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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.01.2021

sie dreht sich im Kreis

Die Tierkriegerin und das Ende der Menschheit
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„Ob die Menschheit und die Erde überleben würden, lag einzig und allein an uns.“ (S.242)

Alannah lebt in einem Käfig im Keller ihrer Eltern, bis sie in die Klinik auf der Shetland-Insel eingewiesen wird. ...

„Ob die Menschheit und die Erde überleben würden, lag einzig und allein an uns.“ (S.242)

Alannah lebt in einem Käfig im Keller ihrer Eltern, bis sie in die Klinik auf der Shetland-Insel eingewiesen wird. Dort hat sie zunächst das Gefühl, endlich nicht mehr isoliert zu leben und daß ihr geholfen wird. Doch schnell holen die Zweifel und das Misstrauen allen anderen gegenüber sie ein und sie isoliert sich wieder.
Im Prinzip verrät der Klappentext alles, was bis zur Apokalypse passiert. Es fehlen lediglich Alannahs Zweifel gegenüber der Klinik, den Menschen darin und der ganzen Troll-Apokalypse . Ihre Ängste und Misstrauen ziehen die Geschichte regelrecht in die Länge, dafür, daß das befürchtete Ragnarök nicht nur schnell vorbei sondern auch erschreckend unspektakulär ist. Keine aufregenden Kampfszenen, keine Handgemenge, einfach nichts spannendes.
Mich irritiert auch die nordische Mythologie auf den schottischen Inseln, da ich mit Schottland eher Druiden und Elfen als Asen-Götter und Ragnarök verbinde.

Die Tierkriegerin und das Ende der Menschheit klang nach einem spannenden Urban-Fantasy-Roman mit nordischer Mythologie gespickt. Alannah ist ein zwiespältiger Charakter, der sich mit den eigenen Gedanken im Kreis dreht und nicht voran kommt, während Ragnarök so schnell vorbei war, wie es gekommen ist. Mir fehlte die Spannung im gesamten Buch und ich werde die Reihe nicht weiter lesen.

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Veröffentlicht am 16.01.2021

zertreut

Das Mädchen, das in der Metro las
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„Er sprach von Büchern, als wären sie lebendig […].“ (S.99)

Ein romantisch klingender Klappentext, doch ist er ebenso wie der Titel irreführend. Juliette liest zwar gerne Bücher und hat auch immer eines ...

„Er sprach von Büchern, als wären sie lebendig […].“ (S.99)

Ein romantisch klingender Klappentext, doch ist er ebenso wie der Titel irreführend. Juliette liest zwar gerne Bücher und hat auch immer eines dabei, doch kommt sie in der Metro kaum zum Lesen, da sie lieber die lesenden Menschen beobachtet. „Gedankenverloren trommelte sie mit den Fingerspitzen auf den Umschlag ihres eigenen Buchs, sie schlug es nicht sonderlich oft auf, so sehr nahmen ihre Beobachtungen sie gefangen.“ (S. 14) Bücher haben auch nicht wirklich einen Einfluss auf ihr Leben, sondern die Personen, die mit den Büchern zu tun haben.

Juliette hat kein aufregendes Leben. „Übrigens hatte sie ihr Leben niemals wirklich gemocht, eine langweilige Kindheit war in missmutige Teenagerjahre übergegangen […].“ (S.73) Sie arbeitet in einer Immobilienagentur und verbringt ihre Abende zu Hause. Bis sie eines Tages beschließt, zwei Stationen vor der Arbeit auszusteigen und zufällig Soliman und seine verstaubten Büchern begegnet. Kurzerhand beschließt Juliette, ihre Stelle in der Agentur zu kündigen und Solimans Kurier zu werden. Im Endeffekt werden ihre Entscheidungen aber weniger von den Büchern, sondern eher von Soliman beeinflusst. Seine Bücher dienen als Wegbegleiter, doch lösen sie keine Veränderungen bei Juliette aus.
Zwischen Juliette und Soliman besteht eine seltsame Beziehung, die nicht auf einen Punkt zu bringen ist. Sie erinnert an etwas Zerbrechliches, so wie Juliette in ihren Gedanken zerbrechlich wirkt.
Der Schreibstil ist sehr blumig und verliert sich oft in Einzelheiten, um abrupt wieder zum eigentlichen Thema zurückzukehren.

