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Veröffentlicht am 26.06.2020

Damit beginnt der Urlaub schon vor der Reise

Vis-à-Vis Reiseführer Marokko
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Der im März 2020 erschienene Reiseführer macht neugierig auf dieses nordafrikanische Land am Mittelmeer und am Atlantischen Ozean. Er mach Lust aufs entdecken, planen und erleben.

Auf der vorderen Klappseite ...

Der im März 2020 erschienene Reiseführer macht neugierig auf dieses nordafrikanische Land am Mittelmeer und am Atlantischen Ozean. Er mach Lust aufs entdecken, planen und erleben.

Auf der vorderen Klappseite sehe ich das Land aufgeteilt in 7 Regionen. In der rückseitigen Klappe bekomme ich eine kleine Straßenkarte des Landes.

Eingeteilt ist das Buch in drei große Kapitel: Marokko entdecken – Marokko erleben – Reise-Infos.
Entdecken bedeutet: Willkommen in Marokko – Liebenswertes Marokko – Marokko auf der Karte – Die Regionen Marokkos – Erkundungstouren – Marokkanische Themen – Das Jahr in Marokko – Kurze Geschichten.
Beim Erleben komme ich nach Rabat, Casablanca, Tanger, Marrakesch, Fés, Meknès und Volubilis – zur nördlichen, südlichen Atlantik- und Mittelmeerküste, zum Rif-Gebirge, dem Mittleren und Hohen Atlas, Quarzazate, die südlichen Oasen, der Südwesten und die Westsahara

Wunderschöne Fotos, interessante Berichte und wichtige Informationen rund um die Planung (Einreise, Sicherheitshinweise, Zoll, Versicherungen, Impfungen, Geld, Hotels, Sprache, Feiertage), was man unterwegs beachten sollte, sowie praktische Hinweise runden den Reiseführer ab. Dazu noch ein Register von A – Z, ein Glossar und Sprachführer in französisch und arabisch kann man vielleicht auch mal brauchen.

Insgesamt ein inspirierender Reiseführer der keine meiner Wünsche offen lässt.

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Veröffentlicht am 26.06.2020

Mein erster Besuch in „Gracewood Hall“ ist nicht mein letzter – ich komme wieder

Hochzeitsglück auf Gracewood Hall
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Endlich ist es soweit - Melinda Miller wird ihren Andrew heiraten. Die Hochzeitsvorbereitungen könnten so entspannt sein, würde nicht dauernd ihre beste Freundin Candice Cliffton alles infrage stellen. ...

Endlich ist es soweit - Melinda Miller wird ihren Andrew heiraten. Die Hochzeitsvorbereitungen könnten so entspannt sein, würde nicht dauernd ihre beste Freundin Candice Cliffton alles infrage stellen. Melinda ist fix und fertig und auf Anraten ihrer Mutter besucht sie ein schickes Ayurveda Hotel in der Schweiz um ihren „Hochzeitsglow“ zu bekommen. Hier öffnet ihr die Geschäftsführerin Marie die Augen, Melinda beginnt zu verstehen, zu sich selbst zurück zu kommen und wird endlich zu der jungen Frau, die Andrew immer in ihr gesehen hat.

„Hochzeit auf Gracewood Hall“ ist schon der vierte Band der „Gracewood-Hall“-Reihe. Trotzdem war ich sofort mitten drin in der Geschichte und hatte nicht den Eindruck, dass ich etwas verpasst habe. In Fußnoten weist die Autorin immer mal wieder auf die Vorgängerbände hin, wenn sich etwas überschneidet.

Melinda kommt am Anfang sehr zickig und überheblich rüber, zeigt aber auch, dass sie sehr verletzlich ist. Seit je her wollte sie zu den höheren Kreisen der Gesellschaft zählen und hat sich von ihrer vermeintlich besten Freundin Candice, die sie im Internat kennengelernt hat, formen lassen. Was allerdings nicht zu ihrem Vorteil war. Anfangs kommt die arrogant wirkende Melinda nur in ganz wenigen Augenblicken mit ihrem wahren, warmen Charakter ins Bild. Nur gut, dass es die lebenserfahrene Marie gibt, die Mindy unter ihre Fittiche nimmt und ihr die Augen öffnet. Ab dann kommt eine sehr sympathische junge Frau ins Spiel. Der Wandel der jungen Frau, die sich selbst verleugnet um anderen zu gefallen, zu beobachten war sehr schön. Auch wenn dazu 2 Wochen viel zu kurz scheinen, hat mich das nicht gestört und ich habe ihr die Wandlung abgenommen. Vor allem die Zweifel an Andrews Liebe haben mich immer wieder gerührt. Andres dagegen habe ich sofort in mein Herz geschlossen, obwohl er sich anfangs etwas mehr um seine Mindy hätte kümmern können. Er hat eine so liebevolle Art, trägt seine Mel wortwörtlich auf Händen, stellt seine Arbeit zu ihren Gunsten zurück und liest ihr jeden Wunsch von den Augen ab. Die Geschichte wird von vielen Personen bevölkert, die ihre eigenen Charaktere mit Ecken und Kanten haben, meist aber sehr sympathisch sind.

