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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.08.2017

Beste Thrillerunterhaltung! Unerträgliche spannende Familientragödie, die Entsetzen und Lesesucht auslöst!

Die gute Tochter
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Nichts ist mehr wie es war! Vor 28 Jahren geschah für Samantha und Charlotte der Albtraum ihres jungen Lebens. Aus Rache an ihrem Vater, der zweifelhafte Verbrecher juristisch betreut und sie erfolgreich ...

Nichts ist mehr wie es war! Vor 28 Jahren geschah für Samantha und Charlotte der Albtraum ihres jungen Lebens. Aus Rache an ihrem Vater, der zweifelhafte Verbrecher juristisch betreut und sie erfolgreich vertritt, drangen zwei maskierte Männer in ihre heile Welt ein und töteten ihre Mutter grausam vor ihren Augen. Für beide Mädchen hatten sich die Mörder einen besonders perfiden Plan ausgedacht. Sie wurden in einen naheliegenden Wald verschleppt und erlebten hier ein Trauma, das sie nur mit einem starken Lebenswillen und wahnsinnig viel Glück überlebt haben.
Doch der Albtraum holt sie wieder ein, als in Pikeville zwei Menschen in der Schule von einem jungen Mädchen erschossen werden und ihr Vater sie gerichtlich vertreten will. Hass und Unverständnis kommt in der Bevölkerung hoch und löst unvorhersehbare Ereignisse aus. Samantha und Charlotte, die mittlerweile selber Anwältinnen sind, geraten berufsbedingt unfreiwillig mit in den Fall und werden dabei an ihre entsetzliche Vergangenheit mit allen grausamen Details erinnert.

Karin Slaughter hat mit „Die gute Tochter“ einen wahnsinnig spannenden und atmosphärischen Thriller erschaffen, der einen durch die detailgenauen Schilderungen der Geschehnisse mitnimmt und Entsetzen und Mitleid auslöst. Unvergleichlich zieht sie einen mit der Geschichte von Samantha und Charlotte in den Bann und es fällt einem schwer, dieses 600- seitengewaltige Buch aus der Hand zu legen. Durch ihre zwei sich abwechselnden Erzählstränge in der Vergangenheit und Gegenwart fiebert man ständig auf die Fortsetzung der jeweiligen Geschehnisse hin. Die Autorin versteht es perfekt, die Spannung durch immer wieder neue Wendungen im Thriller bis zum Ende hin hoch zu halten und sie konnte mich mit dem Finale wirklich überraschen.

Mit Pikeville hat Karin Slaughter eine Kulisse erschaffen, die typisch amerikanisch rüberkommt und von der Familie Culpepper beherrscht wird, die wie ein Geschwür über der Stadt liegt und das Leben der Menschen dort beeinflusst.
Samantha und Charlotte sind zwei sehr interessante Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein können. Durch ihre Erlebnisse lernt man sie schätzen und ist fasziniert davon, wie sie sich trotz ihres Albtraums entwickelt haben. Ihre Gefühle und Empfindungen werden hier perfekt zum Leser transportiert und man bangt, leidet und hofft mit ihnen.
Rusty, ihren Vater, lernt man erst während des Buches zu achten. Wegen seiner zweifelhaften und erfolgreichen Verteidigung von zwielichtigen Verbrechern hat man bei ihm immer moralische Bedenken. Auch bei seinem neuesten Fall von Kelly, die das Schulmassaker ausgelöst hat. Doch seine Liebe zu seiner Familie, für die er nicht immer die nötige Zeit hat, ist herzerwärmend.

Karin Slaughter hat mich mit „Die gute Tochter“ aufgezeichnet unterhalten. Ich war begeistert von ihrem Buch und kann hier nur eine klare Leseempfehlung für jeden Thrillerfan aussprechen.
Verdient vergebe ich 5 Sterne.

Veröffentlicht am 16.08.2017

Lesevergnügen pur! Ein spannender Krimi in traumhafter Kulisse!

Bodden-Tod
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Für Greta Sievers hätte es nicht besser kommen können. Dort, wo andere Menschen Urlaub machen bietet sich für sie eine lukrative Tätigkeit an. Auf Fischland sucht ein renommierter Gallerist eine Autorin, ...

