? Zu dieser These kommt Ally nachdem sie einiges über die Getöteten in Erfahrung gebracht hat.
Sven Sjörgen, der nicht nur von dem Kopfgeldjäger Hank Hunter gejagd wird, lerne ich schon auf den ersten Seiten des Buches kennen. Ab hier lese ich die Geschehnisse jeweils aus seiner als auch aus Allys oder aus Hanks Sicht. Gerade die Einblicke in Svens Gedanken finde ich sehr interessant und aufschlussreich. Auch Ally interessiert sich langsam mehr für den Täter als für seine Opfer. Eine Mischung aus Angst und Neugier treibt sie an, bis sie ihm schließlich selbst in die Hände fällt.

Sabine Buxbaum schreibt leicht,einfach und flüssig, oft in kurzen knappen Sätzen und in kurzen Kapiteln, die die Spannung immer weiter steigern und weit oben hält. Ihre Beschreibungen von der Grenzregion und den Menschen, die dort leben, regen meine Sinne und meine Vorstellungskraft an. Ich meine den verbrannten Toast und den Schweiß im Pub von Walter Smith riechen zu können und das kalte Wasser des Mississippi zu spüren. Bilder entstehen in meinem Kopf. Mir gefallen die Menschen, die Ally zumeist sehr freundlich entgegen kommen.
Ally mit ihrer zugewandten, offenen, neugierige und mutigen Art hat sich meine Sympathien schnell gesichert. Auch die meisten anderen Menschen, die ich hier kennenlerne haben eine Art, die ich mag. Die Taten von Sven Sjörgen finde ich zwar absolut abscheulich und äußerst grausam. Aber er tut mir auch ein bisserl leid, wenn er die Schuld für sein Verhalten bei seinem ersten Opfer sucht, das ihn verspottet und abgewiesen hat. Früh genug in Therapie hätte man ihn vielleicht "retten" können.
Gestört hat mich die eingeflochtene Liebesgeschichte zwischen Hank und Ally. Bei einem Thriller mag ich das einfach nicht. Aber das ist meine ganz eigene Meinung.

Der Thriller von Sabine Buxbaum hat mich ansonsten sehr gut unterhalten und mir Gänsehautmomente und spannende Lesestunden geschenkt, die leider viel zu schnell vorüber waren.

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Veröffentlicht am 25.12.2020

Schrecklich, was dort im Wald passiert

Der Mädchenwald
1

Zusammen mit ihrer alleinerziehenden Mutter Lena fährt die 13-jährige Elissa Mirzogan zu einem Jugendschachturnier nach Bournemouth. Als sie aus dem Wagen ihrer Mutter noch etwas holen will, wird sie entführt. ...

Zusammen mit ihrer alleinerziehenden Mutter Lena fährt die 13-jährige Elissa Mirzogan zu einem Jugendschachturnier nach Bournemouth. Als sie aus dem Wagen ihrer Mutter noch etwas holen will, wird sie entführt. Wach wird sie in einem dunklen Keller. Hier entdeckt sie der 12-jährige Elijah, der ganz in der Nähe mit seinen Eltern und seinem 14-jährigen Bruder Kyle in einem kleinen Cottage mitten im Wald lebt. Heimlich beginnt er Elissa zu besuchen...

Elijah ist der erste der drei Hauptpersonen, denen ich in dieser Geschichte immer wieder begegne. Er lebt in dieser hinterwäldlerischen Abgeschiedenheit und weiß, dass es absolut nicht richtig ist, dass Elissa hier gefangen gehalten wird. Er kann aber auch niemandem Bescheid geben, denn Elissa ist nicht die erste, die er im Mädchenwald kennengelernt hat.
Elissa, die durch das Schachspielen gelernt hat, Schritte vorauszuplanen, erkennt recht bald, dass ihr nur durch Elijah die Flucht gelinge kann. Sie versucht ihn auf ihre Seite zu ziehen. Sie beginnen ein Spiel. Aber der Retter, den sie sich so sehnlichst herbei sehnt, scheint Elijah nicht zu sein.
Detective Superintendent Mairéad MacCullagh, die in diesen Tagen gesundheitlich nicht auf dem Damm ist, bekommt zusammen mit ihrem Kollegen Detective Sergeant Jake Halley diesen Fall an die Hand. Kann sie, wenn sie ein Kind, in diesem Falle Elissa, rettet, ihr Ungeborenes ebenfalls retten?

