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Veröffentlicht am 04.06.2020

Der Papst und das Mädchen

Der Papst und das Mädchen
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Der Papst und das Mädchen, von Robert Schneider

Cover (Schutzumschlag):
Die Farben (rosa, grau, gold) und Motive sind sehr zart, dabei sehr passend eingesetzt, gefällt mir gut.

Inhalt und meine Meinung:
Eine ...

Der Papst und das Mädchen, von Robert Schneider

Cover (Schutzumschlag):
Die Farben (rosa, grau, gold) und Motive sind sehr zart, dabei sehr passend eingesetzt, gefällt mir gut.

Inhalt und meine Meinung:
Eine kleine kurzweilige Geschichte auf 110 Seiten.
Die 9 jährige Lorenda verirrt sich im Vatikan und trifft durch Zufall auf Papst Silvester. Beide kommen ins Gespräch und es scheint so als ob die kindliche Offenheit den stillen Papst anrührt.

Für mich kann man in das Geschehen sehr viel hinein interpretieren.

Ich würde daraus lesen:
Viele Dinge im Leben kann man nicht ändern. Oder es gibt Momente, da kann man anderen einfach nicht helfen.
Das Schwere und Einzige ist dann, es auszuhalten, auch das Unrecht und die Verzweiflung.

Alles weitere, mit diesem Blick, der die „Wertlosigkeit“ zeigen soll, oder den Vaterfiguren, finde ich weit hergeholt, bzw. ist mir zu unklar und ungenau beschrieben. Es klingt für mich nur so mystisch an.

Der Schreibstil ist flüssig, am Anfang klingt auch etwas Humor und Wortwitz durch, aber leider nur kurz.
Die Nebenfiguren, allen voran „Hasenrosa“ hätte ich interessant gefunden, was soll uns ihre Geschichte sagen? Leider wird das aber nur angedeutet.

Autor:
Robert Schneider, geboren 1961, lebt in einem Bergdorf in Vorarlberg (Österreich), wo er auch aufgewachsen ist. Mit seinem Roman Schlafes Bruder erlangte er im Jahr 1992 internationale Berühmtheit. Seit 2007 ist Robert Schneider als Autor verstummt. Nach 13 Jahren legt er nun mit Der Papst und das Mädchen eine Neufassung jener Novelle vor, die er im Jahr 2001 publiziert hat.

Mein Fazit:
Mir fehlt die Aussage, ich finde da kann man zu viel hinein interpretieren.
Deshalb von mir nur 3 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.06.2020

Die verlorene Frau

Die verlorene Frau
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Die verlorene Frau, von Emily Gunnis

Cover:
Das Cover finde ich super. Es ist geheimnisvoll und die Perspektive mit der Treppe, die sich nach oben hin verliert und da seht dann ein einsames Mädchen oder ...

Die verlorene Frau, von Emily Gunnis

Cover:
Das Cover finde ich super. Es ist geheimnisvoll und die Perspektive mit der Treppe, die sich nach oben hin verliert und da seht dann ein einsames Mädchen oder eine junge Frau vor einem bedrohlichen Himmel, einfach perfekt.

Inhalt:
1960, Seaview Cottage: In einer stürmischen Nacht sterben die Eltern der 13jährigen Rebecca auf mysteriöse Weise. Die Umstände werden nie aufgeklärt.
2014 verschwindet die Tochter von Rebecca mit ihrem neugeborenen und schwer kranken Baby, spurlos.
Ihre Halbschwester Iris, eine Journalistin, soll sie so schnell wie möglich finden.
Auf der Suche führt der Weg in die Vergangenheit.

Meine Meinung:
Ich bin einfach geflashed!
Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Der Titel: die „verlorene Frau“ könnte hier auf fast alle vorkommenden Frauen gemünzt sein.

Die Handlung, so unglaublich faszinierend. Verwinkelt und doch so zielstrebig und klar. Wir erleben sie aus der Sicht von verschiedenen Personen, dadurch hat sie so viele Facetten und schillert immer wieder in anderen Farben.
Alles ist total realistisch.
Genauso die Charaktere, es gibt kein GUT oder BÖSE, und doch ist alles vorhanden. Jeder einzelne ist so gut beschrieben, dass er zum Leben erwacht.
In meinem Kopf läuft das reinste Kopfkino ab.
Die verschiedenen Zeitebenen, wie auch die unterschiedliche Sicht auf die Handlung, machen es sehr spannend und atmosphärisch. Da jedem Abschnitt ein Datum vorangestellt ist, wird es auch nie verwirrend.
Sowohl die Geschichte in der Vergangenheit, als auch das Geschehen in der Gegenwart, sind hochdramatisch und einfach unglaublich brillant erzählt.

