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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.10.2025

Mein Einstieg in die düstere Welt von Stephen King

Friedhof der Kuscheltiere
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„Friedhof der Kuscheltiere“ war mein erster Stephen-King-Roman – und überhaupt einer meiner ersten Ausflüge ins Thriller/Horror-Genre. Normalerweise lese ich eher leichtere, emotionale BookTok-Bücher, ...

„Friedhof der Kuscheltiere“ war mein erster Stephen-King-Roman – und überhaupt einer meiner ersten Ausflüge ins Thriller/Horror-Genre. Normalerweise lese ich eher leichtere, emotionale BookTok-Bücher, deswegen war dieses Buch auf vielen Ebenen eine ziemliche Umstellung für mich.
Was mir direkt aufgefallen ist: Der Sprachstil ist deutlich anspruchsvoller als das, was ich sonst lese. Stephen King schreibt sehr atmosphärisch und detailreich, aber viele Sätze sind extrem lang und verschachtelt. Teilweise musste ich Absätze zweimal lesen, um wieder den Faden zu finden und zu verstehen, was am Anfang und was am Ende des Satzes ausgesagt wurde. Es ist definitiv kein Buch, das man einfach mal nebenbei liest, um entspannt den Abend ausklingen zu lassen.
Besonders in der Mitte des Buches hatte ich echt zu kämpfen. Die Spannung ließ für meinen Geschmack stark nach, vieles hat sich gezogen und ich hatte oft das Gefühl, dass das alles auch deutlich kürzer hätte erzählt werden können. 600 Seiten sind viel – und ehrlich gesagt hätte es die Geschichte wohl auch in 400 geschafft. Diese Längen haben es mir stellenweise schwer gemacht, überhaupt weiterzulesen.
Aber: Der letzte Teil! Der ist richtig gut. Nicht nur inhaltlich spannend, sondern auch stilistisch viel flüssiger und intensiver geschrieben. Da merkt man, warum Stephen King so gefeiert wird. Dieser Abschnitt hat für mich das ganze Buch gerettet und im Nachhinein bin ich doch froh, dass ich durchgehalten habe.
Insgesamt ist „Friedhof der Kuscheltiere“ eine krasse Geschichte mit echtem Tiefgang – psychologisch wie emotional. Keine leichte Lektüre, aber definitiv ein Buch, das man gelesen haben sollte. Wer wie ich aus der BookTok-Welt kommt, sollte sich auf ein ganz anderes Leseerlebnis einstellen – und auf ein Buch, das einen nicht einfach nur unterhält, sondern beschäftigt.

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Veröffentlicht am 06.10.2025

Kurzweilig, schaurig, lustig – perfekt für die Jahreszeit

Rupert präsentiert: Echt unheimliche Gruselgeschichten (Band 3)
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Ich liebe ja diese Art von Büchern, die einen direkt in die eigene Kindheit zurückkatapultieren – und genau das ist bei „Echt unheimliche Gruselgeschichten“ von Rupert (alias Jeff Kinney) passiert. Ich ...

Ich liebe ja diese Art von Büchern, die einen direkt in die eigene Kindheit zurückkatapultieren – und genau das ist bei „Echt unheimliche Gruselgeschichten“ von Rupert (alias Jeff Kinney) passiert. Ich hatte direkt wieder das Gefühl, wie damals beim Lesen der Gregs Tagebücher – nur eben mit einem etwas gruseligeren Einschlag.
Das Buch ist optisch ein absolutes Highlight: Das Cover leuchtet im Dunkeln, der Farbschnitt in Orange und Schwarz ist ein echter Blickfang, und die beiliegende Gruselmaske passt perfekt zur Halloween-Stimmung. Man merkt einfach, wie viel Liebe in der Gestaltung steckt.
Inhaltlich erwartet einen eine Sammlung aus 14 kurzen, eigenständigen Geschichten – mal makaber, mal herrlich schräg, aber immer unterhaltsam. Klar, manche Storys sind ein bisschen düsterer, aber nie so, dass es wirklich unheimlich wird. Stattdessen gibt es viel zu schmunzeln, viele kreative Ideen, und oft auch kleine Botschaften, die clever eingebaut wurden.
Besonders gefallen hat mir die Mischung aus Text und Illustration – das macht das Buch angenehm leicht zu lesen, ohne dabei oberflächlich zu wirken. Die Geschichten sind gut dosiert, der Humor kommt nicht zu kurz, und manche Pointen haben mich wirklich überrascht.
Für mich definitiv der bisher beste Teil aus der Rupert-Reihe – rundum gelungen und genau das Richtige für die dunklere Jahreszeit. Wer Gruselgeschichten mag, aber keine Lust auf echten Horror hat, wird hier definitiv seinen Spaß haben.

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Veröffentlicht am 28.09.2025

Wenn das Cover mehr verspricht als die Geschichte hält

Sweeter Than Pumpkin Spice
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Ich habe mich auf Sweeter Than Pumpkin Spice gefreut, weil Cover, Klappentext und Farbschnitt bei mir sofort das Gefühl von einer gemütlichen Herbstromanze geweckt haben. Warmes Kleinstadt-Feeling, Kürbisse, ...

