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Veröffentlicht am 08.02.2023

Gleich zwei Fälle zu lösen

Anglermord in Altfunnixsiel. Ostfrieslandkrimi
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Bent Eekhoff wird bei einem Kurzurlaub in seiner ostfriesischen Heimat am Ufer der Harle beim Campingplatz Altfunnixsiel ermordet. Doch wer hatte ein Motiv, ihm an den Kragen zu gehen? Die Kommissare Nina ...

Bent Eekhoff wird bei einem Kurzurlaub in seiner ostfriesischen Heimat am Ufer der Harle beim Campingplatz Altfunnixsiel ermordet. Doch wer hatte ein Motiv, ihm an den Kragen zu gehen? Die Kommissare Nina Jürgens und Bert Linnig verfolgen verschiedene Spuren. Zeitgleich macht eine Einbruchsserie in Ostfriesland die Runde. Waren es die Diebe, die im übrigen sehr professionell vorgegangen sind?

In diesem nun schon sechzehnten Band der Reihe um die Wittmunder Kommissare Nina Jürgens und Bert Linnig geht es wieder einmal kriminell zu im sonst doch sehr beschaulichen Ostfriesland. Diesmal sind die Kommissare dabei, gleich zwei Fälle zu lösen, denn neben dem Mord gibt es auch noch die Einbruchsserie aufzuklären. Wie immer lockt der Autor den Leser auf einige falsche Fährten, bis es ihm gelingt, einen unerwarteten Schlusspunkt zu setzen. Wieder einmal habe ich mit Freude mitgeknobelt, um dann doch von der Auflösung überrascht zu werden. Und doch ist dieser Kriminalfall äußerst realistisch geschrieben, Spannung ist von Anfang an garantiert. Die Geschichte kann übrigens auch gut ohne weitere Vorkenntnisse gelesen werden, denn der Fall ist in sich abgeschlossen. Noch mehr Freude hat man aber auf jeden Fall, wenn man auch die bisherigen Fälle kennt und nebenbei die Entwicklung der Protagonisten mitbekommt. Heimlicher Star der Geschichte ist wie immer bei Rolf Uliczka Ostfriesland mit Land und Leuten, auch diesmal hatte ich neben dem Mitknobeln das Gefühl, mal schnell auf einen Kurzurlaub in den Norden gefahren zu sein.

Mich hat dieser Regionalkrimi bestens unterhalten können, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.02.2023

Fesselnd von der ersten Seite an

Schatten der Welt
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Thorn in Westpreußen, 1910. Carl, Artur und Isi sind Freunde geworden, so unterschiedlich sie auch sind: Carl ist sehr schüchtern und zart von Statur, Arthur groß und kräftig und von draufgängerischer ...

Thorn in Westpreußen, 1910. Carl, Artur und Isi sind Freunde geworden, so unterschiedlich sie auch sind: Carl ist sehr schüchtern und zart von Statur, Arthur groß und kräftig und von draufgängerischer Natur, und Isi ist frech, ja manchmal sogar rebellisch. Als der Komet Halley die Erde streifen soll, verkaufen die drei Jugendlichen Pillen gegen den Weltuntergang. Während Carl eine Ausbildung zum Fotografen beginnt, werden Artur und Isi ein Paar. Doch der Krieg reißt die Freunde schon 1914 auseinander, Artur und Carl werden eingezogen.

Drei Jugendliche suchen in den Wirren zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihren Weg. Sie sind alle drei unterschiedlich und ergänzen sich doch auf eine wunderbare Art: Gemeinsam hecken sie einen Plan aus, um Geld zu verdienen, das sie später in einen gemeinsamen Lebenstraum stecken. Der Krieg jedoch zerstört all ihre Pläne. Das Buch ist der erste Teil einer Reihe über die drei Freunde, und schon auf den ersten Seiten habe ich die lebhaften Jugendlichen als äußerst sympathisch empfunden, sehr gerne habe ich mich in ihre Lebensgeschichte vertieft. Es ist kein Wunder, dass die drei immer wieder auf Schwierigkeiten stoßen, etwas, das vor allem Isi anzuziehen scheint. So gerät das Buch zu einer äußerst spannenden Geschichte, und ich möchte sofort mit der Fortsetzung weiterlesen. Die Erlebnisse der drei Freunde werden bestens in den historischen Rahmen eingebettet, die Geschichte liest sich äußerst authentisch. Eine Karte von Thorn ergänzt die Erzählung, so dass man sich die Geschehnisse beim Lesen noch besser vorstellen kann.