Autorin:
Emily Gunnis arbeitete lange beim Fernsehen, unter anderem als erfolgreiche Drehbuchautorin. Mit ihrem Debutroman »Das Haus der Verlassenen« gelang ihr auf Anhieb ein internationaler Bestseller. Die Tochter der internationalen Bestsellerautorin Penny Vincenzi lebt mit ihrer Familie im südenglischen Sussex.

Mein Fazit:
Ein Buch der Superlative.
So SPANNEND! So FESSELND! So ATEMBERAUBEND! SO EMOTIONAL!
Familiengeheimnis und Drama – Emotionen pur!
Von mir 5 Sterne mit +++

Veröffentlicht am 02.06.2020

Schattenzeit

Schattenzeit
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Schattenzeit, von Amelie Fischer

Cover:
Es zeigt schon die dunklen Seiten, die im Buch zum Inhalt werden.

Inhalt:
Es geht um die Zwillinge Paula und Jule, sie sind 16 und gerade in einem sehr sensiblen ...

Schattenzeit, von Amelie Fischer

Cover:
Es zeigt schon die dunklen Seiten, die im Buch zum Inhalt werden.

Inhalt:
Es geht um die Zwillinge Paula und Jule, sie sind 16 und gerade in einem sehr sensiblen Alter.
Normalerweise sind sie ein unschlagbares Team, doch nach den Sommerferien wird alles anders. Jule ändert sicgh total, zieht sich von allen zurück und gleitet in die Magersucht ab. Dies belastet die ganze Familie, keiner kommt mehr an sie heran.
Und auch Paula gerät in Gefahr und landet in einer Abwärtsspirale.
Werden die beiden Zwillinge nochmal einen Weg zueinander finden?

Meine Meinung:
Das Buch macht mich sehr betroffen.
Und ich finde es sehr mutig, denn es klingt für mich sehr autobiographisch.
Zeigt es doch wie heimtückisch und unbemerkt diese Krankheit vor sich geht.
Es ist sehr beklemmend zu lesen, wie eine unbeschwerte glückliche Familie dem ganzen hilflos gegenüber steht und alle leiden.
Durch dieses Buch kann man einiges ahnen und besser verstehen.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und die Charaktere und Handlungen sind sehr authentisch und für mich klingt das Ganze beängstigend realistisch.

Das Ganze ist aus der Sicht von Paula geschrieben.

Ich hätte mir vielleicht ein bisschen mehr auch die Sichtweise von Jule gewünscht. Wie kam es aus ihrer Sicht zu diesem Problem, was war ihr Auslöser, was war ihre Motivation? Damit man auch diese Seite besser verstehen könnte und vielleicht eher sehen könnte wo der Moment war an dem man noch hatte eingreifen können.

Autorin:
Amelie Fischer ist in Hamburg geboren und lebt in Stuttgart. Nach einem Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Hohenheim kam sie im Februar 2017 zu den RegioHelden, einer Stuttgarter Werbeagentur. Dort arbeitet sie seither als Webtexterin und hat ihre Leidenschaft, das Schreiben, zum Beruf gemacht.

Mein Fazit:
Diese Geschichte hat mich sehr berührt.
Von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 31.05.2020

Der Sommer der Islandtöchter

Der Sommer der Islandtöchter
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Der Sommer der Islandtöchter

Cover:
Hat mich durch die Kleider der Damen und die Landschaft im Hintergrund, irgendwie sofort angesprochen

Inhalt:
Sommer 2018:
Hannahs Ehe ist am Ende und auch ihren Traumberuf ...

Der Sommer der Islandtöchter

Cover:
Hat mich durch die Kleider der Damen und die Landschaft im Hintergrund, irgendwie sofort angesprochen

Inhalt:
Sommer 2018:
Hannahs Ehe ist am Ende und auch ihren Traumberuf kann sie nicht mehr ausüben. Deshalb nimmt sie sich ein Jahr Auszeit und zieht mit ihrem kleinen Sohn Max (3) nach Island.

Sommer 1978:
Monika träumt von einer Zukunft als Malerin, soll aber das Familienunternehmen übernehmen.
Kurz vor der Hochzeit lässt ihr Verlobter Peter sie mit den Eltern alleine nach Island in den Urlaub. Dort entdeckt Monika dass ihr Herz zu weit größeren Gefühlen fähig ist.


Meine Meinung:
Ein schönes Sommerbuch mit einem nicht so alltäglichen tollen Handlungsort.
Island ist wunderschöne beschrieben und die Liebe der Autorin zeigt sich in den herrlichen Landschaftsbeschreibungen.