Aufgrund des Klappentextes glaubte ich zu wissen, was auf mich zukommt. Aber was ich dann vorgesetzt bekomme, damit habe ich nicht rechnen können. Gänsehaut pur, ab der ersten Seite, bis zum Schluss. Ich habe lange keinen so spannenden und verstörenden Thriller mehr gelesen.

Ich lerne Elijah, Elissa und Mairéad kennen. Zwischen diesen Dreien springt die Geschichte immer hin und her. Ich bin in ihren Gedanken und ihrem Tun immer mitten drin und erlebe die Geschichte aus der Perspektive dieser Drei. Das macht die Story unheimlich rasant und nimmt mich total gefangen. Hatte ich geglaubt, dass es da war, setzt mir Sam Lloyd eine Wendung vor, bei der ich erst geglaubt habe, ich habe mich verlesen, etwas verkehrt verstanden. Aber nein, ich bin total geplättet von dem, was ich da zu lesen bekomme.

Ein faszinierendes Debüt, das mich gefesselt und einfach nicht mehr losgelassen hat. Es geht ans Herz, macht mich wütend, traurig, fassungs- und sprachlos und ich finde es grandios, mit welcher Fantasie der Autor die Geschichte für mich real werden lässt. Ein Thriller der Spitzenklasse.

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Veröffentlicht am 21.12.2020

Wenn alle zur gleichen Zeit müssen

Der ganze Zoo geht aufs Klo
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„Katta Kitti muss mal Pipi“, aber das Klo ist besetzt und so kommen die verschiedenen Tiere alle nacheinander zum Klohäuschen, wollen auch auf´s Klo, weil sie halt eben Pipi machen müssen. Aber sie müssen ...


„Katta Kitti muss mal Pipi“, aber das Klo ist besetzt und so kommen die verschiedenen Tiere alle nacheinander zum Klohäuschen, wollen auch auf´s Klo, weil sie halt eben Pipi machen müssen. Aber sie müssen erst mal warten, bis sie an der Reihe sind. Natürlich versucht auch eines der Tiere vorzudrängeln. Aber es gibt Regeln, die der Zoowärter auch noch mal erklärt: Nicht vordrängeln, das Toilettenpapier gerecht verteilen und nach dem Pipi Pfoten waschen.

Die Geschichte wird in kleinen Reimen erzählt, die humorvoll auf die Welt unserer Kleinen abgestimmt sind. Dazu die niedlichen und witzigen Illustrationen, bei denen die Pappseiten verschiedene Größen haben und so ein Überraschungseffekt entsteht.

Ein tolles Buch für die erste Zeit des „Töpfchen-Trainungs“, das alles vermittelt, was man dazu wissen muss.

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Veröffentlicht am 21.12.2020

Die kleinen Schneemäuse sind aber auch so niedlich

Der kleine Igel und die Schneemäuse
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Wir haben schon einige Bücher vom kleinen Igel mit der roten Mütze. Da sollte natürlich auch das Buch über den Gast im Weihnachtsbaum nicht fehlen.

Der kleine Igel freut sich schon sehr auf Weihnachten. ...

Wir haben schon einige Bücher vom kleinen Igel mit der roten Mütze. Da sollte natürlich auch das Buch über den Gast im Weihnachtsbaum nicht fehlen.

Der kleine Igel freut sich schon sehr auf Weihnachten. Zusammen mit seinen Freunden bereitet er alles für ein frohes Weihnachtsfest vor. Aber was ist das? Wer stibitzt die Kekse vom geschmückten Baum? Wohin verschwinden die Socken? Wer schnarcht da so laut in der Nacht, dass der kleine Fuchs nicht schlafen kann? Und wohin ist die rote Mütze vom Igel verschwunden? Es scheint sich etwas im Weihnachtsbaum zu verstecken.

Mit dieser Geschichte fängt Autorin Christina M. Butler genau die Stimmung kurz vor Weihnachten ein. Einerseits besinnlich, voller Vorfreude, inmitten der Freunde, andererseits leicht gereizt und genervt, weil sie nicht wissen, was hier gerade geschieht. Durch diese neuen Emotionen, die unter den Freunden aufkochen, unterscheidet es sich auch von den meisten anderen Igel-Büchern, in denen es fast nur um Freundschaft und Hilfsbereitschaft geht.
Zuckersüß auch hier wieder die niedlichen Illistrationen von Tina Macnaughton, bei denen wir uns immer wieder etwas Neues, bisher nicht Gesehenes auffällt.

Ein wunderschönes Buch, das unseren Kleinen durch die Adventszeit begleitet und unsere Igel-Bücher-sammlung sehr gut ergänzt.

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