Sandra Rehle erzählt ihre Geschichte sehr leicht und ich bin schnell in die Welt der Reichen und Schönen abgetaucht. Sie versteht es sehr gut, mir die Stille und Abgeschiedenheit des Ayurveda Hotels nahe zu bringen. Wunderschön fand ich ihre Beschreibungen von Pimrose Cottage, einem kleinen Haus auf dem Land mit riesigem Garten, einer fantastischen Aussicht und einer überbordenden Blütenpracht. Begeistert war ich auch von ihrer Sicht auf Gracewood Hall mit der absolut gelungenen Hochzeit.

Ein wunderbar leichter Sommerroman zum hinein versinken und träumen, den ich verschlungen habe. Jetzt bin ich gespannt, wen ich in den ersten drei Bänden kennenlernen werde. Und vielleicht gibt es ja auch noch eine 5. Geschichte um diesen wunderschönen Landsitz in der Nähe von London.

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Veröffentlicht am 22.06.2020

Ein spannendes Debüt einer vielversprechenden neuen Autorin

Nordsee-Nacht
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Gerade im Zeltlager in Hulthave angekommen, verschwindet die 6-jährige Friederike Baumgart spurlos. Sascha Götz, die Betreuerin, die in dieser Nacht Wache hatte, hat ihr Fehlen erst am kommenden Vormittag ...

Gerade im Zeltlager in Hulthave angekommen, verschwindet die 6-jährige Friederike Baumgart spurlos. Sascha Götz, die Betreuerin, die in dieser Nacht Wache hatte, hat ihr Fehlen erst am kommenden Vormittag entdeckt.
Kriminalkommissar Ulrich Wedeland von der Kripo in Wehrich tut sich zusammen mit seinem Team sehr schwer. Niemand hat etwas bemerkt, Spuren gibt es auch keine. Friederike ist und bleibt verschwunden.
Als 25 Jahre später eine Frau am Strand von Hulthave gefunden wird, die ihr Gedächtnis verloren zu haben scheint, erinnert sich die Presse sofort an den Fall der kleinen Friederike. Als Sascha davon erfährt, hält sie nichts davon ab, nach Hulthave zu fahren. Sie informiert Kommissar Wedeland, zwischenzeitlich im Ruhestand, und trifft sich mit einem Mann, den sie damals am Strand getroffen hat. Neue Tatsachen ergeben sich. Wir Friederike nach 25 Jahren endlich gefunden?

Nach dem Cover, den sehr atmosphärisch gestalteten Innenklappen und dem dortigen Text hatte ich eher auf einen Thriller getippt als auf einen Roman. Und was ich dann geboten bekommen habe, würde ich auch absolut als Thriller bezeichnen.
Die Geschichte beginnt im Jahr 1987 mit der Ankunft von 25 Kindern einer Ferienfreizeit und ihren Betreuern in Hulthave an der Nordsee.
Hannah Häffner schafft es spielend mir die Protagonisten mit ihren verschiedensten Charaktereigenschaften bildhaft vor Augen zu führen. Im Laufe der Geschichte bekomme ich durch die privaten Einblicke auch noch ein tiefgreifenderes Bild von dem ein oder anderen.
25 Jahre später, als die Frau am Strand gefunden wird und die Presse an den Fall der kleinen Friederike von damals erinnert, nimmt die Spannung, die zwar immer da ist, noch ein wenig mehr an Fahrt auf, bis man der Lösung immer näher kommt.
Den Fall an sich finde ich, auch wegen einiger Wendungen, auf die ich nicht gekommen wäre, super spannend. Doch es gibt immer wieder Stecken, die mir persönlich zu ausufernd, zu abschweifend behandelt werden.
Ganz besonders gut gefallen hat mir hier der Schreib- und Erzählstil der Autorin. Sehr wortgewaltig, sehr präzise, mit kurzen knappen Sätzen, die die Spannung immer mehr anheizen und die Seiten nur so dahin fliegen lassen. In diesen Passagen hat das Lesen richtig viel Spaß gemacht.