Für Greta Sievers hätte es nicht besser kommen können. Dort, wo andere Menschen Urlaub machen bietet sich für sie eine lukrative Tätigkeit an. Auf Fischland sucht ein renommierter Gallerist eine Autorin, die für ihn eine Biografie über den bekannten Maler Carl Röwer schreibt. Doch die Zusammenarbeit gestaltet sich schwieriger als gedacht. Ein Geheimnis umgibt die Familie des Malers und verschwundene Unterlagen erleichtern nicht gerade ihre Arbeit. Als dann auch noch eine seit 7 Jahren verschwundene Leiche auftaucht, kommen weitere Fragen, Unsicherheit, lebensbedrohliche Situationen und romantische Gefühle hinzu. Auf was hat Greta sich da bloß eingelassen?

Corinna Kastner hat mit Bodden-Tod einen tollen Mix aus Spannung, Liebe und überraschenden Wendungen geschafften. Ihr Schreibstil ist fesselnd, lebendig, bildhaft und erzeugt ein richtiges Wohlgefühl beim Lesen. Der Start ins Buch ist sehr präsent und stark und fängt einen durch die kurzen Sätze und Wörter, die sehr eindringlich und packend sind, direkt ein. Man gerät automatisch in einen Lesesog, da sich die Ereignisse überschlagen und die Sucht, sämtliche Geheimnisse zu enthüllen, immer größer wird. Zwischendurch taucht aber immer auch mal wieder ein Urlaubsfeeling auf, da die tollen landschaftlichen Beschreibungen des Fischlandes bei einem den Wunsch erzeugen hier am Strand und auf der Klippe zu verweilen und den Sonnenuntergang zu genießen oder einfach durch die Galerien zu bummeln und sich die ausgestellten Kunstwerke anzuschauen.

Die gezeichneten Charaktere im Buch sind voller Leben und kommen dadurch auch sehr authentisch rüber. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, ich stehe hinter Greta und erlebe alles hautnah mit ihr mit. Sie ist eine tolle Persönlichkeit, voller Neugierde, Feingefühl und Schlagfertigkeit.
Mit Matthias Röwer und Mark Warnke stehen ihr zwei sehr interessante Männer zur Seite, die ihr Rätsel aufgeben und für ein Gefühlschaos bei ihr sorgen. Doch beide entfachen auch Zweifel in ihr, als die verschwundene Frauenleiche auftaucht. Richtig Spaß hat Greta auch mit zwei weiblichen Charakteren, einer garstigen Haushälterin und einer sehr exzentrischen und polarisierenden Schwester von Mark.
Bis zum Ende hin versteht es die Autorin perfekt die Spannung hoch zu halten und man ist begeistert davon, wie raffiniert sie zum Schluss alles aufklärt.

Corinna Kastner hat mich mit Bodden-Tod voll begeistert und mir ein unvergleichliches Lesevergnügen geschenkt. Ich habe für mich eine neue Autorin entdeckt, von der ich auf jeden Fall noch weitere Bücher lesen möchte.
Für diesen tollen Krimi kann ich nur eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen und vergebe verdiente 5 Sterne.

Veröffentlicht am 10.08.2017

Leseempfehlung! Ruhiger Start, fesselnder Verlauf und furioses Ende!

Der Nebelmann
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Ein beschauliches Dorf in den italienischen Alpen wird zu einem Ort des Schreckens. Anna Lou, ein vermisstes 16-jähriges Mädchen und der bekannter Sonderermittler Vogel geben allen Rätsel auf. Blutüberströmt ...

Ein beschauliches Dorf in den italienischen Alpen wird zu einem Ort des Schreckens. Anna Lou, ein vermisstes 16-jähriges Mädchen und der bekannter Sonderermittler Vogel geben allen Rätsel auf. Blutüberströmt und in einem verwirrten Zustand bringt ihn die Polizei ins Krankenhaus von Achevot. Hier versucht der Psychiater Flores Vogels Erinnerungen auf die Sprünge zu helfen. Hängt vielleicht alles mit seiner Ermittlungsarbeit um die vermisste Anna Lou zusammen, die immer noch nicht gefunden werden konnte? Im Ort kommen Erinnerungen wieder hoch die fast vergessen waren. Vor 30 Jahren sind hier schon einmal Kinder verschwunden und die Legende von einem Nebelmann kam auf.

Donato Carrisi hat einen sehr düsteren und atmosphärischen Thriller erschaffen. Sein Schreibstil ist leicht zu lesen und der Aufbau der Story beginnt ruhig und wirft am Anfang viele Fragen auf. Durch chronologische Rückblenden vor und nach dem Geschehen und kurzen Erzählungen in der Gegenwart, rollt er mit den Erinnerungen von dem Sonderermittler Vogel einen fesselnden Verlauf und ein furioses und sehr überraschendes Ende auf. Raffiniert spielt der Autor mit dem Leser und schiebt ihre Fantasie und Wahrnehmungen schachfigurmäßig hin und her. Kein Wunder, das er dies so gekonnt umsetzen kann, wenn man liest, dass er Kriminologe und Verhaltensforscher ist. Die Story triggert und lässt einen nicht mehr los.

