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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2021

Stimmig

Mord am 14. Juli
1

Erinnert ein wenig an „Die Wiege der Sonne“ mit Sean Connery und Wesley Snipes nach dem Roman von Michael Crichton „Rising Sun“ bzw. „Nippon Connection“.
Da wird ausgerechnet am Nationalfeiertag der Franzosen ...

Erinnert ein wenig an „Die Wiege der Sonne“ mit Sean Connery und Wesley Snipes nach dem Roman von Michael Crichton „Rising Sun“ bzw. „Nippon Connection“.
Da wird ausgerechnet am Nationalfeiertag der Franzosen eine strangulierte Tote auf einer neu eingeweihten, aber bereits mit üblen Parolen und Anschuldigungen beschmierte Statue gefunden und schnell sind Bürgermeister und illustre Kreise um ihn herum im Visier von la Commissaire, die aber gleichzeitig von ihrem Vorgesetzten insofern „zurückgepfiffen“ wird, als man in diesen Kreisen mit äußerster Diskretion vorzugehen habe. Was Lucie aber nicht wirklich beeinflusst, hat sie sogar kurzzeitig eben diesen Chef in Verdacht, an den Machenschaften eines gewissen, mehr oder minder geheim gehaltenen Clubs beteiligt zu sein.
Eine gut aufgebaute, unblutige, aber spannende Geschichte, mit sympathischen Protagonisten und einem gut vermittelten Frankreich-Feeling. Spielt in den 70er Jahren und wenn man nicht selbst Erinnerung daran hat, oder damit aufgewachsen ist, ist man bei Musikstücken von Francoise Hardy, die im Autoradio gehört werden, elektrischen Schreibmaschinen, auf denen Berichte geschrieben werden oder Erpressersummen von „nur“ 100.000 Franc irritiert. Liest sich einfach so weg, man ist erstaunt, dass man schon durch ist. Aber es kommt ja bestimmt bald eine Folgegeschichte.

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Veröffentlicht am 13.11.2019

Zu detailreich

Totenstille
1

Eine Serie, die sich nach über 20 Jahren wiederholt? Ein Täter, der nach dieser langen "Pause" erneut zuschlägt? Oder doch ein Nachahmungstäter? Aber wieso nach all diesen Jahren? Diesen Fragen geht die ...

Eine Serie, die sich nach über 20 Jahren wiederholt? Ein Täter, der nach dieser langen "Pause" erneut zuschlägt? Oder doch ein Nachahmungstäter? Aber wieso nach all diesen Jahren? Diesen Fragen geht die ehrgeizige Journalistin Tuva nach. Nimmt dabei weder Rücksicht auf die Dorfbewohnen, die nach einander sämtlichst zu Verdächtigen werden, noch auf ihre kranke Mutter oder sich selbst. Dabei irrt sie von Vermutung zu Verdacht und retour. Und die örtliche Polizei kommt merkwürdig untätig und uninteressiert daher. An der an sich spannenden Story stört die sehr - zu - detaillierte Beschreibung von Wegen, die Tuva geht oder fährt, von Wetterverhältnissen, die sich ständig ändern, aber in ihren Änderungen extrem detailreich beschrieben werden, und den umfangreichen Schilderungen der jeweiligen Befindlichkeiten von Tuva. So sehr es auch dazu gehört, ihre Handicaps zu beschreiben, so nervig ist dieser Detailreichtum. Und das stört den Lesegenuss leider doch erheblich. Ein überraschendes Ende. Man ist dann doch froh, dass es da ist.

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Veröffentlicht am 19.06.2019

Rasant

Dunkler Hass
1

Vom Vater verachtet und verprügelt, von der Mutter ungesund verhätschelt, im falschen Körper gefangen, da wurde mehr als 30 Jahre zuvor etwas ganz Ungutes in die Seele eines jungen Menschen gepflanzt, ...