Ein spannender Krimi, den ich persönlich als Thriller bezeichnen würde, mit einigen Längen, die mir nicht so gefallen haben. Trotzdem sehr gut!

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Veröffentlicht am 21.06.2020

Eine wunderschöne Liebes- und Familiengeschichte

Der kleine Strickladen in den Highlands
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Maighread Robertson ist tief enttäuscht von ihrem Ex Dylan, der sich ohne Vorwarnung von ihr getrennt hat. Nun ist nicht nur die Liebe weg, sondern gleichzeitig auch Job und Wohnung. Beim Ausmisten im ...

Maighread Robertson ist tief enttäuscht von ihrem Ex Dylan, der sich ohne Vorwarnung von ihr getrennt hat. Nun ist nicht nur die Liebe weg, sondern gleichzeitig auch Job und Wohnung. Beim Ausmisten im Dachboden ihrer Mutter Lindsay, zu der sie gezwungenermaßen zurückgekehrt ist, findet sie ein Foto ihrer Großeltern, von denen ihr immer erzählt wurde, sie seinen vor vielen Jahren bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen. Aber sie leben. In Schottland. Nachdem diese Lüge aufgeflogen ist, macht sie sich von Kilmarnock auf nach Callwell um Elisabeth und Bob endlich kennenzulernen.
Bei einer Autopanne kurz vor ihrem Ziel hilft ihr der sympathische Joshua McLoughlin, der mit seiner Schafherde und seinen beiden Hunden unterwegs ist. Und nein, Liebe auf den ersten Blick gibt es nicht. Kann es nicht geben. Nicht für Maighread.

Ich finde es so schade, dass diese wunderschöne Geschichte schon ihr Happy End gefunden hat und ausgelesen ist. Ich könnte noch stundenlang mit Maighread und Joshua am Loch Lomond und der Umgebung spazieren gehen. Aber es ist nicht mehr lange hin, dann kann ich „Wintertee im kleinen Strickladen in den Highlands“ trinken und die Menschen, die ich hier so lieb gewonnen habe, wiederlesen.

Großvater Bob, dessen Namen sie ihrem kleinen Auto gegeben hat, ist leider im vergangenen Jahr verstorben. Großmutter Elisabeth schlägt ihrer Enkelin die Tür vor der Nase zu. Doch Maighread hat den Sturkopf ihrer Mutter und ihrer Großmutter geerbt und lässt sich nicht so leicht abweisen. Außerdem lernt sie Chloe kennen, eine ebenfalls sehr sympathische junge Frau, bei der sie ein Zimmer mietet. Natürlich ist auch Joshua immer wieder zur Stelle und ich lerne die Haushälterin von Callwell Castle kennen. Eilith ist so eine herzensgute Frau, wie man sie nur selten findet und die sich Maighread´s sofort annimmt. Ihre neuen Freunde geben ihr Mut und Halt, so dass sie alle drei Robertson Frauen an einen Tisch bringt und alle Missverständnisse ausgeräumt werden. Aber ein Geheimnis gibt es immer noch. Was, das müsst ihr selbst lesen.

Die Wolle, das Stricken und Strickmuster nehmen neben der Liebesgeschichte einen etwas größeren Raum ein. Wenn Maighread über Wolle spricht, kann ich ihre Liebe und Leidenschaft dazu richtig spüren. Außerdem lerne ich etwas über Schafzucht und das Mulesing (diesen Begriff kannte ich noch gar nicht). Ganz zum Schluss bekomme ich auch noch drei Strickanleitungen zu wolligen Teilen, von denen in der Geschichte immer wieder gesprochen wird.

Durch den flüssige und sehr lebendige Schreibstil von Susanne Oswald bin ich sehr schnell in der Geschichte drin und kann mir alles sehr gut vorstellen. Ist mein Kopfkino erst mal angesprungen, habe ich die farbenfrohen Bilder im Kopf. Vor allem Joshua im Kilt beim Baumstammwerfen gefällt mir sehr gut.
Unter jedem neuen Kapitel ist der Name desjenigen aufgeführt, aus dessen Sicht die Geschichte gerade erzählt wird. Das macht mir die Zuordnung leichter und ich lerne die Geschehnisse auch aus verschiedenen Sichtweisen kennen.