Mich hat dieser Roman von den ersten Seiten an fesseln können, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

  • Einzelne Kategorien
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Veröffentlicht am 02.02.2023

Gefahr in überlebensfeindlicher Umwelt

The Dark
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Die Ärztin Kate North hat sich entschlossen, auf der UN-Forschungsstation in der Antarktis einzuspringen. Der dortige Stationsarzt kam bei einem tragischen Unfall ums Leben. Kate selbst hat gerade eine ...

Die Ärztin Kate North hat sich entschlossen, auf der UN-Forschungsstation in der Antarktis einzuspringen. Der dortige Stationsarzt kam bei einem tragischen Unfall ums Leben. Kate selbst hat gerade eine schwierige Zeit hinter sich. Kaum ist sie in der Antarktis angekommen, bricht der Winter ein und bringt monatelange Dunkelheit, die Station ist von außen nicht mehr erreichbar. Kate beginnt zu ahnen, dass der Tod ihres Vorgängers kein Unfall war und beginnt Fragen zu stellen. Denn ihr wird klar: Der Mörder ist noch immer in der Station.

Diese Geschichte erzählt von der Gefahr schon von der ersten Seite an. In einer überlebensfeindlichen Umwelt gab es ein Verbrechen, der Mörder ist noch unter den Anwesenden. Niemand ist sicher, Kate weiß nicht, wem sie überhaupt vertrauen kann. Die Situation eskaliert immer mehr, ein Ausweg scheint nicht möglich zu sein. Ganz realistisch erscheint die Geschichte nicht: Könnte eine Ärztin mit Kates extremen Problemen überhaupt einen solchen Einsatz antreten? Erst wenn man diese Frage beiseite schiebt und sich dennoch auf die Geschichte einlässt, kann man sich in die Atemlosigkeit der Erzählung begeben und gespannt die Suche nach einem raffinierten Täter verfolgen.

Mir hat diese Geschichte einige spannende Lesestunden beschert, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 28.01.2023

Vom Suchen und Finden

Der Klang von Licht
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Zwei Frauen beschließen in einer Nacht ohne Kenntnis von der anderen, sich umzubringen. Beide Frauen können jedoch gerettet werden. Denn sie stehen noch nicht am Ende ihres Lebens.

In einer sehr bildhaften ...

Zwei Frauen beschließen in einer Nacht ohne Kenntnis von der anderen, sich umzubringen. Beide Frauen können jedoch gerettet werden. Denn sie stehen noch nicht am Ende ihres Lebens.

In einer sehr bildhaften Sprache erzählt die Geschichte von mehreren Menschen bei ihrer Suche nach sich selbst, vom Verschwinden und Sich-Finden. Wunderschön ist das Cover des Buches, und mir gefällt vor allem, dass dieses Bild in der Geschichte tatsächlich auftaucht. Der Leser lernt die verschiedenen Personen des Buches in ihrer Entwicklung kennen, es gibt einige überraschende Geschehnisse, die den Kreis am Ende des Buches auf eine sanfte Weise schließen. Man spürt den Hauch einer heilenden Wirkung...

Dieses Buch erzählt auf eine sehr berührende Art von Menschen und ihren Geschichten. Sehr gerne empfehle ich es weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Veröffentlicht am 28.01.2023

Eine Frage der Schuld

Als die Welt zerbrach
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1946 flieht Gretel mit ihrer Mutter nach Paris, beide versuchen der Vergangenheit zu entkommen. Ein neuer Name, eine erfundene Lebensgeschichte sollen ihnen dabei helfen. Fast 80 Jahre später lebt Gretel ...

1946 flieht Gretel mit ihrer Mutter nach Paris, beide versuchen der Vergangenheit zu entkommen. Ein neuer Name, eine erfundene Lebensgeschichte sollen ihnen dabei helfen. Fast 80 Jahre später lebt Gretel in einer ruhigen Gegend in London. In der Wohnung unter ihr zieht eine neue Familie ein. Gretel wollte eigentlich nur eine gute Beziehung zu der Familie herstellen, doch dann kriegt sie einiges mit, das Erinnerungen in ihr weckt. Und sie merkt erneut, wie das Thema Schuld sie zeit ihres Lebens verfolgt.

Nach und nach erfährt der Leser Gretels Geschichte, die in mehreren Zeitebenen erzählt wird. Wie lebt es sich mit einer Schuld, die so groß ist, dass sie vom Vater auf die Tochter weitergereicht wird? Es ist ergreifend, wie Gretel damit umgeht, ich konnte ihre Handlungsweise immer nachvollziehen. Die Geschichte ist atmosphärisch dicht erzählt, ich habe mit Gretel mitgefiebert, wie es ihr gelingt, ein neues Leben im Schatten dieser Schuld aufzubauen.

Dieses ergreifende Buch zum Thema Schuld empfehle ich sehr gerne weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.