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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.04.2023

Beeindruckende Geschichte

Sibir
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Sibirien – wie schrecklich klingt dieses Wort, das der zehnjährige Josef Ambacher hört. Dorthin werden im Jahr 1945 Hunderttausende deutscher Zivilisten von der Sowjetarmee verschleppt. Josef ist einer ...

Sibirien – wie schrecklich klingt dieses Wort, das der zehnjährige Josef Ambacher hört. Dorthin werden im Jahr 1945 Hunderttausende deutscher Zivilisten von der Sowjetarmee verschleppt. Josef ist einer davon. Eine schwierige Zeit bricht heran. Jahrzehnte später, im Jahr 1990, lebt Josef Ambacher in Mühlheide in Deutschland. Die Sowjetunion ist zusammengebrochen, Spätaussiedler überschwemmen die niedersächsische Kleinstadt. Die Vergangenheit holt ihn erneut ein. Seine Tochter Leila eilt ihm zu Hilfe.

Es ist eine beeindruckende Geschichte, die hier erzählt wird, und es ist eine Geschichte, die von Geschehnissen erzählt, die kaum bekannt sind. Es erscheint grausam, wie viele deutschstämmige Menschen in ein hartes Schicksal verschleppt wurden und dass es Menschen jeden Alters traf, auch Alte, Mütter und ihre Kinder. Diese Verschleppung wird Josefs Leben bis hinein ins späte Alter prägen, und sie wird auch in das Leben seiner Tochter hineinwirken. Die Autorin Sabrina Janesch trifft bei der Erzählung genau den richtigen Ton, so dass man mit Josef und mit Leila mitfühlt.

Mich hat Josefs und Leilas Geschichte bis ins Herz berührt, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Veröffentlicht am 30.04.2023

Naturbeobachtungen von klein auf

Mein erster Naturführer, Was krabbelt denn da?
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Wer mit offenen Augen durch die Natur geht, wird sie schnell entdecken: Krabbeltiere in unserem Alltag, seien es Marienkäfer, Fruchtfliegen, Libellen, Bienen… Das Sachbuch für die Allerkleinsten zeigt ...

Wer mit offenen Augen durch die Natur geht, wird sie schnell entdecken: Krabbeltiere in unserem Alltag, seien es Marienkäfer, Fruchtfliegen, Libellen, Bienen… Das Sachbuch für die Allerkleinsten zeigt 16 Krabbeltiere, die gut zu beobachten sind.

Das Sachbilderbuch aus Pappe ist einfach aufgebaut und zeigt zu jedem Tier, wie häufig man es in unserem Alltag antrifft und die markanten Merkmale sowie einen Steckbrief. Die Zeichnungen bilden die Insekten naturgetreu ab, so dass man sie überall um uns herum mit den Bildern vergleichen und erkennen kann. Der Text dazu ist einfach gehalten, so dass Kinder ab 4 Jahren die Krabbeltiere gerne zusammen mit Erwachsenen entdecken können. Das Buch ist zudem handlich klein, man kann es gut auf Spaziergänge und Ausflüge mitnehmen. Hier wird das Interesse dafür geweckt, die Natur um uns herum mit offenen Augen zu beobachten.

Dieser erste Naturführer von Kosmos ist ein guter Einstieg in Naturbeobachtungen von klein auf. Sehr gerne vergebe ich alle 5 möglichen Sterne und empfehle das Buch unbedingt weiter.

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Veröffentlicht am 30.04.2023

Wichtiges Thema in einer überraschenden Geschichte

Grüner wird's nicht
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Die Sommerferien des 13-jährigen Luke verlaufen ganz anders als erwartet: Als eine Gruppe von Klimaaktivist:innen in die Nachbarschaft einzieht, ist es zunächst Lukes große Schwester Rose, die sich dort ...

Die Sommerferien des 13-jährigen Luke verlaufen ganz anders als erwartet: Als eine Gruppe von Klimaaktivist:innen in die Nachbarschaft einzieht, ist es zunächst Lukes große Schwester Rose, die sich dort mit einnistet. Auch Luke ist fasziniert von der Atmosphäre in dem besetzten Haus und von den Menschen, die dort wohnen. Nur Sky findet er nervig, sie sieht ganz anders aus als Kinder ihres Alters und verhält sich auch ganz ungewohnt. Doch schlussendlich werden er und Sky sich im Mittelpunkt der Proteste gegen den Ausbau des Flughafens finden, Polizei und Nachrichtensender sind unerwartete Gesprächspartner.