Ich habe mich auf Sweeter Than Pumpkin Spice gefreut, weil Cover, Klappentext und Farbschnitt bei mir sofort das Gefühl von einer gemütlichen Herbstromanze geweckt haben. Warmes Kleinstadt-Feeling, Kürbisse, vielleicht etwas Herzschmerz – genau das hatte ich erwartet. Leider hat das Buch für mich dieses Versprechen nicht eingelöst.
Die Geschichte um Sadie und Josh klang zunächst interessant: eine Rückkehr in die Heimat, ein Kürbis-Wettbewerb, eine angespannte Beziehung zum Vater, dazu ein geheimnisvoller Nachbar. Das Setting hatte wirklich Potenzial. Auch Sadie als Hauptfigur hat mich am Anfang neugierig gemacht, weil sie kein klassisches „Happy Girl“ ist, sondern eine Protagonistin mit Ecken und Kanten, dunkler Kleidung und einer gewissen Distanziertheit. Josh wirkte anfangs ebenfalls sympathisch, weil er ruhig und hilfsbereit ist.
Doch je weiter ich gelesen habe, desto schwieriger wurde es für mich, eine Bindung zu den Figuren aufzubauen. Sadie blieb mir fremd, ihre Handlungen waren oft nicht nachvollziehbar, und Josh wirkte mitunter austauschbar. Es gab zwar Szenen, die Potenzial hatten, aber sie wurden meist schnell abgehakt, bevor sie Tiefe entwickeln konnten – wie zum Beispiel das Kürbiswiegen oder die angedeutete Dynamik zwischen Sadie und ihrer Mutter. Stattdessen rückten die teils sehr expliziten Sexszenen in den Vordergrund, die für mich weder zur Stimmung noch zum Titel passten. Sie wirkten eher erzwungen als emotional und haben mich aus dem Lesefluss gerissen.
Der Schreibstil war für mich überraschend flach und distanziert. Ich habe mich von Kapitel zu Kapitel gearbeitet, statt wirklich in der Geschichte aufzugehen. Gerade weil das Buch optisch so liebevoll gestaltet ist, hatte ich mehr Atmosphäre, mehr kleine Momente und Dialoge erwartet, die zeigen, warum sich Sadie und Josh eigentlich zueinander hingezogen fühlen. Diese Funken sind bei mir einfach nicht übergesprungen.
Alles in allem war Sweeter Than Pumpkin Spice für mich leider eine Enttäuschung. Das Cover und die Idee dahinter sind toll, aber der Inhalt hat mich weder emotional berührt noch in Herbststimmung versetzt. Ein paar gute Ansätze sind da, doch sie werden nicht ausgeschöpft.

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 05.09.2025

Leider kein würdiges Finale

Imagine Me
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schwächste Band der gesamten Reihe. Die Handlung zieht sich zu Beginn enorm und kommt nur sehr schleppend in Gang. Über weite Strecken fehlt es an Spannung, was das Leseerlebnis deutlich beeinträchtigt.
Erst ...

schwächste Band der gesamten Reihe. Die Handlung zieht sich zu Beginn enorm und kommt nur sehr schleppend in Gang. Über weite Strecken fehlt es an Spannung, was das Leseerlebnis deutlich beeinträchtigt.
Erst auf den letzten 100 Seiten wird es spannender, aber selbst das Ende konnte mich nicht überzeugen – es wirkt gehetzt, an manchen Stellen unlogisch und insgesamt nicht stimmig. Als Abschluss einer ansonsten fesselnden Reihe wird der Band dem aufgebauten Potenzial leider nicht gerecht.

Ein großer Kritikpunkt war für mich auch die Perspektive: Ein Großteil der Geschichte wird aus Kenjis Sicht erzählt. Obwohl ich seine Figur grundsätzlich mag, hätte ich mir an dieser Stelle viel lieber Aarons Perspektive gewünscht – gerade in einem finalen Band, in dem es um zentrale Entwicklungen und emotionale Abschlüsse geht.
Hinzu kommt, dass die Kapitel sehr lang sind, was das Lesen zusätzlich erschwert und den ohnehin schleppenden Erzählfluss nicht gerade unterstützt hat.
Insgesamt war Imagine Me für mich eine große Enttäuschung, insbesondere im Vergleich zu den vorherigen Bänden, die ich mit großer Begeisterung gelesen habe.

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Veröffentlicht am 30.07.2025

Vielschichtige Geschichte mit besonderem Erzählstil

Der Kaninchenstall
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Der Kaninchenstall“ ist ein literarisch anspruchsvoll geschriebenes Buch, das sich bewusst von klassischen Erzählstrukturen abhebt. Der Schreibstil wirkt experimentell und erfordert etwas Geduld, um sich ...

Der Kaninchenstall“ ist ein literarisch anspruchsvoll geschriebenes Buch, das sich bewusst von klassischen Erzählstrukturen abhebt. Der Schreibstil wirkt experimentell und erfordert etwas Geduld, um sich vollständig einzufinden. Gerade zu Beginn fiel es mir schwer, den Überblick zu behalten und mich in die Erzählweise hineinzufinden.

Die Geschichte selbst ist grundsätzlich schön, besonders weil sich nach und nach herauskristallisiert, wie die handelnden Figuren miteinander verbunden sind. Allerdings wird die Handlung aus wechselnden Perspektiven erzählt, was den Text einerseits vielschichtig, andererseits aber auch sehr sprunghaft macht. Diese ständigen Wechsel erschweren es, den roten Faden konsequent zu verfolgen.

Spannung im klassischen Sinn kommt dabei eher selten auf, was das Lesen für mich streckenweise etwas langatmig erscheinen ließ. Der Roman lebt mehr von seinen Figuren und den leisen Tönen als von großen Wendungen oder einem durchgängigen Spannungsbogen.

Fazit:
„Der Kaninchenstall“ ist ein Werk, das Leserinnen und Leser fordert und wahrscheinlich besonders jene anspricht, die experimentelle Erzählformen schätzen. Wer einen klaren Handlungsverlauf und kontinuierliche Spannung bevorzugt, könnte es hingegen als zäh empfinden.

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