Seine Charaktere im Buch sind allesamt wenig oder gar nicht sympathisch, passen aber perfekt ins Geschehen und machen den Reiz der Geschichte aus.
Ich habe Vogel verachtet, Martini bemitleidet und die Medien verflucht.
In diesem Buch wird aufgezeigt, wie schnell Menschen durch den Einfluss der Presse und einzelner Leute dazu bereit sind andere vorschnell zu verurteilen und selber Lynchjustiz auszuüben. Sehr gut kommt hier auch das Geltungsbedürfnis und die Gier nach Reichtum rüber, für die manche sogar bereit sind ihre Seele verkaufen.

Donato Carrisi hat mich mit seinem Thriller begeistert. Mit jeder gelesenen Seite wuchs meine Anzahl der Sterne. „Der Nebelmann“ ist ein sehr eindringliches und faszinierendes Buch, das ich jedem nur empfehlen kann.

Verdient vergebe ich 5 Sterne.

Veröffentlicht am 31.07.2017

Tragische Besessenheit

Und draußen stirbt ein Vogel
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Rina ist eine bekannte Autorin, die keine Ahnung davon hat, dass sie einen fanatischen Psychopathen und Stalker zu ihren Fans zählen kann. Er folgt ihr nicht nur auf ihren ganzen Lesungen, sondern dringt ...

Rina ist eine bekannte Autorin, die keine Ahnung davon hat, dass sie einen fanatischen Psychopathen und Stalker zu ihren Fans zählen kann. Er folgt ihr nicht nur auf ihren ganzen Lesungen, sondern dringt auch in ihr Privatleben ein. Rache und Vergeltung für den Diebstahl seiner Ideen treiben ihn an, die sie angeblich in ihrem letzten Buch verarbeitet hat. Der Erfolg sollte seiner sein! Er reist ihr und ihrer Familie bis zu ihrem Urlaubsdomizil nach und nistet sich dort als Untermieter ein. Aus der Idylle wird ein Alptraum.

Sabine Thiesler hat einen leicht zu lesenden und spannenden Schreibstil bei dem die Seiten des Romans schnell dahinfliegen. Der Start ins Buch war aufregend und unheimlich, ging dann jedoch erst mal in einen ruhigen Aufbau der verschiedenen Erzählstränge über. Sehr psychologisch, eindringlich und mit langsam steigender Spannung entwickelte sich die Geschichte um den labilen und unzurechnungsfähigen Verbrecher Manuel, der so besessen von seiner Rache ist und seine Gefühle nicht unter Kontrolle hat. Ein unheimlicher Charakter im Buch.
Mit Rina, der zweiten Hauptprotagonistin im Buch, hat sie eine erfolgreiche und lebensbejahende Autorin geschaffen, die mit einer auseinander zu brechenden Ehe zu kämpfen hat und nur der gemeinsame Sohn Fabian diese noch zusammenhält. Ihr Alptraum beginnt, als ihr Mann abreist und sie alleine mit ihrem Sohn und Manuel zurückbleibt. Ihre Gefühle und Ängste kommen erst richtig im letzten Drittel des Buches raus und werden noch verstärkt durch das plötzliche Verschwinden ihres Sohnes. Hier hat Sabine Thiesler durch verschiedene Nebendarsteller noch eine eigene Dynamik in die Geschichte hineingebracht und der Leser wird auf eine falsche Fährte geführt. Das Ende des Buches war dramatisch und nicht vorhersehbar und ließ einen ganz zum Schluss noch mit einer offenen Frage zurück.

„Und draussen stirbt ein Vogel“ hat mich nicht vollkommen überzeugen können, da mir das erste Drittel des Buches einen zu langatmigen Aufbau hatte und die Spannung erst später startete. Rinas Charakter hätte ruhig auch noch etwas ausgeprägter sein können. Sie verblasst ein wenig gegenüber den anderen Charakteren im Buch.
Trotz meiner Anmerkungen habe ich mich gut unterhalten gefühlt und spannende Lesestunden gehabt.
Ich vergebe für das Buch 3 Sterne.

Veröffentlicht am 24.07.2017

Ein Leseerlebnis! Eine perfekte Mischung aus Geschichte, Liebe und dem Wunsch nach Freiheit!