Diese Geschichte hat mich eindeutig überrascht. Die Wendungen, die diese Erzählung nimmt, sind gleichzeitig völlig verblüffend und doch ganz logisch herbeigeführt. Zwischen dem Auszug von Rose aus dem elterlichen Haus und Lukes Protest-Aufenthalt in einem Baumhaus liegen so viele Ereignisse, die er sich niemals hätte vorstellen können. Das ist meistens ernsthaft geschildert, erhält aber immer wieder auch einen humorvollen Unterton, der den Roman so wunderbar faszinierend werden lässt. Die Charaktere sind aus dem Leben gegriffen, es ist spannend, ihre Entwicklungen zu verfolgen. Luke setzt sich mit den Gedanken der Klimaaktivisten auseinander, und der Leser wird in seine Überlegungen mit hineingezogen. Ganz nebenbei erhält man so gute Argumente dafür, seinen eigenen Lebensstil zu überdenken.

Dieses Buch packt sein wichtiges Thema in eine überraschende Geschichte, die den Leser ziemlich schnell in das Geschehen hineinzieht. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 30.04.2023

Magischer Kampf gegen die Dunkelheit

Die Chroniken von Lunis – Wächterin des Lichts (Die Chroniken von Lunis 1)
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Mia wohnt mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder Lucas in Nubis, einer Stadt, die in Dunkelheit versunken ist. Das kommt davon, dass der König der Finsternis versucht, alle Städte in ewige Nacht zu ...

Mia wohnt mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder Lucas in Nubis, einer Stadt, die in Dunkelheit versunken ist. Das kommt davon, dass der König der Finsternis versucht, alle Städte in ewige Nacht zu stürzen. Mit Hilfe der Umbra können die Bewohner von Nubis überleben; das sind gestaltwandelnde Fabelwesen mit magischen Kräften, die helfen, die Stadt zu schützen. Doch dann wird Nubis von den Schergen des Königs angegriffen, und Mias Eltern werden wie alle anderen Erwachsenen gefangen genommen. Mia kann mit Lucas und mit ihrem Freund TJ nach Stella flüchten, wo die Königin residiert. Dort soll sie Hilfe holen. Welche Rolle Mia tatsächlich zugedacht ist, das ist ihr da noch gar nicht klar…

Es ist eine Geschichte vom Kampf gegen die Dunkelheit, die die Autorin Janelle McCurdis erzählt. Mias Welt ist von Magie durchdrungen, die Umbras sind ein bedeutender Bestandteil davon. Sehr schnell wird klar, dass sich Mia in größter Gefahr befindet, und so fiebert man mit ihr mit, ob ihr die Flucht gelingt und sie Hilfe holen kann. Das Buch ist der erste Teil einer Reihe, und es bleiben nach dem ersten Band noch viele offene Fragen, so dass ich mich schon auf die Fortsetzung freue. Allerdings wird das Buch verglichen mit „Keeper of the Lost Cities“, das kann ich so nicht ganz nachvollziehen. Aber vielleicht wird sich diese Reihe so weiter entwickeln, dass der Vergleich der beiden Reihen durchaus glaubhaft wird.

Das Buch hat durchaus noch Luft nach oben, dennoch konnte es mich ziemlich schnell in die Geschichte hineinziehen und mir einige spannende Lesestunden bescheren. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 27.04.2023

Eindrücklich

Liebewesen
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Lios Kindheit war von körperlicher Gewalt geprägt. Heute ist ihr Körper ein einziger Alptraum für sie. Als sie Max trifft und die beiden sich verlieben, versucht sie sich mühsam in einer schwierigen Normalität. ...

Lios Kindheit war von körperlicher Gewalt geprägt. Heute ist ihr Körper ein einziger Alptraum für sie. Als sie Max trifft und die beiden sich verlieben, versucht sie sich mühsam in einer schwierigen Normalität. Als sie ungewollt schwanger wird, kommen die Erinnerungen hoch an ihre kalte Mutter, ihren hilflosen Vater und all die Situationen, an die sie nie wieder denken wollte. Ihr gesamtes Leben steht an einem Wendepunkt…

Lios Leben bei ihren Eltern war äußerst schwierig, sie war froh, als sie dem Elternhaus endlich entkommen war. Wie aber lebt es sich in einer Beziehung mit einer solchen Vergangenheit? Sehr eindrücklich lässt die Autorin Caroline Schmitt ihre Hauptperson erzählen, wie Max in ihr Leben tritt und wie ihre Vergangenheit in ihre Beziehung mit hinein spielt. Immer wieder musste ich schlucken, wenn Lio manchmal eher sachlich, manchmal sehr emotional erzählte, was in ihr und um sie herum vorgeht. Vieles wird hier bruchstückhaft zusammengetragen, doch anders kann eine solch traumatische Vergangenheit nicht erzählt werden.

Diese bewegende Geschichte hat mich sehr beeindruckt, auch wenn sie keineswegs leicht zu lesen ist. Ich empfehle das Buch unbedingt weiter und vergebe 4 von 5 Sternen

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