Eine tolle Familien- und Liebesgeschichte, etwas zu vorhersehbar, über Geheimnisse und Missverständnisse, die alle ausgeräumt werden und sich daraus ein wunderschöner Wohlfühlroman ergibt.

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Veröffentlicht am 19.06.2020

Fesselnder, sehr emotionaler Start in eine neue Trilogie

Die Frauen von der Purpurküste – Isabelles Geheimnis (Die Purpurküsten-Reihe 1)
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Vor drei Jahren hat Amélie Trauber durch einen Autounfall ihren Mann und ihren zweijährigen Sohn verloren. Seitdem ist die bisher sehr erfolgreiche Autorin nicht mehr in der Lage zu schreiben. Um ihr aus ...

Vor drei Jahren hat Amélie Trauber durch einen Autounfall ihren Mann und ihren zweijährigen Sohn verloren. Seitdem ist die bisher sehr erfolgreiche Autorin nicht mehr in der Lage zu schreiben. Um ihr aus ihrer Depression heraus zu helfen, schickt sie ihr Vater in seine südfranzösische Heimat nach Collioure an der Côte Vermeille in das Haus von Großmutter Isabelle. Dort hat sich zwischenzeitlich ein deutscher Journalist eingemietet um von hier aus die Nazivergangenheit von Collioure zu recherchieren. Mit ihm muss sich Amélie nun arrangieren. Wie in ihrer Kindheit, wo sie oft die Ferien hier verbracht hat, will sie wieder backen und beginnt die Baguetterie im Erdgeschoss wieder ans Laufen zu bringen.
Als Amélie ihre Großmutter, die in einem Seniorenheim lebt, besucht, gibt die ihr ein altes Tagebuch und bittet sie es zu lesen. Zu gerne würde sie den Mann, den sie 1944 kennengelernt hat, noch einmal wiedersehen.

Die Geschichte erzählt in zwei Zeitzonen die Geschichten von Amélie im Hier und Heute und die von ihrer Großmutter anhand des Tagebuchs aus dem Jahr 1944 zur Zeit der deutschen Besatzung. Hier wurde mir beim Lesen erst wieder richtig klar, wie die französische Bevölkerung unter den deutschen Soldaten zu leiden hatten.
Obwohl Amélie anfangs recht ruppig, launisch und unfreundlich gegenüber dem Journalisten Benjamin daher kommt, habe ich sie recht schnell ins Herz geschlossen. Ihre Gemütsverfassung kann ich sehr gut verstehen und ich freue mich, dass sie ganz langsam aus ihrer Dunkelheit auftaucht. Obwohl recht schnell klar wird, wie die Geschichte ausgehen wird, hat mich das hier nicht gestört. Weil die Autorin es schafft mich zu fesseln, und mich mit ihren farbigen Bildern, die sich in meinem Kopf breit machen, mitten hinein zieht in zwei total verschiedene Welten.

Die Personen sind so liebevoll, liebenswert und detailliert mit individuellen Charaktereigenschaften gut vorstellbar beschrieben. Hier wird an einer Stelle beschrieben, dass Amélie die Gabe hat ihre Figuren mit Leben zu füllen und ihnen eine Seele zu geben. Ganz genau so macht es Silke Ziegler hier mit ihren Protagonisten und Nebendarstellern.
Die Landschaftsbeschreibungen ziehen mich hinein in eine Welt voller Düfte und Spaziergänge durch schmale Gassen sehe ich vorstellbar vor mir.
Es geht sehr emotional zu in der Geschichte und so konnte ich das ein oder andere Tränchen nicht aufhalten.

Der erste Band einer Trilogie, der mich sehr gut unterhalten hat, mit ganz viel Gefühl und Liebe. Aber auch mit Wut, Verzweiflung, Hilflosigkeit und einer greifbaren Spannung. Ich habe hier eine mir neue deutschsprachige Autorin kennengelernt, deren Schreibstil mir sehr gut gefällt. Und ich freue mich schon sehr, wenn ich demnächst Julie und Claire mit ihr zusammen kennenlernen darf.

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