Das Mädchen, das in der Metro las war für mich kein gutes erstes Buch im neuen Jahr. Juliette hat einen guten Sinn für Menschen und deren passende Bücher, konzentriert sich aber lieber auf die nicht so schönen Dinge in ihrem Leben. Sie nimmt erst ihr Leben selbst in die Hand, als sie auf Soliman und sein eingestaubtes Leben trifft, und schiebt ihre Entscheidungen auf den Einfluss der Bücher, obwohl die Menschen auf sie einwirken. Sie ist eine Träumerin, aber nicht auf die schöne, romantische Art. Mit dem abschweifenden Erzähler wirkt das Buch, genau wie Juliette, zerstreut.

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Veröffentlicht am 05.12.2020

Ich habe nicht rein gefunden

Paracelsus - Auf der Suche nach der unsterblichen Seele
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In diesem Roman geht es, wie der Titel schon sagt, um Paracelsus und seine Suche nach der Seele. Nachdem ihm die Forschung an Leichen verboten wurde, sucht er andere Wege, um sie zu finden. Nebenbei widmet ...

In diesem Roman geht es, wie der Titel schon sagt, um Paracelsus und seine Suche nach der Seele. Nachdem ihm die Forschung an Leichen verboten wurde, sucht er andere Wege, um sie zu finden. Nebenbei widmet sich sein bester Freund Casper wieder mehr dem Medizinstudium, während Paracelsus keine Vorlesungen mehr besucht. Aber auch die politischen Geschehnisse stehen nicht still und vermengen sich immer mehr mit der Kirche.
Ich war neugierig auf das Buch, habe jedoch nicht so richtig hineinfinden können. Der Schreibstil ist anstrengend, da er vor allem aus kurzen Hauptsätzen und vielen Namensnennungen besteht. Obwohl die Geschichte verschiedene Erzählstränge hat, die auch jedem Charakter gut zuzuordnen sind, konnte mich der Perspektivwechsel nicht fesseln.
Nach 200 Seiten habe ich das Buch abgebrochen. Das spannendste waren die medizinischen Praktiken, die Paracelsus sich selbst beigebracht hat, um Bauern das Leben zu retten. Doch diese kommen viel zu kurz. Stattdessen werden die religiösen und politischen Intrigen ausgeschmückt und Paracelsus Weg kommt viel zu kurz.
Paracelsus – Auf der Suche nach der unsterblichen Seele konnte mich nicht packen, obwohl ich anfangs sehr gespannt war.

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Veröffentlicht am 29.11.2020

Lahmes Ende

Der Orden des geheimen Baumes - Die Königin
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„Wir stehen hier voller Liebe. Voller Hoffnung. Und voller Trotz. Trotz gegen jene, die versucht haben, Uns von Unseren Tugenden abzubringen. Trotz gegen den drakonischen Hass! Wir erheben Uns, stellen ...

„Wir stehen hier voller Liebe. Voller Hoffnung. Und voller Trotz. Trotz gegen jene, die versucht haben, Uns von Unseren Tugenden abzubringen. Trotz gegen den drakonischen Hass! Wir erheben Uns, stellen Uns gegen den Sturm der Furcht, und beim Heiligen, Wir werden ihn auf Unsere Feinde zurückwerfen!“ (S. 200)

Der Orden des geheimen Baumes schließt unmittelbar an das Ende vom ersten Teil an und umfasst ebenfalls verschiedene Erzählstränge, die zusammen geführt werden und die Geschichte abrunden. Obwohl es langsam anläuft und teilweise langatmig ist, ist das Buch insgesamt so spannend wie der erste Teil. Einzig der Schluss ist lahm. Nach dem pompösen Endkampf wurde versucht, die offenen Enden zu verknoten, was nur leidlich gelungen ist.

Bei dem oben stehenden Klappentext frage ich mich, ob der Verfasser das Buch überhaupt gelesen hat. Sabran wurde nach Eads Flucht aus Ascalon von einem Fieber ans Bett gefesselt und hat ihren Lebenswillen verloren. Ihre Bemühungen zu entkommen, existieren nicht.
Ead ist zwar eine Magierin, doch ist die Priorei kein Kloster, sondern ein geheimer Bund aus wyrmschlachtenden Kriegerinnen. Sie bricht nicht mit Sabran auf, um das magische Schwert Ascalon zu finden, sondern mit Margret Beck, einer Kammerfrau der Königin.
Im ersten Teil schien die Drachenreiterin Tané nicht so recht ins Bild zu passen. Das hat sich in diesem Teil geändert. Niclays Roos dagegen wird wie ein nichtssagender Nebencharakter entsorgt und aus der Geschichte geschlossen. Ead, die ehemalige Kammerzofe und nun gesuchte Magierin, spielt in diesem Buch die Hauptrolle. Doch auch die religiösen Unterschiede, die im ersten Teil eher nebenbei erwähnt wurden und trotzdem wichtig schienen, treten in diesem Band stärker hervor und mischen sich in die politischen Geschehnisse ein.