Vom Vater verachtet und verprügelt, von der Mutter ungesund verhätschelt, im falschen Körper gefangen, da wurde mehr als 30 Jahre zuvor etwas ganz Ungutes in die Seele eines jungen Menschen gepflanzt, das sich Bahn bricht in einer Serie brutaler Verstümmelungen und Morde an jungen Frauen. Die Ermittler schon desillusioniert, da der Täter fehlerfrei zu arbeiten scheint und von daher keine Spuren greifbar sind, müssen sich aber nicht nur mit diesen Taten und der bislang erfolglosen Suche nach dem Serientäter herumschlagen, sondern sind auch noch internen Mobbingansätzen ausgesetzt. Der leitende Ermittler wendet sich hilfesuchend an einen zunächst äußerst unwilligen Fallanalytiker und gemeinsam nähern sie sich dem Täter – Stück für Stück -, der sich allerdings perfide zu wehren weiß. Ein rasant geschriebener Thriller, in dem die Ursprünge, die letztlich zu den Taten führten, ebenso akribisch aufgearbeitet werden, ebenso wie die Schritte und Erkenntnisse, die gewonnen werden, um den Täter ermitteln, aber auch beweissicher festsetzen zu können. Ein guter Spannungsbogen, der den/die Leser/in mitfiebern lässt, was der Täter als nächstes plant, was die Ermittler tun können, um auch nur ein winziges Beweisstückchen finden zu können, wie die Opfer ihr Martyrium erleben. Man leidet mit den Opfern, rätselt mit den Ermittlern, verabscheut mehr und mehr den Täter und man liest in einem Rutsch durch. Spannend und sehr empfehlenswert.
Ein kleiner Wermuttropfen bleibt dennoch: es muss einen Auslöser gegeben haben, der zur aktuellen Mordserie führte. Und das wird leider nicht wirklich aufgeklärt oder erklärt.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 10.04.2019

Wendungsreich

Tote Asche
1

Wahn oder Wahrheit? Geschieht das, was geschieht wirklich oder ist sie auf dem besten Weg zurück in eine Psychose, wie schon einmal Jahre zuvor? Die Urne der Mutter auf dem Küchentisch, der rote Ballon ...

Wahn oder Wahrheit? Geschieht das, was geschieht wirklich oder ist sie auf dem besten Weg zurück in eine Psychose, wie schon einmal Jahre zuvor? Die Urne der Mutter auf dem Küchentisch, der rote Ballon am offenen Grab mit ihrem Grabstein und ihren Todesdaten, immer wieder der rote Ballon - am Auto, vor der Wohnungstür, im Schlafzimmer. Und was soll das mit dem Satz: "Sie ist nicht Deine Mutter und Du verdienst es nicht, zu leben?" Kira muss herausfinden, was das alles bedeutet, kann sich aber niemandem anvertrauen, denn die Menschen in ihrem Umfeld benehmen sich zunehmend merkwürdiger. Ein Buch vollgepackt mit teils dramatischen Handlungen. Ein Mensch voller Selbstzweifel und Schuldgefühlen. Diese vielleicht etwas zu intensiv dargestellt. Ansonsten bleibt das Buch von vorne bis hinten spannend mit vielen Wendungen und dramatischen Schlussszenen. Liest sich zügig weg und bleibt stets lesenswert.

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Veröffentlicht am 27.04.2024

Lockere Lektüre

Die Toten vor der Tür
0

Das ist schon krass. Da stolpert der Journalist Steffen, der sich selbst als seriös und den Tatsachen verpflichtet betrachtet, über eine Leiche, direkt vor seiner Wohnungstür. Eine? Dabei bleibt es nicht. ...

Das ist schon krass. Da stolpert der Journalist Steffen, der sich selbst als seriös und den Tatsachen verpflichtet betrachtet, über eine Leiche, direkt vor seiner Wohnungstür. Eine? Dabei bleibt es nicht. Sehr schnell erfährt man aus Sicht des Täters, die immer wieder eingeblendet wird, dass der sich eine sensationslüsterne Berichterstattung wünscht - womit er ganz konform geht mit der Meinung des Chefs von Steffen. Der findet dessen Berichterstattung langweilig, fade, und befiehlt ihm reißerische, drastischere Beiträge zu schreiben, besonders jetzt, mit den Leichen direkt vor seiner Tür, die auch noch direkt Nachbarinnen gewesen sind, was Steffen zunächst ins Visier der Ermittler bringt. Später mutiert er zum "Ermittlungspartner", zusammen mit drei Frauen, die ihn allesamt anschmachten, aber auch ins Visier des Täters geraten. Die Suche nach den Hintergründen, den Motiven und dem Täter selbst wird aus wechselnden Perspektiven der Protagonisten in erfreulich knapp gehaltenen Kapiteln erzählt, in ruhigem Erzählstil, was der Spannung aber keinen Abbruch tut. Die Akteure kommen sehr psycho (Täter), verpeilt (Journalist), liebenswert-spinnert (die Frauen) herüber. Ein bisschen Augenzwinkern, ein bisschen Cosy Crime - auf eine positive Art.

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