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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.07.2023

Dicht

Die Akte Madrid
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Wie schon "Das neunte Gemälde" eine kompakte, dicht gewebte Geschichte, die tief in die Zeit des 2. Weltkrieges eintaucht und die politischen Hintergründe und Vorgänge die sechziger und achtziger Jahre ...

Wie schon "Das neunte Gemälde" eine kompakte, dicht gewebte Geschichte, die tief in die Zeit des 2. Weltkrieges eintaucht und die politischen Hintergründe und Vorgänge die sechziger und achtziger Jahre in Deutschland und Spanien anschaulich wiedergibt. Teils Fakt, teils Fiktion, aber dennoch immer dicht am grundsätzlichen Geschehen. Die Jagd auf ein verschwundenes, zur Beutekunst zählendes Gemälde verschiedener Personen und Motivationen pendelt zwischen Granada, Madrid, dem spanischen Hinterland, Bonn und Berlin hin und her und tänzelt auch zwischen den Zeiten hindurch, die Geschichte langsam entwickelnd. Die Sprache ist ruhig und bildhaft, die Handlung auch. Wer denkt, das tue der Spannung Abbruch, der irrt. Man könnte fast sagen: eine literarische Spannungslektüre. Man muss konzentriert lesen, denn die Personen und ihre Handlungen sind vielfältig - und nicht immer nachvollziehbar - und tauchen eben in die unterschiedlichen Zeiten ein. Da bleibt einem nur: mitzutauchen. Man muss sich auf das Buch einlassen. Das Buch ziert ein Aufkleber: Krimi-Tipp. Stimmt.

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Veröffentlicht am 11.09.2022

Spiel der Worte

Bullauge
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Ein in mehrdeutiger Weise treffender Titel für diese Geschichte um zwei in mehrfacher Hinsicht Versehrte, die aus der Bahn geworfen wurden. Ihre Befindlichkeiten werden ausführlich dargelegt. In der Tat ...

Ein in mehrdeutiger Weise treffender Titel für diese Geschichte um zwei in mehrfacher Hinsicht Versehrte, die aus der Bahn geworfen wurden. Ihre Befindlichkeiten werden ausführlich dargelegt. In der Tat sehr lakonisch, wie einer der Klappentexte vermerkt. Während der Autor beschreibt, wie der Polizist Oleander mit der in rechtspopulistischen Kreisen verkehrenden Silvia, die womöglich für den Verlust seines Auges verantwortlich zeichnet, zusammenfindet, spielt er gekonnt mit den Worten. Zeichnet Wortbildnisse, lässt Bilder vor den Augen der Lesenden entstehen. Man fühlt die Zerrissenheit der Protagonisten. Ein literarischer Roman. Sätze wie: „Der Regen schwemmte die Stunden aus dem Sonntag“, "... , aus einem Himmelseck spitzte die Sonne in mein Fenster" oder Kapitelüberschriften wie "Ohne Humor ist alles nichts", sind einfach nur schön.

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Veröffentlicht am 15.08.2022

Kompakt

Das neunte Gemälde
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Eine sehr dicht gewebte Geschichte, die selbst Geschichte nachzeichnet. Man muss sich sehr konzentrieren, um nicht den Faden zu verlieren, denn das Geschehen pendelt stets zwischen Ereignissen zu Beginn ...

Eine sehr dicht gewebte Geschichte, die selbst Geschichte nachzeichnet. Man muss sich sehr konzentrieren, um nicht den Faden zu verlieren, denn das Geschehen pendelt stets zwischen Ereignissen zu Beginn des ersten Weltkrieges, Geschehnissen im zweiten Weltkrieg, den Nachkriegsjahren, den 1960er und 1980er Jahren, dem Mauerfall und dem Jetzt - in diesem Fall 2016 - hin und her. Dabei wird aus der Sicht der Protagonisten und ihrem jeweiligen Verständnis der Ereignisse erzählt. Äußerst komplex, mit vielen Wendungen und immer neu hinzukommenden Personen. Man verfolgt schon fast fiebrig das Auf- und Abtauchen eines bestimmten Gemäldes und „reist“ dabei zwischen Deutschland, Frankreich und Spanien umher, die jeweiligen Orte sehr anschaulich beschrieben. Eine kompakte Geschichte, in einer sehr bildhaften Sprache, der man gespannt bis zum Schluss folgt.

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Veröffentlicht am 15.08.2022

Stimmig

Die Marseille-Morde - Das tote Mädchen
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Korruption und Vertuschung, Vereitelung von Straftaten, Brandstiftung und Mord in Marseille - fast wie zu erwarten. Dennoch erschreckend. Aber sehr stimmig erzählt, spannend gehalten, mit sehr schönen ...

Korruption und Vertuschung, Vereitelung von Straftaten, Brandstiftung und Mord in Marseille - fast wie zu erwarten. Dennoch erschreckend. Aber sehr stimmig erzählt, spannend gehalten, mit sehr schönen Beschreibungen der gesamten Region, ihrer Schönheit, aber auch ihrer Problematik. An manchen Stellen mutet diese Geschichte um den Selbstmord einer Schülerin, die von einer Clique ihrer Schule gemobbt wurde, mehr wie eine Reiselektüre an. An anderer Stelle ist diese Geschichte fürchterlich, weil Kids sehr einflussreicher Eltern sich alles erlauben können und damit durchkommen. Das alles vor dem Hintergrund des ersten Corona-Lockdowns. Eine gut konstruierte Story, gut erzählt, aufgelockert durch eine schöne, bildhafte Umsetzung der Beschreibung der Gegend. Und spannend bis zum Schluss, weil man nicht weiß, ob die Korruption obsiegen wird.

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Veröffentlicht am 10.08.2022

Beeindruckend

Todesspiel. Die Nordseite des Herzens
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Es geht um einen Serientäter, der zunächst unerkannt Naturkatastrophen nutzt, um ganze Familien umzubringen und deren Tod als Folge dieser Katastrophen zu tarnen. Das FBI bezieht die Subinspectora Salazar ...

Es geht um einen Serientäter, der zunächst unerkannt Naturkatastrophen nutzt, um ganze Familien umzubringen und deren Tod als Folge dieser Katastrophen zu tarnen. Das FBI bezieht die Subinspectora Salazar in die Ermittlungen ein und sie kann die Hintergründe auf- und so die richtige Spur entdecken. Dabei stellt sich aber heraus, dass der Leiter dieser Ermittlertruppe es noch auf etwas ganz anderes abgesehen hat. Sehr spannend erzählt, dabei wird in vielen Retrospektiven die Geschichte Amaias erzählt, die geradezu traumatisch ist. Aufbereitet wird auch der Hurrican Katrina, dieser so unfassbaren Naturgewalt, die in den südöstlichen Teilen der USA gewaltige Schäden anrichtete und fast ganz New Orleans zerstörte. Und die vielen Mythen, Hexen-, Voodoo- und Gräuel-Geschichten, die fest im Glauben der dortigen Bevölkerung verankert ist, wird hier lebendig. Man glaubt sich zwischendurch in einen alten Bond-Film versetzt, in dem genau dieses thematisiert wird. Sehr bildhaft und eindringlich werden die verschiedenen Handlungsstränge entwickelt bis zum Schluss, der dann ein bisschen plötzlich kommt. Eine beeindruckende Lektüre. Nur der Titel ist nicht ganz schlüssig.

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