Die Küste der Freiheit
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Kann Glaube, Liebe und Hoffnung zu einem guten Ende führen?
Anna ist eine hilfsbereite und selbstlose junge Frau, die zusammen mit ihrem liebevollen Vater in einer streng religiösen Gemeinschaft der Mennoniten ...

Kann Glaube, Liebe und Hoffnung zu einem guten Ende führen?
Anna ist eine hilfsbereite und selbstlose junge Frau, die zusammen mit ihrem liebevollen Vater in einer streng religiösen Gemeinschaft der Mennoniten lebt. Von ihrer verstorbenen Mutter hat sie das Wissen erworben, wie sie Menschen medizinisch helfen kann. Nie hätte sie damit gerechnet, dass ihr nach einem Krankenbesuch auf dem Heimweg aufgelauert wird und ihr in letzter Sekunde der Sekondeleutnant Lorenz von Tannau noch Hilfe leisten kann. Zwischen beiden herrscht direkt eine magische Anziehungskraft, die sich noch weiter verstärkt, als Anna Lorenz nach einem Überfall, bei dem er lebensgefährliche Verletzungen erleidet, mit Müh und Not sein Leben retten kann. Doch Missverständnisse stehen ihnen im Weg. Lorenz zieht mit seiner Einheit auf nach Amerika in den Unabhängigkeitskrieg. Verzweiflung, Sehnsucht und der Ausschluss aus ihrer Gemeinschaft führen dazu, dass Anna sich auch auf den beschwerlichen Weg in das ferne Land macht. Doch schreckliche persönliche Erlebnisse und die Kriegswirren lassen sie nicht mehr auf eine glückliche Zukunft und ein Wiedersehen mit Lorenz hoffen. Was hat das Schicksal und Gott noch für beide vorgesehen?
Maria W. Peter hat einen wundervollen historischen Roman erschaffen, der durch ihren brillanten Schreibstil, der einfühlsam, berührend, bildhaft und spannend ist, glänzt. Ihre wunderschöne tragische und herzerwärmende Liebesgeschichte um Anna und Lorenz hat sie überaus spannend mit der Geschichte von Amerika zu Zeiten des Unabhängigkeitskrieges verknüpft. Man spürt vollkommen die Atmosphäre des 18. Jahrhunderts in der die Sklaverei, der Menschenhandel und die Welt der Reichen vorherrschte. Doch auch die Hoffnung der vielen Menschen, die aus fernen Ländern hier ihr Glück und ihre Freiheit suchten, wurde sehr eindringlich und authentisch beschrieben. Man merkt, dass die Autorin sich während ihres Studiums mit der amerikanischen Geschichte auseinandergesetzt hat und dies in ihrem Roman durch wahre Geschehnisse, Fakten und Handlungsorte, sehr interessant eingeflochten hat.
Mit Anna und Lorenz hat sie zwei wundervolle und sympathische Charaktere erschaffen mit denen man mitgelitten, mitgefiebert und gehofft hat. Ihre Liebesgeschichte wurde behutsam und sehr liebevoll aufgebaut und bekam seine Dramatik und Spannung durch polarisierende Menschen, die sich ihnen in den Weg gestellt haben, aber auch sehr hilfsbereiten Freunden, die ihnen zu einer besseren Zukunft verholfen haben. Herzklopfen, Entsetzen und Rührung sind hier garantiert.
In ihrem Epilog hat sie einen sehr schönen Abschluss für die Schicksale und Lebensgeschichten der Menschen gefunden, die man im Laufe des Buches in sein Herz geschlossen hat.
Mit ihrem Nachwort und natürlich auch mit ihrem ganzen Buch hat sie aufgezeigt, wieviel Herzblut, Liebe und Zeit in diesem Meisterwerk steckt. Die liebevolle Aufmachung mit einem wunderschönen Cover, Karten der Handlungsorte und einem Glossar hat dies auch noch unterstrichen.
Maria M. Peter hat mich mit „Die Küste der Freiheit“ vollkommen begeistert und mir wunderschöne Lesemomente geschenkt. Das Buch ist ein „Leseschatz“ für den ich eine unbedingte Leseempfehlung ausspreche.
Ich bin sehr froh und glücklich, dass ich diesen Roman während einer Leserunde kennenlernen durfte und habe dabei eine sehr liebenswerte Autorin kennengelernt, die uns unermüdlich und überaus herzlich während der Leserunde begleitet hat. Weitere Bücher von ihr sind ein Lesemuß!
Für dieses wunderschöne Buch vergebe ich verdiente 5 Sterne.