Im ersten Teil Die Magierin blieb der Orden des geheimen Baumes ein Rätsel, dessen Lösung in der Fortsetzung Die Königin unspektakulär ist. Plötzlich scheint der Orden doch kein so großes Geheimnis mehr zu sein und dem Leser wird das Wissen um dessen Ursprung, Aufbau und Führung lieblos vorgesetzt.
Als klar wurde, daß der Namenlose Eine wiederkommen wird, zog sich die Handlung in die Länge. Politik und Religion spielen eine große Rolle und verkomplizieren die Beziehungen der Charaktere unnötig. Obwohl beide Bücher ihre Längen haben und diese „starke Frauen Masche“ an einigen Stellen überzogen wirkt, ist die Geschichte fesselnd und der politische und religiöse Hintergrund spannend.

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Veröffentlicht am 17.11.2020

Ich habe keine Meinung zu dem Buch

Juno und die Reise zu den Wundern
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Juno und die Reise zu den Wundern entführt den Leser in eine fabelhafte Welt, in der sich Traum und Wirklichkeit miteinander verweben, zwei goldene Ringe Wegweiser sind und Kamele sprechen können.

„Sie ...

Juno und die Reise zu den Wundern entführt den Leser in eine fabelhafte Welt, in der sich Traum und Wirklichkeit miteinander verweben, zwei goldene Ringe Wegweiser sind und Kamele sprechen können.

„Sie verstand nicht, warum sich die Menschen so schnell und laut durch die Stadt bewegten und dadurch die kleinen Dinge völlig übersahen.“ (S. 31)

Dieses Buch sieht aus wie ein Kinderbuch, enthält eine märchenhafte Geschichte und kann von jedem gelesen werden. Darin sind Lektionen enthalten, die die Welt mit anderen Augen sehen lassen und den Fokus auf die wichtigen Dinge („Du musst mit dem Herzen fühlen und nicht mit den Augen denken“ Lektion Nummer Acht, S.153) lenken.

Juno ist ein rothaariges Mädchen, dessen Locken ihren Gefühlen Ausdruck verleihen. Sie wohnt im Haus, das nicht fliegen kann und besitzt eine Phantasie, die sie beflügelt. Ihr Vater lebt in seiner eigenen Welt und ihre Mutter ist unzufrieden. „Egal, wie viel Mühe sie sich gab – nie war Juno richtig für ihre Mutter.“ (S. 10) Erst Jahre später findet sie in der schielenden Stadt einen Freund. Durch ihn lernt sie viel über das Leben. Ihr wird klar, daß sie sich auf die Suche nach sich selbst begeben muss, um zu finden, was sie in ihrer Kindheit verloren hat.

„Lange hatte sie über Mr. James` Worte nachgedacht, und es stimmte. So richtig kannte sie sich tatsächlich nicht.“ (S. 62)

Juno und die Reise zu den Wundern – Eine fabelhafte Geschichte ist eine Reise um die Welt durch die Augen eines unschuldigen Mädchens. Jede Kapitelüberschrift beginnt mit „Juno“, gefolgt von einem Namen, einem „und“, sowie einer Begebenheit, einem Ort oder einem weiteren Namen, z.B. „Juno, Audrey und der unsichtbare Spencer“ (erstes Kapitel, S. 7). Sie vermitteln den Eindruck eines Kinderbuches, der durch die Illustrationen und das Cover untermalt wird.
Beginnend im Land der qualmenden Köpfe reist Juno in andere Länder mit fabelhaften Namen. Dabei ist es schwierig zu unterscheiden, ob Juno wirklich dorthin reist oder sich alles in ihrer Phantasie abspielt. Sie lebt mit dem Kopf in den Wolken, erfreut sich an Kleinigkeiten und ist ein sonderbarer Charakter.
Am Ende des Buches sind alle zehn Lektionen, die Juno auf ihrer Reise lernt, zusammengefasst. Abgerundet wird das Ganze mit einer Weltkarte und einer Legende mit allen fabelhaften Ländernamen zum Nachvollziehen der Reise.

„In der Ferne war es einfach, über alles zu staunen; aber in der Heimat nicht blind zu werden für die Schönheit direkt vor der Haustür war das eigentliche Kunststück.“ (S. 147)

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