Die beiden Handlungsstränge, in zwei verschiedenen Zeitebenen, werden flüssig und durch die immer vorangestellten Handlungsorte und Jahreszahlen, gut verständlich und dann nach und nach gut miteinander verflochten.
Einiges kann man schon bald erahnen, bei anderem wird man aber doch ab und zu auf den Holzweg geführt.
Der Handlungsstrang in der Vergangenheit, also der um Monika, hat mir ein klein wenig besser gefallen, er hatte meiner Meinung nach mehr Spannung und das Auflehnen von Monika hatte mehr „Leidenschaft“.
Doch auch die Gegenwart um Hannah ist voller Emotionen erzählt.


Autorin.
Karin Baldvinsson, geb. 1979, hat während ihrer mehrjährigen Tätigkeit für einen isländischen Konzern ihr Herz an einen Isländer verloren. Sie lebt mit ihrer Familie in Hamburg, doch die raue Insel wird ihre zweite Heimat bleiben.


Mein Fazit:
Ein schöner Sommerroman, in der herrlichen Landschaft von Island, der zeigt wie eine Fehlentscheidung (und fehlende Kommunikation) ein ganzes Leben zerstören kann, ja auch das der nachfolgenden Generation (negativ) beeinflussen kann.
Von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 29.05.2020

Sturm - beeindruckend

Sturm
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Sturm, von Christoph Scheuring

Cover:
Das Cover gefällt mir, die Wellen lassen schon mal sehr viel Kraft erahnen, das wird ein heftiger Sturm.

Inhalt:
Nora hat keine einfache Kindheit und Jugend. Ihr ...

Sturm, von Christoph Scheuring

Cover:
Das Cover gefällt mir, die Wellen lassen schon mal sehr viel Kraft erahnen, das wird ein heftiger Sturm.

Inhalt:
Nora hat keine einfache Kindheit und Jugend. Ihr Vater hat ein Alkoholproblem und die Mutter will um jeden Preis den „Schein“ wahren.
Mit 17 macht es bei Nora „KLICK“ – sie wehrt sich, schlägt zurück. Für Nora scheint Gewalt die Lösung zu sein.
Das einzige das ihr noch etwas bedeutet, sind die Natur und Tiere.
So ist es nicht verwunderlich dass sie gegen einen ortsansässigen Schlachthof zu recherchieren und zu rebellieren beginnt. (SEHR AKTUELL).
Dafür wird sie dann vom Gericht zu 300 Sozialstunden verurteilt.
Und diese soll sie dann ausgerechnet bei einem kanadischen Fischer ableisten.
Dann gerät das Schiff auf dem sie sich befinden, weit draußen auf dem Atlantik in den schlimmsten Hurrikan und es passieren Dinge, die alles verändern.

Meine Meinung:
Ein absolut tolles Buch. Hier stimmt alles.
Der Schreibstil ist flüssig, frisch, frech, angenehm locker und jugendlich.
Die Charaktere sind sehr individuell, mit Ecken und Kanten und vor allem sehr glaubwürdig.
Das Thema, sehr aktuell und mit ganz vielen sehr aktuellen Daten und diese sehr nachvollziehbar erklärt und eingearbeitet.
Deshalb gibt es viele Stellen die mich zum Nachdenken bringen und auch länger nachwirken werden.
Alles unglaublich spannend und voller Emotionen erzählt und in Szene gesetzt.
Mit einer überraschenden und dramatischen Wende.

PS: Wieder ein tolles Buch aus dem magellan Verlag, der für mich immer mehr zum Garant für erstklassige Bücher wird.

Autor:
Christoph Scheuring, geboren 1957, hat in seinem Leben schon viel gesehen. Als Journalist für DER SPIEGEL, stern und DIE ZEIT hat er mit den Mächtigsten am Tisch gesessen und mit den Machtlosen auf der Straße gelebt. Seine Leidenschaft gehört besonders den Jugendlichen in den Randgebieten unserer Gesellschaft. Als Autor von Jugendromanen schreibt er über das Leben dort, wo es brüchig ist, wo es ausfranst, wo es wehtut. Dort, wo es interessant wird.

Mein Fazit:
Ich bin fasziniert. Sehr aktuell.
Es geht um die Entwicklung von Nora. Ihre Liebe zur Natur, konsequentes Einstehen dafür und tolle Statements und einleuchtender Erklärungen dazu.
Das Ende mag ich eigentlich nicht so sehr und trotzdem muss und werde ich hier 5 Sterne vergeben.